Dann sind wir wieder draußen in der Kälte der Winter» nacht. Wir müssen eine Unterkunft finden. Talwärts geht die Fahrt. Dort unten plätschert ein kleiner, schwarzer Bach durch die schneeweißen Wiesen. Links von der Straße, ein wenig im Hintergründe, erhebt sich der dunkle Umriß eines Bauernhauses.
Wir stoßen die Tür auf. Vor uns öffnet sich der Raum einer mit Fliesen belegten Küche. Mit einem freundlichen — man. möchte sagen großväterlichen — Lächeln tritt ein alter Bauer auf uns zu.
Wir begrüßen ihn auf Französisch und bitten ihn, uns Unterkunft anzuweiscn, wenn es irgend möglich sein sollte. Wir haben Glück. Es ist genügend Raum vorhanden, denn es schläst bis jetzt nur ein deutscher Kamerad hier. .
„Wie kommt es denn, daß ihr so gut französisch sprecht?" fragt unser Gastaeber mit leikem Staunen.
„. . . Wir sind Wallonen. Freiwillige in der Wassen-sf."
Wir haben es eben alle versucht, in die Seele des alten Mannes aus den Ardennen zu schauen, denn wir sehnten seit Monaten diesen Augenblick herbei, da wir mit den Waffen in der Hand zurückkehren und dem. ersten Landsmann durch unsere Haltung und unsere Uniform würden sagen können:
„Hier sind die Soldaten des Führers! Wir kommen wieder zu euch zurück. Tenn wir werden niemals die Hoffnung aus die Errichtung des neuen Europas verlieren."
Unter unfern festen Blicken erhellt sich das Gesicht des alten Mannes noch mehr.
„Freunde", sagt er, „seid ihr mit dem Chef zusammen? Mein Gott, wie bin ich froh, euch unter meinem Dach auf- nebmen ru können "
Eine'große Freude ergreift uns alle. Dank sei der Vorsehung. daß sie unfern ersten Schritt in der Heimat mit Freundschaft gesegnet hat. Auch das stärkt die Kraft unseres revolutionären Willens, den Gegner niederznwersen.
Wir haben 'mehrere Abende auf dem Hof des alten Arnold verbracht und seine Heidwärme mit ihm geteilt. Schon in kurzer Zeit scheint er in uns so etwas wie seine Söhne zu sehen. Er schenkt aber sein Wohlwollen auch den deutschen Kameraden, die Immer zu unserer Gruppe kommen, um auch an unserer sreudeersüllte.« Gemeinschaft teilzuhaben.
„Wir wollen nur eins", sagt der Alte einmal, „unser Land sn Frieden bauen und so viel verdienen, daß wir unsere Kinder anständig erziehen können. Wir sind froh über das Bündnis mit Deutschland und glücklich darüber, daß ihr in her Waffen-ff für unsere gemeinsame Sache kämpft." Waktoan?
Auf der Straße, der wir folgen, fahren endlose Nachschub»' tonnen. Zahllose Schwierigkeiten stellen sich dem Wege zur ,ront entgegen. Der Schnee, von den vielen Fahrzeugen fest- »epreßt. ist glatt wie Eis. Die Pferde kommen nur schrittweiie vorwärts. Ihre Rücken dampsen. Dir auf den Wagen zur Hornung befestigten kleinen Tannen sehen wie Weihnachts- schmuck aus.
Seit einigen Monaten werden die Abschüsse und Einschläge immer lauter. Wir nähern uns oer Kampfzone. Dann uber- ßueren wir eine Wiese, lieber uns ist das Sausen der feindlichen Geschosse. Während wir vorsichtig durch den pulvrigen Schnee weilermarschieren, spritzen am Dorfrande zwei schwarze Srdsontänen hoch. .... , .
Als der Qualm sich verzogen hat, gähnen zwei dunkle Prater in der Einförmigkeit der schneebedeckten Wiese. Gerade »ls unsere Werfer ihre heulenden Geschosse auslösen, gelangen wir ins Tors. Südwärts ziehen sie ihre Bahn. Dort erzittert »inige Sekunden später die Erde unter einer Kette von Einschlägen. Wir sehen es nicht. Der Vorhang rieselnden Schnees verdeckt die wilde Ardennenlandschast.
