Qte (s^r )c«5tr(fs)!en/o«r Derleihung des erste« Riint-e-preife»
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Kennen Sie die Geschichte des norwegischen Matrosen, der bei einer Theatervorstellung in Japan zum Gluck nicht mehr verlor als seine Mütze? Ich hörte sie in einer Münchner Hafenschenk« und sie ist rasch erzählt.
Das war damals, als die Meere noch allen Schiffen offen Aanden und ein norwegischer Frachter noch nicht mit dem Kur« Meeresgrund aus einem amerikanischen Hafen auslief.
Da stieg eines Tages Sven Massen in Hakodate an Land. Er besichtigte die Stadt und fand sie recht hübsch an ihrem Platze, ,ber als der Abend kam, wußte er nicht recht, wie er ihn verbringen sollte. Eine der Vergnügungsstätten des Hafens aufzu- nchen, erschien ihm noch zu früh.
Da erblickte er auf einer Anschlagsäule einen Theaterzettel: .Das Weib des Samurai". In zehn verschiedenen Sprachen reihten sich die Titel neben der japanisch gepinselten Schrift.
Gut, dachte Sven Massen, das werde ich mir mal ansehen. Weibergeschichten sieht ein alter Fahrensmann immer gern, davon wird einem oft recht warm unter der blauen Jacke. Er kaufte sich also einen luftigen Galeriesitz und ging ins Theater.
Die Ausstattung war sehr bunt, als hätte ein Wald von Papageien darin gemausert, aber was gespielt wurde, davon verstand der Matrose nicht viel. Das Weib des Samurai wurde son einem Mann dargestellt, was durchaus nicht nach dem Ge- schwach Sven Classens, aber allgemeine Landessitte war. Trotzdem ging der erste Akt rasch vorüber. Im zweiten schürzte sich 0er Knoten, doch ohne viel Tamtam und Geschrei, so daß der Matrose in seinem Schlaf nicht weiter gestört wurde. Aber im dritten kam Leben in die Bude. Da zog der Samurai wutschnaubend sein Schwert und ging auf den Drachen los, der ihm sein Weib streitig machen wollte. Der Drache spiel Feuer und Schwefel, daß es nur so rauchte und die Nase kitzelte. Das Theater pfiff vor Vergnügen. Aber nicht genug an dem. Mit einmal erzitterte der Erdboden, zwar nicht von den sehenswerten Sprüngen des Ritters oder den wilden Schwanzschlagen des brachen, sondern Son einem einsetzenden Erdbeben, wie sie Japan immer wieder heimzusuchen pflegen. Mit einem ungeheuren Krach stürzte die Galerie ein, so daß der Matrose ohne weitere Aufzahlung sich plötzlich in der ersten Parterrereihe vorfand. Nur mit Mühe konnte er aus Schutt und Verwirrung den Ausgang gewinnen. Ohne Mütze und mit starker Schlagseite torkelte er auf sein Schiff zurück.
Jahre verstrichen. Sven Elasten war inzwischen dreimal um die Welt gefahren, zweimal von rechts und einmal von links Kerum, und eines Tages landete er wieder in Hakodate. Diesmal schleuderte er mit einem Freund durch die Straßen der Stadt. Da erblickte er ganz wie damals auf einer Anschlagsäule: „Das Weib des Samurai".
„Halt, Olaf", blieb er sieben, „dies Stück kenne ich, das müssen wir uns ansehen." Und sofort erstand er zwei Plätze auf der Galerie.
Der erste Mt ging vorüber, der Freund der Matrosen langweilte sich zu Tode.
„Wart es nur ab", blinzelte Sven vielsagend.
Der zweit« Akt ging zu Ende, der Freund wollte aufbrechen.
„Wart es nur ab", hielt ihn Sven zurück.
Der Vorhang zum dritten Akt ging in die Höhe und Sven Paffen wurde sichtlich unruhig. Es war alles wie damals. Der Samurai zog sein Schwert, der Drache fing an, Feuer und Schwefel zu speien, daß es nur so rauchte —
Da hackte der Matrose seinen Freund aufgeregt am Arm und raunte ihm zu: „Jetzt halt deine Mütze fest, Mensch, jetzt kommt'?!"
