Larnstas

Beilage z« Nr. S3

29. Jarmar 1910.

Me reale vom Lleekamphos.

Roman von Erich Ebenst ein.

(Fortsetzung.)

Da vergißt er Schuhe und Schmalzkoch, zieht Eva neben sich auf die Bank nieder und sagt so streng, wie sie es noch nie aus seinem Munde gehört hat:Jetzt möcht' ich aber doch wissen, Dirndl, was Du hast, daß Dir das Wasser in die Augen kommt, wenn Dein Bub bei Dir ist? Und wenn Du mir nicht auf der Stell' sagst, was Dich drückt, so siehst mich nimmer auf der Wiesenatm! So Heimlichkeiten darf's nicht geben, wenn sich zwei richtig gern haben . . ."

Worauf die Eva nichts besseres zu tun weiß, als in Tränen aus­zubrechen und ihren Kopf an seiner Brust zu verstecken.

Also was ist'S jetzt red'!"

O Gottel," schluchzt Eva,so verzagt bin ich halt . . . jetzt muß der Franz 'leicht verhungern und ich bin schuld und kann doch nichts dafür."

Red' deutsch! Kein Wort versteh' ich. Was hast Du mit dem Hobein Franz zu schaffen?"

Nichts . . . aber sie sagen alle, es wäre ein Testament dagewesen, nach dem er alles und die Bäurin nichts bekommen hält' . .

Wer sagt's?"

Der Andresl. Dem hat's der Bauer am Tag vor Lichtmeß selber anvertraut. Und jetzt wär das selbige Testament nicht zum Vorschein kommen . . . Der Andresl glaubt, die Bäurin hätt's versteckt, aber es ist ja ganz wo anders und kein Mensch kann's wieder kriegen, und daran bin ich schuld mit meiner Dummheit ..."

Du? Was hast denn Du mit dem Hobein seinem Testament zu schaffen?WHör auf mit dem Geflenn und erzähl', wie's hergegangen ist!"

Eva trocknet sich mit der Schürze die Augen und nestelt sich näher an Felix heran.Los zu!" sagt sie hastig.Weißt noch am Lichtmeß­tag, wie wir unten beim^Trautwein auf die Kerzenweih gewartet haben?"

Ja"

Alle vom Habererhof waren dort, bis auf die alte Cenz und den Andresl. Die Cenz ist wegen dem Wetter zu Haus geblieben, und der Andresl < ist schon in aller Früh nach Egydi hinausgefahren zu seiner Bruderstochter, die krank war . . . und wie's Mittag vorüber war und Dein Bauer mit unserem Buben fort ist um den Pfarrer, bin ich früher als Hie anderen heim wegen dem Vieh, das sein Futter hat kriegen müssen."

Ja. Ich Hab Dich noch ein Stück begleitet."

Alsdann und wie ich heimkomme und bin grad mit dem Füttern fertig,H'da schreit auf einmal der Bauer nach mir. Ich lauf hinein zu ihm, denn wenn ihm recht schlecht war in der letzten Zeit, dann ist ihm allemal leichter gewesen, wenn ich bei ihm geblieben bin und Hab ihm den Polster höher gehoben, damit er leichter atmen konnte."

Ja, ja weiter!"

Gut. Und wie ich jetzt zu ihm hinein bin, fällt mir gleich auf, daß er so stier dreinschaut und ganz blau im Gesicht ist.Bauer", sag ich,ist Euch schlechter?"Ich weiß nicht, Dirndl", sagt er ganz stad, wie mir ist ... so spaßig . . ." Dann packt er mich bei der Hand. Bring mir den Andresl aber schnell!"

Und auch "den Franz?"

Der ist mit dem Kleekamp gegen Hinterberg dem Pfarrer entgegen. Weiß Gott, wann sie heimkommen! Ein soviel grobes Wetter ist draußen heut?. . ."

