So 217 — ein neues Sturzkampfflugzeug
V. Vor einiger Zeit wurde in der deutschen Presse von dem erfolgreichen Einsatz einer neuen Stuknwaffe, der Do 217, berichtet. Man hatte Wohl schon von einer Do 17 und Do 215 gehört. Mit ihnen hatte Professor Dornier die an allen Fronten im Einsatz stehenden Anfklärungs-- und Kampfflugzeuge der deutschen Luftwaffe geschaffen. Die Do 217 ist nun eine Weiterentwicklung der Do 17 und Do 215 zu einem Sturzkampfflugzeug. Professor Dornier hat damit die Reihe seiner in Friedens- und Kriegszeiten der Luftfahrt und der Luftwaffe zur Verfügung gestellten Baumuster um ein neues Kampfiilstrument von höchster Präzision und größter Leistungsfähigkeit erweitert. Es war uns dieser Tage möglich, ein Dornierwerk zu besichtigen und die Entstehung der Do 217 in allen Einzelheiten des Baues kennenzulernen. Um den Bau möglichst zu beschleunigen und die Produktion an Flugzeugen möglichst zu steigern, ist in den Dornierwerken ein neuartiges Verfahren ausgebildet worden. Es kommt der Austauschbau und die Schalenbauweise zur Anwendung. Es werden von dem Flugzeug möglichst viele Einzelteile gleichzeitig hergestellt. Aus diesen Einzelteilen erfolgt daun der Zusammenbau. Voraussetzung für eine solche Bauweise ist, daß jedes Einzelteil immer genau zu jedem anderen Einzelteil Paßt. Dazu ist eine genaue Maßhaltigkeit erforderlich. Man erreicht eine solche Maßhaltigkeit mit Hilfe von Vorrichtungen. Sie sind eine Art Negativ zum Positiv des Urmodells. In dieser Vorrichtung erhält das Einzelteil die genaue Maßhaltigkeit. Alle vorgebohrten Nietlöcher finden sich an der genau vorgeschriebenen Stelle. Erfolgt nun der Zusammenbau von Einzelteilen, z^ B. das Zusammenfügen von Spanten und Längsträgern, das Ileberziehen der Blechhaut aus Leichtmetall über das Gerippe, dann greift alles genau ineinander. Jedes Nietloch in der Blechhaut paßt mit dem Nietloch im Gerippe genau zusammen. Ans diese Weise ist es möglich geworden, Rumpf, Tragflächen und Leitwerk in getrennten Avbeitsgängen in einzelnen Teilen herzustellen, bis aus ihnen in der Montage die fertige Zelle entsteht. Dieses Produktionsverfahren hat es ermöglicht, viele angelernte Arbeitskräfte unter der Leitung von gelernten Facharbeitern im Flugzeugbau zu beschäftigen. Eine solche Beschleunigung der
Fabrikation und eine Steigerung des Ausbringens von seo, tigen Flugzeugen ist gerade heute bei den großen Anforde» rungen des Kriegs von entscheidender Wichtigkeit.
Dieses Verfahren hat es ermöglicht, ein Flugzeug höchster Präzision in Massenanfertigung herzustellen. Die Do 217 hat sich im Kampfe gegen die feindliche Versorgungsschiffahrt im Raume um die britische Insel und im Mittelmeerkampf genau so bewährt wie im Einsatz gegen die Landzisle auf der brr-, tischen Insel und im Kampfe gegen die Sowjets. Alle Ersah-' rungen, die mit der deutschen Stukawaffe gesammelt werden konnten, haben in dieser neuesten Konstruktion ihren Niederschlag und ihre Auswertung gefunden. Die Do 217 ist sowohl als Horizontalbomber wie als Stuka einzusetzen. Auch als Torpedoflugzeug und Minenwerfer hat sie sich bewährt. Beim Einsatz als Stuka kommt eine neuartige Sturzflugbremfe in Anwendung, die als Rumpfende ausgebildet ist und deshalb aerodynamisch keine Behinderung bedeutet. Beim Sturz wich die Bremse schirmartig ausgefa-hreu. Sie gibt daun dem Flugzeug eiue hervorragende Stabilität und bremst die Sturzgeschwindigkeit auf ein Maß herab, das dem Flugzeugführer ein sicheres Zielen ermöglicht. Treten an der Sturzflugbremse Störungen ein, vielleicht durch Beschuß, so daß ein Wiedereinfahren Verhindert wird, so kann sie durch wenige Handgriffe vom Führersitz aus abgeworfen werden. Bombenschächte außerordentlicher Größe ermöglichen die Unterbringung schwerster Bomben, Torpedos und Minen im Rumpf- innern. Das Abfangen des Flugzeuges aus dein Sturzflug zum Uebergang in den Horizontalflug unter gleichzeitigem Lösen der Bomben erfolgt automatisch durch Druck auf einen Knopf am Steuerknüppel. Zwei Doppelsternmotoren BMW 801 von je 1600 PS., zusammen also 3200 PS., verleihen der Do Ä17 eine Geschwindigkeit, die fast an die der feindlichen Jäger heranreicht. Sie besitzt hervorragende Flugeigenschaften. Die starke, nach vorn gerichtete Bewaffnung besteht aus Kanonen und Maschinengewehren. Von einer Panzerkuppel kann mit schweren Waffen nach allen Seiten geschossen wer» den. Die Do 217 wird mit dafür sorgen, daß die UeberlegenhE der deutschen Luftwaffe im Kampfe gegen unsere Feinde er» halten bleibt.
