kuviLsprücilejaxlell
Da «ar6« 6er »Io«»kl»eb« ^elstavä laseeslert — Kommis»»» ^ ckszoroll, »ein« biiit»«»»» »a^ ik»e KeUewkelke»
Vie 6er Vskrmacdtberickt weI6et«, «or6e 6is Läu- ksruag ua6 kekreiuoz 6sr »Io«akiscbeo Osbiete beeocket. Vis ckieser ^okstaoä iarreaiert «ur6s, «er ibo leitete, mit «sieben Mitteln 6i, bol»cke«isti«cks» ttetrer arbeiteten, 6srüber gibt 6er nackstekenck« ksricbt ^uk- ' «cblull, Oer ksrickt bereuet, 6aü 6er ^akstanä von 6uokleo Rlewenteo getragen «nr6e, 6ie kür diosksu ge- kaukt «aren.
/j-RK. ln einer »tockLnstereo klacbt »prang 6er Kommissar stsuptmano llegorolt über einsamen Lernen 6er diittelslo«akei mit 6ew Kallsckirw ab. düt seiner kleinen ick«araev ^ktentascke, 6ie prall von gskälsckten slo«akiscksa Kronen «er, »cklug er sieb bi, 8t. Martin 6urcd, «o er bei einem eiten kowmunistisckeo KuoktiooLr Onterscklupl iso6 8cboo nacb «enigsn Kagen stieü seine „Lekretärin" ru ibm. rioe Agentin, 6ie sied »ckoo mit 6eo 6eutsckeo Gruppen an» Rosto« rurückgerogeo bstte, sieb in 8iIIeio j8Io«akei) getarnt als 8cboe>6erio oieäergelasssn nn6 6ie jetrt 6er „Lbek" rum Rinsstr au sieb bekoblen batte. 8is sprack klieüen6 6sutsck, »Io«akiscd uo6 russiscd un6 6ieote mit gröLtem Rrlolg beim Versagen von kistole un6 6eI6 als Köäer. Oie erste Versammlung unde6ingt ruverlässiger Oesinnuogsgenossen kan6 Statt, un6 6ie erstep kescklüsse «urckeo geksllt.
8cboo in 6sn nScksteo Tagen traten sie in 6en Virtsekakten als kreigebige 8pen6er aul. uo6 ibre besooüere Neigung galt versckulcketso un6 ao6eren 6unkleo Elementen. Oie Organisation «ucb, Ov6 es «ar «iecker in einer kinstsren ttacbt. »I» aul 6sn mensckenleeren kergeo 6reillig bolsckevistiscbs „Revolntionsspsaislisten" mit einem lsistungskäkigen Kura- «ellenseoäsr mit 6ew KsIIscdirm absprsngen. diit 6ieser ge- »ebulteo „Kükruogssckicdt" begann 6ie kreitenarbeit iw «eiterten ^usmaöe. ,,Vi' müssen »uck 6a, Militär aul unsere Leite bringen", dskakl öegoroü. blun 6urkteo viele 8oI6atev kostenlos essen on6 trinken. on6 »I» 6er »Io«ak!scbe Oberleutnant Kuck6» ru seiner lierrat ein immerbio beacbtlicbes Zockasilsgesckenk von bO 000 Kronen erbielt an6 6ie keines- lall» spröäe .Mitarbeiterin" 6s, Kommissars. 6ie 6er Oder- leotuant trotr reiner lleirst keine»«egs überssb, 6ie leisten 2«eikel beseitigt Katt«, erklärte er sieb bereit, 6ie militäriscke Leits 6es Rutsckes ru überoskmen. 8o«jetkreun6Iicbe OkLriere «ur6eo mit einge«eikt.
Oer Kurr«elleosen6er beriebtet« 6ie kortscbritte 6sr Arbeit nacb Moskau, un6 aul 6ew gleieben Vege gelangten 6ie ke- tekls ru öegoroll. klack reiilicben Überlegungen ge6scbts man 6ew Rutscb eins Kleins Einleitung ru geben: ln einer Kackt Logen plötrlick «io« Krücke un6 kisenbaknscdiensn in 6ie Kult, ein Tunnel vur6e gesprengt. Kine aul b abrt beiincilicbe Ausstellung «ur6s überlallen, un6 6ie Kasse mit 500 000 „eckten" Kronen «ur6e geraubt. Oas Oorl Tursn ^ «ur6« ükerlallen, desetrt un6 6ie ganre 6egen6 ausgeraubt.