Zwischen den Häusern, von denen einige schon zerstört sind, eben schwere deutsche Panzer. Drohend richten sich die langen ohre nach Süden.
„Hallo. Kameraden! Wollt ihr mit zum Angriff auf i vastogne?" Lächelnd^ die stoppeligen Gesichter vom rauhen 'Wetter gerötet, steilem die ^-Panzergrenadiere diese Frage.
' Kurz, kein Wort ist überflüssig, wird uns die Lage erklärt.
Imder Richtung aus Bastogne zu bat der Feind mehren Divisionen aufgestellt. Seit mehreren Tagen schon versuchen sik vergeblich, bei Houssalize durchznstoßen. während andere feindliche Gruppen zwischen Stavelot und Marche zum Angriff an- setzten.
Halten — Anareisen. Auch unter den schwierigsten Umständen halten. Denn die Einschließung, die das feindlich, Manöver bezweckt, muß verhindert werden. Immer erbitterte, «ast die Materialschlacht.
Wir stehen im SSutz einer Mauer, schauen zum verhan gelten Himmel empor. Zwei Silben klingen in uns wie Glocken Wallonische Silben. Ein Wort ist es. von dem wir wissen, das «S in die.Geschichte eingehen wird: Vastogne ,,,
VÄer 10 «w Frontkämpfer mit der DAF-FSrdernngSnrknndr. Zur Mewährleistung des sozialen Aufstiegs nach Leistungsvermögen und Be- «obung führt die DAF, in Zusammenarbeit mit HI und Neichsstudcnren- Fü'-rung. auch gegenwärtig, aus die Erfordernisse des totalen Krieges «ntgerichtet, ilnsleselager für Kriegsbeschädigte und eine Reibe von kriegswichtigen Frauen- und Männerberufcn durch. Heute stehen weit Uber IÜ VVV Jungen, meist als Kriegsfreiwillige, an der Front, die eine Rörderungsurkunde der TAF in Händen haben. Damit wird ihnen nach ihrer Rückkehr aus dem Kriege eine Ausbildung au einer Hoch- oder /Fachschule gesichert.
Starke Sowjetanarisfe blutig avgewieleu
Ueberfetzverk»che über die Oder in der Masse zerschlaae« — Oppeln verloren gegangen — Straßenkämpfe l»
Bromberg — Erbitterte Kampfe in» Rannr von Elbing
Aus dem Führerhauptquartier, 25. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: .
In Ungarn durchbrachen unsere Angriffsverbände zwischen Velencze-See und Donau starke Pakriegel des Feindes und drangen bis über den Bali-Abschnitt vor. Deutsche und ungarische Verbände durchschritten im Angriff den westlichen Teil des Beetes-Gebirges und nahmen das Industriegebiet von Alsögalla und Felfögalla. Nächtliche Angriffe der Sowjets gegen den Westteil, von Budapest blieben erfolglos.
In der Schlacht zwischen den Karpaten und der Weichsel hat der hartnäckige Widerstand unserer Truppen dem Feind schwere Verluste beigebracht. Allein im Bereich einer Heeresgruppe wurden nach unvollständigen Meldungen zwischen dem l2. und 23. Januar durch Truppen des Heeres, Flakartillerie und fliegende Verbände der Luftwaffe 1356'Panzer vernichtet.
Südlich der Weichsel und an den Rändern des oberschlesischen Industriegebietes wurden starke von Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Bolschewisten abgewiesen oder anfgefangen.^
Zwischen Gleiwitz und Brieg versucht der Feind die Oder zu überschreiten. Es gelang ihm, Oppeln nach schweren Kämpfen zu nehmen. Die Nebersetzversuche über den Fluß wurden in der Masse im Gegenangriff zerschlagen. Um einzeln inzwischen eingeengte Brückenköpfe wird noch gekämpft- Von Südosten her schoben sich feindliche Angriffsspitzen näher an Breslau heran. Oestlich der.Stadt scheiterten alle Angriffe des Feindes. Eine bei Steinau über die Oder ge-^ setzte sowjetische Kampfgruppe mit 30 Panzern wurde nach Abschuß von 21 Kampfwagen geworfen.
