Reue seettrategische Lage im Mittelmeer
V. F. Mit Roösevelts Raubüberfall auf Französisch-Nord- afrika ist -das Mittelmoer wiederum in einem verstärkten Ließe seestratcgisch in das Blickfeld der Weltöffentlichkeit gerückt. Zweifellos schwebt den anglo-ameri-kantschen Aggressoren das Ziel vor, die ganze nordafrikanische Küste vom Atlantik bis zum Suezkanal in ihren Besitz zu bringen, um auf dieser Basis einen Ansatzpunkt für eine Wiederaufrichtung der Seeherrschaft im Mittelmeer zu gewinnen. Die Seol-errschaft im Mtttelmeer soll ihnen dann einen Zugang zum europäischen Kontinent eröffnen. Die Veröffentlichungen in der nordamerikanischen Presse plaudern in dieser Beziehung ans der Schule. Sic denken dabei an die südfranzösische Küste und auch an Italien, von wo aus sie an die militärische Zertrümmerung der europäischen Jnvasionsabtvehr glauben gehen zu können, um schließlich auf dem europäischen Festlande den Achsentruppon eine Niederlage zu bereiten und damit den Krieg zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Zweifellos hat der Feind ans dem bisherigen Verlauf des Krieges gelernt. Er hat an Singapore und an Sewastopol erkannt, daß eine Seefestung, die als entscheidender Stützpunkt für die Deeherrschaft dient, gegebenenfalls vom Lande sicherer bezwungen.werden kann als von der See her. Die afrika- . nische Basis der Achse im mittleren Teil der nordafrikanischen Küste soll nun von Osten und Westen her in die Zange ge- nomm 'n und ans diele Weise bezwungen werden. Im mitt- , leren Teil des Mittclmeeres aber wird die Seeherrschaft von der Achse ausgeübt. Diese Seeherrschaft sichert der Achse einmal die Nachschubtätigkeit für die Achsentruppen auf nord- afrikanischem Boden und sperrt dem Feinde die Durchfahrt durch das Mittelmeer. "Er ist dadurch gezwungen, die Versorgung seiner Front im östlichen Teil des Mittelmeeres, im Nahen Osten und in Indien über den Südatlantik, um das Kap der Guten Hoffnung zu leiten. Das bedeutet eine so schwere Belastung seines Schiffsraumes, daß er dadurch in seiner Kriegführung stark gehemmt ist. Die Ausschaltung der Achsentruppon in Nordafrika würde dem Feinde, so kalkuliert er offenbar, den Wog durch das Mittelmeer wieder eröffnen. Weil dieser Weg von der nordafrikanischen Küste ans über die ganze Länge des Mittelmeeres gesichert werden könnte. Endlich könnte der Kampf um die Seeherrschaft im Mittelmeer unter Einsatz der Luftwaffe von hier ans eingeleitet werden.
Wie stellen nun die Aussichten für die Verwirklichung der Pläne des Feindes? Im Osten nt es Rommel gelungen, ' sich mit seiner Hauptmacht vom Feinde zu lösen, um eine für sie günstigere Stellung zu beziehen, von wo ans er ohne Zweifel den Kampf gegen den vordringenden Feind wieder aufnehmen wird. Der Feind entfernt sich dadurch immer weiter von seiner Basis, während umgekehrt die Versorgung Rommels über das Mittelmeer erleichtert wird. Im Westen haben die Achsentruppen Tunis besetzt, womit die Versorgung über See näher an den europäischen Kontinent heränrückt. Zwischen Tunis und Sizilien schrumpft der Seeweg auf rund 150 Kilometer zusammen. Im Norden wurde der Schutz der französtscben Mittelmeerküste durch die deutsche und italienische Wehrmacht übernommen. Aus diese Weise entsteht eine außerordentlich wirksame Sperre gegen den westlichen Teil des