Neuer Abschnitt im Kriege Grotz-Sftasiens
Die ersten ausführlichen Schilderungen über die japanischen Landnngsaktionen ans den Alente«
Tokio, 25. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Ueber die Anfang Juni von japanischen Marine- und Larrdstreitkräften durchgeführten erfolgreichen Landungen auf den Aleuten liegen nunmehr in Tokio die ersten Aufnahmen und ausführlichen Schilderungen vor, die von der gesamten Presse in großer Aufmachung wiedergegeben werden. Damit wird gleichzeitig gegenüber feindlichen Behauptungen der beste und unwiderlegbare Beweis erbracht für die vom japanischen Hauptquartier bereits am 10. Juni mitgeteilte Inbesitznahme wichtiger amerikanischer Stützpunkte der Aleuten-Gruppe.
Aufnahmen zeigen von Kriegsschiffen geschützte Gsleitzüge, wie sie in rauher See und bei diesigem Wetter nach Norden dampfen, während man auf anderen Photographien das erste Landungskorps auf dem steinigen unwegsamen Gelände einer gebirgigen Insel erkennt. Als Zeichen der Besitzergreifung durch die Japaner weht über diesem Stützpunkt bereits das Sonnenbanner.
Makoto Saito, ein PK.-Mann des japanischen Marinekorps, gibt gleichzeitig eine interessante Schilderung über dieses militärische Unternehmen.
„Seit Tagen dampfen wir gen Norden", so beginnt der Bericht. „Dicker Nebel umlagert uns, sodaß die Aussicht oft nur 50 oder 100 Meter beträgt. Im Gegensatz zu unseren Erfahrungen bei den Landeoperationen in den Südgebieten haben wir hier oben im Norden mit vielen Schwierigkeiten der Witterung zu rechnen. Es ist noch immer sehr kalt. Die Wachen müssen alle zwei Stunden abgelöst werden; denn wir haben nicht nur mit diesem Naturgsbaren, sondern auch mit dem Feiyd zu rechnen, in dessen Gewässern wir uns befinden. Es herrscht stürmische See und das Schiff tanzt wie eine Nußschale. Die Flakgeschütze und die sonstigen Abwehrwaffen werden nochmals überprüft. Dabei wurden wir daran erinnert, daß wir vor schweren Kämpfen stehen. Der Kommandant erklärt uns die Lage und gibt bekannt, daß wir auf den Aleuten landen. Die Aufgabe sei die Besetzung und der Ausbau eines gewissen Stützpunktes. Für uns alle kommt diese Mitteilung überaschend. Fetzt sind uns. auch die äußerst sorgfältigen Vorbereitungen nicht zuletzt bei der Auswahl der Mannschaften verständlich. Selbst verschiedene Samenarten und auch Kartoffeln wurden mitgenommen, um auf diesem Stützpunkt angebaut zu werden. Schon daraus läßt sich erkennen, daß es sich hier kaum nur um eine vorübergehende Aktion handeln dürfte. Der Kommandant teilt uns noch lächelnd mit, daß wir auf der Insel zwar keine Bäume, dafür aber hohe Berge antreffen werden.
Mr sind kurz vor dem Ziel angelangt. Es ist dunkle Nacht und die Tiefenmessungen für die Landungen werden bereits vorgenommen. Man kann bereits den Schatten der Insel erkennen, der fast wie die Silhouette eines großen Kriegsschiffes wirkt. Ich muß mir immer wieder ins Gedäch- nis zurückrufen, daß wir jetzt 2000 Meilen von der Heimat entfernt sind.
Der Wind hat sich inzwischen gelegt und auch die See ist ruhiger geworden. Die ersten Boote werden herabgelassen und bald kommt die erfreuliche Meldung, daß die Gewässer minenfrei sind. Als ich in das Boot hinäbklettere, kann man draußen auf hoher See unsere Kriegsschiffe bemerken, die von dort aus die Landung schützen. Noch immer ist kein Schuß gefallen. Jetzt flammt links von uns ein grünes Leuchtsignal auf und kündigt uns die erfolgreiche Landung an. Es ist ly.Zg Uhr. Nun folgt Boot auf Boot und setzt Truppen an Land. Ein feierliches Gefühl beherrscht uns, als wir den Boden der Insel betreten. Ein neuer erfolgreicher Abschnitt im Kriege Großostasiens ist eingeleitet."