Sie Kämpfe an der Ostfront
-- DNB. Berlin, 12. Aug. Las Oberkommando der Wehrmacht teilt zu den Kämpfen an der Ostfront folgendes mit: An der Ostfront entwickelten sich nur örtliche Kampfhandlungen. Am 10. August wurden im nördlichen Teil des Dcmbogens feindliche Kampfgruppen, die noch auf dem westlichen Ufer des Flusses standen, durch deutsche und ungarische Truppen auf das Ostufer des Don zurückgeworfen. Ostwärts davon im Raum von Dawydowka belegten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge feindliche Truppenbereitstellungen mit Bomben. Die Bolschewisten hatten durch Bombenvolltreffer empfindliche Verluste. Bei vergeblichen feindlichen Vorstößen gegen den Nordteil des Brückenkopfes Woronesch wurden zwei bolschewistische Panzerkampfwagen abgeschossen und Bereitstellungen des Feindes in einem Waldstück durch Sturzkampfflugzeuge mit Bomben erfaßt und zerschlagen.
Im Raum südostwürts von Rschew griff der Feind am 10. August mit frisch in den Kampf geworfenen Kräften
erneut die deutschen Stellungen an. Die Angriffe avurden durch den vorbildlichen Einsatz der Infanterie- uno Panzerdivisionen unter hohen blutigen Verlusten für den Feind abgeschlagen Von 10 angreifenden Panzern wurden acht abgeschossen. Auch die Vorstöße des Feindes nördlich Rschew wurden durch zulammenqefaßtes Feuer aller Waf-
Behauptung ist Io lächerlich daß man ihr zu viel Ehre er. wiese, wenn man sich ernsthaft mit ihr beschäftigen wollte Im übrigen haben Sondermeldung und Wehrmachtsberich vom gestrigen Mittwoch die gebührende Antwort erteilt: di Vernicbtimaslchlacht im großen Donbagen ist für die deut- chen Waffen siegreich veerwet. Der veutjcye Borinarsch ge», unaufhalllam weiter. So stehen unsere gewaltigen militärischen Erfolge zu Wasser und zu Lande gegen armselige Agitationslügen und Vertuschungsmanöver. Aber die Welt fällt heutigentages nicht mehr auf den Schwindel der Bolschewisten und ihrer plutokratischen Busenfreunde herein! Und der Endsieg gehört der Tat. nicht der Phrase!
1 fen ooer im Gegenstoß abgewiesen und dabei 28 feindlich? Panzerkampfwagen vernichtet.
Die deutschen Truppen, die in diesem Kampfraum feit elf Tagen dem Ansturm des oft zahlenmäßig überlegenen ' Feindes standhalten, haben sich in diesen Kämpfen erneut hervorragend bewährt. Deutsche Kampfgeschwader griffen erfolgreich in die Erdkämpfe ein. Bombenvolltreffer vernichteten 12 Panzer drei Batterien und zahlreiche Fahrzeuge 13 Fähren, mit deren Hilfe der Feind die zahlreichen Fluhläufe des Kampfgebietes zu überwinden suchte, wurden zerstört. Deutsche Jäger brachten 20 bolschewistisch? Flugzeuge zum Absturz.
