Oartenbau und Xleintiersuckl

Reiche Obstbaumblüte gibt Hoffnung auf reichen Ertrag

Di« Stadt vM« Gassorgen

) die Variier Hausfrauen. wie überhaupt alle ihre acha-egern in den übrigen Städten Frankreichs, beim Wochen nnd Waschen ständig mit ängstlicher Sorge aus ihren Gaszähler schauen müssen, um ja nicht die ihnen zugeteilte Menge an Gas zu überschreiten, gibt es in Toulouse keine Gaseinschränkungen Za. dort ist der Gasdruck und der Kaloriengehalt des Kochgases sogar so stark, daß man auspassen muß, daß die Töpfe nicht uirch- brennen, Bor einigen Jahren wurde nämlich in der Gegend von St. Eaudens Erdöl entdeckt. Ergiebige Quellen dieser wertvollen Flüssigkeit konnten zwar noch nicht erbohrt werden, um io mehr trat jedoch reines Naturgas zutage. Bei St, Marcet z. B. strömen aus 1500 Meter Tie>e > ür'.üimeter Gas mit einem

Druck von 140 Kilogramm je Quadratzentimeter empor. Aus dieser Quelle erhält nun Toulouse seit einiger Zeit täglich 140 000 Kubikmeter Erdgas, das noch mit 3 Kilogramm Druck je Quadrat­meter aus den Leitungen strömt. Dadurch spart die Hauptstadt des Languedoc täglich 240 Tonnen Kohle und 20 000 Liter Treib­stoff. Denn man kocht in Toulouse nicht nur mit Erdgas, sondern viele Kraftwagen sind auch auf Gas umgestellt worden. Ferner laufen zahlreiche Eisenbahnzüge in der Umgebung der Stadl mit Gasmotoren, die an einer besonderen Erdgasfüllstelle aus dem Hauptbahnhos tanken. Mit nur l40 Kubikmeter Gas fahren diese Züge 100 Kilometer weit. Mit Leuchtgas würden sie 'ine Gliche Strecke nicht schaffen, das Erdgas aber ist mit 11 000 Kalorien je Kubikmeter dreimal so stark; man muß es den Hausfrauen sogar durch Leuchtgasverdünnt" liefern, damit im Haushalt kein Unglück geschieht.

Der Erfinder der Gierfähre

Gerade die breiten Flüsse, deren "Ufer um über Kilometer­breite voneinander entfernt sind, kann man am leichtesten mit Gierfähren überschreiten; in der Welt gibt es wohl Tausende dieser Fähren. Sie bestehen aus einem Fahrzeug ohne eigene An­triebskraft, das an einem langen Drahtseil verankert ist: das Drahtseil spaltet sich kurz vor der Fähre: ein Ende ist am Bug. eines am Heck befestigt. Verändert man die Länge dieser Enden zueinander, ko ändert sich gleichzeitig der Anstellwinkel der Fähre gegenüber der Strömung. Der Druck des Wassers gegen das schräg gestellte Boot drängt dieses zum anderen Ufer hinüber Die Gierfähre ist eine alte Erfindung, und kaum jemand denkt noch an den klugen Kopf, dem sie einst entsprang, nämlich an Zendrick Heuck aus Nimwegen, Auch seine Vaterstadt wurde an ihn erst jetzt bei einem großen Aufräumen erinnert. Da stellte sich aus den Akten heraus, daß Heuck 1657 dis Gierfähre erfand und in Nimwegen praktisch baute, um den Verkehr über den breiten Waal zu erleichtern. 1659 wurde ihm dieGierponte" wie sie damals genannt wurde, nochmals auf sechs Zahre ver­pachtet, >672 verließ der Erfinder leine Vaterstadt, aber er kehrte schon fünf Jahre später zurück Der Platz, an dem er damals sein Haus baute, soll setzt den Namen Hendrick-Henck-Plein erhalten