Mittelmeeres, wie sich aus einem einfachen Blick aus die .Karte ergibt. Diese Sperre verläuft von der französischen Mttel- meerküste über Korsika, Sardinien nach Tunis. Die Bewältigung dieser Sperre mit Seekriegsmitteln hat geringe Aussichten. Der Einsatz von Sandkriegsmitteln gegen sie setzt aber den Einsatz von Seokriegsmitteln Vorairs, was z. B. bei Sewastopol und Singapore nicht der Fall war. Außerdem handelt es sich hier um ein Gebiet, dessen Schicksal in starkem Maße von der Luftwaffe bestimmt wird. Von hier ans dürste der mittler des Mittelmeeres kaum ernsthaft ge
fährdet >»
Was nun d s angio-amerikanische' Landungskorps in Französisch-Novdasrika anlangt, so bleibt es in hohem Maße auf den ständig lausenden Nachschub angewiesen, besonders bann, wenn es den Vormarsch nach Osten auf Tunis antreten will. Nur dann aber hat es seinen Zweck im Sinne der großangelegten Pläne des Feindes. Aber auch dann, wenn dieses Landungskorps keine weitere Verstärkung erhalten und sich lediglich in diesem französischen Gebiet auf die Dauer festsetzen soll, isi es ans den lausenden Nachschub angewiesen, -der ständig wachsen muß, besonders dann, wenn es zu Kampfhandlungen mit den Achsentrnpepn kommt. Es kann dem Feinde bann gehen wie in Guadaleanar, das zu einer schwärenden Wunde wurde und schließlich zu einem Massengrab von Kriegs- und Nachschubschiffen.
Auch in Nordafrika ist es für den Feind mit dem einmaligen Transport des Landungskorps nicht getan. Die Verbindung muß ständig in Fluß und offengehalten werden. Wenn der Feind den Vormarsch aufnehmen will, wird er noch erheblich mehr Truppen heranfchaffen müssen, was eine weitere Massierung feines Geleitdienstes bedeutet. Will er sich mit den bishrigen Erfolgen begnügen und auf eine Forcierung der nordafrikanischen Achsenposition verzichten, dann wird der Geleitdienst zwar geringer werden, jedoch nicht aushören. Eine Berechnung, die von amerikanischer Seite stammt, stellt für jeden nach Uebersee überführten-amerikanischen Soldaten einen einmaligen Bedarf von 15 BRT. und einen laufenden Bedarf von 3 bis 4 BRT. fest. Dieser Nachschub muß ständig die von den deutschen U-Booten und der Luftwaffe belagerten Wege passieren. Das bedeutet eien ständigen Aderlaß an Transportraum, Material und Mannschaften. Roose- velt und Eb'lnhill haben seit Beginn ihrer „Initiative" bereits reichlich Lehrgeld zahlen müssen. Sie Huben viel aufs Spiel gesetzt. Sie haben wertvolle Riesendampser des friedlichen Weltverkehrs, die bisher sür die Nachkriegszeit geschont worden sind, eingesetzt, ein Zeichen dafür, daß es mit dem für große Expeditionen einsatzbereiten Schiffsraum zu hapern cmfängt. Es ist möglich, daß sich der Feind mit seinem Nachschub in der Hauptsache aus Rabat und Easablanoa an der marokkanischen Atlantikküste stützen wird, wenn ihm, was an- zunehmen ist, die Erringung der unbedingten See- und Luft- iherrschaft von Gibraltar bis Algier nicht gelingt. Es steht ihm hier-für die nordafrikanische Zentralbahn, die von Mara- 'lesch bis Tunis läuft, zur Verfügung, so daß sich der U-Boot- Vinsah der Achse auf den atlantischen Teil der Küste konzentrieren müßte. Leicht wird die neue Aufgabe für die U-Boote reicht fein. Die Erfolgsanssichten hängen in hohem Maße von der Dichte des Nachschubverkehrs ab, zu der der Feind sich entschließt.
