Schrittmacher cler Klassik / c-m»« un-> a-uch- sah».

Die Bedeutung derSchaubühne als einer moralischen An­stalt" ist bereits vom klassischen Geiste der Antike erkannt worden. Die großen Tragiker von Hellas ergründeten die Gesetze des Dra- mas und bauten dieses selbst mustergültig für alle Zeiten aus, damit beweisend, auf welcher ungemeinen Höhe damals bereits die künstlerische Kultur des Ariertums sich erhob. Daß sich die europäischen Kulturvölker wieder zu diesem Ideal zurückfanden, ist weitgehend deutschen Männern zu danken. Winckelmann öff­nete das Tor zu jenen lange verschlossen gebliebenen Gefilden des Klassizismus, und Lessing, dessen 215. Geburtstag sich am 22. Ja­nuar jährte, führte die Berufenen ins Elysium der Schönheit, Größe und Wahrheit ein. Cr wurde der Schrittmacher des deut­schen, ja des europäischen Klassizismus, und es ist ein Zeichen seines Feingefühls, das er den einschlägigen Problemen entgegen­brachte, wenn er zumal auf die Neubelebung der Dramatik nach altklassischem Muster den größten Wert legte. Er wußte, daß dis Bühne ursprünglich eine Kultstätte war, ahnte, daß die Men­schen noch heutzutage dieser geheimnisvollen Bedeutung des Thea­ters wenn auch unbewußt geneigt sind, und sah in der tra­gischen Kunst eines der ersten Erziehungsmittel, in der Bühne selbst aber eines der wirkungsreichsten Bildungsinstitute des Staatslebens.

Ein Bühnendichter zu werden, schwebte dem jungen Akade­miker als hohes Ziel vor. Er hat es erreicht! Und selbst wo er hinter Goethe und vor allem Schiller zurückzutreten scheint, bleibt ihm das unbestrittene Verdienst, diesen Dichtern das Weglicht zu ihren Zielen entzündet, ja überhaupt die ganze deutsche Bühne - erst auf einen eigenen Sockel gestellt zu haben, indem er sie von der drückenden Formalherrsa>aft der französischen Dramatik erlöste, die damals in Europa galt. Schon frühzeitig bewährte sich, als die berühmte Neuberin LessingsJungen Gelehrten" ausführte, seine theatralische Sendung, und mit Recht hat man angeführt, daß er nicht nur das bürgerliche Trauerspiel in Deutschland ein­führte, sondern dem deutschen, bis dahin ganz vom Auslandsge­schmack abhängigen Drama seinen Höhenweg wies. Schon, daß er es unternahm, die Prosa an Stelle des zopfigen Alexandriners zu setzen, ist ein bedeutendes Verdienst Lessings um die Entwick­lung des deutschen Theaterwesens gewesen.

Von bleibender Bedeutung, die ihm einen Platz gerade im Spielplan der heutigen deutschen Theater zu sichern vermöchte, ist Lessings einaktige TragödiePhilotas", diese einzigjchöne Ver­herrlichung der Vaterlandsliebe, dessen heroischer Ausklang das Selbstopfer des Königssohnes darstellt, der mit seinem Tode die Möglichkeit nationaler Selbsterniedrigung zerstört.Cmilia Ga- lotti" ist sodann die erste große deutsche Tragödie geworden, ein Muster strenger Gesetzmäßigkeit in der Anlage und Durchfüh­rung", und doch frei von allem Formelkram und von aller Kon­vention veralteter Observanz. Den Fragen nach den Forderun­gen des Dramas und Schauspieles hat Lessing in seinerHam­burg,'schen Dramaturgie" weitgehende Beachtung angedeihen las­sen. In ihr versuchte unser Kulturforscher und Kunstkritiker die Gesetze aufzustelsen, die solchen Dramen zugrunde liegen mußten.

oie einer von lym erieymen Nalionawühne wuroig waren. UNS 6E?l.lMMeten Minna von Barnhelm" gab er selbst, Lustspiel schaffend, das praktische Bei- ÄüHnenkunA an dem sich die dessen unserer Rkif»« nendichter schulten, vor anderen Goethe und Schiller die Voll­ender Lessingscher Kulturarbeit. ^""r, die iwil-

Leo von Menze

Zum S0. Todestag dieses großen Baumeisters

Klenze, der Landwirtssohn aus der Harzgegend, ist der bedeu­tendste Baumeister der klassizistischen Kunst. Seine großartigen Werke haben vor allem München, der Stadt, der er ganz und gar gehörte, das Gepräge gegeben.