Denk an -ie hungernöen vöglein!
Durch di« Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften an der Universität Würzburg wurde kürzlich zum erstenmal der neu gestiftete Röntgenpreis verliehen.
'Zeitgenössische Bilder zeigen uns Professor Dr. Wilhelm Röntgen, den Entdecker der geheimnisvollen, später nach ihm benannten L-Strahlcn als einen breitschultrigen, kräftiger Mann, der aus durchdringenden Augen nachdenklich in die Welt blickt. Das Gesicht mit der hohen Stirn ist von dichtem, schwarzem Haupthaar umwallte, und die Kinnpartie verbirgt ein gepflegter Vollbart. So müssen wir uns den Gelehrten vorstellen, als er am 8. November 1898 sein sorgfältig verdunkeltes Laboratorium im Physikalischen Institut Würzburg betrat.
Aus dem Tisch des Instituts stand damals ein überaus merk- würdiger Apparat tu Gestalt einer kugelförmig ausgebauchten Glasröhre, die an beiden Enden zugeschmolzen und mit schwarzem, undurchsichtigem Karton umhüllt war. Wenn Professor Röntgen
in ihre Nähe einen mit fluoreszierendem Bariumplantincyanur bestrichenen Papierschirm brachte, begann dieser bei >eder elektrischen Entladung in der mit einem starken Funkeninduktor bestrichenen Röhre hell aufzuleuchten, wobei es gleichgültig war, ob die gestrichene oder ungestrichene Seite des Schirms dem Apparat zugewandt war. Doch auch andere Substanzen wie z. B. Schwefelverbindungen des Kalziums, gewöhnliches Glas, Fluß- und Kalkspat, Steinsalz, Uranglas usw. wurden unter diesen Umstanden selbstleuchtend.
Ein genialer Einsall
Es mußte daher, sagte sich Professor Röntgen, von der Röhre etwas ausstrahlen, das durch die für Licht undurchlässige schwarze Kartenhülle dringt und, obgleich für unser Auge nicht wahrnehmbar, aus fluoreszierende Körper ähnlich wirkt wie Licht. Am 29. Dezember unterrichtete der Gelehrte den Vorsitzenden der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft von seinen FeMellungen. doch erkannte er vorerst noch nicht deren große praktische Bedeutung. Als er dann aber seinem Freund und Nachbarn, dem damaligen Professor der Physiologie Dr. Adolf Fick, eine photographische Aufnahme seiner durchleuchteten Hand zeigte, muf der das Knochengerüst in asten Einzelheiten wiedergegcben war, wies ihn dieser sogleich aus die sich hier für den Arzt eröffnenden ungeheuren Möglichkeiten hin. Gleichzeitig setzte sich als „Drrtter im Bunde" Professor Dr. Metzner ebenso erfolgreich wie unermüdlich für die medizinische Auswertung der geheimnisvoller T-Strahlen ein. Er stellte schon 1896 die ersten Röntgen- aufnahmen von den verschiedensten Körperteilen her und eröffnest dann in Aschaffenburg die erste ärztliche Röntgenpraxis. Damii führte Professor Dr. Metzner den Reigen der heldenhaften Mediziner und sonstigen Gelehrten an, die ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit mit den gefährlichen, in vielen Fällen tost bringenden Strahlen jahrelang experimentierten.
Dem Andenken an die große Entdeckung Professor Dr. Rönp gens ist der neu gestiftete Röntgenpreis gewidmet, der kürzlich durch die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften an der Universität Wiirzburg zum. erstenmal verliehen wurde. Für das Jahr 1942 erhielt ihn Professor Dr. Hans Bürgest, Ordinarius für Naturwissenschaften an der Universität Würzburg, für seine bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der Botanik, namentlich sein umfangreiches Werk „Genetische Untersuchungen an Lebermoosen". Hingegen wurde der Röntgenpreis für das Ighr 1943 Professor Dr. Georg Schalterbrand, Ordinarius ur innere Medizin an der Universität Wiirzburg, für die Erforschung der multiplen Sklerose zuerkannt.