Die Insel Kisker und Atlu der Aleuten von den Japanern besetzt
Tokio, 25. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Das Große Hauptquartier gab am Donnerstag bekannt: Die japanischen Marinestreitkräfte, die im Gebiet der Aleuten-Jnseln operieren, setzten nach Besetzung der Insel Kiska am 7. Juni und der Insel Attu am 8. Juni die Säuberungsaktion auf den benachbarten Inseln fort. Die Insel Kiska, die von den japanischen Streitkräften besetzt wurde, wird in Zukunft den Namen Na ru kamt und die Insel Attu den Namen Atsuts tragen.
Die Inseln Attu und Kiska sind die größten der westlichen Aleutengvuppe. Attu ist 101 Kilometer lang, 52 Kilometer breit und 1000 Meter hoch. Etwa gleich groß ist Kiska.
Neuer Lustwasfenbefehlshaber auf Hawaii
Stockholm, 25. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Generalmajor Willis Hail wurde nach amerikanischen Meldungen aus Honolulu zum Oberbefehlshaber der amerikanischen Luftwaffe auf Hawaii ernannt. Er ist der Nachfolger General Tinkres, der in der Schlacht bei Midway-gefallen ist.
Für Deutschland arlwlien
' Lava! über den Einsatz französischer Arbeiter
DNB. Bichh, 23. Juni. Der französische Regierungschef Laval hielt am Montag abend über alle französischen Sender eine Rundfunkansprache, in der er einleitend hervorhob. daß sich die Regierung bemühe, die Ernährungslage zu bessern. Er erklärte sodann, Frankreich habe Unrecht daran getan, im Jahre 1918 keinen vernünftigen Frieden mit Deutschland abzuschließcn. Ein ebenso großes Unrecht sei es aber gewesen, im Jahre 1939 Krieg gegen Deutschlad zu fuhren, und Frankreich müsse-jetzt die Folgen dieses Krieges tragen. Für die Zukunft habe er aber den festen Willen, vertrauensvolle Beziehungen zu Deutschland und Italien aufzubauen. Deutschland kämpfe jetzt im Osten für ganz Europa, und Frankreichs Aufgabe müsse eS sein, nicht nur den Sieg Deutschlands zu wünschen, sondern in den Fabriken und auf den Feldern Deutschland bei diesem Kampf zu unterstützen. Der französische Regierungschef ricknete sodann einen Appell an die französischen Arbeiter, in Deutschland zu arbeiten, da sie durch ihre Arbeit in Deutschland auch dazu beitragen würden, die Befreiung der französischen Kriegsgefangenen in Deutschland rascher herbeizuführen. Sie würden in Deutschland eine große An- zahl französischer Arbeiter finden, die dort bereits seit langem arbeiteten. Laval fordert die französischen Arbeiter auf. seinem Appell Folge zu leisten und sagte, sie müßten ein- sehen, daß es sich um mehr als das tägliche Leben Frankreichs handle. Frankreich könne nicht Passiv und gleichgültig den ungeheuren Opfern zuschauen, die Deutschland bringe. Um ein neues Europa zu schaffen. Dieser Krieg sei nicht ein Krieg wie die anderen. Was heute vor sich gebe sei eine Revolution, aus der eine neue Welt entstehen solle. Die Arbeiter hätten von dem neuen Regime,, das in Frankreich entstehen wird, nichts zu fürchten, aber alles zu erhoffen. Ueberall in Europa werde der Sozialismus entstehen. Zum Schluß rief Ministerpräsident Laval den Arbeitern zu, daß man sich aus den Abgründen des Unglücks nur erheben könne, indem man den Weg des Mutes beschreitet.
Churchill und Roosevelt erklären
Nichtssagende Verlautbarung im üblichen Stil.
