VerrrüsGtes
Stunden der Entscheidung / GefchichtNche Beis-irle drr Bewahrung
Die Grille als Nachtwächter. Der Japaner ist außerordentlich i-eruebend. Die Haustiere, die er hält, haben allen Grund, mit ihrem Schicksal zufrieden zu sein, denn es wird auf das Beste für ihr Wohlergehen gesorgt. Eine besondere Vorliebe aber hat der Japaner sür eine bestimmte Grillenart. die sehr zutraulich wird und mit m. Mschem Ton viele Stunden lang ununterbrochen, vor allem aber während der ganzen- Nacht, zu zirpen pflegt. Diese Grille hält man in Japan in kleinen Käfigen, wie bei uns die Kanarienvogel, befrachtet sie als Glücksbringer und freut sich an ihrem Ge- zirpe. In der Nacht aber dient die Grille als sehr zuverlässiger — Nachtwächter! Während der Nacht stellt man den Kässg müt der Grille ins' Schlafzimmer. Man ist nämlich zumeist an die Grille so gewöhnt, daß man ohne ihr Gezirp? nicht schlafen kann, oder aber nur sehr unruhig. Auch soll der gleichmäßige, anheimelnde Zirpton.eine sehr beruhigende und einschläfernde Wirkung ansüben. Die Grille ihrerseits ist es gewohnt, daß dcS Nachts tiefste Stille im ganzen Hause herrscht. Vernimmt sie auch nur das leiseste ungewohnte Geräusch im Hause, wie Dielcnknarren. Türenklav- den oder dergleichen, dann verstummt sie sofort, um aufmerksam zu lauschen. Durch das Verstummen des Gezirpes aber erwacht der Japaner, wie der Müller ans dem Schlaf anf- schreckt, wenn plötzlich das gleichmäßige Geräusch der mahlenden Mühle anfhört, oder wie der Reisende, der während der Bahnfahrt erwacht, wenn der Zug stellen bleibt und daS Rattern der Räder nicht mehr zu hören ist. Ter Japaner, durch seine Grille aufmerksam gemacht, kann setzt dem Geräusch nachgehen, das seinen kleinen Hausgenossen verstummen ließ, und sich entweder wieder beruhigt ausstrecken, wenn das Geräusch eine harmlose Ursache hatte, oder aber mit allem Nachdruck einschreiten, wenn irgendwelche Gefahr dem Hause droht.
Weshalb sind BogelfeSern farbig? Wenn wir Vögel, die in Mitteleuropa beheimatet sind, des Näheren betrachten, so finden wir an wirklichen Farbstoffen in chem Gefieder nur verschiedene Schattierungen von Gelb und Rot, dazu kommt noch bei den Vertretern heißer Zonen Grün. Nun können wir aber auch blaue, braune, weiße und graue sowie schwarze Farbtöne feststellen. Weiß und Schwarz sind bekanntlich keine selbständigen Farben, denn schwarz sind solche Körper die alles Licht absorbieren, weiß aber sene. die alle einfallenden Lichtstrahlen znrückspiegeln. Blaue Federn entstellen emwch durch das Zurückwerfen von Lichtstrahlen, wobei farblose, luftgefüllte Zellen über schwarzen angeordnst sind. Blauer Farbstoff ist also in den Zellen durchaus nicht entbalten. Grünes Gefieder wird dadurch hervorgerrtsen, daß schwarte Federn von gelben überlagert werden. Badet ein in Grün prangender Vogel, so zeigt sein nasses Gefieder uns eindeutig seine Gelbfärbung, da jetzt das Wasser, und nicht die Luft die Lichtstrahlen widcrspiegelt. Die eingangs genannten echten Farbstoffe aber werden durch die Einwirkung des Sonnenlichtes zerstört, bleichen aus und daher muß jeder Vogel sie durch seinen Blutfarbstoff ersetzen In den tropischen Zonen der Erde mit der Vielfalt ihrer unbeschreiblichen Farbenpracht der gefiederten Gesellen geht die Farbstoffbildung am schnellsten vor sich, umgekehrt ist uns daher auch das Weiße Kleid per in den nordischen Ländern beheimateten Vögel verständlich. Biele Segler der Lüfte zeigen uns aber auch herrlichste metallisch glänzende Tönungen von Violett, Grün, Blau und zahlreichen anderen Farben. Hier sind nun keinerlei Farbstoffe an der Bildung beteiligt. Es handelt sich vielmehr um «inen farblosen Neberzug der Federn, der nur die Eigenschaft besitzt das Licht zu brechen und wie ein Spektroskop in seine Bestandteile zu zerlegen. Halten wir eine derartige Feder z. B. von der Elster gegen die Sonne, so müssen wir zn unserem Erstaunen feststellen, daß sie ein mattes, farbloses Grau zeigen. Mutter Natur hat es auch hier verstanden, mit den einfachsten Mitteln die schönsten Resultate zu erzielen.
