In der nenen Stellung
DaS Unmögliche wurde möglich gemacht ^ j Von Kriegsberichter Heinz Werner Fischer. ,
PK Nach drei Monaten schwerster unablässiger Kämpfe steht .»a? Regiment in neuen Stellungen im Ostteil oer italienischen Front. Quer durch Italien führte der Krieg in diesem Viertel- jahr die Männer des Flakregiments, vom Golf von Gaeta bis hinüber zur adriatischen Küste. Nichts ist den Kanonieren aus diesem Wege, der sie durch alle Höllen der entfesselten Schlacht gehen lieh, dabei geschenkt worden. Alles stand gegen sie, das .Land, die unbarmherzig heitze Sonne, die beispiellose Materialüberlegenheil des Gegners. Uebermenschliches ist von dem einzelnen geleistet worden. Da zogen hier wenige im Mannschafts- zna ihr Geschütz über die schutzlosen tausendfach gefährdeten Paßstraßen zurück. Da holte dort ein anderer mit einem Lkw, den er nach stundenlangem Suchen entdeckt hatte, seine Kanone dem Feind direkt vor der Nase weg.
So wurde das Unmögliche möglich gemacht; mit fast allen Geschützen, fast allen Waffen und Geräten und verhältnismäßig geringen Verlusten rückten die Batterien des Regimentes in die neuen Feuerstellungen ein. Niedriger sind die Berge hier geworden, von deren Gipfeln der Blick weit über die blaue im Dunst erlöschende Ferne des Adriatischen Meeres geht, die allein erfüllt ist vom Atem des Windes. Rebengärten und reiche Felder steigen die Hügel an, die nichts mehr von der schlossen Unnahbarkeit des südlichen Apennin kennen.
Immer wieder setzt der Gegner längs der Küstenstratze mit - kleineren und größeren Vorstößen nach Norden an, um hier in .Küstennahem Raum den Zugang zur Ebene zu gewinnen. Un- serschütterlich aber steht die Front. Die gleiche Front, die der IGegner seit drei Monaten mit allen Mitteln zu durchbrechen ^versucht, die gleiche Front, die auch den Männern dieses Regimentes ihre Aufgabe und Pflicht zuweist.
Denn hinter allen Männern dieser Front steht ein unbeugsamer Wille, der im Glntofen der vierteljährigen Schlacht geschmiedet wurde, den nichts mehr zu brechen vermag, da- er in Diesen Wochen und Monats« nicht zerbrochen ist. In gleichem Maße, in dem in der neuen Stellung der Abstand zu den Ereignissen dieses Vierteljahres der großen Schlacht im Süden gewonnen wird, in gleichem Matze ist den Männern auch der Buck auf die Wandlung möglich, die sich an ihnen vollzogen hat. Und sie erkennen, daß ihnen.in dieser Zeit, die ihnen damals oft so ausweglos schien, doch ein ganzes Stück an Kraft zugewachsen -ist. Daß sie härter geworden sind, den Dingen und Entscheidungen, um die es geht, vertrauter und näher. Und es will ihnen ,-scheinen, als ob es in diesem Kriege zuletzt nicht darum ginge, wer die größere Zahl der Panzer und Flugzeuge besitzt, sondern auf welcher Seils die größere Zahl entschlossener Herzen steht.
Nein, diese Männer sind nicht kampfesmüde, sind nicht ge- Mlagen, wie der Feind von ihnen behauptete. Da sie durch die Löste mußten, sind sie nur noch stärker geworden. Das ist das Geheimnis jener Front. Das ist es auch, was der Weg dieses -Regimentes durch die Schlacht des vergangenen Vierteljahres Lehren will. Daß von den Männern des Regimentes dabei -L5 Panzer und 77 Flugzeuge abgeschossen wurden (222 sind es Damit seit der Aufstellung des Regimentes), daß sie entscheidenden Anteil an der Entwicklung der großen Schlacht in Italien Hatten, ist viel. Mehr noch ist, daß sie mit ihrer Haltung als Beispiel für alle Männer der kämpfenden unerschütterlichen. -Deutschen Südfront stehen dürfen. Vom Kommandeur, dessen soldatisch straffer Geist und Wille überall spürbar sind, bis zum «Letzten Kanonier erfüllt sie alle nur der gleiche zähe Wille, die Krönt im Süden zu halten, was immer auch kommen möge. Sie Dissen, daß sie damit der Führung den Rücken frei halten für Hie großen Entscheidungen des Krieges, um die es jetzt geht.