DNB. Berlin. 23. Juni. Kein Mensch glaubt heute noch daran, daß Churchill nach Washington gereist sei zu „Besprechungen über den Sieg", wie man zuerst verlautbart hatte. Nach Tobruks Fall hat'es auch die englische und amerikanische Presse offen ausgesprochen, daß die Niederlagen an allen Fronten und die beklemmende Schiffsraumnot den Berhandlungen der beiden Kriegsverbrecher ihren Stempel aufdrücken. Um sich aus der Verlegenheit zu ziehen, veröffentlichen Churchill und Roosevelt heute ein Kommunique, das die Ratlosigkeit der Pluto-Demokraten widerspiegelt. Es hat folgenden Wortlaut:
„r)er Pranosnt uno ver Premierminister setzen mit Unterstützung von hohen Militär-, Marine- und Luftbehörden in Washington eine Reihe von Verhandlungen und Besprechungen fort, die am Freitag begannen. Das ihnen dabei vorschwebende Ziel ist die Höchstkonzentrierung der verbündeten Kriegsmacht gegen den Feind zum frühesten Termin und die Angleichung und — soweit notwendig — weitere Abstimmung aller Maßnahmen, die feit einiger Zeit getroffen wurden, um die Kriegsanstrengungen der Vereinigten Nationen weiter zu entwickeln und aufrechtzuerhallen.
Es ist natürlich unmöglich, irgendeinen Bericht über den Verlauf der Verhandlungen zu geben und jede diesbezüglichen nichtamtlichen Erklärungen können nur auf Annahmen begründet sein. Zwischen allen Beteiligten herrscht völliges Einverständnis und größte Harmonie bei der Behandlung der umfangreichen und schweren Aufgaben, die vor uns liegen.
Eine Anzahl besonders hervortretender Einzelheiten, die nur schwer auf brieflichem Wege beizulegen sind, sind von den entsprechenden technischen Beamten nach Konsulation- mit dem Präsidenten und dem Premierminister geregelt worden " „ ...
Die Versicherung, daß es unmöglich fei, einen tvericyr über die Besprechungen zu geben, war wirklich überflüssig. Churchill und Roosevelt brauchen gar nicht ihre Sorgen selbst bekanntzugeben, die Welt kennt sie auch so. Die Phrase von der „Höchstkonzentrierung der verbündeten Kriegsmacht zum frühesten Termin" hat sie aber schon so oft gehört und hat schon so oft erfahren, wie es in Wirklichkeit damit aussieht, daß sie sich mit solcher Schaumschlägerei nicht mehr imponieren läßt.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Oertliche-Kampfe an der ägyptischen Grenze.
DNB. Rom. 24. Juni. Der italienische Wehrmachts- berichl vom Mtlwoch hat folgenden Wortlaut:
«Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Oert- llche Kampfhandlungen unserer Vorausabteilungen an der libysch-ägyplischen Grenze. In Verfolg weiterer Saube- rungsarbeiten im Gebiet von Tobruk stieg die Zahl der Gefangenen auf 33 000.
Ueber Pantelleria stellten unsere Jäger einen an Zahl überlegenen feindlichen Kampfslugzeugverband und schossen In siegreichen Luftkämpfen ohne eigene Verluste drei Blen- heim ab.
Die Flugplätze La Venezia und Lucs wurden von der Luftwaffe der Achse mit Bomben belegt. Unsere die Kampfflugzeuge begleitenden Jäger vernichteten im Luftkampf acht Spitfire. Line unserer Maschinen ist nicht an ihren Slützvunkk zurückaekehrl."
SrkläruNg Aiil-es zur Laqe m Libyen
DNB. Stockholm, 23. Juni. Im Unterhaus aab Attlee am Dienstag eine Erklärung über die Lage in Libyen ab. Er verlas eine Botschaft General Auchinlecks, in der dieser versuchte, die schwere britische Niederlage von Tobruk zu beschönigen und abzuschwächen. Nachdem Attlee den Fall von Tobruk beschrieben hatte und die Gefangennahme eines großen Teils seiner Bekatzutzng als einen schweren und unerwarteten Schlag bezeichnet hatte, sagte er: Die Lage ist schwierig, aber der Kampf in Libyen dauert an. Wir haben
immer noch starke Truppen auf Dem Kampffelv. Beträchtliche Verstärkungen der Land- und Luftstreitkräfte sind bereits eingetroffen.