Moskau glaubt 6ie 2sit kür gekommen, un6 6er kunkspruck rur Revolution jagt 6urcd 6en Ktker ru llauptmann 6egorokl. Oberleutnant Kuck6s «röllne» 6en Okiirieren: .Meine Herren, 6is 8tun6e 6er Revolution ist 6a>" Oeutscke un6 regierungs- treue slovakiscks OkLriere «er6sv gekangengesetrt, 6>e iäbig- »tev 6avon aber ba!6 ger«vngen, ikre Kenntnisse io 6en Dienst 6ss ^ukstan6e» ru stellen Ourck 6ev Verrat 6ss Oberleutnants gelingt er 6en ^ukstänäisckea, mit körigeo 8ol6sten 6ie Kaserne ru besetren, Vasten. Munition uo6 kakrreugs »ickerru- stellen. Kommissar legorosi mel6et 6ie Krlolge nacb Moskau an6 «ir6 rum „Oenersl" bekör6ert.
Kür 6ie Llovakei beginnen 6ie lurcbtbaren Vocbeo 6sr ^ulstav6lsebevberrseb»kt. Oie Lekretärin spielt ein« ma6geben6e Rolle iw kl supt quartier, be«eist aber 6urcb ein« Kölle blutrünstiger Uten, 6all sie eine eckte Veibs- Lgur 6er bolscbe«i»tiscbeo Revolution ist.
Oeutscke Huppen belreieo in uuermü6lickem Vormarsek vn6 vorbilOlicker Tapferkeit Oorl uw Oorl, Oebiet am Oebiet 6er Llovakei. „Oeneral 6egoroll un6 seine Komplicin seken ikr Ln6« naben un6 »in6 eines Tages plötrlick ver»ck«vv6en:
-Kriegsbericdter kotkar 6ungkleisck
N«e Taub« kehrt« «ach «tue« Jahr zurück. Vor etwa einem Jahre kehrte eine Brieftaube in Zerbst nicht mehr in den heimatlichen Schlag zurück. Um so erstaunter war der Besitzer, als das Tier jetzt morgens vor dem geschlossenen Schlag satz und Eingang begehrte. Wo eS sich das Jahr über aufgehalten hat, ist leider nicht festzustellen. Es mutz wohl angenommen werden, daß die Taube auf einem fremden Schlag festgehalten wurde. Der Orientierungssinn nach so langer Abwesenheit ist erstaunlich.
Fallschirmjäger im Abwehrlamps
»eg«« britifch.uordamerikamlch« Panzer in Südosthollan»
W.K.) Es klopft in den Schläfen. Ruhig bleiben! — gerade jetzt. Vergessen ist der verfluchte Regen, vergessen die eiskalten, nassen stütze. ES gibt nichts anderes mehr auf dieser Welt, als ein Pakgeschütz, ein Geschütz aus eiskaltem Stahl. .Bor ihm ist Niemandsland, geheimnisvolles Land zwischen streund und steind. Man kennt jeden Baum, jeden Stein, jeden Granattrichter. Wochenlang hockt man hier — wartetl Wartet immer wieder — kennt nur das Leben in den nassen Löchern und den Unterständen. Der steind ist weit nnd doch nahe, aber man packte ihn hier noch nicht — das Geschütz „Bertha" hat noch keinen Abschutz. Und darum muh man ruhig bleiben, ruhiger noch, denn es kann nicht sein, Satz eine stallschirmjägerdivi- sion Tag um Tag feindliche Panzer vernichtet und bas Geschütz .Hertha" ist nichf dabei.
Nun pochen die Herzen — ist es streude oder Aufregung oder das Anfflammen einer Leidenschaft?! Wer fragt jetzt schon danach, st-allschirmjäqer sind keine Philosophen, besonders dann nicht, wenn sie kommen, die Shermans, die Churchills, die Stahlknloffe des Gegners. Und was da vorn rollt und rasselt, das ist Stahl und Wucht. Minuten später, bann wird es anders sein, muh es anders sein.