Erst wenn sich der Vormarsch Tunis nähert, würde der Kampf um die Seeherrschaft im Mittelmeer und um die Transportwege der Achse nach Nordafrika einsetzen. Hinter dem Sperriegel von Korsika bis Tunis aber steht die italie-
Erfolgreiche Angriffe am Teeei
wiederholte starke Towjetangriffe zusammenqebroche« — Feindliche Schiffe hei SchnellbootvorstStze»
aege« die britische Küste versenkt
DNB. Aus dem Führerhauptquartier. 4. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
„Die Sowjets griffen nordöstlich von Tuapsr und am Terck wieder mit starken Kräften vergeblich an. Deutsche schnelle Verbände führten während der beiden letzten Tage im Raum nördlich des Terek erfolgreiche Angriffsunternehmungen durch, erzielten erheblichen Gelündegewinn und vernichteten mehrere feindliche Kavallerie- und motorisierte Einheiten. Zahlreiche Gefangene und umfangreiche Beute an Waffen und Fahrzeugen wurde» eingebracht.
Im Verlaufe der Kiünpfe in der Kalmückensteppe wurde weiterhin ein feindliches Jnfanteriebataillon zersprengt, acht Panzer und zahlreiche Fahrzeuge wurden vernichtet, die wichtigste Bersorgungsstratze des Gegners wurde unterbrochen.
In Fortsetzung der erbitterten Abwehrkämpfe zwischen Wolga und Don brachen am gestrigen Tage wiederholte starke Angriffe der Sowjets unter hohen Verlusten zusammen. 36 Panzer wurden vernichtet. Hunderte von Gefangenen, Waffen und sonstige Beute fielen in die Hand unserer Truppen. Im großen Donbogcn nahmen eigene Angriffe trotz hartnäckigsten Widerstandes des Feindes einen günstigen Verlauf.
Im Abschnitt Kalium—Jlmensee scheiterten wiederum starke Panzer- und Jnfanterieangriffe der Sowjets unter hohen blutigen Materialverlusten. Der Feind verlor erneut 4» Panzerknmpfwagcn. Kampf- und Sturzkamvfgeschwader griffen erfolgreich in die erbitterten Abwehrkümpse ein. Jagdflieger stellten stärkere feindliche Luftvcrbönbe zum Kampf und schossen 22 sowjetische Flugzeuge ab. Vier weitere wurden durch Flakartillerie der Luftwaffe vernichtet. Drei eigene Flugzeuge werben vermißt.
An der Chrenaika Front beiderseitiger Artilleriekampf. n Tunesien nahmen deutsche Truppen wichtige Stellungen, talicnische Truppen vernichteten einen Verband britischer Fallschirmjäger. -51 Gefangene wurden eingebracht. Vcr- bände der deutschen und italienischen Luftwaffe bekämpften in Sturz- und Tiefangriffen feindliche Panzcrkampfwagen und Fahrzrugkolonnen. Nachtangriffe wurden gegen die Ha- frnanlagen und den Flugplatz in Bone und gegen feindlichen Nachschubverkchr in Algerien geführt. Deutsche Jäger schossen 16 britische Flugzeuge ab. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.
Wahrend der Zeit vom 21. bis 3V. November verlor die britische Luftwaffe 111 Flugzeuge, davon «2 im Mittelmcer. Wahrend der gleichen Zeit gingen im Kamps gegen Großbritannien 56 eigene Flugzeuge verloren.
In wiederholten Vorstößen gegen die britische Küste versenkten deutsche Schnellboote am l. Dezember ein Handelsschiff von 3066 BRT und ein Sicherungsfnhrzcug, am 3. Dezember einen Zerstörer der „Hnnts"-Klasse und zwei Han- delsschisfe von zusammen 4566 BRT. Nach heftigen nächtlichen Kämpfen mit feindlichen Zerstörer» kehrten alle V--^ in ihren Stützpunkt zurück."
Kampfe auf Eis
Entschlossenes Handeln unserer Grenadiere.
