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Die Ostprerrtzirr

«orbitt, von Tatkraft und unerschütterlichem vertraue«

Gibt es überhaupt noch Blumen in der o,'»preußische» Stadt? Sie gehören alle den Soldaten, meine» die Frauen; seit der Bürgermeister mit gutem Beispiel voranging, dürfen sie pflücken und schneiden, wo nur etwas blüht. Mit den Liebesgaben drücken sie den durchziehenden Soldaten die blühenden Sträuße in die Hand. Und so entstehen fröhliche Bilder, wo der Ernst so groß ist. daß auch der Zivilist das Dröhnen der Abschüsse hört. So scheinen sie noch einmal zu- rückgekehrt zu sein, die Tage, als Ostpreußen vor drei Jahren die Soldaten, die in monatelanger Gemeinsamkeit mit der Be­völkerung vertraut wurden, mit Blumen und Zigaretten zum Kampf gegen die Sowjets entließ. Wenn die Frauen ihnen heute znrnsen: -Beschützt uns gut", klingt es ernster, aber sonst sind die Worte dieselben geblieben, die guten Wünsche und die feste Zuversicht.

Ernst ist die osipreußische Frau in diesen Wochen ge­worden. aber auch völlig ruhig geblieben. Sie ist unsagbar fleißig und hält in wahrhaft bewundernswerter Weise ihren starken Glauben hoch. Ob in der Franenorganisation tätig oder nur ihrem Familienkreis verhaftet, ob berufstätig oder Mutter vieler Kinder, sie tut in jedem Falle das Notwendige ' und Zweckmäßige, unbeirrt, aufopfernd, schweigend und bereit. !Jn Ostpreußen wird in dieser Zeit gezeigt, was die deutsche .Frau vermag; die Ostpreußin gibt dem ganzen Reich das Bei­lsviel. das nun alle bindet und verpflichtet.

Es war viel, was gleichzeitig au» ne emnurmre. «s kamen die ersten Bombenangriffe; sie sind immer am schwer­sten, wenn hochgespannte Nerven ihnen ohne Erfahrung gegen­überstehen. Es zeigte sich die nahe Bedrohung, deren Ge- rausche weit ins Land hinein vernehmbar waren. Und es brach aus allen diesen Gründen eine übergroße Arbeit über die Frauen herein. Da haben alle angefatzt, und es ging.

Achtzehn Stunden täglich machen die Frauen von der Ver« wundeteilbetreuung in einer Stadt Dienst. Die zurückgeblie­benen Mitarbeiterinnen einer Kreisfrauenschaftsleitung über­nahmen Tätigkeiten in den össentlichen Dienststellen, in der Post, im Ernährungsamt, und eine verwaltet sogar das Amt des Fleischers. Viele Frauen schlossen sich den Transporten der Männer an, die zum Ban der Ostpreutzen-Schutzstellung ausbrachen, kochten für sie. bis die Verpflegung im großen ge- regelt war. halsen auch dann noch überall mit und halten sich für alles das bereit, was von einer Frau im Notfall erwartet wird. Dort, wo Soldatentrans­porte durchgehen, treffen sich die Frauen des Ortes mit ihren Gaben am Bahnhof, und wo Verwundete ankommen, bringen sie ihnen den. Gruß der Heimat. Sie gehen in die Lazarette nnd helfen den Schwestern. Sie stellen sich an die Maschinen . der Wehrmachtwäschereien und treffen zu den Mahlzeiten bei den Verwundeten ein, um die Schwerverletzten zu speisen.

Nachts waren sie bei Beginn der »cyanzamon ycroer- »«eilt, um auf den Ortsgruppen bei den Vorbereitungen für den Abmarsch an die Grenze zu helfen; im Morgengrauen lie­fen sie nach Hanse, um das Marschgepäck für den halbwüchsigen Sohn, den alten Vater zn richten. Statt zu verzweifeln, daß nian mitten in der Ernte auf einmal alleinstand, ging man daran, die Hocken cinzuholen und zu überlegen, wie das Ge­treide. das noch nicht geschnitten war, geerntet werden kann. Wenn eine Grund gehabt hätte, den Mut zu verlieren, so war > es in diesem Sommer die ostpreußische Landsrau. Sie behielt den Kops oben, arbeitete unermüdlich und hat das Haupt­verdienst an dieser Ernte. Hilse fand sie bei den Stadtfrauen und bei denen aus den Grenzkreisen, denen sie . Gastfreundschaft gewährt; aber die Verantwortung trug sie allein und den größten Teil der Arbeit ebenfalls.