Ein vierzehnjähriges Laufwunder

Der Posthalter eines kleinen französischen Ortes, 22 Kilo­meter von Vesoul entfernt, versäumte unlängst den Wagen, der sonst die abgehende Post an die Bahn brachte. Da kein anderes Fahrzeug, nicht einmal ein Fahrrad zur Verfügung stand, er­bot sich der vierzehnjährige Francois Pignon. die Post im Dauer­lauf nach Vesoul zu bringen. Aber es waren nur noch zwei Stunden bis zum Abgang des Postzuqes. Konnte er in dieser Feit die 22 Kilometer schaffen? Nun er schaffte es: kurz vor der Abfahrt des Fuges war er am Dahnhof VLioul. und zwar so frisch und vergnügt wie im Augenblick, da er leinen Eillauf begonnen hatte. Sein Atem ging so leicht, wie wenn er erst aus seinem Bett gekrochen wäre. Dies erfuhr ein Lnoner Arzt, der sich besonders mit den Krankheiten der Milz beschäftigt. Er packte seinen Handkoffer und machte lich auf den Wea zu einem Besuch aus dem Bauernhof der Familie Pignon. Die Unter­suchung ergab, daß der Zunge keine Milz besitzt und daher von dem gefürchteten Uebel der Langstreckenläufer, demStich in der Seite" überhaupt nicht betroffen werden kann. Francois lief vor dem Arzt in schnellem Tempo über eine Strecke von zehn Kilometern, ohne daß sein Atem auch nur ein wenia beschleunigt worden wäre. Der Junge verfügt auch über anoere für -einen Athleten höchst wertvolle Vorzüge, so daß der sportlich veranlagte^ Arzt sich vorqenommen hat, aus dem Buben einen Marathon­läufer zu machen, der seine Rivalen weit hinter sich lassen soll.

Die Blütezeit der Obstbäume ist kritisch und entscheidend für den Ertcagserfolg. Vor allem die Nachtfröste können den ganzen Blütentraum von heut auf morgen vernichten, be­sonders gefährdet sind die Blüten der Süßkirsche. Aber auch später blühende Obstsorten und -arten unterliegen mancherlei schädigenden Einflüssen, die dem Gartenbesitzer viel Kummer bereiten.

Die Blütenbildung ist stark abhängig vom Licht, und mangelnde Blühwilligkeit ist nicht selten darauf zurückzufüh- ren, dass die Bäume im Schatten stehen. Daneben ist der Baumschnitt einflußreich, das Verjüngen und Aussichten älterer Bäume fördert die Mehrbildung von Fruchtholz, und durch den Sommerschnitt werden überflüssige Kolztriebe ent­fernt. Geeignete Frühjahrsdüngung vor Anlage der Blüten­knospen fördert ebenfalls den Fruchtansatz. Bei älteren, tra­genden Obstbäumen,wird durch Sticksteffdüngung das Frucht- bolz gekräktigt, während die Blütenbildung bei junaen, ftark- triebigen Bäumen dadurch verhindert wird Von Kali und Phosphaten wird anacnommen, daß sie sich, rechtzeitig vw' Anlage der jungen Blutenknospen einaebracht, günstig au" die ^si-tenbildung auswirken.

Manche Kernobstarten neigen im Alter dazu, nur jedes zweite Jahr genügend Blüten zu entwickeln. Nach netteren Forschungen wird dies auf das Verhältnis der Kohlebud'rate zum Stickstoff zurückgefükrt, das sich für die Blütenbildung ausschlaggebend auswirkt.. Mgnn sich das Verhältnis zu­gunsten des Stickstoffs verschiebt, verringert sich die Blüten­bildring, umgekehrt wird bei einer Verschiebung nach der Seite der Koblebvdrgte die Blütenbildnnq unter Umständen uoh erhöht. In der Praxis versuch/ man, durch Verwendung schwachwüchsiaer Unterlagen den Ästen und Zweigen weniger Stickstoff zuz"sübren, so daß sich das für die Blütenbildung notwendige Kohlehvdrat auswirken kann. Bei mangelnder Blühwilligkeit wendet man im allgemeinen auch das Ver­pflanzen der Obstbäume oder das Abstecher, von Wurzeln an, beides etwas gewaltsame Methoden, die gut überlegt werden müssen. Amstritten ist beute das den gleichen Zwecken dienende Ringeln oder Abdroffeln von Stämmen und Ästen.