DNB. Der im mittleren Frontabschnitt eingetrttene stacke Frost hat die zahlreichen Wasserläufe, Seen. Sumpfaebiete und Moore im Quellgebiet der Wolga und Dwina, also im Kampsraum südwestlich von Kalinin und südöstlich von To- ropez, in eine weite, sesttragende Eisdecke verwandelt. Schneestürme segen über das weite Land. Dennoch setzten die Bolschewisten ihre hartnäckigen Angriffskämpfe in diesem Abschnitt mit starken Infanterie- und Panzerkräften kort. Die Panzerkampfwagen, die sonst in dem Snmpsgebiet nur wenige befahrbare Wege einhalten mußten, bekamen durch das tragende. Eis mehr Bewegungsfreiheit, so daß sie bei ihren Angriffen durch Naturhindernisse nicht mshr so stark gehemmt wurden. Bei dieser Gestaltung des Kampfgelän- des war es natürlich, daß unsere Grenadiere oftmals vor ganz ungewöhnlichen Aufgaben standen, die mehr noch als durch Tapferkeit und Mut durch Besonnenheit und Gewandtheit aemeistert werden müssen.
Der Ruf „Pauzeralarm" ist sür jeden Soldaten südwestlich von Kalinin und im Raum von Toropez zum Signal geworden. Unverzüglich wird dann der Kampf mit den Panzerkampfwaaen ausgenommen. Die Panzerabwehrkanonen und Artiuericgeschütze keuern den panzerbrechenden Stahl, die Grenadiere und Pioniere aber greifen die Stahlkolosse mit Handgranaten. Minen und geballten Ladungen an. Mißlingt der erste Versuch wird ein zweiter und dritter unternommen, um die rollenden Festungen zu bezwingen. So scheiterte ein großangelegter Durchbruchsversuch zweier bolschewistischer Panzerbrigaden an dem entschlossenen Handeln mecklenburgischer und oberschlesischer Verbände. Nachdem mehrere Panzer in direktem Beschuß vernichtet waren, gelang es sechs anderen, an die deutschen Abwehrstellungen heranzukommen. Mit geballten Ladungen und Minen gingen die Grenadiere den Ungetürpen zu Leibe, sprengten sie und brannten alle sechs aus. In knapp einer Stunde war der feindliche Angriff unter hohen Verlusten zusammengebrochen Die Stellung blieb in deutscher Hand. Auch an anderen Abschnitten scheiterten die sowjetischen Angriffe an dem heldenhaften Widerstand der deutschen Truppe». Hier zeichnete sich ein Unteroffizier aus Livve.
»uyrer eines PakzugeS. vnrck» Kaitvnmgreir aus. Ais er eine» feindlichen Panzer mit der Pak nicht mehr fassen konnte, legte er blitzschnell eine Mine auf den vorbeirollenden Stahlkoloß. Die Mine zündete aber nicht der Zünder mar durch die Erschütterung abgebrochen. Kurz entschlossen nahm er eine neue Mine zwischen die Knie, zog sie ab und klemmte sie unter den Turm des Pnnzerkampswagens Eine gewaltige Explosion ritz den Turm los. Eisenkeile wirbelten durch die Lust und der Panzer stand in Hellen Flammen.
Die Bolschewisten versuchten auch am gestrigen Tags wieder südöstlich des Jlmen fees trotz heftiger Schneewehen einen Durchbruch zu erzwingen. In erbitterten Ab» wehrkämpfen schlugen, deutsche Truppen den mit starken Panzereinheiten angreifenden Feind zurück Dabei wurden 16 sowjetische Panzer zerstört. Eigene Stoßtrupp? drangen an verschiedenen Abschnitten in die bolschewistischen Stellungen ein und vernichteten eine Anzahl Kampsstände mit ihren Besatzungen.
Trotz schlechten Wetters griffen deutsche Kampfflugzeug« in die Kampfhandlungen beider Abschnitte ein. Sie bombardierten Truppenbereitstellimaen des Feindes und störten seinen Nachschubverkehr im rückwärtigen Gebiet mit nachhaltiger Wirkung.
Zwischen Kaukasus und Dou
Erfolge bei Tuapse und am Terek. — 66 Panzer vernichtet.