Trecks zogen heran von jenseits der Grenze und wurden weitergeschleust; Frauenschaftshelserinnen standen der NSV . für ihre Verpflegung zur Seite. Im Massenkochen ausgebildete Frauen bedienten die großen Kessel, und Kräfte, die bisher nur die Feder geführt hatten, entdeckten ihre Kochkünste.

Und das Leben steht keinesfalls still dabei. An den Ar­beitsstellen, in den Büros und Verwaltungen vor allem, über­nahmen die Frauen die Aufgaben der männlichen Berufs­kameraden für diese Zeit mit. Hausfrauen, die es einrichten konnten, halsen ans dem Land, und die übrigen begannen, so wie es nun einmal für das ganze Reich vorgesehen ist. auch tn Ostpreußen mit der Heimarbeit.

Es gibt kein Lebensgebiet, ans dem die ostpreutzischen Frauen in diesen Wochen nicht in Pflichterfüllung stehen. Ueber Mein aber wird immer stehen, wie tapfer und entschlossen sie -Pie Bedrohung der Heimat ertragen. Die Glaubenskräfte der Frauen sind stark, das wissen wir nicht erst, seit die Sowjets an den Grenzen Ostpreußens stehen; aber das unerschüt­terliche Vertrauen der osipreußische» Frauen, die das Aus und Ab der Front mit seinen Stimmungen näher ver­spüren als all« anderen, bleibt eine der bewegendsten Erfah­rungen, die die Führung in dieser schweren Zeit machet» durste.

Die osipreußische Frau hat damit für ganz. Deutschland >»ine Schlacht geschlagen; sie hat sich vor allen deutschen Frauen jnnd kür alle bewährt.

Gegen die Banden in Serbien

Hohe Verluste -er kommunistische« Sabotagetrnpps

In verhältnismäßig kurzer Zeit haben die deutschen Truppen und die lanöeseiaenen Verbände auf dem Balkan ^zunächst den Ostflügel uns später auch das Zentrum des ' gegen Serbien gerichteten Aufmarsches der Banditen zer­schlagen. Dabei erlitten die kommunistischen Banden über­aus hohe Ausfälle und Materialverluste, so Laß bereits nach der zweiten Augustwoche jede Gefahr für Serbien behoben war und an nahezu allen Stellen dem ge­schlagenen Gegner mit starkem Druck nachgesetzt werden konnte. Die Kampstätigkett ließ nach, da die Banditen allen Gefechten auswichen, um jeder weiteren Schwächukg ihrer stark angeschlagenen Gruppen zu entgehen.

Nach dem kläglichen Verrat in Rumänien und auf Grund der Vorgänge in Bulgarien erhofft , die Valkan- banden für sich vergeblich Erleichterung. U...,bhängig von den getroffenen und noch zu treffenden Gegenmaßnahmen -er deutschen Führung ging die Bekämpfung der Banditen weiter.

Die seitdem gesteigerte Tätigkeit kommunistischer Sabo stagetrupps hatte kaum Erfolge. Diese standen zudem im lkrassen Mißverhältnis zur Zahl der gebrachten Opfer. Wach­samkeit und entschlossenes Zupacken vereitelten die Mehr­zahl der Anschläge. Aw nsse zur Entlastung bedrohter Ban- iditen sührten nirgends zum Ziele.

Neue japanische Offensive in Hunan

Japanische Streitkräste eröffneten nach einer Dom« Meldung am 29^ August überraschend eine Offensive geg M Tschungking-Divinonen südwestlich Hengyang. Unter de Druck Ser japanischen Verbände, deren Front über 100 Kil metsr lang ist. werden sie jetzt zurückgetrieben. Bei Nungfe; zerschmetterten japanische Verbände fünf fei'ndliä Divisionen und eroberten am 30. August TschiNl schuping, 30 Kilometer südwestlich Uungfeng.