Zu Beginn deS Spanischen ErbsolgekrtegeS sah sich vas Deutsche Kaiserreich einer Welt von Feinden gegenüber: Frankreich, Spanien, Savoyen, Neapel, Sizilien, dazu Bayern und andere deutsche Länder standen hinter Ludwig XIV. In Wien zögerte man angesichts dieser trostlos scheinenden Lage in großer Mutlosigkeit die Entscheidung hinaus.
Prinz Eugen, vom Kaiser um Rat befragt, rief: „Marschieren Änd siegen wir. so werden wir auch andere Verbündete finden!"
Nicht lange danach errang der Neichsmarschall seine ersten Siege, und jast alle deutschen Fürsten schloßen sich dem Kaiser an.
Die Lenthener Schlacht war der große und entscheidende Wendepunkt in dun Siebenjährigen Kriege. In e.uer Ansprache an seine Generale ries der Große König am Morgen der Schlacht: „Wir müssen den Feind schlagen oder uns von seinen Batterien begraben lassen. Ist einer unter Ihnen, der nicht so denkt: er fordere aus der Stelle seinen Abschied, er mag unbehelligt gehen!"
In einem AugenzengenberiÄi heißt es dazu: „Eine Panse und eine heilige Stille folgte. Dann schwenkten die Offiziere ihre Küte und riesen: „Die Armee siegt oder fällt mit Ihnen. Majestät!" ' ^
Und in jenen Tagen schrieb Friedrich der Große: „Das Leben taugt nur, wenn Ehre und Stolz eS begleiten, und besser ist der Tod als Unterdrückung und Schande..."
Am 29. Dezember 1812 führt Clansewitz 7m Auftrag des russischen Generals Diebitsch die letzten Verhaiidlniig-m mit Norck — am Vorabend der Konvention von Tauroggcn. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen.
Da tritt Uorck in später Nachtstunde vor seine Offiziere: „Meine Herren! Das französische Heer ist durch Gottes stra- sende Hand vernichtet, der Zeitpunkt gekommen, wo wir unsere Selbständigkeit wiedergcwinn, - können. Wer so wie ich bereit ist, sein Leben für Vaterland und Freiheit hinzngeben, osr schließe sich mir an. Geht unser Vorhaben gut, so wird der König niir meinen Schritt vergeben. Ich weiß, der Sieg wird unser sein. Doch werde ich ans dem Sandhaufen die Kugel ebenso ruhig erwarten ivie auf dem Schlachtsekde."
»
Der Besinn der Freiheitskriege fand ein zum heroischen
Opfer bereites Volk. Dennoch — die ersten Schlachte» u,w> Gefechte waren keine Siege, und'der Feind schien »ach dem Waffenstillstand stärker denn je. In diesen entscheidenden Tagen, da es uni Sein oder Nichtsein der Nation ging, rief Fichte den Deutschen zn: „Unsere ältesten Vorfahren und all« anderen in der Weltgeschichte, die ihres Sinnes waren, si« haben gesiegt, weil das Ewige sie begeisterte, und so siegt immer und notwendig die Begeisterung über den, der nicht begeistert ist. Nicht die Gewalt der Armee, ncch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemütes ist es, welch« Siege erkämpft. — Wer das Höchste, was inan hienieden verlieren kann, das Leben, daransctzt, gibt de» Widerstand ni« auf und siegt ohne Zweifel!" ^
Kurz vor der Leipziger Schlacht drängten sich die Generale der Verbündeten in Blüchers Quartier und berieten über di« zu entwerf'cndcn Pläne. Als Blücher kam, sah er die fertigen Pläne kurz an und sagte: „Das mag wohl das Rechie sein, aber ich kann von all dem ncch nichts brauchen. Wenn ich mit meinen Iungens ans das ,Ehamp de bataille' komme, werde ich schon sehen, was zu tun ist. Sicher ist nur, daß ich den Feind schlage." ^