Die stsinger. die den Richtaufsatz bedienen, sind steif und kalt. Es sind Hände eines Achtzehnjährigen. Einer von dem Jahrgang, der vor Monaten in seinen weichen Händen einen Federhalter hielt. Die Fäuste des Munitions- kanoniers sind derber, stämmiger, denn er kennt auch schon lange das Leben, und sein Leben ist die kräftige Arbeit seiner Hände. Kameraden an einem Geschütz! Kameraden, die wochenlang, monatelang zusammen sind, die voreinander von ihren Geheimnissen wissen. Wenn man lange zusammen ist, niemand anders kennt als die, die um einen sind, dann lockert sich die Zunge. Nun starren ihre Augen auf die Kolosse, die da kommen. Sechs, nein acht, immer mehr werden es. Geschütz „Bertha" ist feuerbereit. Die Granaten der Fcindartillerie bohren sich in fruchtbare, holländische Erde. Novemberwind rauscht nah und eisig, Regen tronmielt unaufhörlich. Trotzdem hat man das Gefühl, als sei es totenstill um „Bertha". Man meint, man höre die eigenen Herzen schlagen. Das Rohr richtet sich, langsam — bedächtig. Ins Wescnhafte übersetzt, kann es ein Schisssgcschütz^ sein, das, von geheimnisvoller Kraft bewegt, sich dem Fein- zudreht. Immer näher kommt der Kein-. Immer rubiaer werden die Kameraden der
Fein-panzer. Langsam und träge. Für Sekunden bleiben pe stehen, schieben sich weiter. ,Hertha" feuert! Das Ge- schütz „Bertha", das hier im Maas-Brückenkops noch keinen Abschuh hatte! Schutz-Einschlag. Was dazwischen liegt, ist ein feuriger Punkt. Was dahinter steht, sind Männerher- zen. Kartuschen klirren, Splitter surren. Schwere Granaten gehen von Arm zu Arm. „Bertha" feuert immer wie- Ser. Granate auf Granate verlätzt das Rohr. Die Bedienung der „Bertha" ist flink nnd rege geworden. Schon steht ihnen Schweiß auf der Stirn. Mögen ihnen Geschosse um die Ohren peifen, das wissen sie nicht, interessiert sie auch nicht. Vorläufig gibt es nur eins: „Bertha" feuert! Irgendeiner schreit es: „Volltreffer!" Das Blut steigt zum K°vf. Das, was dort drüben in Heller Flamme brennt, das ist „Berthas" erster Abschuß! Kein Grund zur Pause. Weiterfeucrn!
Und .Licrtha" feuert — feuert die Wut aus den Ser- zen einer Geschützbedienung der Fallschirmpak. die wachen- lang darauf wartete, daß ihr ein Feindpanzer vor die Augen kam.
Längst ist das Rohr der „Bertha" wieder kalt geworden. Gehegt und gepflegt von den liebevollen Händen ihrer Bedienung, steht „Bertha" wartend unter der Zeltbahn. Wartend und lauernd. Auf dem Gefechtsstanö des Regiments aber liegt die Meldung: zwei Feinövarner vernichtet/zwei Feindpan'.er bewegungsunfähig geschossen, ein LKW in Brand geschossen. Eine kurze, schlichte Meldung. Für die Kameraden einer Geschützbedienung ist es die Ke- burtMrknnde der ersten Abschüsse, der Auftakt einer großen 'Schlacht. Kriegsberichter Ernst W. Thönessen.
Durch gerechten Lohn
Millionen von Riistungsstunde« znsätzlich gewönnest Millionen von Nüstnngsstunden werden zusätzlich gewonnen durch den gerechten Lohn, erklärte der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter Sauckel» bei einem Ueberblick über den Stand des Arbeitseinsatzes. Wer weniger Zeit und'weniger Material bei gleicher Leistung des Produktes braucht, macht aus der Arbeit eine Leistung. Hier aber können wir erfreulicherweise noch enorme Reserven erschließen. Versuche in Richtung auf den gerechten Leistungslohn sollen nun überag wie vor dem Kriege zielbewusst fortgeführt werden '
Vlsuer in KSrrs
Stockholm. Wie die Stockholmer Blätter aus Helsinki melden, fand die Neuwahl des Vorstandes der finnischen sozialdemokratischen Partei statt. Obwohl Tanner sich vor einiger Zeit einer überwältigenden Mehrheit versichern konnte, mutzte von seiner Wiederwahl abgesehen werden, da er sie sich — von Moskau abgelehnr — ausdrücklich verbeten hatte.