Generaloberst Strauß SS Jahre alt. Generaloberst Ad, Strauß vollendet am ö. September das 65. Lebensjahr F die erfolgreiche Führung des II. Armeekorps und seine schwierigen Lagen bewährt- Tapferkeit und Tatkraft verlt Wm der Führer bereits am 3. November 1989 bas Ritte kreuz deS Eiieruen Kreuzes. Im Westfeldzug nnd im Krie gegen die Sowjetunion zeichnete er sich, Ende Mai 1040 zu Oberbefehlshaber einer Trmee ernannt nnd am 19. Jul, 19 Mm Generaloberst befördert, gleichfalls hervor- d <,- ll letzt ^eht Generaloberst Strang ans Verantwortung

Angriffe nördlich Arraks zosammengedrochen

Panzerkffmpfe im Raum nördlich Mons Bom Arno abgesetzt Feindlich* Dnrchbruchsversnch*

zwischen Bng nnd Rarem anfgefange«

cknl) Ans dem Führerhanptqnartier, 4. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nordwestlich Arras wiche« «usere Truppen vor hef­tige« feindlichen Angriffen einige Kilometer »ach Norden ans. Weitere Angriffe der Engländer nnd Sanadier bra­che» nördlich Arras vor «nsere« Sperriegeln zusammen. Im Raum nördlich Mons sind heftige Kämpfe mit feind­lichen Panzerkrästen im Gange. An den Wefthänge« der Ardennen und an der Maas südöstlich Seda» wiesen unsere Truppe« zahlreiche feindliche Angriffe ab.

Die Verteidiger von Brest zerschlugen auch ge­stern wieder alle von stärkstem Artilleriefcner, Panzer» und Luftstreitkrästen unterstützten Angriffe der Nordameri­kaner. Der Feind hatte besonders durch das znsammen- gesaßte Abwehrfeuer nuferer Marineflak nnd Greresknsten- batteric» hohe blutige Verluste. Oertliche Einbrüche im FestnngSvorfeld wurden im Gegenstoß «ach hartem Kampf abgeriegelt.

Im West- nnd Mittelabschnitt der italienische« Front setze« sich unsere Divisionen vomArnoab. Racki- stoßende feindliche Ansklärnngsverbände wurden blntig ao- gewiesc«. ,

Im adriatische« Kiistenabschnitt griff der Feind auch gestern mit neu herangcfnhrten Kräfte« unter stärkstem Materialeinsatz an. Unsere Truppen vereitelten t« verlustreiche« Kämpsen die feindliche« Dnrchbrnchsver- snche.

In de» Süd« und Ost-Karpaten scheiterte« sow­jetische Angriffe.

Im Weichsel-Brückenkopf westlich Baranow wurde gestern wieder heftig gekämpft. Nordöstlich Mar­sch a« blieben schwächere Angriffe der Bolschewisten erfolg­los. Zwischen Bug nnd Narew griffen die Sowjets er­neut unter Einsatz massierter Infanterie- nnd Panzerkräste sowie starker Schlachtsliegerverbände an. I» schweren Kämpfen wurden die feindliche» DnrchVrncksversnche unter Abschuß von 3S Panzer» durch Gegenangriffe anfgefange«.

In Litauen nnd Estland scheiterte» mehrere ört­liche Angriffe der Bolschewisten.

Schlachtflieger vernichteten auf einem rumänische» Flug­platz erneut IS abgestellte Flugzeuge und beschädigte» zahl­reiche weitere. Zwei Flugzeughallen nnd ei« Betriebsstosf- lager wnrde« zerstört.

Feindliche Bomber führte« gestern im Schutz -er Wol­ke« Terrorangriffe gegen Mannheim und Ludwigs- Hafen. Fekndliche Jagdflieger stieße» nach West» nnd Slibwestdeutschland vor und verletzte« mehrfach schweizerisches Hoheitsgebiet.

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Zum OKW-Bericht wird ergänzend gemeldet:

Bei dem schweren Ringen um die Festung Brest hat sich

Sie 8. Marine-Flakartillerie-Brigaoe unter Führung von Kapitän zur See Nichterim Kampf gegen feindliche Lnft- streitkräfte und gegen Angriffe von Land her wiederholt be­sonders ausgezeichnet.

