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Aber der armen Mutter wurde ihr alles genommen, und sie muß es erleben, daß der Mann die Stelle Wilhelms einnehmen wird, den sie haßt, weil ihr Sohn von Jugend an eine unerklärliche Abneigung gegen ihn hegte. Schonen wir die arme Einsame, der wir nicht zu helfen vermögen."
„Ich hoffe aber viel von deinem Einfluß, Onkel, und begrüße darum deinen Entschluß mit Freuden, daß du ganz nach Groß-Ellern zu ziehen gedenkst."
„Was bleibt mir anderes übrig, Döchting. Mein Junge will heiraten, da habe ich den Kindern Platz gemacht und mich aufs Altenteil gesetzt. Später, wenn Wolf Dietrich heimgekehrt ist, schlage ich meinen Wigwam in einer kleinen Kreisstadt auf, wie das bei uns üblich ist. So ist das Interregnum hier in Groß-Ellern eigentümlich etwas sehr Erwünschtes für mich. Doch nun laß mich mal dein Bauernhaus näher besichtigen."
„Bauernhaus! Na, du wirst Augen machen. Klein-Ellern besitzt zwar kein stolzes Schloß mit langen Flügeln und altem Turm, keine Terrasse ist vorhanden, geschmückt mit einer Orangerie, aber es trägt ein geräumiges Herrenhaus mit behaglichen Zimmern und einem Obstgarten, in dem die köstlichsten Früchte reifen und auf dessen dichtem Rasen ein holdes Baroneßchen liegt, das mit süßen Aeuglein zum blauen Himmel emporplinzelt und ebenso satt und zufrieden ist wie die dicken Kühe im Stall. Hier ist überhaupt alles zufrieden, Onkel, ich glaube, das ist der Geist des früheren Herrn, der hier noch umgeht."
„Das wird wohl stimmen, und wenn du eine Tasse Kaffee für mich übrig hast, so bin ich auch zufrieden und werde deinen Frieden nicht stören."
„Dort kommt der Vater auch, er nimmt sich ordentlich der Wirtschaft an.
„Das kann ich mir denken." Der alte Herr lachte, daß es dröhnte.
„Doch würde ich dir raten, die Oberleitung in der Hand des braven Müller zu lassen."
„Das geschieht auch, doch Vater meint, er sei hier unentbehrlich, und dieser Glaube soll ihm erhalten werden. Es ist wie ein Wunder, wie er aufgelebt ist, seitdem wir hier in Klein-Ellern Haufen. Er hat eben wieder eine Heimat."
„Niein gutes Kind, und das dankt er dir."
„'Nein, das ist allein Wolf Dietrichs Verdienst, der ihn damals bei sich aufnahm, als er in der Gefahr war, sich ganz zu verlieren. Und Wilhelm folgte seinem Beispiel."
„Alles aus Liebe zu dir", wollte der alte Herr sagen, aber er schluckte es lieber hinunter, er begrüßte Kraußneck in seiner jovialen Weise, amüsierte sich im stillen über die Wichtigkeit, mit der dieser ihm allerlei aus der Wirtschaft berichtete. Wer ihn so anhörte, mußte glauben, daß er die Karre hier aus dem Sumpf gefahren habe.
Auch Regina hörte mit ihrem feinen Lächeln zu und wußte die Unterhaltung bald auf ein anderes Feld zu leiten, so daß sie mit Behagen den guten Kaffee schlürften und dazu den frischen Kuchen aßen, den die Gutsfrau eigenhändig gebacken hatte. Man saß in Wolf Dietrichs Zimmer, das noch ganz so eingerichtet war wie früher. Durch die beschleunigte Abreise des früheren Besitzers und den unerwarteten Tod Wilhelms war hier nichts auf die Seite geränmt worden. So hatte Regina die Freude, alles unverändert vorzufinden. Sie zog in das gemütliche Wohnzimmer der früheren Herrin ein und nahm vom Schloß nur einige Möbel mit für das Kinderzimmer und ihr anstoßendes Schlafzimmer. Auch im Garten durfte nichts geändert werden; Wolf Dietrich sollte seine Heimat so wiederfinden, wie er sie verlassen hatte.
„Du hast dir's wirklich behaglich gemacht, Kind. Hier würde ich auch viel lieber Hausen wie drüben. Und dem Anton scheint es auch bei dir zu behagen, ich glaube, der lernt noch auf seine alten Tage Kindermuhme spielen."
Lachend blickten die drei von der Veranda her nach dem Obstgarten hin, denn dort trug der alte Diener das weinende Baroneßchen spazieren und trällerte ihm mit heiserem Baß ein Volksliedchen vor.
„Da werden wir uns noch ein wenig mit einem frischen Trunk gedulden müssen," meinte Kraußneck. „Doch dort kommt Fräulein Haller schon und erlöst ihn von seinem Posten. He Anton, eine Flasche Wein und drei Gläser."
Sie saßen zusammen, bis die Sonne sank, und sprachen manches Wort miteinander. Und Regina war es, als säße der mitten unter ihnen, der in der Fremde weilte, ihre Seelen grüßten einander über Raum und Zeiten weg. (Fortsetzung folgt.)
Das Bessere ist stets der Feind des Guten!
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teile ich aus Dankbarkeit gern und unentgeltlich mit, was mir von jahrelangen, qualvollen Magen- und Verdauungsbeschwerden geholfen hat.
A. Hoeck, Lehrerin, Sachsenhansen bei Frankfurt a. M.
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Druck der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei. Verantwortlich: Paul Adolfs in Calw.