Posen und Thorn werden gegen starke bolschewistische Angriffe behauptet, in Bromberg toben heftige Straßen- kämpse.-
Jn Ostpreußen versucht der Feind seinen Einbruch in Richtung Elbing nach den Flanken zu erweitern. Erbitterte Kämvfe sind hier im Gange.
Oestlich davon wurde unsere Verteidigungssront an die
masurische Seenplatte zwischen Ortelsburg. Lätzen und A n g e r b u r g zurückgenommen und gefestigt. Zwischen Al len bürg und dem Ku rischen Haff vcr>? eitclten unsere tapferen Divisionen mehrfache feindliche Durch« bruchsversuche.
An der kurländischen Front setzte der Feind nach Zuführung neuer Kräfte seine starken, von Panzern unterstützten Angriffe wiederum mit Schwerpunkt südöstlich Libau fort. Sie wurden im wesentlichen abgeschlagen, einige Einbrüche abgericgelt. In diesen schweren Äbwehrkämpfen wurden 52 Panzer abgeschossen.
Schlachtflieger griffen in den Schwerpunkten der Wlnter- schlacht in die Erdkämpfe ein. Sie setzten allein im Oderraum 24 Panzer außer Gefecht und vernichteten 360 Kraftfahrzeuge sowie zahlreiche Geschütze.
In Holland war die beiderseitige- Stoßtrupptätigkeit in letzter Zeit besonders lebhaft.
Im Rörbrückenkopf südöstlich Rörmond wird um Heinsberg heftig gekämpft. An der Front zwischen Elsenborn und der Sauer führten die Amerikaner starke Angriffe, vor allem östlich von Houffalize, wo ihnen ein kleinerer Einbruch gelang. Im Gebiet von Vianden bliüben sie in unserem Abwehrfeuer liegen.
Südlich Reick, sh ofen im Elsaß gewannen unsere Truppen im Angriff einen Brückenkopf über die Moder und schlugen Gegenangriffe, die der Feind bis zu 18 Mal wiederholte. blutig zurück.
Südöstlich Rapvoltsweiler dauern die hm- und herwogenden örtlichen Kämpfe an. Der auf das Ostufer der Ist vorgedrnnaene Gegner wurde wieder zurnckgcworfen und verlor dabei 16 Panzer -und zwei Panzerspähwaaen. Aus Mülhausen eingreifender Feind konnte nur einige geringe Einbrüche erzielen. bfs
Die anglo-amerikcmische Lufttätigkeit beschränkte sich am aestriaen Tage auf Jagdvorstöße, vor allem in das westliche Reichsgebiet.
Groß-London lag auch gestern unter unserem Fernbeschuß.
Swblweißeiibora vom Volschewistenterror befreit
' Zerschlagene Plane der Bolschewisten / Bon Kriegsberichter Horst Kan iß
DNB. .... 25. Jan. (PK.) Nächtlicher Angriff. Die schmale Sichel des Mondes gießt ein fahles Licht über die kalte Schneelandschaft. Unsere Soldaten sind in bester Stimmung. Sie haben die Bolschewisten nun seit fünf Tagen vor sich her- getriebeu, so daß sie nicht zur Besinnung kamen und jetzt stehen sie vor Stuhlweißenburg.
Stnhlweißenbnrg! Diese Stadt ist vielen der Grenadiere, SS- und Flak-Soldaten, die fetzt vor ihren Toren stehen, gut bekannt. In wieviel Familien waren sie wie zu Hause, wieviele Häuser durften sie als die ihren betrachten! Aber Stnhl- wcißenburq ist mehr als gewesene Heimstätte deutscher Soldaten, mehr als wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Nachsckmb- zentrnm der Sowjets. Stnhlweißenbnrg ist einer der wichtigsten Eckpfeiler in der von den Bolschewisten gezogenen Mauer nm Budapest. Und dieser Eckpfeiler muß fallen. Noch in dieser Nacht.