Im Rhone-Tal hat sich die zum Schutz unserer Absetz­bewegungen eingesetzte 11. Panzer-Division unter Führung des Generalleutnants v. Wietersheim in Angriff und Abwehr hervorragend bewährt.

Artillerieduell am Kanal

Schwere deutsche Fernkampfbatterie« beschieße« englische Kanalhäfen

In den Nächten zum 1. und 2. September nahmen schwere deutsche Fernkampfbatterien der Kriegsmarine an -er Straße von Calais die gegenüberliegenden englischen Hafenstädte Namsgate, Deal, Dover und Folkestone unter Feuer. Ueber zwei Stunden lang dauerte der Beschuß je­weils an, der nach englischem Eingeständnis in mehreren Städten der britischen Süöostküste ausgedehnte Schäden ver­ursachte. Britische Fcrnkampfgcschtttze erwiderte« eine Zeit­lang das Feuer.

In der folgenden Nacht nahmen unsere schweren Marinegeschütze am Cap Griz Nez erneut britische Hafen­städte unter Feuer. In Ser Zeit von 23.58 bis 2.12 Uhr sandten die BatterieTodt" und die nach dem letzsen Kommandanten des SchlachtschiffesBismarck" benannte BatterieLindemann" ihre schwersten Granaten, deren Kaliber über 40 Zentimeter liegen, über die Kanalenge. Wieder wurden in den britischen Häfen schwere Schäden verursacht. So wurden in Dover starke Brände hervor­gerufen.

Als Erwiderung der Beschießung eines unserer Geleite im Kanal durch öie englische BatterieSt. Margaret" wurde auch diese von unseren Fernkampfgeschützen unter Feuer genommen. Es entwickelte sich ein heftiges Artil- lerieduell zwischen den sich an der engsten Straße des Kanals gegenüberliegenden Batterien. Unsere Marineartil- leristcn erzielten mehrere Treffer im feindlichen Batterie- elände, in dem hohe Feuersäulen beobachtet wurden. Das ritische Küstenfort konnte daraufhin sein Feuer nur noch mit einem Geschütz fortsetzeü. Um 2.12 Uhr brachen unsere Batterien, nachdem sie über hundert schwere Granaten ver­schossen hatten, das Feuer ab.

Gaullisten wüten in Frankreich

Wie Radio France aus Paris erfährt, hat das gaulli­stischeKomitee siir öffentliche Justiz" zwölf Stand­gerichte errichtet, die sofort in Funktion treten werden. In Montpellier wurden der Präfekt, der Polizeichef und zehn andere Personen zum Tode verurteilt. Sie sind bereits hingerichtet worden.

Ver Vamp; mit de« Warschauer Rebellen

Der größte Teil der Bevölkerung vom Anfstand völlig Sberrafcht

Von Kriegsberichter Otto Zvttmann

sP.K.) Der Aufruhr von Warschau, der unermeßliches Elend über Tausende von polnischen Familien in der ehe­maligen polnischen Hauptstadt brachte, wirb von Tag zu Tag auf kleinere Herde beschränkt. Die Rebellen erleiden schwerste Verluste. Sie verteidigen die Ruinenfelder ihrer letzten Schlupfwinkel mit der wütenden Verbissenheit von Todgeweihten, die sinnlos das Leben und die Heimat ihrer Volksgenossen aufs Spiel setzen und jetzt von deutschen Truppen blutig zusammengeschlagen werden.

Dieser Kamps um Warschau wird vom Wehrmachtkom- manöanten der Stadt geleitet. Inmitten der brennenden Straßen, eingeschloffen von Sen Aufrührern» hat er seine Verbände angesetzt und die Straßenschlachten gelenkt. Noch immer dringt das Raffeln der Maschinengewehre, Lärm der Detonationen, das Peitschen von Gewehrschüssen über den großen Platz, an dem in einem der anliegenden Häuser­blocks der Wehrmachtkommanöant von Warschau seinen Ge- sechtsstanö bezogen hat. Die Stadt ist inzwischen längst wieder geöffnet und der Verkehr nach Praga über die großen Weichselbrücken sreigegeben.

