beutsch-brastlischen Pfarrer, msern Landsmann Dr. Aldinger, empfangen, um ihm seinen freudigen Dank auezudrücken für da« rege Inte» reffe, da« in Brafilün, zumal von den Deutschen, seinem Werk und' Ergehen enlgegengebracht werde. Der Graf hofft, daß dar fiel« fortschrittlich ge­sinnte Brasilien bald dazu schreiten werde, stch Luftschiffe zu erwerben, die gerade für Länder mit großem »verschlossenem Hinterland und weiten, weg« und bahnlosen Strecken, ein ausgezeichnete« Äer kehre mittel sein werden. Günstig ist, daß Brasilien nicht von so großen Höhenzügsn durch, schnitten ist, wie etwa die Anden, sondern im Innern ein ziemlich gleichmäßiger, zur Tiefebene des Arne zonar und Prrena stch senkende« Hochland darstellt. Den Ponieren im Urwald, den Kolo« nisten der Hansa, wünschte der siegreiche Held und Pionier im Urreich der Lüfte glückliches Gedeihen zu ihrem eigenen und der neuen Heimat Wohls. Der Graf war trotz der letzten an. sttcngenden Kaisertage und trotz rheumatischer Schmerzen in einem Bein sehr frisch und von größter Liebenswürdigkeit. Die freundlichen Grüße, dis er dem Besucher nach Brasilien mitgab, wer. den dort mit freudigem Stolz ausgenommen weiden.

Neue Eisenbahnfahrkarte. Dis deutschen Bahnverwaltungen benötigen alljährlich über eine Milliarde Frh karten, die auf starken Pappkarton mit der Edwonson-Maschine gedruckt werden, wobei da» Tanssnd Karten auf 85 bis 1 60 zu stehsn kommt. Dis „Effsnbahn. fahrkartrn- und BillettautomatengesellsHaft" in. Berlin hat neuerdings auf Rollen gedruckte Karten in den Verkehr gebracht, dis in Amerika zuerst hergestellt warben. Eine Rolle enthält 3000-10000 p.uforierte Feh karten, deren Auf­bewahrung und Kontrolle stch wesentlich einfacher gestaltet wie bei den bisherigen Karten, und dis

auch zum automatischen Vertriebe sich bester eignen. Die Herstellungskosten der auf kräftigem Karton, papier gedruckten und genügend dauerhaften Rollen, karten betragen etwa die Hälfte der jetzt verwendetest Karten. Auf verschiedenen Privatbahnen find die Rollenkarten bereits eingeiührt, auch ist Halle a. S. hat die Staatsbahn mit Fahrkartsnauto. maten dieser Art einen Versuch gemacht, der zur Zufriedenheit ausgefallen ist; die allgemeine Ein. führung dürfie der halb in Bälde zu erwarten sein.

— Von Neufundland wird jetzt gemeldet, das Kreuz auf Labrador trage nicht den Namen And:«?, sondern die Bezeichnung „Andre Anstlky", was wahrscheinlich der Name eines amerikanifchen Walfängers ist.

(Eingesandt.)

Der Mrchengesangverein

bringt am nächsten Sonntag in der hies. Stadtkirche den Paulus von Mendelssohn zur Aufführung Dieses Oratorium, geboren aus der eifrigen Beschäftigung de« damals 25jährigen Komponisten mit den Werken Bachs L Händels bildet einen Höhepunkt in der geistlichen Musik der 19. Jahr. Hunderts. In dramatischen Bildern, reich belebt durch die überaus charakteristische Musik, werden die Schicksals und Taten des Apostels Paulus vorgeführt. Er ist schwer zu sagen, was besser aoluvgen erscheint, die melodiösen, weichen, mehr betrachtenden Abschnitte oder die leidenschaftlichen, fanatischen Volkechörs. Von den Einzelgesängen nennen wir hier nur dis beiden bekannten: „Jerusalem, du tötest dis Propheten" und „Doch der Herr vergißt der Seinen nicht"; vor den Chören den mächtigen: „Mache dich auf, werde Licht", den melodisch dahingleitenden: „Wie lieblich find die Boten, die den Frieden verkündigen" und

den seligpreisenden: „Siehe wir preisen selig, die erduldet haben". Nicht v-rgeffen darf bei diesem kurzen Hinweis werden die Ouvertüre, deren ganzer reiche« Tonbild auf dem Choral: „Wachet auf ruft uns die Stimme" aufgebaut ist und schließ- lich siegend den Choral zit Ende führt. Da« ist alles Musik, aus einem warmen, frommen Herzen herausgeschrieben, ansprechend, verständlich und erhebend für jede« einigermaßen empfängliche Gemüt.

vor«r»ft«tttche -

Lokale Morgennebel, wechselnde Bewölkung, Temperatur wenig verändert.

Literarisches.