Wie wichtig ist es jetzt, daß viele der Männer diese Gegend sgst wie ihre Heimat kennen. Alle normalerwecke gangbaren Wege sind durch Minensperren verlegt. Unsere Pioniere müssen erst Gassen bahnen. Aber noch bevor diele Arb-nt g->tan isi. schleichen sich Grenadiere a"s verklungenen, nur ihnen bekannten Pfaden fast bis ans Weichbild der Stadt, und Kanoniere der leichten Flak folgen ihnen.
Hartnäckig bleibt der Widerstand der Bolschewisten. Wenigstens luer glauben sie den deutschen Vorstoß anffanaen zu können. Pakstellung reiht sich an Pakstelluna. Minenfeld an Minenfeld. Panzer, in aller Eile bereitgestellt suchen den "Vormarsch unserer Trupvm zu hemmen. Es nutzt nichts. In zwei Stoßkeilen rücken SS- und Heeresverbände. unterstützt durch in den Erdkamps einhezoaene Flakartillerie.-in die Swdt ein. Nicht »n hemmende Beaeisternng reißt sie vorwärts. Der erbitterte Widerstand der Sowjets wird in todesmutigem Stnrm gebrochen. Bezeichnend ist der Ausruf eines Grenadiers, der sich mit den Worten: „Ostpreußen habt ibr erreicht, aber auch das wird euch noch verkal-eu werden; und von hier ans werdet ibr nur tot oder wenigstens als Gefangene deutschen Boden sehen!" aus die Bolschewisten stürzte.
Trotz ratender Flakabwehr, trotz Pakfen"r "nd dem Einsatz schwerster Granatwerfer, erreichen nickere Saldaten. vor-n die Panzerbrechende Flak die Stadt, und trotz voraernckter Stunde — es ist käst schon Morgen — steht die Bevölkerung, die sich beim Nahen deutscher Soldaten ans Kellern und Schlupf
winkeln wagte, znm Empfang bereit und bestürmt, zu Trkne» gerührt, unsere Männer. Weiß Gott, die Bolschewisten haben der Bevölkerung kaum das Notwendigste zum Leben gelassen, aber von dem Wenigen, das sie gerettet haben, reichen sie «ns Erfrischungen in ehrlicher Dankbarkeit. Dabei berichten sie unter Schluckten von den Vergewaltigungen. Verschleppungen (niemand weiß: wobin), von Raub nnd Mord und grauenvollen Martern, die die Bolschewisten sich auch hier, wie überall, zuschulden kommen ließen. -
„Daß Menschen so etwas fertig bringen", klagt eine junge Mutter, die sich in einem versiegten Brunnen tagelang vor den Bolschewisten versteckt aehalten bat. „man soll es nicht für möglich halten! Alles an Wein", es handelt sich nm eine Winzerfamilie. „haben die Bolschewisten qeraubt nnd stib sinnlos daran besoffen. Dann haben sie in trunkenem Zustand auf die Köpfe unserer Kinder gezielt und Preiss-stwßen veranstaltet. Man kann es ia garnicht wiedergcben, so schlimm sind sie".
Das alles bat nun ein Ende. Deutscher ALv-ekirwille hat die Pläne der Sowiws zum Scheitern gebracht. Ein bolschewistischer Gener-ckgnartiermeister mit seinem gesamten Stab fiel nns in die Hände, ebenso ein Eisenbabnzna. beladen mit 30 einsatzfwren Sawjetpanzern. Nnd die Nersol-nmg gebt weiter. der Vormarsch auch, trotz verzweifelten harten Wide» standes. —
Iksuer ln Xürrs
Berlin. Der Reichsminister des^Auswärtigen, von Nibben» trop. empfing den norwegischen Ministerpräsidenten Vidkur» Quißling, zu einer längeren freundlichen Aussprache.
Berlin. Am Mittwoch den 21. Januar versammelte sich, wie alljährlich am Friedrichstag, in Berlin eine Abordnung des Ordens „Pour le nnjrite" und legte einen Kranz für die gefallenen Ritter des Ordens nieder.