. Die schweren Kämpfe dieser drei Monate im Süden haben Dicht nur die Gesichter der Männer geprägt, eckiger, kantiger und Härter geformt, sondern auch ihren Willen und ihre Herzen ent- "iMoflener und unbeugsamer werden lasten. So ist gleich den ^Männern dieses Regimentes die Südfront in die neuen Stellungen eingerückt. Und so darf darum auch die deutsche Süd- Front als ein Beispiel gelten für die Kraft und Unerschütterlichleit des deutschen Soldatentums an allen Fronten an der Wchwelle des sechsten Kriegsjahres!
Reue Ritterkreuzträger
Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst ö. R. Josef Drexel, Kommandeur eines rheinisch-moselländischen Grenadier-Regiments, geboren am ll. April 1894 in Gabelbach (Schwaben); Ma'or V-r!-?. Schirme r, BataillonSkommanöeur in einem Teplitz-Lch'.'n- ' auer Grenadier-Regiment; Oberleutnant d. R. Joh. Heyen, Kompaniechef in einem Grenadier-Regiment; Oberfeldwebel ' Georg Böning, Zugführer in einem rheinisch-westfälischen Grenadier-Regiment.
Der Führer verlieh das RittSdkreuz des Eisernen Kreuzes in der tt an V-Hauptsturmführer Hans Meyer, Bataillonsführer in der v-Panzer-Grenadier-Brigade „Ncderland"; ü-Scharführer Albert Hektar, Zugführer in der V-Freiwilligen-Panzer-Grenadier-Division „Nordland"; an den niederländischen ü-Rottenführer Derk Elsko Brutus, Kommandant eines Sturmgeschützes in der ll-Fret- williaen-Panzer-Grenaöier-Brigade „Nederland".
Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Ernst Knebel, Kommandeur eines Feld- Ersatz-Regiments; Oberstleutnant Ptetsonka. Kommandeur eines Fallschirmjäger-Regiments. '
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Als Dietrichs Schiff die Schelde langsam stromauf fuhr, freute er sich darauf, Renate am Kai zu sehen, aber er wartete vergeblich. * Da er seine Ankunft genau mitgeteilt und das Schiss keinerlei Ver- Ipätung zu verzeichnen hatte, ersüllte ihn das mit Unruhe. Ohne jede Verzögerung begab er sich auf die Heimreise.
In Aachen ries man ein Telegramm sür ihn aus. * ^ „Kommen unmöglich. Renate schwer erkrankt." ^ '
Ihm war, als habe sich der Himmel und alle Welt gegen ihn . verschworen. Er fuhr bis Köln, erreichte dort noch das Flugzeug nach Berlin und landete bereits vier Stunden später in Tempelhof;
Vom Flughafen aus rief er seinen älteren Bruder an und erfuhr, was geschehen war. Renate hatte ein Kind geboren, einen Knaben, die Geburt war außerordentlich schwer gewesen. Das Kind habe wolu gelebt, sei aber einige Stunden nach der Geburt gestorben.
Wie esRenate gehe? schrie Dietrich seine Frage in Heller Verzweiflung durch den Draht.
„Sie liegt im Krankenhaus. Man mutz hosfen, daß sie durchkommt "
„Wartet nuyr au, uncy, ny bleibe in Berlin!" verabschiedete sich ^ Dietrich. ^ ^
/
Man ließ ihn nicht zu ihr.