Seit langer Zeit ist dieser Aufstand von jenen Kräften systematisch vorbereitet worden, die sich unter dem Tarn­namenNeue polnische Armee" verbergen. In dieserNeuen polnischen Armee" haben öie Rädelsführer einen nicht ge­ringen Teil der polnischen Jugend einzusangen gewußt. Sie bildeten einen verhältnismäßig kleinen Kern, der jedoch straff organisiert und sehr gut ausgebildet war und wußte, auch gegenüber der polnischen Bevölkerung die völlige Ge­heimhaltung zu wahren. Gruppen und Züge dieser Auf­rührer in Stärke von ö bis 20 Mann wurden in Privat­häusern kaserniert.

Ansstand ohne Rückficht aus Frane« und Kinde»

Der Anfstand brach in ganz Warschau zu gleicher Zeit loS. Eine Stunde vorher -rangen Gruppen der Aufrührer in Privathäuser ein, sperrten die Zivilisten ein und besetz­ten Fenster und Bodenluken, von denen sie Wehrmacht- und Polizeistreifen unter Feuer nehmen konnten. Von diesen lange vorher bestimmten Häusern gaben sie schlagartig Feuerschutz für ihre Sturmgruppen und riegelten mtt Sperr­feuer ihre eigenen Bezirke ohne die geringste Rücksicht auf die Zivilbevölkerung ab. Sie achteten dabei nicht einmal das Leben von Kranken, von Müttern und Kindern, öie ahnungslos dort wohnten. Die wichtigeren Schützenstellun­gen waren mit ausgesprochenen Scharfschützen beseht, die mit Zielfernrohrgewehren ausgerüstet waren. So gelang eS, den Standort Warschau zu blockieren, einzelne Wachen zu überrumpeln und zu entwaffnen. Jedes größere Haus bildete eine Festung, der nur schwer beizukommen war. Die Kerntruppen wurden durch weitere Banöentruppen, zumeist Bolschewisten, vermehrt, öie in Gehetmlisteu erfaßt waren. Sie wurden jedoch erst aufgeboten, als der Aufstand bereits ausgcbrochcn war. In den Vorstädten waren die Vorbereitungen entweder rncht so gut getroffen oder öie Zuzugsbanden waren nicht rechtzeitig zur Stelle. Als die Ausrührer sich hier in den Besitz von Straßen und Plätzen setzen wollten, wurden sie zusammengeschossen. So wurde Praga, öie große Vorstadt am Ostnfer der Weichsel, als­bald befriedet, während sich in der Stadtmitte die heftigsten Kämpfe entwickelten.

Deutscher Kamps nur gegen Banditen

Die ersten Maßnahmen des Wehrmachtkommandanien von Warschau machten bereits einen grundsätzlichen Unter­schied zwischen kämpfenden Aufständischen und der unbetei­ligten Zivilbevölkerung, denn nach einwandfreien Feststel­lungen ist die Bevölkerung von Warschau zu über 90 v. H. von diesem Aufstand überrascht worden und lehnt ihn ab. Auch die El-istlichkeit hat ihm die Billigung versagt. Alle Einsichtige'.! sind sich darüber, daß mit einem Einzug der Bolschewisten in .schau zwangsläufig eine furchtbare Heimsuchung folgen würde. Das geht aus allenespräckeu und Unterredungen immer wieder hervor. Zahlreich sind die Fälle, in denen die polnische Bevölkerung unseren Sol­daten und Polizisten half, wieder zu ihrer Truppe -n kom­men. In einem Falle Ivnrden nenn Flaksoldaten, die von 200 Banditen gefaugengcnommcn worden waren, von einem Polen befreit und zu unseren kämpfenden Verbänden zu- riickacfüürt.