Der Künstler hatte in Berlin studiert undWier wurde in ihm im Bunde mit Schinkel --- die Liebe zur antiken Kunst wach, die ihn sein, ganzes Leben und Wirken lang beherrschte.' Die große Bautätigkeit des napoleonischen Kaiserreiches zog ihn zwar nach Paris, die Ernüchterung blieb aber nicht aus. In Italien fes­selten ihn namentlich die antiken Bauten zu Pästum, Girgente und Pompes. Seine erste Tätigkeit fand er als Hosarchitekt in Kassel, 1815 aber holte ihn der bayerische Kronprinz Ludwig nach München, dessen Neugestalter durch erhabene Werke Klenze werden sollte.

Seine erste große Schöpfung war die Glyptothek, ein weihe­voller Bau von jugendlichem Idealismus, ganz in griechischem Geist geboren. Noch standen seine Gerüste, als er die Alte Pina­kothek begann, die ganz seine Eigenart widerspiegelt und ein Muster vieler Galerien wurde. Und wieviele Werke schuf er in München noch: das Odeon, das Leuchtenberg-Palais, das Kriegs­ministerium, den Königs- und Festsaalbau der Residenz, die Aller- Heiligen-Hofkirche usw. Die ganze Ansage der Ludwigsstraße ist diesem Meister zum unsterblichen Denkmal geworden.

Klenze, vorher Hofbauintendant, war inzwischen Chef der Obersten Bayerischen Baubehörde geworden und hatte Weltruhm erlangt. Hatte Klenze nunmehr auch mit einer Bevorzugung Gärtners durch König Ludwig zu rechnen, so wurde er dessen un- geachtet mit dem Bau der Walhalla beauftragt, deren großartig komponierte Treppe allein schon für ihren Erbauer spricht. 1834 ging Klenze nach Griechenland zu baulichen Plänen für Athen und das dortige Schloß, 1838 wurde er nach Petersburg berufen, wo er u. a. die Kaiserliche Eremitage in griechischem Stil schuf.

Nach München zurückgskehrt, bereicherte er die bayerische Hauptstadt durch zwei neue große Werke: die Ruhmeshalle auf der Theresienhöhe und, von klassischer Ruhe und Schönheit er- füllt, die Propyläen, den Abschluß des Königlichen Platzes.

Neben feinest, künstlerischen Schaffen gab sich Leo von Klenze mit philosophischen Studien ab, studierte die Geschichte aller Re­ligionen, mied die Zerstreuung der Gesellschaft und fand in inne­rer Sammlung seine größte Erholung. Mit seinem Ableben am 26. Januar 1864 verlor Deutschland einen großen Künstler.

Böhringen bet Ulm. (Ein tapferer Junge.) Nach einem Fußballspiel in Kottern kamen die Spieler an einem Weiher vorbei und sahen dort einen auf dem dünnen Eise einge­brochenen Knaben schwimmen. Der Jugendfpieler Josef Braumiller kroch auf einem Brett bis zur Unfallstelle. Es gelang ihm unter großer Anstrengung den bewußtlosen Knaben zu retten.

Kürzell i. B. (Von einer Kuh angesprungen.) Als der Landwirt Johann Heß eine junge Kuh zum Farrenstall bringen wollte, wurde er von dieser angesprungen und so schwer verletzt, daß er ins Bezirkskrankenhaus nach Lahr ver­bracht werden mutzte.