' „Es geht nicht!" widerstand die Schwester seiner Beharrlichkeit „Der Arzt hat es strengstens untersagt. Wir würden das Leben de, Patientin gefährden." — .. .. _
Anhalten der schwere« Kämpfe im Raume Kaury-Luuevive
LrrrS«kw<ls»»«g starker
La«jeta«grif?e im Abschnitt Sarrok—Krosxo — U^bersetzversrrche über die Weichsel bei Warschau vereitelt
der Bolschewisten
Aus dem Führerhauptquartier, 29. Sept. Das Oberkommando der Wehrumcht gibt bekannt:
In Mittelholland wurde der aus der Luft gelandete Feind im Raum Arnheim durch konzentrische Angriffe weiter eingeengt. Gut unterstützt durch eigene Jagdverbände erlitt der Gegner schwere Verluste an Menschen und Material. Bisher wurden über 1799 Gefangene eingebracht.
Aus dem Raum Eindhoven stieß der Feind mit Panzern nach Nordosten vor. Eigene Truppen traten auch hier zum Gegenangriff an.
Nordwestlich Aachen konnte der Gegner unter starkem Panzereinsatz seinen Einbruch erweitern. Südwestlich der Stadt wurden alle feindlichen Angriffe zum Teil unter hohen Verlusten für den Gegner abgewtesen. Der eigene Gegenangriff gewinnt langsam Boden.
Im Raum Nanch—Lnneville halten die schweren »nd unübersichtlichen Kämpfe an. Nancy ging verloren. In Lune- pillc wird erbittert gekämpft.
An den übrigen Frontabschnitten nur örtliche Kampfhandlungen.
Die fortgesetzten Angriffe des Feindes auf die Festungen Calais, St. Nazaire und Boulogne wurden abgewicsen.
Nach der Beendigung des Kampfes im völlig zerstörten Stadt- und Hafenbcreich der Festung Brest hielten gestern noch einzelne Kampfgruppen in erbittertem Kampf die letzten Stützpunkte auf der Halbinsel Le Crozon.
Das „V l"-Stürungsfeuer auf London dauert an.
In Italien erreichten im Raum an der Adria -re schweren Abwehrschlachten ihren Höhepunkt. Es gelang hiev auch gestern den heldenhaft kämpfenden eigenen Truppen, zum Teil in neuen Stellungen, den feindlichen Durchbruch zu verhindern.
Nördlich und nordöstlich Florenz Ivurden feindliche An-
SLn dunkles Giwas neben -er Straße
Unerschrockenheit eines Richtschützen Von Kriegsberichter Alfred Güntzel
PK. Die Panzer eines im Brückenkopf südostwärts Warka eingesetzten Panzerregiments rollen in der ersten Abenddämmerung über die eigene Hauptkampflinie hinaus. Sie wollen dem Angriff, den die deutschen Grenadiere vorgetragen haben und der im wütenden Feuer der Bolschewisten liegengebl:eben ist, neuen Schwung geben. Das unübersichtliche, immer wieder mit kleinen und größeren Waldstücken durchsetzte Gelände erfordert äußerste Vorsicht, denn überall können die Pakgefchütze des Feindes im Hinterhalt liegen, kann der Gegner irgendwo mit einer Panzerspitze durchgebrochen sein, um die deutschen Angriffsgruppen bis auf kürzeste Entfernung auflaufen zu lassen. Auch die immer stärker werdende Dunkelheit wird langsam zu einem gefährlichen Feind, solange die unmittelbare Berührung mit den Bolschewisten noch nicht ausgenommen ist.
Als es völlig sinster geworden ist, ist man bis an Den Eingang eines Dorfes, das hinter der feindlichen Hauptkampflinie liegt, herangerollt. Die Reihe der Panzer verhält. Plötzlich steht der Kommandant der Spitze ein dunkles Etwas neben sich auf der Straße stehen. Donnerwetter! Zwei Meter neben sich sieht er einen T 34! Nicht ausgebrannt! Kein Grenadier weit und breit! Völlige Stille unter dem Rachthimmel. Was ist mit dem Panzer los, fragt sich der Oberleutnant und weist seinen Richtschützen aus das Ungetüm hin. „Nachschauen!" meint dieser lakonisch, steigt aus und klettert vorsichiia auf den T34. verschwindet in besten Turm. Eine bange M!nu ' der Ungewißheit vergeht dem wartenden und veevaaneuoen Kommandanten. Da heult der Motor des T34 aus, der Panzer rollt an, einige Meter vor, einige zurück. Wieder Stille. Dann die lachende Stimme des Richtschützen ans dem Turm des Feindpanzers: „Herr Oberleutnant! Melde T 34 fabrbereii!"