Südostwürts des Jlmenfees wurden am 10. August bei der Abwehr mehrerer feindlicher Angriffe im Bereich einer Infanteriedivision acht feindliche Panzer abgeschossen. Erneute Bereitstellungen des Gegners wurden durch Artilleriefeuer zersprengt. Durch Bombentreffer deutscher Kampfflugzeuge wurden mehrere Kampfstände der Bolschewisten vernichtet und zahlreiche Gebäude und Ortsynter- künfte des Feindes in Brand gesetzt. '
Weitere Gchisssversenkurrgen
. DNB. Berlin. 12. August. Ei« britisches SavdelsschW. das die gefahrvolle Fährt von Südafrika nach England allein unternommen hatte, da es den Anschluß an einen Geleitzug nicht halten konnte, wurde in der Nähe der Azoren von einem Unterseeboot der Achsenmächte torpediert und versenkt. 21 Schiffsbrüchige trafen fetzt in Las Palmas ein. In unmittelbarer Nähe der Küste von Florida (USA) wurde ein ameri, konischer Handelsdnmpser, der Rohstoffe für die USA-Rü- üungsindustrie geladen hatte, von einem Unterseeboot gestellt und nach kurzer, Artillerie-Beschießung versenkt. Auch von diesem Schiff ging fetzt ein Teil der Besatzung, die mit d-m Leben davongekommen war, an der amerikanischen Snvkust« an Land.
DNB. Genf, 12. Aug. Wie Reuter a« vurde der Flugzeugträger „Eagle" von einrüt Lkittelmeer versenkt.
>se neuen -euychen Siege
Die Welt steht wieder unter dem Eindruck der deutschen W^fsenersolge zu Wasser und zu Lande. Deutsche Unterste- voote konnten im Nordatlantik innerhalb von drei Tagen 13 feindliche Handelsschiffe mit über 86 000 BNT auf den Meeresgrund schicken, obwohl die Schiffe durch ein starkes Gelen von Kriegsschiffen gut gesichert waren. Außerdem war Las Wetter denkbar ungünstig, weil starker Nebel herrschte und die Sicht daher sehr ichlecht war. Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu diesem Unterseeboot- erfmg noch mitteilt kommt dem Unternehmen eine ganz besondere Bedeutung zu, weil junge Unterseebootkomman- üauien. die zuw ersten Male am Feinde standen, im zähen Herantasten an den Gegner sowie in unermüdlichem Angriff und Durchhalten einen einzigartigen Erfolg erringen konnten. So steuerte nach fiinfeinhalbtägitzer Verfolgung ein schwer zerzauster Geleitzug unter Aufbietung stärkster Sicherungsstreitkräfte und mancher Bomberstaffel in den Schutzbereich der britischen Insel. Die Leistungen sind ausschließlich der Härte ihrer Schulung und ihrem überlegenen Angriffswillen zu verdanken Alle Versuche der Feindpropaganda. von der sinkenden Kampfkraft und der mangelhaften Ausbildung unserer Nachwuchskommandanten zu sprechen richten sich daher ^elbst
Noch am gleichen Tage, an dem die Sondermeldung über den U-Boot-Sieg im Nordatlantik ausgegeben wurde, brachten die Aethermellen abermals die Nachricht von einer neuen Großtat eines deutschen U-Boots: im westlichen Mittelmeer versenkte dieses deutsche U-Boot aus elnem stark gesicherten Geleitzug heraus den englischen Flugzeugträger .Eaale" ein britisches Kriegsschiff von 22 000 Tonnen
Diesem glotze» Erfolg zur See treten neue deutsche Siege an der Ostfront zur Seite Nach der Einnahme von Krasnador und Maikop richten sich die deutschen Angriffe mit aller Wucht auf die flüchtenden Sowjetmassen. Die Bolschewisten haben schwere Verluste an Transportschiffen erlitten, außerdem aber wurden die im großen Donbogen zusammengedrängten sowjetischen Armeen vernichtet.
Während die deutschen Wehrmachtsberichte solchermaßen tagtäglich von gewaltigen Taten sprechen können, versucht die feindliche Agitation immer wieder die kritische Lage des Sowsetheeres durch törichte Phrasen und geradezu blödsinnige Manöver zu vertuschen. So sagt beispielsweise der USA-Sender Boston, die Eroberuna Maikops durch die Deutschen sei. eigentlich nur ein von den Russen gelegter Köder gewesen, um die Deutschen vor direkten Angriffen auf Stalingrad abzuhalten. (II) Und die Moskauer Zeitung „Prawda" versteigt sich sogar zu der unsinnigen Feststellung die gegenwärtige Offensive Hitlers sei der letzte verzweifelte Versuch eines Spielers (II) Deshalb n "re. so meint das Blatt weiter der Augenblick für die Alliierten günstia. die Front gegen Hitler zustande zu bringen, um der Stunde des endgültigen Sieges näherzukommen.