Attlee kam dann auf die Lage im Mittelmeer zu sprechen, wobei er unter anderem nach altbewährter britischer Methode auch einen bescheidenen Teil der Verluste zugab. die England bei dem Angriff auf englische Geleitzüge in der letzten Zeit erlitten hatte. Die Marine verlor demnach einen leichten Kreuzer, vier Zerstörer und zwei Begleitschiffe. Attlee sagte weiter, wenn das Unterhaus die Lage im Mittelmeer zu diskutieren wünsche, dann werde die Möglichkeii dazu gegeben. Gr empfahl aber, noch einige Tage zu warten, damit noch genauere Erklärungen abgegeben werden könnten.
Nächtliche Luftkämpse bei Murmansk.
Berlin, 23. Juni. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, entwickelten sich in der vergangenen Nacht bei Murmansk heftige Luftkämpfe zwischen deutschen und bolschewistischen Jägern. Kurz nach 22 Uhr wurde ein größerer feindlicher Jägerverband von den deutschen Jägern gestellt. Die Kämpfe, die aus großer Höhe bis in Bodennähe geführt wurden, brachten den deutschen Jagdfliegern innerhalb von zwanzig Minuten zwölf Luftsiege. Nach diesen für die Bolschewisten verlustreichen Luftkämpfen löste sich der bolschewistische Jagdverband von den deutschen Jägern. Sämtliche Jagdflugzeuge kehrten zu ihren Einsatz- Häfen zurück.
Madrid. Die Admiralität der USA hat nach einer Ese- Meldung die Evakuierung der Zivilbevölkerung von Hawan ungeordnet. Es würden auf den Inseln nur die zur Vertei- dianna einaesekten Truvven verbleiben.
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„Du nutzt doch gar nicht den Mittagszug nehmen, Lisa", hatte Kurt ge agt.
„Doch, ich muß."
„Warum?"
bin auf der Flucht. Kurt."
Er schien ihren Scherz gar nicht als Scherz empfunden zu haben. Er hatte nur gesagt, daß er dann mitfahren würde. Dazu war es nicht gekommen. Sie hatten in der Hall« des Bahnhofs gestanden, als Wolf Wurde an rhnen vorüberging. Lffa war so erschrocken, daß sie Kurts Arm umklammerte, aber wenn je. lo hatte es hier gegolten, fest zu bleiben. Seltsam, daß Wolf sie nicht sah. Er blickte zwar suchend um sich, aber zugleich schien es. als sähe er überhaupt nichts. Er trug eine Rose in der Hand, mechanisch nahm er das Seidenpapter ab und warf es in einen Papier- korb. Dann ging er durch die Sperre.
„Allo. Lisa? Bleibst du. oder fahren wir zusammen?"
„Sch bleibe. Abends geht auch ein Zug. nicht wahr?"
Und setzt war auch dxr Abendzug längst fort. Und sie stand auf der Terrasse ovn Kurts Haus und sie würde in diesem Haus« schlafen.
„Wir haben zwar Mutters altes Mädchen im Hans, aber wenn du um deinen Ruf fürchtest. Lisa, bring' ich dich natürlich auch ins Hotel."
„Ich fürchte höchstens um deinen Ruf. Kurt. Du. ein solider Bürger und Werftbesitzer unter einem Dach mit einem Mädchen, das nichts anderes gelernt hat als Violine zu spielen.
Er hatte ihr« Watte nicht als Scherz emvffmden. si«
ganz ernsthaft beantwortet. ,^Onkel Sebastian war auch ein guter Violinspieler. So fremd ist das in umerm Hause nicht."
Onkel Sebastian war Tante Males Bruder gewezen. Sein. Bild hing noch drüben tm Speisezimmer. Ein großes Oelbild. ganz im Stil der alten Porträts geholten, die Tante Male amgaben. Sonst aber wußte Lisa wenig von diesem Mann, der vor vielen Jahren die Heimat verlassen hatte.
„Lisa?" Kurt hatte die Deckstühle verstaut, jetzt stand er neben ihr. „Es würde mich freuen, wenn du noch ein Glas Burgunder mit mir trinken würdest. Lisa. Das heißt, wenn du willst . . ."
„Ich will, Kurt."