Der Bauer wird ganz gelb vor Schrecken. JeffaS . . . JeffaS . .." stammelt er,so lang kann ich leicht nimmer warten . . ." Dann packt er mich wieder bei der Hand und zieht dabei eine Schrift mit Siegeln unter sich aus dem Strohsack.Dirndl", sagt er,alleweil Hab ich große Stück' auf Dich gehalten . . . verlaß mich nicht jetzt . . . Die Schrift da . . . die Bäurin darf um Gottes willen nichts wißen davon . . . heb' sie auf . . . und wenn's etwa noch heute sollt aus werde» mit mir, dann gibst sie heimlicherweis' dem Franz oder . . . dem Kleekamp . . ."

Ja, Bauer."

Schwör mir's zu, daß die Bäurin nichts erfährt davon ... Du . . . schwör mir's zu . . ."

Ja", sag ich, und schrei gleich darauf hellauf, denn durchs Fenster seh ich die Bäurin ins Haus treten,aber die Bäurin ist da, Bauer!"

Er fängt an zu zittern, dann deutet er auf die Truhe neben seinem Bett . . .Da hinein . . . schnell. . . steck'S in mein Gewand . . . eil Dich! ..."

Er schnappt förmlich nach Luft und ich zitier auch an allen Gliedern.

Wo ich's nein gesteckt Hab, das Hab ich erst gar nicht gewußt-die

Bäurin schreit schon um mich und ich flieg nur so hinaus. Wie die Bäurin eine Viertelstund später mit der Suppen hineinkommt zum Bauer, liegt er schon tot im Bett ..."

Felix blickt gespannt auf Eva.

Und weiter? Was hast getan dann, Dirndl?"

Das ist's ja . . . jetzt kommt's, Felix ... wie auf den Tod Hab ich auch die Schrift vergessen! So viel ist zusammen gekommen im Hau» damals . . . rein verrückt hält' eins werden können, wie der Franz heim­kommt und dann der Andresl ... auf gar nichts Hab ich denkt . . nachher ist die Leichenfrau gekommen, gewaschen und angezogen ist der Bauer worden, die Nachbarn haben die Totenwach' gehalten und erst, wie wir ihn am Friedhof ins Grab gelegt haben, fahrt's mir wie ein Stich durch die Brust: die Schrift! Und jetzt weiß ichs auf einmal, in die inwendige Rocktaschen vom Bauern seinem Sonntagsrock Hab ich sie gesteckt. Und just im selben Gewand ist er begraben worden!"

Höllsakra! DaS ist freilich ..."

Jesus Maria, gelt Felix das ist ein Unglück, wenn die Schrift am End' das Testament gewesen wär?"

Natürlich war's das Testament! Was denn sonst?"

Eva beginnt von neuem zu weinen.

Wie ein Stein liegt'S mir seitdem auf der Brust, daß der Franz durch meine Dummheit um alles gekommen ist ..."

Wenn man ihn halt ausgraben tät," meint Felix unsicher, aber da schlägt Eva entsetzt die Hände zusammen:Heilige Mutter Gotte«, daß Du so was daherredest! Ein' Toten ausgraben! So lang die Welt steht, hat's so was noch nicht geben ... ich komm' so schon nicht aus der Angst, daß er keine Ruh hat im Grab . . . zweimal hat mir geträumt, er stünd neben meinem Bett und Du wirst sehen, Felix, lang mach' ich'S nimmer, er wird mich nachziehen ins Grab zur Straf..."

Felix streicht ihr beruhigend über den Kopf.

Mußt's nicht gar so schwer nehmen, Dirndl. Vergessen kann ein« doch etwas? Nur längst hättest mir's sagen sollen! Jetzt wird schon das Gescheiteste sein, ich erzähl' meinem Bauer die Geschichte und frag um Rat."

Sie reden noch eine Weile über die Sache hin und her, dann, als es dunkel zu werden beginnt, geht Felix in die Kleekamphütte hinüber zum Gregor und Eva legt sich zum Schlafen nieder. Leichter ist ihr doch, daß sie das Geheimnis endlich los geworden ist. (Forts, folgt.)

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Nr. b 97

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