Anmittelbar nach der Blüte pflegt der Obstbaum einen Teil der Blüten abzustoßen, man nennt das,er putzt sich". Zu starker Behang führt dazu, daß das Obst klein und minderwertig bleibt, die Bäume sich zu sehr erschöpfen und im nächsten Jahr gewöhnlich geringere Erträge bringen.

doeererstamm,

die neue SLandardoWbaurnform

Der Buschbaum vier Niederstamm wnd schon lange Jahre in großen Mengen angepflanzt, aber er brachte doch meist nicht den gewünschten Erfolg, weil man oftmals.die auf starkwüchsiger Antcrlage veredelten Buschbäume verkehrter­weise in den engenViermeter-Abstand" der Buschbaum- Pflanzungen hineinzwängte. Man braucht nur einen größeren, dem starken Baumwuchs angepaßten Abstand zu wählen, um diesen starkwüchsigen Nieder- oder Viertelstämmen erne ihrer Wuchskraft angepaßte Entwicklungsmöqlichkeit zu geben, denn ihre Krone erreicht denselben Amfang wie die Krone der Hock'- und Halbstämmr und braucht einen allseitigen Baumabstand von durchschnittlich 10 m Diese Viertelstamm- Obstbaumform ist alsMcterstainm" in die Güteklassen­bezeichnung aufgenommen worden. Sie uat sicher im deut­schen Obstbau eine gute Zukunft, weil sie besonders reich­tragend, gesund und langlebio ist, ihre Anzucht in der Baum­schule schneller vor sich geht und die Anpflanzungskosten niedrig sind. Die so wichtige Bodenbearbeitung läßt sich hier sehr leich- durchführen. Der Fruchtbehang an den Meter­stämmen ist bei richtiger Sortenwahl und guter Bodenvor-

bereltung reichlicher alS an den Doch- und LalbfiSmmen, weil die vom Boden zurückstrahlende Sonnenwärme hier stärker wirkt. Die Früchte am Meterstamm sind von bester Qualität, da der Saftzustrom äußerst kurz ist. Vor allem gibt es weniger Fallobst, da die niedrigen Kronen dem Winde weniger ausgesetzt sind. Besonders hoch zu werten ist schließ­lich die leichtere Pflege und Schädlingsbekämpfung und die bequeme Ernte an den Nieder- oder Meterstämmen.

Anbinden von Himbeerpflanzen

Im allgemeinen werden Dimbeerpflanzen mit Draht fest­gebunden, doch man kann sich -durch das Anbrinqen von 2 dünnen Latten anstatt des Drahtes das Fcstbindcu sehr er­leichtern. Die Latten werden in geringem Abstand, in derselben Do he, in der sonst der Draht befestigt ist, an den Pfosten

.Landw. Bilderdienst- U

angenagelt. Die Pimbeerpflanzen werden dann von selber zwischen den Stangen festgehalten, so daß das Fcstbindsn fast ganz gespart wird Zwischen den beiden Latten können sich die Pflanzen frei beweaen, aber nicht seitwärts Umfallen. -Zu lange Ranken wird man in der sonst üblichen Form bogenförmig Herabbinden.

KMinch^mucht sinnvoll lenken

Man spricht von Monatskaninchenzucht, wenn man die Häsin in jedem Monat der laufenden Zuchtperiode belegen läßt, um möglichst schnell eilw große Anzahl von Jung­kaninchen zu haben Wie das wilde Kaninchen, so ist näm­lich auch das zahme sehr fruchtbar. Bereits wenige Stunden nach dem letzten Wurf kann es wieder zum Rammler ^ge­bracht werden, und pünktlich nach 31 Tagen sind dann auch die Jungen wieder da. Treibt man eine derartige Zucht vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst, so kann man tatsächlich auf einen Kaninchenbestand von 40 bis 60 Stück kommen. Kann man. Soll man es auch tun? Es ist doch offenbar, daß eine Häsin, die innerhalb kurzer Zeit mehrmals jungt, sehr von Kräften kommt. Das wirkt sich auch auf die zu erwartenden und gesetzten Jungen aus. Sie sind Kümmer­linge, die kaum lebensfähig bleiben, nie das gesteckte Zucht­ziel erreichen. Daneben erhebt sich noch die Frage, ob man eine derartige Kaninchenmenge überhaupt halten und füttern kann. Viele Neuzüchter, die erst in letzter Zeit dazu gekom­men sind, ihren Küchenzettel durch das Fleisch und Fett eines Stallhasen zu bereichern, neigen sehr häufig dazu, ihre Kaninchenzucht ins Aierlose zu steigern.