DNB. Berlin, 3. Dez. Das Wetter an der Front wechselt augenblicklich ständig. Kälte, klarer Himmel, dichte Schnee- fülle und eisige Stürme schlagen um in Tauwetter, das Straßen und Wege durch Schlamm oder Glatteis unpassierbar »nacht. An unsere Truppen werden kaum vorstellbares Anforderungen gestellt. In den Tälern des Kaukasus brachten diese plötzlichen Wetterstürze starkes Hochwasser. Der Feind glaubte, die durch die Witterung bedingten Schwierigkeiten für seine Angriffe ausnutzen zu können. So stießen die Bolschewisten am '2. Dezeinber nordostwärts Tuapse ge-, gen unsere Stellungen vor. Der Schwerpunkt der Kämpfe: lag im Abschnitt eines deutschen Jägerregiments, dessen Widerstandskraft die Bolschewisten durch tägliche Feuerüberfülle und nächtliche Angriffsunternehmnngen vergeblich zuzermürben suchten. Auch scheiterten alle Einbruchsversuche- der Bolschewisten trotz starker Vorbereitung durch Artillerie und schwerer Infanteriewaffen vor den Stellungen unserer 5Läoer.
Ostwärts Alagir scheiterten bolschewistische Gegenangriffe mit dem Ziel einer Oeffnung der Ossetischen Heerstraße im gut geleiteten Feuer aller Waffen unter beträchtlichen Verlusten für den Feind. Nördlich des Terek griffen die Sowjets mehrfach unter Einsatz von Infanterie, Kavallerie und Panzern an. Der Feind wurde überall, teilweise rin Gegenangriff, bei dem unsere Truppen Gelänoegewinne erzielten zurückgewiesen. 638 Gefangene, darunter ein Va- taillonskommandeur. blieben in deutscher Hand, vier Panzer und acht Panzerspähwagen, sechs Geschütze sowie Granatwerfer und andere schwere Jnsanteriewassen wurden erbeutet oder vernichtet. In. der K a l m ü ck e n st e p p e stießest schnelle Abteilungen unter Ausnutzung der an den Vortagest erzielten Erfolge weit in die rückwärtigen Verbindungslinien der Bolschewisten vor und vernichteten eine erhebliche Anzahl von Troßfahrzeugen und Verpflegungsdepots.
Auch zwischen Wolga und Don versuchten die Bolschewisten ain 2. Dezember wiederum einen Durchbruch durch die deutsch-rumänischen Stellungen. Feindliche Infanterie, zum Teil auf Panzerkampfwageti ausgesessen, trat nach kurzer Artillerievorbereitung zum Angriff -an. Wieder einmal bewährte sich die überlegene Feuerkraft unserer panzerbrechenden Waffen. Der Angriffsstoß kam bereits vor Erreichen der deutschen Linien zum Stehen. Neben hohen Einbußen an Toten und Gefangenen ließen die Bolschewisten 60 brennende oder bewegungsunfähige Panzer aus dem Kampffeld zurück Im großen Donbogen versuchte der Feind durch neue Angriffe seine steckengebliebene Offensive wieder in Fluß zu bringen. Nach erfolgreicher Abwehr drängten deutsche Stoßtrupps dem zurückweichenden Feind nach und erzielten bedeutsame örtliche Stellungsverbesserungen. Im Stadtgebiet von Stalingrad richteten sich eigene Stoßtrnppunter- nehmen gegen bolschewistische Widerstandsnester. Feindliche Gegenstöße brachen unter erheblichen Verlusten der Sowjets zusammen.
459 Lkukasinsätze
Ritterkreuz für unermüdlich«,, Angreifer
DNB. Berlin, 7. Dez. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Dickwisch Flug- zeugxührer in einem Stnrzkampsgeschwader. — Leutnant Erwin Dickwisch, am 12. August >920 in Buschhütten geboren, hat im Kampf gegen England und die Sowietnnion rund 450 Stukaeinsätze geflogen, auf denen er große Erfolge erzielte. Für sein? verbildliche Einsatzbereitschaft und seinen unermüdlichen Angrifsswillen zeugt die Tatsache, daß er im- mer wieder freiwillig schwere Sonderzicie übernimmt. Wenn er ein solches erkannt hat. hindern ihn weder Erdabwehr, Flaksperrcn aller Kaliber noch Feindjäger, seine Bomben ins Ziel zu bringen.