Die Feindbesatzunci war aus unbekannten Gründen ausgebootet und hatte den Panzer stchenlassen, ohne daß er irgendwie Beschädigungen anfwies.
Stunden nach dem erfolgreichen Angriff konnte der unerschrockene Richtschütze, der furchtlos in der Ungewißheit der Na-G in den T34 eingestiegen war — ohne wissen zu können, was sich in seinem Innern verborgen hielt — ihn als Beute triumphierend im Geleit seiner Panzerkameraden auch in d«m eigenen Linien fahren.
Die pumajäger
Von Kriegsberichter Willi Krause " PK. Seine Männer nennen ihn „den alten Puma", und er weiß es auch und schmunzelt darüber, denn im Grunde ist er mit diesem Spitznamen sehr zufrieden, nicht nur, weil er das Abzeichen seiner Jagdgruppe selbst entworfen und gezeichnet hat — den roten Puma-Kopf im Weißen Kreis —, sondern weil in diesem Namen auch sehr viel vom Wesen seines Trägers ausgesagt wird. Major H. ist vierzig Jahre alt und Kommandeur einer ungarischen Jagdgruppe und mit seiner Me 109 immer noch draufgängerisch »nd schneidig am
Drei Tage rief Dietrich fast Stunde sür Stunde an, dann endttH kam die erlösende Nachricht, es gehe ihr besser.
Am nächsten Tag durfte er sie besuchen.
Sie sprachen nicht viel miteinander. Sie sahen sich an und wußten umeinander Bescheid. Es war ein Wiedersehen ohne Worte.
Wozu auch Worte? Zwei liebende Menschen, die so viel miteinander durchgemacht haben, bedürfen der Worte nicht.
Tag sür Tag brachte er ihr Blumen, die schönsten, die er aufzu- teeiben vermochte.
„Du verwöhnst mich, du gibst zuviel aus, Dietrich!" warnte sie, ab-r er wehrte lächelnd ab.
,?.3ir sind reiche Leute. Kind! Wenigstens du...! Du weißt es nur noch nicht!"
Er wollte es ihr erst später anvertrauen, daß er die Sache mit Frank von der Heiden ins Reine gebracht hatte.
Sie aber mißverstand ihn und lächelte glücklich: „O ja, ich weiß es doch, wie reich ich bin —: ich habe dich..
Zg . - - , ..
Und dann kam der Tag, da sie sich von der Mutter trennten. Sie waren bis Antwerpen mitgekommen, die Mutter und der Bruder, und das war die höchste Ehre, die sie zu vergeben hatten.
Nun hatte man sich zum letzten Male die Hand gedrückt. Die Laufstege der „Scharnhorst" waren eingezogen, die Sirene heulte dumpf und drohend dreimal über den Strom.
Mutter Schotte sah ihren Jungen an der Reling stehen, den Arm um seine junge Frau geschlungen. Sie winkte nicht, aber sie wandt« keinen Blick von ihm, so, als wollte sie sich sein Gesicht einprägen für alle Ewigkeit.
Dann wurden die Trossen eingeholt, die Schlepper zogen an, daß sich die Seile spannten, und langsam entfernte sich das mächtige Schiss vom Kai.
Quirlend schlug die Schraube das Master, bald glitt das Schiss geruhsam stromab. Als man nichts mehr von ihm sah als ein Pünktchen am Horizont, das langsam in einer Windung des Stromes verschwand, wandte die Mutter sich rückwärts zu ihrem Altesten.
„Wann kommt er wieder?"
»S« drtzi. fahren. Mütter", Wtgegnetr der Bruder.
griffe abgewiesen, örtliche Einbrüche im Gegenstoß bereinig« In Südfiebcnbürgen und »m Szekler-Zipfel scheiterte« Angriffe der Bolschewisten. I
Ebenso wiesen unsere Truppen im Abschnitt Sanok-Krosnqi heftige Angriffe der Sowjets zurück, riegelten einzelne Ein* brüche ab und vernichteten 27 Panzer.