Weinfässer ans Beton. In Bisenz in Mähren hat der Weinbau in der letzten Zeit große Fortschritte gemacht. Wer Gelegenheit hat, die Einrichtungen der dortigen Winzer­genossenschaften in Augenschein zu nehmen, kann sich über­zeugen, wie man hier mit der Zeit geht, und zwar nicht nur in der Nebenzüchtung in den Weingärten, sondern auch in den Weinkellern. So hat man sich z. B des alten Vorurteils begeben, daß der Wein nur in Holzfässern gut gärt, und hat drei riesige Fässer aus Beton gebaut. Wenn verraten wird, daß die Fässer sieben Waggons Wein fassen, wird sich der Leser sicherlich eine gute Vorstellung von der Größe dieser Gefäße machen können. Jedes dieser Betonfässer könnte eine bequeme Wohnstätte abgeben. '' '

bleumülile, 12. lAai 1944 Tieferschüttert erhielten wir nach bangem Karten Nie überaus »cbmerrücks bi schriebt, ckak mein innixstgeiiebter däann, cier berrens gute Valer seiner Kincker, unser lieb, krucker, 8cbwiegersobn, Zcluvgger. kiekte und Onkel

Lskr. kussn Lsuksr

bei cken schweren Kämpfen im sücliichsn Abschnitt cier Ostkront am >3. Klärr im Mer von 35 fahren tür seine Illeben in cier tteimai cken tlelckentock starb. 8ein ssbnlickst. Wunscb, nacb l L. jähriger DrennunL seine stieben wie- ckerruseben, wurde ikm nickt erfüllt.

ln tietem steick:

ssrau stuise 5«uk«r, «ed peister mit Kin- ckern u. die Oesckwister,

8cbwiexermulter unck »Ile Mverwsndten.

Vrauerkeier 8onntax, 14. tzlsl um 14 Uhr.

8tatt Karten! «fileidnü, 12. lAai 1944 I

vnnNsngung

stür ckie innig« Teilnahme an ckem schwe­ren Verlust unserer lieben, unvergeklicken öruckerr, Onlcelr unck 8ckwsgers

Zulln» Pksu, Ober-lnxenieur ckanlcen wir berrlicb.

0>« mit Angehörigen.

0od«I, den 12. ückai 1944

k>snll«»»gung

üle Teilnahme beim Uinsckeicken un­sere» lieben Vater», Oroövaiers unck 8ckwie- gervaters

X,»> Ne. Nüni,

sagen wir aut cklesem Wege herrlichen Dank

wensndllrg, cken 12. tz/la! 1944

vvnNrsgung

?ür all ckie stiebe unck innige Teilnahme, ckie uns beim tlelckentock meines lieben un- vergekliclien 8obnes, bleklen unck Lräuligams Kuet ruteil wurde, danken wir

berrlicbst. Kesonckeren Dank ckem Herrn Dekan tür seine trostreicben Worte, cken, iAänner- unck Kirckencbor. sein, n 8cbu>kame- rscken sowie all denen, ckie ihm bei der strsuerleier die letrte Lbre erwiesen haben.

VI« Irnusrnsisn lKIntsrkNvdsnsi,.

vnrndsrll,, den 12. lVIsi 1944

tleimgekebn vom (Trabe unserer lieben üntrcbisfenen kcksr!« K«»N, ged. Pfeiler. Mmesnerin, sagen wir für ckie vielen 8e- weise aufrichtiger Teilnahme herrl. -Dank. Oesonckers danken wir dem Uerri>OeisUicben für ckie trostreichen Worte, tlerrn 8>scktpfarrer 8tein tür cken disckruk unck ckie Kranrniecker- legung im Mittag des Kirchengemeinckersts. allen denen, ckie sie während ihrer Krankheit besuchten, füi ckie rshireiciien Krsnr- unck klumenspencken, sowie Men, ckie sie rur ietrten Ruhestätte geleitet haben.

VI« »vnnernsksn «inleedllsbensn nebst Mverwsncklen.

cken 12 tzlsi 1944

onnNssgung

k-iir ckie vielen löeweire berrlicber Teii- nsbme, ckie wir beim Heldentod meines lieben 8obnes, unseres guien lZruckers u. kräutigams 8olckat Nu» erfahren cku-kten, sagen

wir herrlichen Da, k. kesonckeren Dank tlerrn 8tscktp1arrer 8tein tür »eine irosir. Worte, ckem Uessngverein, der Krjegerkamerscksckskl unck allen denen, welche ihm die Wirte Lbre erwiesen haben.

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