Calmer Kv^mblaü.

Samstag

Beilage z« Nr. 3S.

12. Februar 191V.

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Die Leute vom llleekamphos.

Roman von Erich Eben st ein.

(Fortsetzung.)

Tu Deine Pflicht, Bürgermeister. Dagegen ist nichts zu sagen."

Halt!" ruft da eine Helle Weiberstimme von ganz rückwärts her, ich hält' was dagegen zu sagen: unschuldig ist er und ich kann's beweisen!"

Der Kleekamp zuckt die Achseln zusammen beim Ton dieser Stimme und seine Augen weiten sich in grenzenloser Ueberraschung, als nun die Ebeseder Lori von den Leuten durchgelassen wird zum Bürgermeister.

Wo kommst denn Du her, Lori?" fragt der erstaunt.Und was weißt von der Sach'?"

Die Wirtschaft führ' ich denen im Dullinggraben. Und ich habe es gleich nicht geglaubt, daß Franz den Lenz umgebracht hat, obwohl sie im Streit waren gegeneinander wegen einem Dirndl und obwohl der Sepp ihn getroffen hat an der Leiche ... es war noch ein anderer im Streit mit dem Lenz ... der Steingruber Toni, dem haben wir's eher zugetraut. Und wie er heut Mittag in den Keller gegangen ist, um Wein zu holen, haben wir in seinen Sachen nachgeschaut, denn später hält' er wohl alles weggeschafft ..."

Na und? Habt Ihr was gefunden?"

In seiner Gewandkiste haben wir einen blutigen Fetzen gefunden, mit dem er's Messer abgewischt hat, und im Strohsack ganz zu unterst hat das Messer gelegen. Wie wir ihm das Vorhalten, wird er gleich weiß im Gesicht und fangt an zu zittern. Nachher hat er uns mit aufgehobenen Händen gebeten, wir sollten ihn freilafsen. Er wollt nach Amerika und von dort wollt' er alles ans Gericht schreiben. Vielleicht, wenn der Sepp nicht so geredet hält', wären die anderen einverstanden gewesen. Aber der Sepp hat den Franz zuerst beschuldigt, und das hat ihm keine Ruh' gelassen, so haben wirs endlich durchgesetzt, daß er nach Friedau gebracht wird, der Toni. Gleich werden sie mit ihm kommen, ich bin nur voraus gerannt, weil mir's keine Ruh' gelassen hat, sie können am End' den Franz gleich heut nach Egydi schaffen . . . Gott Lob und Dank, daß ich noch zurecht kommen bin!"

Jetzt schlug die Stimmung für Franz um, und die Hobeinin machte sich in aller Stille davon. Dafür tritt Fried! plötzlich zu Franz und streckt ihm die Hand hin.

Schlag ein, Du hast mich freilich arg zugerichtet selbiges Mal aber zuletzt ist's mir noch zum Glück ausgeschlagen, und jetzt freut's mich, daß Du mein Bruder bist. Es wär' der Viktl ihr Wunsch, daß Du einen Ehrentanz mit ihr machst komm' herein mit uns . . .!"

Franz schüttelt ihm und seinem jungen Weibe die Hand.

Tausendmal Glück und Segen wünsch ich Euch, aber tanzen kann ich jetzt nicht. Wirst Dir's wohl denken können, daß es mich zurück treibt, zu Sanna, wenn ich Dir sag, daß wir uns versprochen haben für Leben und Tod."

Da sagt eine Stimme hinter ihm:Wegen mir brauchst nicht fort von da, Franz, mich hat's ja vor lauter Glück nimmer gelitten oben, wie sie mit dem anderen bei uns vorbei sind und ich von dem Sepp gehört Hab', wie's zugegangen ist."

So lange und so fröhlich ist noch bei keiner Hochzeit in Friedau getanzt worden, wie bei der des Kleekamp Friedl.

Erst als die Sterne am Nachthimmel leise verblaßten im Frühlicht, wird der Heimweg angetreten.

Der Kleekamp hat das Versprechen seines Erstgeborenen mit der Florus Susanna vor allen Leuten gutgeheißen, indem er sich einen Tanz vor ihr ausbat und sie nachher an seiner Seite niedersitzen hieß.

Jetzt will Franz das Mädchen zurück auf die Mitterbodenalm geleiten und dann in den Kleekamphof kommen, der nun fortan seine Heimat bleiben soll.

Während sich die Jungen auf den Weg machen, tritt dem allein rückwärts schreitenden Kleekamp die Ebeseder Lori in den Weg.

Ein Wort möcht ich noch reden mit Dir, S'xtus", sagt sie verlegen, unrecht Hab ich Dir getan . . . nimm'S nicht für ungut . . .!"

Lori!!!"

Ja ... ich hab's ja nicht wissen können, daß Du mir bloß des­wegen nimmer nachfragst, weil die Kathrin nicht tot und Du nicht frei warst. So Hab ich halt gemeint . . ."

Und jetzt, Lori?" Jetzt wär' ich frei . . . wenn ich Dich jetzt fragen tät?" fällt er rasch ein.

Närrisch Du!" lacht sie halb erschrocken, halb verlegen.Alte Leute wie wir zwei, werden doch nimmer ans Freien denken! Grad lachen muß eins da drüber!"

Der Kleekamp blickt unsicher auf.Meinst? Warum denn?"

Wo Deine Buben selber schon Nest bauen."

Grad deswegen! Dann bleib ich erst recht allein übrig und Du . . . was willst denn machen jetzt?"

Was denn sonst, als zurückgehen in den Dullinggraben?"

(Fortsetzung folgt.)