Das Eichenlaub mit Schwertern für Staffelkapitän kn einem Jagügeschwa-er
Berlin, 29. Nov. Der Führer verlieh am 25. November 1944^ das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Otto Kittel, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, als 113. Soldaten der deutschen Wehrmacht.
Kwapinski hat es nicht geschafft
Stockholm, 29. Nov. Wie Reuter berichtet, ist Kwapinskis Versuch, ein neues polnisches Exilkabinett zu bilden, gescheitert. Kwapinski hat daraufhin seinen Auftrag zurückgegeben.
Es war vorauszusehen, dass Kwapinski scheitern würde. Denn London akzeptiert nur einen Mann von den zweifelhaften Qualitäten eines Mikolaicyk, der bedenkenlos bereit ist. sich und die polnischen Interessen den Bolschewisten zu verkaufen.
Ein Schlachtschiff unü drei Transporter versenkt
Neue Erfolge her japanischen Luftwaffe
Tokio, 30. Nov. (Ostasiendienst des DNB.) Das Kaiserlich-japanische Hauptquartier gab am Donnerstag bekannt: Sechs Flugzeuge der „Basukuni"-Lufteinheit unseres Sonder- angrisfskorps griffen am 29. November feindliche Kriegsschiffe nnd andere Schiffe in der Lehte-Bucht an. Zwei Flugzeuge versenkten ein Schlachtschiff und drei andere versenkten je einen feindlichen Transporter. Das letzt« Flugzeug griff ein Schlachtschiff an, beschädigte es schwer und setzte es in Brand. Zwei unserer begleitenden Jagdflieger find noch nicht zurück- gekehrt.
Tapfere OstfreiwMige
Schulter a» Schulter mit de« deutschen Grenadiere« ^
An der Adria - Küste hämmert anglo - amerikanische Artillerie auf das Vorfeld der deutschen Stellungen. Jäger jagen über die Ebene und suchen in Flächenwürfen die Minenfelder zur Detonation zu bringen. Wo es ihnen gelang, huschen Gestalten eilig von Deckung zu Deckung und verlegen neue Minen. Die Gesichter der Pionier-Kruppe, di« hier am Werk ist, muten fremd an. Es ist die Gruppe deS Unteroffiziers Nachmanow, Pionier einer Turk-Division» die hier in Windeseile vierhundert Minen verlegt und damit eine Lücke in der Sperre wieder schließt. Manche Männer sind dabei, die, wie der Gefreite Chassomow beim Minenlegen schon mehrfach beispielhaft wirkten. Wie selbstverständlich gebt das gefährliche Geschält ihnen von der Hand. Kaltblütigkeit ist eine der bervorragendsten Eigenschaften der Freiwilligen ans den Ostvölkern, und die andere ist ihre unbedingte Treue zu den deutschen Führern, die mit ihnen durch dick nnd dünn gehen. Der Gefreite Karlejow ließ sich mit seinem schweren Maschinengewehr von amerikanischen Panzern überrollen und bekämpfte die folgende Jn- sgitterie weiter, obwohl die Angriffswelle des Feindes schon in seinem Rücken war. Dann schleppte er die schwere Waffe allein zurück «vd ordnete sich wieder in die Hauptpamvilinie ein. Als vorgeschobener Beobachter der Aufklärunqs-Abtet- lnng einer Tur^-Division erkannte Gefreiter Baischanow eine feindliche Bereitstellung nnd rannte durch das Nrtille- Aefeuer zum Gefechtsstand, da die Leitung zerschossen war. Dort erstattete er feine Meldung und sauste sofort wieder an 'einen Vost-n znrück. Nicht einmal die vom Kommandeur geschenkte Zigarette konnte ihn aufhalten. Eine Ratterte hatte geladen nnd gerichtet, da traf sie ein Feuerüberfall» alles ging in Deckung, am Geschütz blieb der Gefreite CHakim o w und erwartete den Fenerbefebl. Nach fünf Minuten erst kam er, »nd pünktlich und genau löste er den Schuß.