Bei Warschau versuchte -er Feind im Schutz künstliches Nebels die Weichsel an mehreren Stellen zu überschreiten. TE Uebersctzversuche wurden vereitelt, einzelne auf das WestufeH vorgedrungene Kampfgruppen abgeschnitten. Auch nordöstlich, -er Stadt blieben wiederholte Angriffe der Bolschewisten W unserem Feuer liegen. ,
Angriffe südwestlich Mitau brachten nach Abwehr feind« licher Gegenangriffe Stellungsverbesserungen.
In Lettland und Estland wurden die von zahlreichen Pan* zern und Schlachtfliegern unterstützten Angriffe Ser Bolsche. wisten abgewiesen oder anfgefangen und zahlreiche Panzer' vernichtet.
In dreitägigen Kämpfen zerschlugen unsere Grenadiere im Kanöalakscha-Abschnitt in schwungvollen Gegenangriffen zwei feindliche Brückenköpfe.
In den gestrigen Mittagsstunden führten Nordamerika« Nische Bomber Angriffe gegen mehrere Orte in Nord- unN NoröwestdeutschlanL. Dabei entstanden besonders im Stadt, gebiet von Koblenz Gebäudeschäden und Personenverluste.
In Ser vergangenen Nacht richteten sich feindliche Terror, angriffe gegen München-Gladbach und Budapest. Luftvertens' digungskräfte schossen 37 feindliche Flugzeuge ab.
Im Kanal und im Indischen Ozean versenkten Untersee, > boote vier Schiffe mit 26 999 BNT und zwei Fregatten. Drm.' weitere Schiffe wurden durch Torpedotreffer schwer beschädigte
Feind. Seit Jahrzehnlen Soldat, "ein alter Pionier oer ungarischen Fliegerei, im Einsatz an der Ostfront bewährt und ) auch bei der Heimatverteidigung gegen die angelsächsischen ^ Terrorflieger immer der erste am Feind, ist er mit seinem ^ klugen Verständnis sür die Sorgen seiner Leute, und mit ' seinem unverwüstlichen Humor das Vorbild feiner StafselH!
„Wir sind jetzt über ein Vierteljahr in der Heimatverteidi, s gung eingesetzt", erzählt Major H-, „und stehen kurz vor uns ! serem 100. Abschuß, deshalb meine seltsame Beschäftigung." Und er weist lächelnd aus seinen Schreibtisch. Da liegt steifes . Papier und eine Schere, mit der der Kommandeur allerlei j merkwürdige Figuren ausschneidet, die, zusammengeklebkl Modelle von amerikanischen und britischen Flugzeugen ergebens ^ „Sehen Sie, das ist eine Liberator. Es ist so eine klein< Privatleidenschaft von mir. zu basteln und zu zeichnen. Wenss wir den 100. Abschuß haben, dann sind auch hundert solche« Modelle fertig, und wir haben eine Dekoration sür unsere, Feier." Immer wenn die Sirenen über Ungarn Alarm gellen; dann treffen sich droben in Vieltausend Meter Höhe an ab, gesprochenen Plätzen die Pnmajäger mit ihren deutschen Kameraden, um nach gemeinsamem Plan den Feind anzm greifen. „Wir verstehen uns ausgezeichnet", sagt der Major H„ „und eine echte und ehrliche Fltegerkameradschaft verbindet uns mit unseren deutschen Freunden. Unsere Rendezvous sind jä meist sehr abenteuerlich, denn wir treffen uns ja nur in sehr großen Höhen, und es gehl dann später immer aus Leben und Tod. aber es ist doch ein schönes Gefühl, wenn ich mit meiner Gruppe nngebraust komme und mich im Verabredelen Raum mit den d— 'cllen Kanteraden treffen kann."