Dieser Blödsinn — man kann es nicht anders nennen — wird am besten widerlegt durch ein Telegramm des Moskauer Korrespondenten des USA-Nachrichtenbüros „United Preß", wonach die deutsche „Nonstop-Offensive" am Fuße des Kaukasus an Bedeutung gewinne und die Bolschewisten in diesem Frontabschnitt sich immer mehr in Richtung auf die Berge zurückziehen Der Korrespondent meldet weiter daß die Lage für die Sowjets an der ganzen Front ständig schlechter werde und daß das sowjetische Voll äußerst beunruhigt sei. weil sich noch keine Zeichen von de> Eröffnung der sogen. „Zweiten Front" bemerkbar machten
Dieses Telegramm des a^>°rikanischen Beobachters Ist sehr aufschlußreich. Es ergibt i h nämlich daraus sehr deutlich, daß Moskau seine Lügenmeldungen und Phrasen nur in dich Welt setzt, um Churchill und Roosevelt endlich zur Schaffung der zweiten Front zu veranlassen. Es sind alsc Zwecklügen, die in Moskau erfunden worden sind Bis jetzt allerdings ist von dem gewünschten Erfolg noch nicht- rn merken Die einzige Hilfe Washingtons besteht in der Entsendung des amerikanischen „Versorgungsgenerals" Bradley nacb Moskau, der „Tag und Nacht an den Pro blemen arbeitet, die sich aus der Sendung amerikanischer Kriegsmaterials nach der Sowjetunion ergeben" Die deut scheu Unterseeboote haben allerdings dafür gesorgt das von diesem Kriegsmaterial bls jetzt herzlich wenig an sei nein Bestimmungsort angekommen ist Und die neuen Cr folgsmeldungen der Kriegsmarine sind der beste Bewei- dafür, daß die Bolschewisten von dem versprochenen Kriegsmaterial auch in Zukunft wenig zu loben kiolommen werden
Was schließlich den angeblichen „Köder" Maikop an- lanat. so braucht man dazu nichts weiter zu sagen. Diesc
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„Träumst du schon wieder. Woif?" Es war der Mutter Stimm«, die das sagte, aber Lisa lächelte, als hätte sie di« gleichen Morte sprechen wollen.
10.
z^er Maier Unkel, den sie Unke nannten, hatte sich aui Helges Couch ausgestreckt und, obschon es keineswegs kalt im Atelier war. seiner Gewohnheit gemäß den Mantel anbehaltsn. Cr behielt immer den Mantel an und «r mußt« immer gleich wieder gehen, wie er beim Kommen versichert«, doch nun war er schon über eine Stunde hier, um mit Helge das schwierige Problem zu besprechen, ob es nicht besser sei. sich aufs neue mit seiner geschiedenen Frau zu verbeiraten, sofern derlei angängig wäre, ohne di« Rivalin zu verletzen.
Helge stand während dieses Gesprächs vor der Staffelei. Ihr« An. oorten waren einsilbig gewesen. Sie hatte ver. sucht zu arbeiten, aber da sie sich dabei ertappte, wie st« mm vierten oder fünften Male die Staffele, zurechtrückt«, um besseres Licht zu bekommen, wußte sie. daß es mit dem Arbeiten heute nichts werden würde. War sie dazu in guter Form, so war es völlig gleichgültig, wie die Staffele, stand und wie das Dicht war. Sie merkte es gar nicht. Sie malte.
„Ich weiß nicht. Unke, ob ich für deine Sorgen zuständig l '. sagte Helge, während sie den Pinsel fortlegte und vom Fenster fort ins Zimmer trat. „Ich kann mir kaum vorstellen, daß man ständig zwischen zwei Menschen in seiner Liebe schwanken kann. Vielleicht mußt du dir 10 "-."^ Rat bolen "
„Kinder und Narren werben die Waliriieu iprechen". murmelte Unke, und er richtete sich mühsam auf. Er betrachtete jetzt Helge genauer und irgendein Zug war tn ihrem 'cht. der ihn nachdenklich stimmte. „Ich brauche natürlich gar keinen Rat. Weder von dir noch von wem anders. Ich brauche bloß einen Menschen, der mir zuhört. .,n ich rede. Das aber kannst du ausgezeichnet. Helge. Alle Menschen, die nicht nur an sich denken, verstehen sich sehr gut aufs Zuhören. Es ist eine größere Kunst als das Von-sich-selber-Reden. Immerhin warst, du schon eine bessere Zuhörerin. Kleines. Irgend etwas ist mit dir los. Wahrscheinlich bist du verliebt."