Vödertagung des KeiÄs-FremdenverkehrsverbaadeS
Staatssekretär Esser über de« Kriegseinsatz der Heilbäder und Kurorte
Leipzig, 4. Dez. Auf einer Arbeitstagung der Bäder- rcferenten, Kurdirektoren und Bürgermeister der Heilbäder und bedeutender Kurorte gab der Präsident des Neichsfrem- den-verkehrsverbandes und Leiter des Fremdenverkehrs in Deutschland, Staatssekretär Esser, die Richtlinien für den verstärkten ^ ciegseinsatz der Heilbäder und Kurorte als der Hüter des natürlichen deutschen Heilguts. Die Heilbäder, die in größtem Ausmaße verwundete und kranke Soldaten cmf- nehmen, erfüllen im Dienste der Wehrmacht eine Aufgabe der Allgemeinheit. Es sei daher ein Gebot der Gerechtigkeit, sie ^ für die großen Ausfälle, die ihnen daraus erwachsen, aus Reichsmitteln schadlos zu halten. Die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft muß noch mehr als bisher gefördert werden, um die Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen für die Heilfaktoren auszubauen und die führende Stellung der deutschen Wissenschaft in der ganzen Welt auf diesem Gebiet zu festigen.
In der Zeit der Verknappung des Beherbergungsraumes müssen Fehlleitungen vermieden werden. Den Maßstab hierfür kann aber nur der Arzt, der Balneologe finden. In bäderwirtschaftlicher Hinsicht müsse die soziale Ausgestaltung des Besuches der Heilbäder ihre Grenze in den Geboten einer
nische Schlachtflotte als Sicherung der Seeherrschaft -der Achse im mittleren Teil des Mitdelmeeres. Demnach hat die feestrategische Lage im Mittelmeer bisher keine grundlegende Umgestaltung erfahren, und die Aussichten des Feindes dafür, eine solche grundlegende Umgestaltung herbeizuführen, sind gering, wenn auch keineswegs das Vorgehen des Feindes unterschätzt werden darf.
nationalsozialistisch ompfmrdenen Wirtschaftlichkeit finden. Di« Heilbäder sind keine Wohlfahrtseinrichtungen, sondern trotz ihrer Gemeinnützigkeit in erster Linie wirtschaftliche Unternehmungen. Das Deckungsprinzip muß das erste Gebot allen vernünftigen Wirtschaftens auch für sie sein, um ihre Substanz! über den Krieg hinweg für die dann bestehenden großen Aufgaben zu erhalten. Im übrigen ist eine gute örtlich«! Ordnung vonnöten, der auch die bekannte Anordnung vorn 20. April 1942 über die Lenkung des Fremdenverkehrs dient: Große Verantwortung fällt bei ihrer Durchführung den Netten zu. Es darf niemand mehr ein ärztliches Attest für deck Besuch von Heilbädern besitzen, ohne wirklich so krank zu seirtz daß er es verdiene, von dem Heilgut etwas in Anspruch zN nehmen. Auch von Kinderlandverschicknngen und von der Unterbringung von nichtkranken Bombengeschädigten in Heilbädern muß Abstand genommen werden. Für sie und für allö Erholungsbedürftigen kann in den Sommer- und Winterfrischen der Bedarf an Beherbergungsraum gedeckt -werden!«
Sodann gab Staatssekretär Esser bekannt, daß der Reichs- fvemdenverkehrsverbanü den diesjährigen Emil Bastian-Preis für balneologische Forschung je zur Hälfte an den Badearzt Dr. Seltner in Johannisbad für seine besonders erfolgreiche Methode der Nachbehandlung der Kinderlähmung durch Nn-. terwassertherapie in Wildgewässern und an Dr. Hans Cauer» wissenschaftliches Mitglied des Hauptgesundheitsamtes unM chemischen Instituts -der Reichshauptstadt Berlin, für die Begründung und Entwicklung der chemischen Klimatologie verliehen habe.
Weiter betonte der Staatssekretär die Notwendigkeit:, einen Nachwuchs an guten Kurärzten heranzubtlde«.