Zahlkos sind die Beispiele solcher Kaltblütigkeit. Der Ge» 'rette Turguno, Fahrer eines zur Jnfanteriebekämpfung, 'ingesetzten Sturmgeschützes, fuhr mit offener Fahrerluk« en erfolgreichen raschen Standortwechsel. Als er wieder 'eim Gekechtsstand ankam, war die Munition verschossen, der Panzerkommandant schwer verwundet, der Ladeschütze tot, 'ber der Auftrag war kaltblütig und umsichtig bis zur letzte»
Sie lüzen, KlenA
Kleiminswomon von ltt«inu-l.u«t>vj 2 Vslttaoussn
H LopTrkßkl d? vom voep 1-44
Die Haustür fiel krachend unter dem Druck des pieisenden regennassen Sturmes ins Schloß. Erika fühlte, daß ihr der Kops leer war und die Beine zitterten. Doch dann rafite stch tn ihr daS liebende Weib sofort wieder zu einem Entschluß aus. Bebende Hände drehten die Zahlenscheibe des Fernsprechers und ergriffen den Hörer. Eine bange Ewigkeit schien eS, bis stch drüben jemand meldete. Erika wartete nicht erst ab. sondern ihre Worte überstürzten sich angstvoll:
„Um Gottes willen, Ralf, was machen wir? Der Vater lsi zu dir unterwegs! Entweder, so sagte er. du gehst sojort am deine» Posten in der Fabrik — oder es ist alles aus! Nicht einen Pfennig mehr will er dir geben und — bitte — tue mir die Liebe an — geh' zunächst auf Vaters Wünsche ein — ich habe doch kein Geld mehr . . "
„Verzeih", verschaffte sich nach mehrmaligem Aniatz endlich die Stimme in der Villa im Park Gebör „es ist m>r v-inlich aber hier spricht Richard und nicht Ralf. Er ist mit seinem Wagen fortgcfahrcn, und ich weiß leider nicht, wohin."
Erika ging es wie ein Stich durch das Herz. Richard Sall- mann? Nicht Ralf? Ehegeheimnisse hatte sie in ihrer Aufregung ihrem Jugendfreund entdeckt! Wenn das ihr Mann erfahren sollte, würde er bestimmt zornig werden, würde wieder ungerecht und hart sein wie damals, als sie ihm die letzten fünftausend Mark ihrer Mitgift als Notpfennig verweigern wollte!
„Richard, ich redete Unsinn, entschuldige bitte, es ist alles nicht wahr. Ich wollte Ralf nur erschrecken, weil — weil er doch io leichtsinnig ist. Nicht wahr, du vergißt alles .. .?"
„Gewiß, liebe Erika", erklang am anderen Ende des Drahtes die beruhigende, dunkle Stimme Sallmanns, in der ein tiefes, wissendes Mitleid mitschwang. „Du weißt doch, daß du dich immer auf mich verlassen konntest. Warum hast du mir dein Herz denn nicht einmal ausgeschüttet?" —
Ein Summerton ertönte statt einer Antwort im Hörer des Laboratoriums. Erika hatte kraftlos die Arme sinken lassen . >>».-. ^--vnioreckers dabet herabgedrückt.
Paul Dratz kehrte von einer Besorgung auS der Stadt zurück und strebte dem Laboratorium zu, das cm ^rüge.uws der alten Krottnerschen Villa nntergebracht war. Als er die eiserne Treppe hinaufeilen wollte, die das nasse, feuchte Falllaub des Herbstes bedeckte und mit einem arg verrosteten Kandelaber für eine elektrische Laterne aus der Glanzzeit des AnwesenS flankiert war, stockte sein Schritt. Draß erblickte eine regungslose Person, die mit den Beinen halb auf den verfallenden Stufen, mit dem Rücken auf dem Gartenweg lag.
Er stellte das Paket mit dem Besorgten zuerst zu Boden und betrachtete dann aufmerksam den Mann ans der Erde Kein Zweifel, es war Fabrikant Gehrmann. Der Beschauer beugte sich nieder und murmelte: „Der alte Kauz ist tot."
