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gesuchten Gebiete gemacht hat, ist auch sür die Zeitungen ein Anlaß gewesen, wieder einmal systematisch und nach dem Augenschein über die Lage der Dinge zu berichten. Im großen ganzen werden leider die ungünstigsten Urteile über das, was zur Beseitigung der Not und zur Wiederausrichtung des Gestürzten bisher geleistet worden ist, mehr bestätigt als die günstigen, die doch aus dem Munde von Ministern innerhalb und außerhalb des Parlaments so unbedingt und zuversichtlich herausgekommen sind. Ja der König selbst hat sich, wie im „Giornale d'Jtalia" zu lesen ist, dahin ausgesprochen, daß Messina heute einen noch fürchterlicheren und entsetzlicheren Eindruck mache wie in den ersten Tagen nach dem Unglück, und hat den örtlichen Behörden und Arbeitsleitern seine geringe Befriedigung über das in den hundert Tagen zu Wege gebrachte, von dem er sich durch genaue, unter Mühen und Unbilden vollzogene Besichtigungen ein vollständiges Bild gemacht hatte, nicht verhehlt. Unter Messinas Trümmern liegen noch an 50 000 Menschenkörper so, wie sie der Tod ereilt hat; die Trümmermassen sind noch so ungeheuerlich und wirr getürmt wie am Unglückstage; die Straßen durch sie sind wenig gangbar geworden. Für die Baracken, die bis zum Erstehen des neuen Messina dauern sollen, hat man zwei Plätze gewählt: den einen süd
westlich von der Stadt und den anderen nordwestlich. In beiden Zonen sind bis heute fertig 589 Baracken, nahezu fertig 446 und begonnen 215, abgesehen von den amerikanischen Baracken, deren 84 fertig und 215 im Bau sind. Jedoch die Zahl der zur Unterbringung der Messinesen erforderlichen Baracken beträgt 8000. Von den 26 000 Baracken für das gesamte Erdbebengebiet, Messina eingerechnet, sind erst 2617 fertig. Nun sollte man meinen, daß die Baracken, die mit solcher Langsamkeit hergestellt werden, wenigstens solide und taugliche Arbeit sind. Bewahre! Schon jetzt zeigen diese Baracken Risse und andere Schäden, so daß man mit Sicherheit darauf rechnen kann, daß bereits etliche Wochen von Regen, Wind und Sonne manche von ihnen, vollends zugrunde richten werden. Und bis zu einer Wiederherstellung Messinas ist allen schönen Reden und sogar manchem guten Willen zum Trotz noch so lange hin, daß unsere Kindeskinder sie knapp vielleicht erleben. Die einzige Stelle, an der man mit Befriedigung das Hilfswerk betrachtet, ist das Dorf „Regina Elena" bei Messina, wo die Matrosen des gleichnamigen Kriegsschiffes 100 hübsche Baracken, Waisenhaus, Krankenhaus und Schule hergestellt haben; aber dieses Dorf entstand auch nicht unter den Auspizien der Staatsregierung, sondern unter denen der Königin Helene persönlich.
Vermischtes.
Ein verhängnisvolles Lotterielos machte den „St. N. N." zufolge in Mülhausen viel von sich zu reden. Eine Witwe gab im vorigen Jahre einem Friseur ein Los zur Aufbewahrung mit der Bitte, nachzusehen, ob ein Gewinn darauf gefallen, dafür verlangte der Aufbewahrer ein Drittel des womöglichen Gewinns. Als das Los mit 20 000 ^ später gezogen wurde, wollte die Frau dem Losverwalter den Anteil nicht abtreten. Dieser klagte, wurde aber abgewiesen. Dem „Erpreß" zufolge soll die Losgeschichte aber noch nicht zu Ende sein. Das Los war nämlich der Witwe von einem Manne geschenkt worden, mit dem sie sich verlobt hatte. Später hob sic das Verlöbnis wieder auf. Da dieser Mann der Frau das Los nur unter der Bedingung geschenkt haben will, daß sie ihn. heirate, hat er nun seine ehemalige Braut auf Rückzahlung der 200<»0 verklagt.
GOttessresK«.