Berlin, 26. Jan. Walter Neugebauer aus Finkenburg hat jahrelang englische und amerikanische Sender abgehört. Er verbreitete die Feindmeldunqen im Kreise seiner Verwandten und Bekannten nnd versuchte, ihren Glauben an den Sieg und ihre Einsatzbereitschaft wankend zu machen. Der schamlose Verräter batte sich deshalb vor dem Kammergericht zU verantworten, das ihn zum Tode verurteilte. Das Urteil ist bereits vollstreckt worden.
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»Womit stach er ihn nieder?"
„Ich weiß es nicht..stotterte die Witwe. „ES soll ei Dolch gewesen sein . .."
„Sind Sie bereit, Ihre Aussage zu beschwören?"
-Aal" Es klang wie ei» Hauch, wie eine letzte Kraß Anstrengung der zarten Frau, die sich schwer aus das Gelände «ützte. — Tie Richter und alle Anwesenden erhoben lich.
„Die Bedeutung des Eides ist Ihnen bekannt?"
Erika nickte.
„Erheben Sie die rechte Hand und sprechen Sie mir nnck !ch schwöre bei Gott, daß ich nach bestem Wissen und G< sissen die reine Wahrheit sage ..."
In diesem Augenblick geschah etwas Unerwartetes: „Netz »ein: ich kann es nicht: ich habe ja gelogen!" schrie ü>e tunp Hrau verzweifelt. „Ich weck es auch nicht, wer der Morde ist", setzte Ne wimmernd hinzu und drehte sich mit äil'losei abbittenden Augen zur Anklagebank und zu Ellen Krüge orrum. Tann ging ein Zittern durch ihren Körper, und s »rach zusammen. Es war ein leichter, kaum hörbarer stai Zwei Justizwachtmeister trugen die Ohnmächtige hinan ld es dauerte einige Munken, ehe sich die Erregung au> de iUhörerbänken wieder etwas gelegt hatte. Kanlbrch ni eagner laben sich gegenseitig an und schüttelten fast z peicher Zeit die Kövie.
„Fräulein Krüger!" ries der Vorsitzende die Zenain no einmal auf. denn es war ihm nicht entgangen, daß sieb d Heiden Frauen angesehen hatten, ehe die Witwe zuiammei brach. „Treten Sie bitte noch einmal vor. Können Sie m »ine Erklärung zu dem Benehmen Frau Krottner» geben! !
i Wieder herrschte erwartungsvolle Stille im Saale, ff „Bitte, sprechen Sie!"
„Frau Krottner versuchte. Herrn Tr. Sallmann davor - »etten, unschuldig verurteilt zu werden!" brachte Sie Eli rnikerin erschüttert hervor ... „und belastete einen Ui schuldigen."
^ „Nein, nein!" ries Elim auS. „K-inen Unschuldigen! G
miß. Trab tötete nicht selbst, nein, er säte nur Haß und verleitete nur andere znm Mord. Ist das nicht viel lchummei und seiger, als selbst ein Mörder zu sein?"
.Lteruhigen Sie sich! Das Gericht wird bet seiner Ur- teilsfindung die Verworfenheit dieses Mannes bei der Bemessung der Strafe zu berücksichtigen wissen" sagte der Nicht» und bedeutete dem Mädchen, ihren Platz wieder ein- zunehmen.
„Ich wollte Draß als Zeugen in dieser Sache eigentlich erst später aus dem Gefängnis vorführen lassen, aber es isi -och wohl besser, wir verhören ihn setzt", ries der Vorsitzende zum Vertreter der Anklage herüber. „Er steht dann jederzeit zur Verfügung!"
Wagner nickte, und Dr. Kaulbach erteilte den Besohl, den Laboranten ins Gertchtsgebüude zu führen. —
„Angeklagter", fuhr der Vorsitzende sort, „Sir kannten Frau Krottner ebenfalls von früher her, waren mit ihr befreundet: Schließen Sie sich den Bekundungen Ihrer Braut über die falsche Aussage der Zeugin an?"
,ck)awohl, Herr Landgcrichtsdirektor. Frau Krottner wollte edel an mir handeln, aber . . ."