Das Röntgen-Museum in Lennep
Neben dem Röntgenpreis erinnert übrigens auch ein eigenes Museum in Lennep, seiner Geburtsstadt, an den weltberühmten Entdecker der T-Strahlen und sein segensreiches Lebenswerk. In historischen Apparaturen. Briefen, Dokumenten, Photos, wissenschaftlichen Schriften und vergilbten Zeitungsausschnitten spiegelt sich dort das Schaffen des großen deutschen Physikers und ferner
beiden ersten Mitarbeiter,' Professor Dr. Adolf Fick und De. Metzner. Man verwendet die Röntgenstrahlen übrigen« heut« nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Werkstoffstunde, wo sie bei der Feststellung von Materialfehlern gute Dienste leisten. Jeder Gelehrte, der Inhaber eines Röntgenpreises ist oder noch wird, darf also stolz sein auf diese hoh« Auszeichnung, ist doch sein Name mit einer der ruhmvollsten Großtaten in der Geschichte der Wissenschaft für alle Zeiten untrennbar verbunden.
Der „Umsatz" stieg aufs Sechsfache, Es ist eine bekannte Tatsache, daß weit mehr Leute sich dem Genuß eines guten Buches 'hingeben würden, wenn die Lektüre nicht in den meisten Fällen mit Stubenhocker: verbunden wäre. Viele Menschen ziehen eben bei gutem Wetter den Aufenthalt im Freien dem Sitzen in muffigen Bibliotheken vor. So nahm die ständige Klage auch der städtischen Bibliotheken von Lima kein Ende, daß ihre Beständi seider viel zu wenig benutzt würden. Diesem Uebelstand hat nun ein modern eingestellter Bibliotheksdirektor abgsholfen und durch seine gute Idee beiden Teilen geholfen. Er hat nämlich den bisher unbenutzt gelassenen Park des Bibliotheksgebäudes dem Publikum zugängig gemacht, aber — nur dem lesenden Publikum. Wer will, kann sich also ein Buch entleihen und dieses im schattigen Garten genießen. Allerdings darf kein Band außerhalb des Parkes Wbracht werden. Der glückliche Einfall des Bibliotheksdirektors hat den „Umsatz" seines Hauses bereits um das Sechsfache gehoben.
M Flachsbau in srichem M
Flachsbau und Leinwandweberei sowie der Handel mit Leinen waren wichtige Nahrungszweige vor allem im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz, wo besonders Rötz, Neunburg und Waldmünchen Hauptsitze der Leinwanderzeugung bildeten. 1798 gab es in der Oberpfalz 2480 Weber, im Jahre 1800 im Bezirk Cham allein 1000 Leinweber. 1845 wog der im Stadtgebiet Furth i. W. geerntete Rohflachs 8000 Zentner.
Schon in alten Zeiten war die Bereitung der Leinwand ein«' Hauptbeschäftigung der Frauen und, gewann eine Wertschätzung, daß die Edeldamen ihr ebenso oblagen ^wie die geringste Magd. Die Truhe mit Hausketnwand war der Stolz der Bürgersfrau; Spinnräder mit Rocken, Haspel und Flachsbreche aber bildeten Hauptausstattungsstücke des ländlichen Kammerwagens. Damals prangten die Flachsfelder draußen in ihrer blühenden Pracht, daß es schien, als hätten sich Stücke des blauen Firmaments auf die Fluren herniedergelassen.
Auf dem Lande kamen die Bauernmädchen in den Spinnstuben zusammen. Da schnurrten die Räder zu der fröhlichen Unterhaltung der Spinnerinnen und manch eine wußte mit ihrer Hellen Stimme anmutige Volksweisen dabei zu singen. Aber auch Burschen kamen und erzählten lustige und gruselige Geschichten. Blies dann nach der Arbeit einer auf seiner Mundharmonika, so wurden die Räder in die Ecke gestellt und alte Tänze geübt.