„ES kann In einem Kriege", so schrieb Bismarck kurz vor Beginn des, Deutsch-Französischen Krieges 1810, „Situationen geben, die verzweifelt auSsehen mögen. In solchen Lagen erweist sich aber die Kraft des Mutes und des unbedingten Vertrauens ans die Tüchtigkeit der eigenen Waffen. Immer schon haben die Völker nicht durch zahlenmäßige Uebermacht der Armeen, sondern durch die moralische Ueberlegenhsit ihres Herzens, ihres Willens lind ihres Glaubens über Völker ge< siegt, die an ihrer eigenen Kraft verzweifelten. In kritischen Stunden bewährt sich das Wootz daß der Glaube Berge zu versetzen vermag." ^
Die Losung aller tapferen Deutschen im entscheidenden Ringen um das Vaterland gab in einer dunklen Zeit der Führerlosigkeit Ulrich von Hutten, der große, unvergessene Nufer ins Reich:
„Der Jugend und dem Volke rufe.ich zu: Seid willig und bereit, alles, was an irdischen und höheren Gütern euer ist, dem darzubringen, der euch in redlichem Kampf für di« deutsche Nation führen wird. Siegen oder sterben mit dein Führer — dies sei eure Losung!" Oskar G. Foerster. -
VÄsgekelWM am MWW
Bevor noch die ersten Raddampfer mahlend und schwarze Wolken Rauclts qualmend den „Amazonas" hinanfzogen und die abgelegenen Siedlungen ver Pflanzer der Außenwelt und Zivilisation näherbrachten, pflegten sich in diesem wasssrreich- »sten aller Ströme oft ganze Rüdes von Delphinen auszuhalien, die sich hier im verschwiegenen und vergessenen Urwaldgebict ihre Ladeplätze aufsuchten. Die Pflanzer nutzten dieses seltene und erhabene Schauspiel aus ihre Art und Weise aus. Vor ihren Veranden am Wasser pslegten sic Badestühle aufzustellen, auf denen sie besonders abends im Hellen Mondschein der sternglühenden Tropennacht Play nahmen und sich von den im Wasser tollenden Tieren „duschen" ließen. Die Delphine gaben während ihrer Wasserspieie regelrechte Fontänen Wasser von sich, die sich über die nach Abkühlung lechzenden ll.enschen ergossen Derartige Badegeiellschasten am Amazonas waren keine Seltenheit. Als aber mit dem beginnenden und sich immer mehr steigernden Schiffsverkehr aus dem gewaltige» Strom die Delphine den Fluß mieden, hörte die lustige und erquickende Baderci auf. Die Delphine ließen sich nicht mehr sehen. Die Hellen Mondänchte am Amazonas wurden vom schrillen Tuten der um die vielen Sandbänke manövrierende» Flußdampfer ihrer exotischen Schönheit beraubt.
MekLoten
Warten Sie nur... Ter greise Kaiser Wilhelm k. weilte zur Kur in Marienbad, wohin auch Kaiser Franz von Oesterreich kam. „Wie lästig ist es doch sür unsereinen, so auf Schritt und Tritt beschaut und anaeaaiit ru werden". klaate der Oeiter-
retcyer.^— „Oh", meinte Kaiser' Wilhelm lächelnd, „warten Ew. Majestät nur, bis Bismarck kommt, dann — schaut uns kein Mensch mehr an!" >
Ter schlagfertige Kandidat. Professor Friedrichs fragte einst beim Examen einen Kandidaten, der sehr phlegmatisch aussah: „Was würden Sie tun, wenn bei einer Pulverexplo« sion ein Soldat in die Luft geflogen wäre? — „Warten, bis er wieder hcrunterkommt." — Friedrichs war wütend und fragte weiter: „Wenn ich Ihnen nun für diese Antwort einen Tritt ack posterioia gäbe, welche Muskeln kämen dann in Bewegung?" „Die Muskeln meiner rechten Hand."
Schneesturm in Schwede». Seit zwei Tagen wütet fast ohne Unterbreckulng ein Schneesturin in West-Schwcöen. der nach Blüttermckoungen ein unbeschreibliches VerkehrschavS herbeigeführt hat, Gewaltige Schneewehen haben im Gebiet von Hallauöt «nö Boras öen Verkehr völlig lahmge- legt. Züge blieben im Schnee stecken. Soldaten und Eisenbahner wurden eingesetzt, die u. a. eine Lokomotive au» einer vier Meter hohen Schneewehe ausgraben mußten.
