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Stadtvertretung auf der Grundlage reiflichster, ernstester und gewissenhaftester Prüfung aller in Betracht kommenden Gesichtspunkte beruht, so muß ich doch in Rücksicht auf das allgemeine Wohl Bedenken tragen, die mit so großer Leiden­schaft und Gehässigkeit angegriffene Spende an­zunehmen, denn ich habe stets meine persönlichen Interessen denen der Allgemeinheit untergeordnet und verwahre mich auf Grund meines guten Gewissens nachdrücklich gegen die trotz gegen­teiliger Beweise erhobenen Vorwürfe. Ich ver­zichte somit auf die mir bewilligte Dotation und bitte, meinen Entschluß nicht als eine Verkennung der wohlbegründeten Willensmeinung der Mit­glieder der bürgerlichen Kollegien zu mißdeuten.

Ulm 28. Mai. Der hiesige Verein für den Fremdenverkehr hat die Reichstags- abge ordneten, die sich nach Friedrichshasen zum Besuch des Grafen Zeppelin begeben, ein­geladen, auch Ulm einen Besuch abzustatten. Wie ein gestern beim Verein eingelaufeues Telegramm besagt, werden die Reichstagsabgeord­neten der Einladung Folge leisten.

F r i ed ri ch s h af en 28. Mai. Die Luft­schiffbau-Zeppelingesellschaft hat den 48 Morgen großen RiedleHof zum Preise von 95000.// angekaust. An dem Luftschiff Z. 2 wurde gestern ein kleiner Defekt der beim ersten Auf­stieg entstanden war, beseitigt. Wenn das Wetter günstig ist, soll heute der zweite Ausstieg erfolgen.

Biberach 28. Mai. Mittwoch nach­mittag um 2 Uhr scheute in der Riedlingerstraße das vor einen Bernerwagen gespannte Pferd vor einem entgegenkommenden Automobil, in dem 4 Herren aus Ebingen saßen. Er erfolgte ein heftiger Zusammenstoß, so daß der Berner­wagen umfiel und die Jusaßen herausgeschleudert wurden. Neben anderen Beschädigungen wurde die Deichsel des Wagens abgerissen und auch das Pferd erlitt eine Verletzung am Fuß. Der Schaden, den das Automobil durch die Karambolage erlitt, dürfte etwa 100 -// betragen, die Be­schädigungen des Wagens sind geringer. Tie herausgeschleuderten Personen kamen glücklicher­weise init dem Schrecken und einigen Quetschungen und Hautschürfungen davon.

Zwiefalten 28. Mai. Heute früh 3 Uhr ist ein Teil des großen Oekon omiegebäudes der hiesigen Heilanstalt abgebrannt. Der große Viehstall blieb dank der vorhandenen Feuer­wand verschont. In dem zerstörten Gebäudeteil waren die Schweinestallungen untergebracht. 86 Schweine, 2 Kalbeln und größere Vorräte an Stroh sind dem Brande zum Opfer gefallen. Die Entstehungsursache konnte bis jetzt nicht er­mittelt werden. Brandstiftung durch einen Kranken erscheint jedenfalls ausgeschlossen.

Pforzheim 28. Mai. Heute nacht brannte das Zimmergeschäft von Braun u. Gerbert zwischen hier und Brötzingen, das erst vor einigen Jahren neu erbaut wurde, voll- ständig nieder. Der Schaden beträgt etwa 30000 Der Mitbesitzer Braun wurde, als

er das Fenster des Bureaus einschlug, um die Bücher zu retten, an der Hand stark verwundet.

Aus Baden 28. Mai. Die Groß- industriellensamilie Heinrich Lanz in Mann­heimhatsich entschlossen, dem Professor Schütte an der Technischen Hochschule in Danzig, dem Konstrukteur eines neuen Luftschifftyps, die weitgehendste Unterstützung augedeihen zu lassen. In nächster Zeit schon soll mit dem Bau eines großen Luftschiffes in Mannheim-Rheinau be­gonnen werden. Das Luftschiff des Professors Schütte gehört dem starren System an, es wird über 19 000 Kubikmeter Wasserstoffgas und eine motorische Kraft von 500600 Pferdekrüste ver­fügen. Das Fahrzeug ist auf einem Holzgerippe gedacht, sodaß es ohne Schwierigkeiten in den Dienst der Funkentelegraphie zu stellen wäre. Die Ballonhalle soll eine Länge von 135 Metern und eine Breite von 60 Metern erhalten. Man hofft, daß bereits im Herbst Probefahrten ver­anstaltet werden können. Die Handelskammer Karlsruhe hat zur Schiffahrtsabgabenfrage folgende Erklärung beschlossen: Die Handelskammer lehnt jede Stellungnahme zu dem von der preußischen Staatsregierung im Bundesrat eingebrachten Gesetzentwürfe betreffend die Erhebung von Schiffahrtsabgaben ab und beharrt auf ihrem grundsätzlichen Widerspruch gegen die Einführung solcher Abgaben auf den natürlichen Wasserstraßen.