Wangen i. A. (Hausgehilfin wird vermißt.) Seit einigen Tagend wird die 16 Jahre alte Hausgehilfin Gertrud Arnold aus Wangen i. A. vermißt. Sie hat blonden Bubikopf, trägt blaues Kopftuch, braunkarierten Mantel, grüne Strickjacke und gleichfarbigen Trägerrock, dunkelblaue Bluse, braune Strümpfe und braune Schnürstiefel. Zweckdienliche Angaben nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.

Aus Bayern. (Tödlicher Absturz vom Zellerhorü.) ^ Am letzten Samstag unternahm der 'Student Harald Wittkg airs Aschau eine Tour auf das Zellerhorn. Er stürzte dabei tödlich ab. Die Ursache des Unglucksfalls dürfte auf ungenügender Ausrüstung beruhen.

Küken mit Küken. In der dänischen Gemeinde Gjerrild kann man nach Blättermeldungen ein seltenes Familienidyll beobachten, nämlich ein Küken mit Küken. Ein Küken, das erst in diesem Jahr aus dem Ei geschlüpft ist, legte fünf Eier und machte sich daran, sie auszubrüten. Es gab fünf Küken, Md nun sieht man die junge Mutter mit ihrer noch jüngeren Brni promenieren.

Waldmann" auf Reisen

Ein Forstbeamter in Adenau hat einen recht klugen Dackel, der eines Tages seine Hundehütte unbemerkt verließ, -um Bahnhof trollte, ungesehen durch die Sperre kam und kurz vor der Abfahrt des dort stehenden Zuges in die zweite Wagenklasse sprang, wo er sich recht beguem niederließ. In Brück stiegWaldmann" aus und machte einen Bummel durch das Städtchen. Drei Tage suchte Herrchen seinen Aus­reißer, der inzwischen vom Bahnhofsvorstand in Brück in Gewahrsam genommen wurde, als er sich erneut am Bahn­hof Herumtrieb wohl um die Rückfahrt anzutreten.

Tödlicher Unfall beim Futterschneiden

'Hundersingen, Kr. Saulgau, 28. Jan. Ein 12 Jahre alter Junge geriet Leim Futterschneiden aus ungeklärter Ursache in das Schwungrad der Maschine und wurde von den Mes­sern so schwer verletzt, daß er kurz nach dem Unfall starb.

Tauschhandel führt ins Gefängnis

Ulm, 27. Jan. Eine Geschäftsfrau aus dem Kreis Saul­gau hatte sich vor dem Amtsgericht Ulm wegen Vergehens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung zu verantworten. Es ging das Gespräch im Kreis, wenn man zn der Angeklagten komme und was bringe, dann erhalte man auch Sachen, die nicht für alle zu haben sind. Die Angeklagte wehrte sich ener­gisch gegen die Beschuldigung. Der Anklagevertreter legte ihr aber klar, daß es genüge, wenn sie Lebensmittel, die ihr laut­los zugeschoben werden, in ihrem Geschäft annimmt. Es ist nicht einmal notwendig, daß sie die gelieferte Ware sogleich gegen Tauschware verrechnet. Durch die Annahme bestärke sie die Kundschaft in dem Glauben, daß man sicher etwas be­komme, wenn man etwas bringe. Dem Urteil wurden nur zwei Fälle zugrundegelegt, die sich an einem Tag ereigneten und die einwandfrei nachgewiesen werden konnten. Das Ge­richt verurteilte die Geschäftsfrau zu einem Monat Gefängnis und zu 2000 RM- Geldstrafe.

Betrügerin am Werk ,

Aus Baden, 27. Jan. Die Polizei Baden-Baden fahndet nach einer Betrügerin, die für eine fingierte Firma Aufträge in Artikeln für Schönheitspflege entgegennahm und den Rech­nungsbetrag im voraus kassierte. Nachdem die Besteller trotz monatelangem Warten keine Ware erhielten, wandten sie sich an die Polizei, die den Schwindel aufdeckte. Die Betrügerin, die sich Karoline Frankl nannte und angeblich in Stolp in Pommern wohnt, konnte bisher noch nicht ermittelt werden.