Untertunneln«» des Aangtse-Stromes. Da die groß« Breite des Yanqtse-Stromes allgemein als das größte Hindernis für die Durchführung der sogenannten Großostasien- Eisenbahn angesehen wurde» begann im April v. I. das japanische Verkehrsministerium die Bedingungen sür eine mögliche Untertunnelung des Nangtses zu untersuchen. Die jetzt abgeschlossene Untersuchung ergab, daß eine Unter- tunnelung zwischen Pukou und Nanking möglich sei uneins dreijährige Arbeitszeit erfordern würde.
Neuenbürg.
01« AnnsAm«»taIIo kür «Isr Volkropkar
bleibt Weiterhin täglich von 14—IS Uhr geöffnet.
Stabt Wildbad
Die Kartenausgabestelle ist am Donnerstaa den 1. Februar geschloffen.
Die Ausgabe der für die 72. Zuteilungrperlod« vom 5. Febr. dt» 4. März 1945 geltenden
i.vkr»n»inMvIIt»rtsi»
erfolgt am Freitag den 2. Februar 1S4S im Sitzungssaal d« .«vthauser. und zwar:
Namensbuchstab« » —» von S —» Ubr,
„ M —Z von 2-11 vnr,
. K-e» von 11-12 Ubr,
, k -r von 14 —1« UNr,
„ V —2 von 1« 17 Ubr.
Die Verbraucher der 72. Zuteilungsperiode für Vollmilch haben Ihre Abschnitte bl» 3. Februar 1945 bei den Verteilern abzugeben.
Der Bürgermeister.
V^ir Kuben unr verlobt: Mi «eil; «ltr. 5ritr Oenxler, r. 2t. dararett Ottenbsusen, i. )sn. 1945.
dleuenbürg, cken 2S. jsn. 1945 vnnbengong
hllr alle er v esene k^reunck- licklreit unck Hiebs unck ckie llr- veisung üer letalen llkre beim Heimgang unsere» lieben Lnl- »cwatenen jsger tsotniot Vagnor ragen vir kerr- stckslen l)»,w. vis -äutter: dtsrzaretds s /»goerltzve. «nck Gerckv.
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llotenback, 29. sanuar 1945 vonbengung
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«lein, denn wir können z. Zt. krlegsbedingt keine Revaraiuren aussllhren. — Mit vielem Bescheid müssen wir täolich viele Reparaliirausti-äge wieder zü- rücksendcn. Deshalb behutsam umgehen mit Vsuen-?keiken, dlürnoerx.
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Das ist keine Pechsträhne!
Es gibt Zeilen, da will einem nichts gelingen. Wenn einer aber ungebeiztes Saatgut aussüt und denkt, es wird schon gehen, drr darf sich nicht über sein Pech beklag n, wenn die Ernte mißlingt. Glücklicherweise missen da» die meisten Bauern. Sie beizen deshalb alles Saatgut mit Abavit. Der Erfolg hat es im Laufe der Jahre gezeigt, daß sie dabei immer gut gefahren sind. Beide Abav!t'Saatbeizen,dieUn!vsrsal- Trockenbeize undUniversal-Naß- bcize, sind durch die Genossenschaften und den Handel prompt lieferbar. Schering A.G.
DriLSvr LräsLer-^ss M!rä »m besten »o rudereilet: t Lölvikel PeestrLutsr ln einem irdenen oder emaillierten OekLb (vorder mit derbem VVssser üussdnverrlken) mit */, luter icodrendem Nasser über- sieben. Out radeeken» 10 Minuten rleden »»reo, dann durdr ela 8!ed xieüen. äder vis medr ^»srer kodiea »ls kür dea lee esbrLucdt v!rd l Venp vir »lle mLsren HeUt Kodlea. 0»r vor» 81ro» »psrea. Llrrreer L Oo., l-ei^rlr, tteillulUrter-H«».
dOedelsducli, ckeo 29. sanusr 1945
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werden seit 1943 von allen Glos- Hüllen liergestellt. Aeltere Rillen- Einkochglnser passen nicht untereinander, daher Vorsicht vor Verwechslungen. Gerrix-Gla», Düsseldorf.