Die württembergische Industrie. Heraus- gegeben von A. Marguard, Heft 5, ist soeben erschienen. Aus dem Inhalt ist hervorzuheben ein Aussatz von Dr. A. Brinckmann über die Plakat­kunst im Dienste der Industrie; die neueste Berufs­zählung; die Eingabe des Württ. Jndustriever- bandes gegen die Elektrizätssteuer; Württ. Jndustrieverband oder Württ. Jndustriekartell; so­dann die Anlage eines Württembergischen Wirtschaf tsarchivs über das 1. Halbjahr 1908. D'ese Sammlung alter ans das gesamte Wirtschafts­leben Württembergs bezüglichen Notizen, die bisher von keiner Seite unternommen wurde, wird die besondere Aufmerksamkeit aller interessierten Kreise erwecken.

KrklarrreLM.

j lousenpfeed beweinte distirung bei:

8?LlHüus-ckfaII.

Amtlich« UN» PrwataMizrn.

Stadtgernemde Calw.

Bekauutmachuug betreffend die Bürgerausschntzwahl 1S88.

Die Wahlperiode der Herren Bürgerausschußmitglieder

1. Heinrich Eßig, Flafchnermeister,

2. Friedrich Nonnenmacher, Mühlebesitzer,

3. Wilhelm Stikel, Uhrmacher,

4. Gottlob Wörner, Färbereibesttzer,

5 Johannes Seeg er, früherer Bäckermeister, geht mit dem 31 Dezember 1908 zu Ende Aus dieser Wahlperiode sind ferner aus geschieden durch Uebe-tritt in den Gemeinderat

6. Paul Georgii, Kaufmann,

7. Jakob Baeuchle, Präzeptor.

Aus der Wahlperiode 1907/10 ist durch Uebkrtritt in den Gemeinderat ferner ausgrfchieden

8 Friedrich Gehring, Bauunternehmer.

Für die drei letzteren ist eine Ersatzwahl nicht vorgenommen worden. ES find daher 8 Mitglieder neu zu wählen und zwar:

7 Bürgerausschußmitglieder für die Jahre 1909/12,

1 Bürgerausschußmitglied für die Jahre 1909/10.

Die ausgetretenen am Leben befindlichen Mitglieder find wieder wählbar.

Als gewählt sind diejenigen zu betrachten, welche verhältnismäßig die meisten der abgegebenen Stimmen erhalten haben. Derjenige, welcher unter den 8 gewählten Mitgliedern die wenigsten Stimmen erhalten hat, gilt als für die Jahre 1909/10 gewählt. Bet Stimmengleichheit entscheidet das Los.

lieber die Wählbarkeit stehe Art. 12 ff. des Gesetzes vom 16. Juni 1885 betr. die Gemeindeangehörtgkeit und den Anschlag am Rathaus.

Von dem Eintritt in den Bürgerausschnß sind außerdem die Mitglieder des GemeinderotS ausgeschlossen.

Die Wahl findet am

Donnerstag, den 3. Dezember 19V8, oo« vormittag- 9 Uhr bis «achmiilagS 2 Uhr im Sitzungssaal deS Rathauses statt.

Nach dem Glockenschlag 2 Uhr weiden nur noch diejenigen Wähler zur Stimmabgabe zugclassen, welche im Wahlraum bereits anwesend sind.

Eine Fortsetzung der Wahl, falls nicht mehr als die Hälfte der Wahl­berechtigten abgestimmt hat, findet nicht mehr statt.

Nur derjruige wird zur Wahl zug,lassen, welcher in die Wähler- liste anfgenomme« ist.

Ueber die Wahlberechtigung stehe Art. 12 ff des Ges. vom 16. Juni 1885 und den Anschlag am Rathaus; über das Verfahren bei der Wahl selbst Art. 17 bis 24 der Gemeindeordmmg.

Während der Wahlhandlung und der Ermittelung des Wahlergebnisses steht der Zutritt zum Wahlrarm jedem Wahlberechtigten offen.

Calw, den 25. November 1908.

Stadtschultheitzenamt.

Conz.

ürgerverein Calw.

Samstag, den 28. November abends 8 Uhr,

Generalversammlung

im Hirsch.

Tagesordnung: 1) Neuaufnahmen.

2) Bürgeransschußwahl.

3) Wahl des Gesamtausschuffes.

Zu recht zahlreicher Beteiligung werden die Mitglieder freundlich eingeladen.

_ Der Ausschuß.

Am nächsten SamStag halte ich

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und lade hiezu höflich ein

Keinrich Hieöenrath, Bäckermeister.

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KkjirksbMMWltkMreiuiguilg.

Unsere Mitglieder weiden auf die am Montag, den 80. dS. Mt-., nachmittag- 2 Uhr, im Badischen Hof hier stattfindenden Versammlung des Landwirtschaftlichen Verein» mit Vortrag des Herrn Gartenbauinspektors Schelle aufmerksam gemacht. Vor der Versammlung findet die Verteilung der Diplome und Prämien statt.

Vorstand Widmann.