Sie traten ins Haus, gingen durch den kleinen Flurgang ins Speisezimmer. Eine Stehlampe brannte neben dem Kamin. — Nein. Kurt sollt« weiter kein Licht machen. Grad so war es recht. Lisa rückte einen Sessel heran, in dem si« schon manchmal gesessen, wenn sie zu East bei Kurts Mutter gewesen war.
„Du läßt alles unverändert. Kurt?
„Alles. Mutters Zimmer ganz. Nur ein paar Bilder habe ich hier ausgetauscht."
Kurt schenkte den Wein stehend ein. dann, ehe er das Etas hob und Lisa zutrank, setzte er sich. Alles Licht der
Stehlampe siel auf ihn. Lisa konnte ihn jetzt gut sehen.
Ein kluger Kopf, dachte sie. ein energischer Kopf und gute Augen. Sehr gute Augen. Uebrigens ist er alt geworden. Wie alt mochte er denn sein? Es war etwas Zeitloses m seinen Zügen. All« Voges auf den alten Bildern hatten
diesen zeitlosen Zug. alle schienen auch schon früh ergraute
Schläfen zu haben. Ob sie auch alle so schweigsam gewesen waren?
„Wie lange bist du eigentlich schon hier. Kurt?"
„Seit gestern."
„Seit gestern?" , .
„Ja. Sonst sitze ich noch immer in Stettm. Aber ich überlege, ob ich di« Werft nicht nach Stralsunld legen könnte."
„Weshalb?"
„Weil es Zeit wird, daß wir wieder heimkehren, Lisa. Das ist der wahre Grund. Meinen Ingenieuren und Werk- mentern muß ich natürlich realere Gründe nennen. Kon>-
rrenz mit Lübeck und Rostock und ähnlichen Unsinn. >ute, die bei mir Schiffe bauen lassen, finden mich in Stettin gut wie hier." Er nahm einen Schluck und stopfte die onpfeif«, dann, während er sie anbrannte, murmelte er. Nan müßte einen Sohn haben."
„Dann müßte .man' verheiratet sein, Kurt."
„Ja. müßte ntan. Du bist jung. Du brauchst an derlei cht zu denken."
„Jä, bin verlobt, Kurt." -
Die Tonpfeife zwischen den schmalen Lippen schwankte n wenig. „Verzeih, das wußte ich nicht, Lisa."
Nein, sein« Stimme zitterte nicht.
„Das konntest du auch nicht wissen. Kurt, und ich selbst erde lernen müssen, es zu vergessen."
Die Pfeif« saß fest zwischen den Zähnen, Kurt Voge achte ein paar ruhige Züge, ehe er sie vom Munde nahm.
„Daher also die .Flucht'?"
„Die Angeklagte schweigt. Kurt."
„War es — war «s der Herr mit der Rose, Lisa?
„Die Angeklagte schweigt noch immer."
„War es um eine andere, Lisa?"
„Dein Wohl. Kurt!" Lisa hob das Glas, st« bemühte ch zu lächeln, sie wollt« ihm zutriuken, aber plötzlich «Miel ihr das Glas. Es fiel auf das Fell zu ihren Füßem, ; gab keine Scherben, aber dort. dort, was war das? -- in Spiegel? Natürlich «in Spiegel. Immer hatte dort n Spiegel gehangen, nur daß dieser Spiegel niemals . . .
„Kurt, wer ist das? Wer ist das?"
Vielleicht machte ihre Hand, der das Glas entfallen mr. eine Bewegung, die die Richtung wies, vielleicht vev- and er ihren Blick. Jedenfalls blieb er ganz ruhig.
„Ein Bild. Lisa. Nur «ln Bild, das über deinem Stuhl äugt und sich spiegelt."
- „Wer ist das? Sage mir. wer ist das. Kurt?" !
„Arqine."
„-natürlich. Argine." Wie lange hatte es
auert. ehe sie diese Antwort fand? Lisa wußte es nicht, sie wußte nur. daß Kurt das Glas vom Boden aufgenom- ren und ein neues gefüllt hatte. Sie hatte es mit einem luge - ' rt, aber zugetrunken hatte sie ihm nicht mehr.
(Fortsetzung folgt.)