Sonntag chuastmobogeuiii, 18. April. Vom Turm: 40. Predigllicd: 953, Ich will dich lieben, meine Stärke re. 9Y- Uhr: Vo> mittags predigt. Vikar Köstlin. 1 Uhr- Christenlehre für die Töchter. Ksnn«rsr«tz; 22 April. 8 Uhr vormittags: Gottesdienst zom Beginn des Schuljahrs. 8 Uhr abends: Bibel» stmldr i« Vereinshaus, Dekan RooS
Amtliche und Privatanzeigen.
SÄuleiutritt.
Donnerstag,' den 22. April, beginnt in der Volksschule das neue Schuljahr. Schulpflichtig werden Heuer diejenigen Kinder, welche im Jahre 1902 geboren sind, also Heuer das 7. Lebensjahr vollenden. Außer diesen können auch solche Kinder ausgenommen werden, welche 1903 geboren sind, wenn sie körperlich und geistig hinreichend entwickelt sind.
Die Knaben haben sich um 9 Uhr, die Mädchen um 10 Uhr beim Lehrer der Elementarklasse einzufinden. Jedes Kind hat Gebnrts- und Impfschein mitzubringen.
Calw, den 14. April 1909.
K. ev. Lrlsschuliuspektorat.
Stadtpfarrer Schmid.
Calw.
Brennhvtz-Bertanf
am Montag, den 19. ds. Mts., vormittags '/-10 Uhr, im Gasthaus zum „Rappen" hier aus den Stadtwaldungen Wmstbrunnen, Georgenhöhe und Wimbergerhof:
Beigholz Rm.: 1 Buchen, 44 Eichen, 38 Nadelholz, bei letzterem 3 Rm. 2 rn lange Gartenpfosten.
Reisig Wellen: 40 buchene, 310 eichene, 1200 Nadelholz und 4 Flächenlose Reisig und Schlagraum.
Gemeinderat.
Liebelsberg.
Brennholz-Verkauf.
Am Montag, den 19. ds. Mts., von morgens 9 Uhr an, werden aus den hies. Gemeindewaldungen verkauft: 235 Rm. tannenes Scheiter- u. Rugelholz. Zusammenkunft beim Nathans. Käufer sind eingeladen.
Den 14. April 1909.
Gemeinderat.
Sonntag, den 18. April, Wanderung auf den JägerLerg bei Althengstett mit Turmbesteigung.
Sammlung nachm. Isio Uhr beim Adler hier.
Der Ausschuß.
LaueLLiub.
Samstag, den 17. ds. Mts., abends 8 Uhr,
Monalsversaunulimg
im Lokal. Zahlreiches Erscheinen erwartet
der Ausschuß.
Samstag, den 17. April abends 8 Uhr,
bei Mitglied Schaible, Badgasse.
Bericht über Bundesausstellung und verschiedenes. Zahlreiches Erscheinen erwartet
der Ausschuß.
Auf 1. oder 15. Mai suche ich ein braves, fleißiges
Mödchen,
das schon gedient hat und bürgerlich kochen kann, event. auch als Aushilfe. Frau Anna Federhaff.
Statt besoittlerer Mreige.
Schmerzerfüllt gebe ich Freunden und Bekannten die Trauernachricht, daß meine liebe ircnbesorgte Mutter
Mwe Maria Mna fieberle.
geb. Hofmeister,
nach nur Ltägiger schwerer Krankheit, versehen mit den Tröstungen der hl. Religion, im 74. Lebensjahre heute früh 3'0 Uhr sanft im Herrn entschlafen ist.
Morgen Samstag 108 Uhr ist in hiesiger Kirche Trauergottesdienst. Am Sonntag, den 18. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, findet die Ueberführnng in die Heimat; am Montag nachmittags 3 Uhr die Beerdigung in Horb statt.
Mit der Bitte um stille Teilnahme und Unterlassung von Blumenspenden im Sinne der Verstorbenen
der trauernde Sohn
Calw, 16 . April 1909. Sklldkjlfarrer Heberle.
Danksagung.
Calw, 16. Avril 1909.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir während der Krankheit und beim Hinscheiden unserer l. Großmutter
Friederike Schulz geb Lutz,
erfahren durften, für die trostreichen Worte des Hrn. Dekan, sowie für die reichen Blumenspenden und die zahlreiche Begleitung zur lebten Ruhestätte, sagen wir den herzlichsten Dank.
Die iraueruden Hinterhliebeue«.
Nächste Woche backl
Laugenbrezeln
C. Frohumüller.
Ein kleineres
Logis
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Carl Stern, Vorstadt.
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