Wir haben öie Bevölkerung durch die Kampfzonen yin- öurchgeschleust. Wir haben Frauen und Kinder ans den Kellern der brennenden Häuser, teilweise unter eigener Lebensgefahr, herausgeholt und in Sicherheit gebracht. Wir haben Kranken und Siechen die Möglichkeit gegeben, be­stehende Krankenhäuser und provisorische Sanitätsstellen aufznsuchen und dort zu verweilen. Wir haben daneben nicht nur Ps T.kamente, sondern auch Lebensmittel zur Ver­fügung gestellt, um öie Versorgung der Kranken zu sichern

Die von der deutschen Wehrmacht aus Humanitären Gründen eingelcitete Evakuierung der Zivilbevölkerung wurde von den Banditen mit allen Mitteln verhindert. Di« Zivilisten wurden von ihnen zum Barrikaöenbau gepreßt, zu Kurierdiensten und zur Versorgung der Banditen mttz Lebensmitteln und Munition zwangsweise herängezogen. Frauen und Kinder waren durch sie den Kriegswirren in, der Stadt, den Schrecken der Grobfeuer und des Hungers völlig schutzlos ausgeliefert.

Die Drahtzieher des Ansstan-es

Ueber die Hintergründe und die Drahtzieher des sinn­losen Aufstandes von Warschau ist einwandfrei folgendes festgestellt: Die Art der Kampfsühruug der Warschauer Auf­ständischen läßt öie Ausbildung unter ganz neuzeitlichen Gesichtspunkten erkennen, wie sie nur aus der Moskauer Schule Hervorgehen kann. Bestimmte Finessen und Einsatz- methoden sind nicht aus der Erfahrung von Soldaten her­vorgegangen, sondern jenen Hirnen entsprungen, die alle Möglichkeiten des StraßenkampfeS erklügelt und exerziert haben. Die Art der Kampfführung der Warschauer Auf­rührer ist ein Beweis, daß Moskau feine Hand entscheidend mit im Spiele hatte.

MS unsere Waffen den Rebellen massenhaft Verluste zuzufügen begannen, als wir ein Verschwörernest nach dem anderen ausräumten, ließ sicb auf die Warschauer Hilfe­schreie nun endlich auch London herbei, durch Flugzeuge Versorgungsbomben mit Waffen, Munition und Lebensmitteln abzuwerfen. Diese sielen jedoch zum aller­geringsten Teil den Aufständischen in die Hände, sonder» kamen zumeist unseren eigenen Truppen zugute. Die Briten hatten bei diesen Lufteinsützen schwere Verluste. In einem Falle wurden 70 v. H. der eingesetzten Flugzeuge abge- schossen.

Noch immer toben Kämpfe in der fast restlos zerstörten Stadt. Barrikaden werden gesprengt. Schlachtflugzeuge, Panzer, Sturmgeschütz«, Panzerzüge, Artillerie, Granat­werfer schießen die noch verbliebenen Bastionen der Ban­diten sturmreif, die dann von unseren Grenadieren mit Flammenwerfern bis zum letzten Widerstandsnest ausge­räuchert werden.

Vergebens versuchen Moskau und London, sich nach dem Scheitern des Aufstandes von der Warschauer Blutschuld reinzuwaschen. Sie sind es gewesen, die öie Aufrührer aus­bildeten und unterrichteten, sie mit Waffen und Munition versorgten und sie zu dem Verbrechen von Warschau antrie» ben, das eins der dunkelsten Kapitel dieses Krieges bildet und das polnische Volk seiner einst blühenden Hauptstadt beraubt ha^

Bewundernswerte Ordnung

Deutsche Führung meistert de» Rückzug Ter militärische Mitarbeiter der spanischen Zeitung ,Hoja Delunes" nennt dieOrdnnngundDisziplin, mit der die deutschen Truppen tm Westen zurückgenom- men werden, in jeder Beziehung bewundernswert. Wie mancherlei Schwierigkeiten der Rücken- und Flanken- bedrohnng meistere öie deutsche Führung ebenso erfolgreich die Kleinkriegstechnik der Terroristen. Die zuritckweichen- den Deutschen seien sogar noch stark genug, um feindliche Angriffsspitzen durch Gcgenattacken immer wieder in Gefahr zu bringen. Im anglo-amerikanischen Lager brüste man sich damit, daß es gelungen sei, die von der deutschen Führung zu Kriegsbeginn erstmalig zur Anwen­dung gebrachte Taktikmeisterhaft" nachzuahmen. Der spanische Militürkritiker ist der Ansicht, daß Deutschland im gegenwärtigen Augenblick sein ganzes Denken und Han­deln ans eine kommende Entscheid nngssch lach t ausrichtet, bei der Quantität und Qualität, Masse und Er- sindungsgeist sich messen werden.