Eine Wadenpackung, die ips Gefängnis führte

Vor dem Berliner Amtsgericht mußte sich der 28 Jahre alte Fritz K. wegen eines dreisten Diebstahls verantworten. An einem Wochenanfang war der Angeklagte bei einem Ber­liner Metzgermeister in Dienst getreten, aber wenige Stunden später war das Arbeitsverhältnis schon in die Brüche ge­gangen. DerNeue" hatte zur leidlichen Zufriedenheit ferne Oblregenheiten erledigt; nun rüstete man zum Feierabend. Der Meister hatte noch im Keller zu tun, und K. ging ihm dabei zur Hand. Beide verließen dann den Raum, wobei der Angeklagte als erster die Treppe nach oben emporstieg. Als ich hinter ihm herging", so erzählte der Schlächter­meister vor Gericht,fielen mir plötzlich die auffallend prallen Waden des jungen Mannes auf". Der Meister hatte fogleich die Probe aufs Exempel gemacht und mit kräftigem Griff die verdächtige Rundung umspannt. Wie von einer Tarantel gestochen war K. hochgesprungen und hatte mit einem hastigen Ruck das gefangene Bein befreit. Dabei löste sich eine feiste Leberwurst aus der umhüllenden Socke und kollerte dem Meister entgegen. Schleunigst versuchte dieser zwar den Flüchtenden einzuholen, aber vergebens. K. war schon aus dem Laden heraus und um die nächste Ecke geflitzt. Nach einigen Tagen gelang es dann der Polizei, den Ausreißer festzunehmen; allerdings ohne die anderen Würste und die Fettigkeiten, die er neben der davongeflogenen Leberwurst noch in seinen Socken herausgeschmuggelt hatte. Die nahr­hafte'Wadenpackung brachte dem Angeklagten eine Gefängnis­strafe von 6 Monaten ein. .

Eine wahre Begebenheit von Robert Ludwig Jung

Schill stand mit seinen getreuen Husaren vor Kolberg, wo Nettelbeck und Gneisenau einen heldenhaften Widerstand gegen die Franzosen leisteten, mit dem sie vermöge ihrer übermensch­lichen Krastanstrengungen die Welschling« von der Einnahme der festen Stadt aufhielten. Nun war auch Schill zum Entsatz hsr- beigeeilt.

In einem kleinen Dorf vorläufig einquartiert, erwartete der Getreue weitere Befehle. Da erhielt er ganz unerwartet den Besuch einer Bauernmagd, hie vorgab, unbedingt Herrn von Schill sprechen zu müssen. Die Posten ließen das junge Mädchen vor und dieses begann in rührseliger Weife zu reden:Herr von Schill. Ihr Leben ist in ernster Gefahr! Ich konnte unbelauscht dem Gespräche meines Gutsherrn mit drei Franzosen in Zivil­kleidung (vermutlich waren es französische Offiziere), anhören. Man will Sie zu einem Spiel Karten einladen und dann für ein Blutgeld von 200 Dukaten gefangensetzen. Ich bitte Sie, Herr von Schill, leisten Sie der Einladung keine Folge!"

Oh, Neugierde! Ihr Töchter Cvas!" rief Schill vergnügt und sorglos aus.Ich danke dir für deine Mühe, werde aber trotzdem die Einladung annehmen. Das Blutgeld, das auf meinen Kopf gesetzt ist, werde ich dir zur Aussteuer vermachen."

Schill nahm die Einladung an und erschien zur festgesetzten Zeit auf dem Gut, wo er von dem Besitzer freundlich empfangen wurde. Er ließ sich nichts anmerken und trat unbefangen in das Wohnzimmer ein, in welchem bereits drei sremde Herren saßen.

Vorher hatte Schill das Haus von seinen Leuten umstellen lassen, die nur auf das verabredete Zeichen zu warten und dann zur Hilfe zu eilen hatten.