London 28. Mai. Bei dem Frühstück, das gestern der Lordmajor den Berliner Stadtvertretern gab, richtete Oberbürger­meister Kirschner an die Gastgeber warm­empfundene Worte des Dankes für ihr Bemühen, den Gästen nicht blos den Aufenthalt angenehm zu gestalten, sondern einen bleibenden Eindruck der Freundschaft mit heim zu geben. Er legte der Versammlung nahe, in England an den guten Beziehungen zwischen den beiden ! Ländern zu arbeiten, wie er namens seiner ! Kollegen das Gelübde ablege, in Deutschland dieselbe Friedens- und fruchtbringende Arbeit zu unternehmen. Die Worte riefen einen wahren Beifallssturm hervor. Der Lordmajor brachte ein dreifaches Hock auf den Kaiser aus und rühmte ihn als Freund Englands.

Vermischtes.

Ein netter Text! , Eine Leserin teilt derFrkft. Ztg." folgendes niedliche Geschichtchen mit, das während des Sängerwettstreites in Frankfurt passierte und das den Vorzug haben soll, wahr zu sein: Ein betagter Chor­dirigent, dem die vorzügliche Verpflegung in Frankfurt sichtlich gut bekam und der dem Spezialstudium all der gebotenen kulinarischen Genüsse mit Gründlichkeit oblag, wurde nach einem opulenten Mahle vom Kaiser ins Ge­spräch gezogen.Majestät", sagte der würdige Herr, der sich gerade in die Bekanntschaft mit einer neuen Sektsorte vertieft hatte,nächstens I dirigiere ich ein Konzert in das auch Ihre I Frau Gemahlin kommt." So? Haben Sie ^ auch in Bezug auf meine Frau ein netten Text gewählt?"Gewiß, Majestät!"Nun, welchen I

denn?"Wenn alle untreu werden!" (Text eines alten KirchenChores.) Tableau! Der Kaiser lacht laut auf, Graf Hülsen-Häseler windet sich vor Lachen. Wie heißt denn der Verein, für den Sie ein Konzert geben? entringt es sich mühsam dem Monarchen, der des Lachens

nicht Herr werden kann.Der.

Frauenländische Vaterverein, Majestät!"

Standesamt Calw.

Geborene.

22. Mai. Sofie Klara, T. d. Johannes Strobel, Weichenwärters.

Getraute.

22. Mai. Albert Hammer, Konditor und Emma Luise geb. Wiedmann, verft Forst- wartsiochter von hier.

Reklameteil.

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Amtliche und prwatanzeigen

Neuweiler.

Stammhols-Vcrkaui.

Das in hiesigem Gemeindewald angefallene Lang- und Sägholz kommt unter, beim Schultheißenamt hier einzufehenden Bedingungen, im Submissions­weg zum Verkauf und zwar:

Langholz: 8,37 Fm. l. Kl., 67,57 Fm. II. Kl., 213,31 Fm. UI. Kl., 448,71 Fm. IV. Kl., 3,72 Fm. V. Kl.

Sägholz: 4,54 Fm. ll. Kl., 2,95 Fm. UI. Kl.

Die Offerten auf die einzelnen Lose oder auf das ganze Quantum in ganzen und Zehntels­prozenten der alten Taxpreise in geschlossenem Couvert mit der AufschriftAngebot auf Stamm­holz" sind spätestens bis Montag, den 7. Juni, _ mittags 1 Uhr. beim Schultheißenamt einzu­reichen, woselbst zu dieser Stunde deren Eröffnung und die Entscheidung über den Zuschlag erfolgt.

Auszüge können von Waldmeister Schanz hier bezogen werden.

Den 28. Mai 1909.

Gemeiuvtrat.

Vorst.: Mast.

Oberamt Calw, Gemeinde Teinach.

Wergeöung von Mauaröeiten.

Zur Erbauung einer Pumpstation für die hiesige Quellwasserversorgung werden erforderlich:

1.

2 .

Erdarbeiten

Betonierungs-

3. Zimmerarbeiten

und Maurerarbeiten

4. Gipserorbetten

5. Schreinerarbeiten

6. Glaserarbeiten .

7. Schlosserarbeiten

8. Flaschnerarbeiten

9. Anstricharbeiten

10. Insgemein . .

Plan, Kostenvoranschlog und Akkordsbedingungen liegen bei der Unter­zeichneten Stelle zur Einsicht auf; ebendaselbst find die schriftlichen Angebote für einzelne oder mehrere Positionen in Prozenten des Kostenvoranschlags aus­gedrückt, verschlossen u it der Aufschrift:Angebot auf Bauorbeiten zur Pump­station" spätestens bis Mittwoch, den S. Jnni ISO«, portofrei einzureichen.

Teinach, den 28. Mai 1909.

Lchulth elfte« amt.

Schneider.

100 . 1178.50 109

88.50

52.50 60. 53.80 46.40 36.

574.70

liegen