,„ . . aber sie wählte einen falschen Weg, der nicht streng genug zu verurteilen ist! Wo sollten wir denn in der Rechts- sindiing hinkvminen. wenn wir uns nicht mehr aus die Heilig keit des Eides verlassen könnten!" vollendete der Niibter dev Satz und sprach das letzte, mehr znm Pul lifum gewandt, aus
Sallmann nickte und nahm Mieder Platz.
Der Richter blickte ani einen Zettet. Herr Kriminal- kommissar Walkenhorst soll nun zur Sache vernommen werden "
„Jawohl, Herr Landgerichtsdircktor!" Der Beamte erhob sich, trat vor nnd nahm stramme Haltung an.
„Sie führten die Ermittlungen?" . -
„Jawohl'" _-
- „Rennern Sie sich bitte zu diesem Fall."
Walkenhorst schilderte nun lanae und ausführlich Sie Er- gebnine seiner Arbeit.
„Ich baute Ii'nen". sagte Kaulbach. als der Mann von der Polizei endete.
Ter Beamte machte jedoch noch keine Anstalten, au» seinen Plas zuriickzukehrcn.
„Haben Sie noch etwas zu jagen?" fragte -er Richter, als er dieses bemerkte.
.Löenn Sie gestatten., '
„Bitte." . -----
„Es drängt mich, in diesem besonders gelagerten Ka>« auch einmal meine persönliche Meinung zu äußern."
„Und die wäre?"
Walkenhorst atmete schwer, sann einen Augenblick nach u«d begann mit lauter Stimme, als befürchte er, unterbrochen z« werden: „Durch die Bearbeitung des Falles kam ich allen Beteiligten wesentlich näher, als es Ihnen hier möglich ist. Ich glaube, um es kurz zu machen, daß ein unglücklicher Zukall den Angeklagten in den schrecklichen Verdacht brachte Unglaube ferner fest daran, daß Herr Dr. Sallmann am Tode Dr. Krvttners unschuldig ist!"
„Erlauben Sie mal", konnte Staatsanwalt Wagner nicht länger an sich halten, und der Dolch, der wie die Faust ins Auge in die Wunde paßt ... ist das kein Beweis?" '
Der Vorsitzende sah den Kommissar eine Weile an. „Ich danke Ihnen kür Ihre Ausführungen", sagte er leise, und Walkenhorst schritt wieder seinem Platze zu. Es war ihm mit einem Maie viel leichter «ms Herz geworden.
„Zeugin Monika Trojankowski!"
Ehe jedoch das Hausmädchen in den Saal treten konnte- wurde es von einem eiligen Justizwachtmeister, der den Gang hinuntergelausen kam, an der Tür zur Seite gedrängt. Dieser Beamte ging im Saale raschen Schrittes aus den Richtertisch zu und machte dort mit leiser Stimme eine Meldung.
„Wir müssen leider auf den Zeugen Draß verzichten, Herr Staatsanwalt", rief der Richter dem Vertreter der Anklage zu. „Er hat sich vor kurzem in einem unbewachten Augenblick in seiner Zelle erhängt."
Wieder ging eine Bewegung durch die Reihen der ZtK Hörer. Erst nach einer Weile gelang es dem Vorsitzenden, di« Ruhe wieder herzustellen und mit der Vernehmung deS Krottnerschen Hausmädchens zu beginnen.
Dieses wußte zum Mord selbst wenig zu berichten, weil es au jenem Tage beurlaubt war. In bezug ans die andere» Besuche des Laboranten im Hause seines Arbeitgebers be« schränkten sich Monikas Bekundungen lediglich darauf, daß Frau Krottner stets hinterher sehr ausgeregt gewesen wäre. «Es lag mir fern, zu horchen: das tue ich nicht, und deshalb weiß ich auch nicht, "was die Gnädige und Herr Drag zusammen verhandelten", sagte Monika schließlich. „Am Taae belebten Besuches dieses Mannes" — die Hausangestellte machte ein spitzbübisches Gesicht — „durste ich auch der gnädigen Frau nichts davon sagen, daß Herr Dr. Lu-derioh sich iw Nebenzimmer verborgen hielt. Herr Kommissar . . "
lFortjctzung folgt.)