Schill stand in der Nähe des Fensters, als plötzlich einer der erren aufsprang und rief:Ergeben Sie sich Herr von ^Schill! te sind in unserer Hand! Jeder Fluchtversuch ist ausgeschlossen!"

Da hatte der Freiheitsheld auch schon das Fenster aufge­stoßen und einen Schuß in den Park hineingejagt. Schon häm­merten die Kolben der Bajonette seiner getreuen Husaren an die Tür und sprengten sie aus der Füllung.

Schill zeigte auf di« drei Franzosen, die hart angefaßt und abgeführt wurden. Am anderen''Tage ging eine Extrapost ab nach Königsberg. Mit ihr sandte Herr von Schill die Gefangenen unter Bedeckung und ließ dem König Wilhelm ausrichten: Er sende dreibesondere fette Braten", die man gut konservieren möchte.

Das treue Bauernmädel erhielt von Herrn von Schill das Blutgeld von 200 Dukaten; es soll der bald darauf geschlossenen Ehe viel Glück gebracht haben.

Die Fachsprache der japanischen Aerzte ist deutsch

Auf allen Gebieten der Technik, der Wissenschaften und der Kultur leistet das japanische Volk Großes, besonders aber auf dem Gebiet der Medizin hat es der Menschheit viel geschenkt. Gern erkennen die Japaner an, daß gerade Deutsche ihre Vorbilder und Lehrer waren, und Deutsch ist heute noch die Fachsprache der japa­nischen Aerzte: aber man wird ihnen nicht gerecht, wenn man sie nur als Nachahmer betrachtet. Man denke nur an die Entdeckung de» Pestbazillus durch Kitasato (1894), des Dysenteriebazillus durch Shiga (1898), des Erregers der Weilschen Krankheit durch Jnada und Ido (1914/15), des Erregers des Sieben-Tage-Fiebers durch Ido (1915).

Solche Höchstleistungen werden verständlich, wenn man er­fährt, daß die japanische Medizin keineswegs erst mit dem euro­päischen Einfluß beginnt, sondern auf eine alte Tradition zurück­blickt. In frühgeschichtlicher Zeit allerdings spielten auch in Ja- pan Gebete, Opfer und Beschwörungen die Hauptrolle. Aber schon in einer Zeit, die der unserer Völkerwanderung entspricht, lehrten koreanische Aerzte in Japan die chinesische Medizin, und im Taiho- kodex vom Jahre 701 wird eine medizinische Hochschule mit fünf Abteilungen erwähnt. Schon 730 wurde in Japan ein Kranken­haus gegründet. Ausgeübt wurde die Medizin von buddhistischen Mönchen, später von denjenigen Adligen, die körperlich-behindert waren, um am Waffenhandwerk teilzunehmen, seit etwa 1200 auch Nichtadligen.

Japan besaß um 1500 auch einen Arzt, Nagata Tokuhon, der wie unser Paracelsus die wichtigste Aufgabe der Aerzte in der Unterstützung der natürlichen Heilkräfte des Körpers erblickte. Im 16. Jahrhundert kamen dann portugiesische Missionare und Aerzte nach Japan, gründeten hier Spitäler und lehrten vor allem hirurgie. In der Tokugawazeit unterrichteten auf der Insel eshima vor Nagasaki die Aerzte. der allein zugelassenen holländi­schen Handesniederlassung einige Japaner; die in holländischen Diensten stehenden Aerzte waren -zum großen Teil Deutsche. Inter­essant ist, daß die Japaner schon 1744 die Impfung mit mensch- sichern Pockengift geübt haben. Nach der Wiederherstellung der Kaisergewalt 1868 wurden an der Medizinschuls in Edo zunächst englische Professoren angestellt, die japanischen Aerzte verlangten jedoch bald deutsche Lehrmeister, und 1871 wurde an die neue Universität Tokio der deutsche Oberstabsarzt Dr. Müller und der Stabsarzt Hoffmann berufen. Rach ihnen haben viele deutsche Aerzte in Japan gelehrt und japanische Aerzte in Deutschland studiert.

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