Allüberall klapperten in den Dörfern die Wsbstühle vom frühesten Morgen bis in den spaten Abend hinein. In den Städten schlossen sich die Weber zu Zünften zusammen und bewohnten eigene Stadtteile. Auf den Bleichangern an den Flüssen und Bächen war die Leinwand gebreitet in Stücken zu je 30 Ellen (rund 25 Meter). Was über den Hausbedarf war, kam in den Handel. Da blühte auch noch das ehrsame Handwerk der Blaufärber, die mit Indigo die Leinwand behandelten und oft mit künstlerisch schönen Mustern bedruckten, wozu sie die Model aus Birnbai^nholz selbst anzufertigen wußten.
Von all dem ist heute nicht mehr viel zu sehen. Spinnereien und Webereien haben Spinnrad und Webstuhl verdrängt. Die Baumwolle ist mit dem Flachs in Wettbewerb getreten, was aber nicht hindert, daß man letzterem in unserer Zeit wieder erhöhte Aufmerksamkeit widmet.
VelannlmaAuvg
bes Leiters der Lanöcsbersicherungsanstalt Württemberg über die Durchführung von Erholungskuren im Rahmen des Sozialerholungswerks (SEW) vom 3 . Januar 1844 .
Die Landesversicherungsanstalt 'Württemberg wird auch im Jahr 1944 im gleichen Umfange wie im Vorjahr Erholungskuren für Versicherte durchführen, die infolge der Anstrengungen der Kriegsarbeit erholungsbedürftig geworden sind. Für die Durchführung der Kuren ist die Zeit vom 20. Februar bis 30. September 1944 vorgesehen. Die Kurdauer beträgt 13 Tage. Zur Unterbringung der Erholungsbedürftigen stehen eine Reihe guter Gasthöfe im Schwarzwald. Allgäu und oberen Donautal zur Verfügung. In den Wintermonaten ist an den Erholungsorten Gelegenheit zur Ausübung des Schisportes gegeben.'
Die gesamten Kosten der Erholungskuren, einschließlich der Fahrtkosten III. Klasse, trägt die Landesversicherungsanstalt. Die Durchführung einer solchen Erholungskur ist an folgende Voraussetzungen geknüpft:
1. Der Antragsteller muß eine Versicherungspflichtige Beschäftigung ausüben, also eine „Quittungskarte" (Invalidenversicherung) oder eine grüne „Versicherungskarte" (Angestelltenversicherung) besitzen. Er muß erholungsbedürftig, darf aber mcht krank sein. Sein Beschäftigungsart muß in Württemberg liegen. Berücksichtigt werden auch Empfänger einer Invalidenrente oder eines Ruhegeldes, die noch im Arbeitsprozeß stehen. Dagegen scheiden Nichtversicherte Familienangehörige, Versicherte der Reichsbahnversicherungsanstalt oder der Reichsknappschaft aus. ebenso Ausländer. Juden werden nicht berücksichtigt. Ich weise besonders darauf hin, daß das Sozialerholungswerk nicht nur Rüstungsarbeitern und -arbeiterinnen, sondern allen versicherungspflichtig beschäftigten Volksgenossen, also z. B. auch den in einem versichungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis bei Behörden, Körperschaften usw. stehenden Gefolgschafts- Mitgliedern sowie den selbständigen Handwerksmeistern, die angestelltenversichert sind, zugute kommen soll.
* Die Anträge auf' Durchführung einer Erholungskur sind auf dem von der Landesversicherungsanstalt eingeführten Vordruck — Hv. No. 327 — bei der für den Beschäftigungsort zuständigen Kreisdienststelle der DAF. einzureichen, die die Weiterleitung an die Landesversicherungsanstalt vermittelt. Die Anträge sind vom Gefolgschaftsmitglied, von dem Betriebsführer, Betriebsobmann und (soweit vorhanden) vom Betriebsarzt zu unterzeichnen. Die Vordrucke können von den Kreisdienststellen der DAF. unentgeltlich bezogen werden.
lieber die den einzelnen Versicherten bewilligten Er- holungskuren erteilt die Landesversicherungsanstalt einen Bescheid, der rechtzeitig dem Betriebsführer zur Aushändi- gmig an den Versicherten unmittelbar von der Landesver- sichernngsanstalt zugestellt wird.
Dr. Münzenmaier.
Freiwillige Feuerwehr
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Am Samstag den 8. Januar 1S44 ist i 20 Uhr Drenft im Schulhaus.
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