Bei einem Rundgang um den Platz und die Liegeneueir der einzelnen Staffeln lernen wir die Männer der Grupps kennen, und manchen von ihnen stellt uns der Kommandeur mit besonderem Stolz vor. Da ist ein junger Feldwebel L.. der bei seinem ersten Feindflug gleich drei Amerikaner abschotz,' ein Oberfähnrich S„ der mit mehreren Abschüssen amerikanischer Viermotoriger von seinem Kommandeur als groß« Jagdfliegerhoffnung bezeichnet wird, und schließlich ein junger; lustiger Leutnant, der mit insgesamt dreißig Abschüssen bisher der erfolgreichste Flugzeugführer der Pumagruppe ist.
Es sind alles junge Märflier mit frischen, offenen Gesichtern, in ihrer Hai/Nng von einer natürlichen Bescheidcrcheii ' und zugleich von liebenswürdiger Burschikosität, daß man den , Stolz des „alten Puma" aus seine Männer vollauf verstehen lernt. „Wir können leider nicht wie die Angelsachsen immen s gleich Hunderte von Flugzeugen in den Kampf werfen", sag) » Major H-, „aber das hat auch seine gute Seite, denn es zwingj r unsere Männer, tapferer, klüger, kühner und geschickter als de, ' Feind zu sein. Und zuletzt siegt nicht die Masse, sondern di« s bessere Gestnnuna."
Aus einem Lautsprecher, der im Geäst der Bäume aw Rande des Liegeplatzes der ersten Staffel hängt, schallt eie ' Befehl. Wir verstehen ihn nicht, aber wissen, was er be> ! deutet. In Bruchteilen von Sekunden schon laufen di> . Motoren, und Minuten später rasen die Messerschmitt mit den > roten Pumakopf über den Platz, gehen steil in die Höhe, uni ' dann nimmt der lichtflirrende Sonnenhimmel die Puma> ' staffeln in sich aus. Dort irgendwo kommt der Feind . ..
Langsam nickte die Alte. Was sie dachte, verriet sie nicht... „Latz uns nach Hause fahren!" bat sie nur.
»
Als der Strom das Schiff freigab und die offene See sie auf- > nahm, grüßten sie zum letzten Male die Gestade oer Heimat. Diet- , rich stand und schaute in die Weite. Nun fuhr er mit seiner Frau in ' die Fremde, die ihm Heimat geworden war. Sein Haus drüben > würde nicht mehr einsam sein... >
Eine große Dankbarkeit ergriff ihn. Er schaute zum Himmel aus, ' der sich mit den ersten zarten Sternen besäte. j
Nun tat es ihm nicht mehr leid, daß er um des alten ehrlichen 1 Handwerkers, um Meister Metzners willen seine vorgenommens ) Mission bei Frank von der Heiden und seiner Frau Tilla still und : ohne Aufsehen durchführte. Der Schaden war ersetzt, was noch; fehlte, würde in der Folgezeit bis zum letzten Pfennig beigebracht werden.
Er hatte sich zunächst damit zufrieden gegeoen, sich dann aber als töricht gescholten, nicht härter zugegrifsen zu haben, wenn er daran dachte, wie sehr Renate unter jenem Betrug gelitten hatte.
Heute war er ehrlich froh, so gehandelt zu haben, wie er es getan. Das Andenken jenes Mannes, der auf Capri unter Blumen schlief» hätte es nicht anders verdient.
„Woran denkst du, Dietrich?" fragte Renate und schob ihren Arm fröstelnd unter den seinen.
Er sah sie an und fühlte, wie glücklich er war.
„An unsere Zukunft, Renate! Ich habe in unserem Stammbuch, nachgelesen und herausgefunden, was dein Name bedeutet. E» heißt... die Wiedergeborene. Weißt du auch, wem du miede» geboren bist?"
„Dir!... Dir ganz allein!" flüsterte sie, und in ihren Auge» brannte ihre stille, starte Liebe...
Das Schiff aber, von der Enge, den Hindernissen des Strome» befreit, zog ruhig und unbeirrt seine Bahn im weiten Fahrwafseß des Meeres, ein schönes Gleichnis ihres Lebens, das nun, nach/ manchen Windungen und Krümmungen, in geradem Kur- Re^roM Fahrt aufnahm zu neuen Gestaden.
Endo,