„Ich werde nie verliebt sein. Unke. Entweder werde ich lieben oder — gar nicht."
„Also ein schwerer Fall. Kleines?"
„Ga. kein schwerer Fall. Unke, aber wenn ich einen Menschen wüßte, der mir zwanzig Mark leihen könnte bis Mm Ultimo, dann wäre mir bedeutend wohler."
„Wozu brauchst du zwanzig Mark. Kleines? Zigaretten brauchst du nicht, der Mittagstisch ist bezahlt, wenn wir ins Lass gehen, werde ich mir erlauben, den Kaffee für dich anshreiben zu lassen."
„Danke schön. Du jedenfalls kannst es nicht. Unke, wie?"
„Das will ich damit nicht gesagt haben, aber alle Leut«, die Geld verleihen, erwerben das schöne Recht, ihre Schuldner erst einmal ausfragen zu dürfen. Frag« Nummer eins: Hast du nicht einen steinreichen alten Ova?"
^ l^e versuchte zu lächeln. Es war die alte Geschichte. Da sie monatlich einen Wechsel über hundert Mark bekam. der allerdings von ihrem Großvater kam. nahmen alle an. er müsse sin reicher Mann sein. Er war keineswegs «in reicher Manu. Er war ein alter Fischer, der nun schon, seit sie denken konnte, nicht mehr seinem Beruf nachgehen konnte, da er nur noch mit einem Bein durch die Welt humpelte, und dessen ganze Einnahmen im Verkauf gelegentlicher Bernsternfunde, in der Vermietung seines Kutters und in der Rente bestanden. Zwar hatte Großvater zuweilen etwas von einem Schatz gemurmelt, den er besäße und den er jederzeit, wenn Nvt am Mann sei, beben könne um als eine A»l Grotzmocnü durch di« Wellt
zu reuen, aoer u« wugre auch, dag dies ein Altinännev- Märchen war. schön zum Anhören und schwer zu glauben«
„Frage Nummersins wird beantwortet", erwiderte sie. „hast du noch weitere?"
„Natürlich. Vor allem, was willst du mit zwanzig^ Mark machen? Du hast doch nicht einmal einen Fremd» dem du sie pumpen müßtest."
„Nein. Unk«, außer dir habe ich kernen Freund."
.Mcd^ure, ich bin vergeben. Cs streiten sich bereits! zwei edle Frauen um meine Gunst. Ich möchte dich nicht auch noch unglücklich machen."
„Und ich dich nicht glücklich. Unke. Also kannst du mi« zwanzig Mark geben oder nicht? Ich brauche sie. Lerngott. wenn einer zwanzig Mark borgen will, dam braucht er sie eben. Ist das so schwer zu begreifen?"
„Gar i/cht. Aber ich bin furchtbar neugierig. Das ist meine männlichste Eigenschaft."
„Gut. Ich will verreisen. Damit du es weißt."
„Mt zwanzig Mark kann man nicht verreisen. Kleines."
„Man nicht, ich ia. Ich muß nach Stralsund fahren.
„Da bist du doch eben erst hergekommen."
„Stimmt. Und nun muß ich wieder hin. Verlangst dtz noch weitere Erklärungen?"
.Nein. Helge. Verlangen bestimmt nicht."
Unkel erhob sich. Er ging mit etwas unsicheren Schritteil auf Helge zu und legte ihr seine schweren Lands auf die Schultern. Sein« ohnehin stets melancholischen Augen waren noch schwermütiger geworden. „Willst du nicht ein wenig mehr sagen. Kleines. Es ist immer gut. wenn man M jemandem spricht von dem. was einen drückt. Ich Hab« es doch auch getan."
„Und ich habe dir so wenig einen Rat geben können« wie dn «s kannst. Unke."
„Stimmt. Aber los bin ich meinen Kummer nun doch« Ich weiß genau, was ich jetzt zu tun habe."
„Was?"
„Das wirst du auf dem Standesamt sehen, falls du nicht zu jung bist, um Trauzeuge zu sein. Also, Kleines, was ist mit dir?"
..Es Ut sehr töricht. Unke."
Fortsetzung folat.k