Nachdem der Laborant einige Minuten sinnend ohne besondere innere Anteilnahme aus der Stelle verharrt hatte, nahm er schließlich das Paket wieder aus und schritt über die Treppe und die Terrasse dem Hause zu. Dort öksnete er die Tür zum Laboratorium, schaltete seine kleine Taschenlampe, die ihm den Weg durch die Herbstdunkelheit des Parkes wies, aus und trat blinzelnd in die Lichtfülle des langgestreckten Raumes ein.
„Nun, alles erhalten?" fragte Dozent Dr. Sallmann den Eintretenden, ohne seine Tätigkeit an einem komplizierten Apparat zu unterbrechen.
„Draußen liegt ein Toter", bemerkte Draß mit etwas rauher Stimme, ohne auf die Worte des Freundes einzngehen.
Dieser drehte sich, wie-von einer brutalen Gewalt gepackt, um und starrte dem Sprecher in das Gesicht, das nicht gerade vergeistigte Züge wie die des Gelehrten, sondern eher etwas Rohes, Unfertiges aufwies. Als Sallmann die erste lieber- raschung überwunden hatte, trat er aus den Laboranten zu und fragte hastig: „Kennst du den Toten?"
„Freilich! Es ist ein alter Bekannter von unS. Starb gerade zur rechten Zeit."
„Menschenskind, spanne mich nicht aus die Folterl" rief der Doktor. .Laß doch deine merkwürdige Art zu sprechen . . sag doch .. ." Der Gelehrte vollendete den Satz nicht, denn ihm schien plötzlich etwas Schreckliches immer klarer zu wer- den, und man sah es ihm an, daß eine Ahnung sich immer mehr zu einer Vermutung in ihm verdichtete.
„Sag ... ist es, ist es etwa Gehrmann?"
Höchste Verblüffung breitete stch über die Züge des Laboranten aus, und erst, als ihn der Physiker am Arm packte, um ihn mit neroöker Spannung kräftig zu schütteln, ant-
vortete Draß: ,Ha, aber um alles in der Welt, woher weißt du ...?" ,
Blitzschnell hatte sich Draß überlegt, baß man vom Fenster des Laboratoriums aus den Teil der Terrasse, zu dem die Treppe hinaufführte, nicht sehen, also der Freund von dort auch nicht den Toten bemerken konnte. Außerdem war eS araußcn dunke». Hatte Sallmann vielleicht nur geraten?
Es blieb jedoch zu weiteren Kombinationen keine Zeit mehr, denn der Dozent stürmte bereits durch die Tür ins Freie, wohin ihm der Laborant zunächst folgen wollte, doch dann besann er stch plötzlich eines anderen. Er betrat daS Nebenzimmer, wo der Fernsprecher stand, blickte auf ein an die Wand geheftetes Verzeichnis mit wichtigen Rufnummern» und schon schnarrte mehrere Male die Wählerscheibe de- Apparates.
„Hier ist Laborant Draß vom Laboratorium Dr. Krottner» Waldstraße 17. Ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen zn melden, daß ich soeben im Garten des Grundstücks den Fabrikanten G.hrmänn, Besitzer der „Falkenwerke", vor der Treppe, die zur Terrasse hinaufführt, tot ausgesunden habe. Osten gestanden, ist mir die Sache nicht ganz geheuer.. ."
„Wir entsenden sofort unsere Beamten. Geben Sie unS bitte »och einmal die genaue Adresse!"
Draß tat es und hängte an. Er schien mit stch recht zufrieden zu sein, zündete sich kurz darauf mit ein wenig zitternden Fingern eine Zigarette an, horchte ins Laboratorium hinaus, in das Dr. Sallmann noch immer nicht zurückgekebrt war, schloß die Verbindungstür und setzte noch einmal dek Fernsprecher tn Tätigkeit.
„Erika, bist du da?"
,Lla, bitte- sehr, wer spricht dort?"
„Paul Draß. Ist dein Mann daheim? — Nein? Also hör« bitte einmal ganz gefaßt zu."
Der Laborant machte eine Pause, um dann sortzusahrenl .Hch muß dir einen Schmerz bereiten . .
„Rede nicht dumm herum: was ist los?" erklang lcharf die Stimme der Angerusenen.
„Dein. Vater . . ."
»Herrgott, was ist mit meinem Vater?" »Versprich mir, ganz ruhig zu bleiben *
»Rede! Rede!"
(Fortsetzung fokgkJ