Vermisste
Hund lebt mit durchgebisiener Schlagader weiter. Von
einer gelungenen seltenen Tieroperation an einem wertvollen Hund, di^ der deutschen tierärztlichen Kunst das beste Zeugnis ausstellt, wird aus Frankfurt am Main berichtet. Ein im Stadtteil Höchst praktizierender Tierarzt wurde dort vor die schwierige Ausgabe gestellt, einen Windhund zu behandeln, dem u. a. die Halsschlagader von einem anderen Hunde durch- gobissen worden war. Der Herr des Hundes hatte sofort, nachdem er die Gefahr, in der sein Hund schwebte, erkannt, die Schlagader mit beiden Händen zugehalten, bis sie entsprechend verbunden werden konnte. Der Tierarzt vollendete die Rettung des Lebens des wertvollen Hundes durch eine Operation, wie sie selten in der tierärztlichen Praxis vorkommt. Der schwierige Eingriff gelang. Der Hund kann nun munter weiterleben und fühlt sich bereits sichtlich wohl.
Plötzlich stand die Mühle still... Die Geschichte der seltsamen Rettung eines Kindes vor einem sicher scheinenden Unfalltode trug sich, wie aus Brünn berichtet Wird, in Kosteletz zu. In der dortigen Wassermühle fand eine Kontrolle der Einrichtungen statt. Währenddessen spielte das kleine Kind des Wassermttllers am Mühlgraben mutterseelenallein herum. Plötzlich glitt es aus und fiel in das Wasser, das mit einem Schlage, weil das Getriebe der Mühle unerklärlicherweise in Gang gekommen war, in reißende Bewegung kam. Inzwischen trieb das Kind mit höchster Geschwindigkeit der Mühle zu. Es verschwand in dem langen Kaiml, der -arff die schweren Mühlräder führte. Aber infolge der Wasserbewegung wurde das Kind nicht bemerkt. Schon war es in Gefahr von den Rädern erfaßt und zermalmt zu werden, als die Mühle ebenso plötzlich, wie sie sich in Bewegung gesetzt hatte, wieder stillstand. In diesem Augenblick wurde der Körper des Kindes in das Wasser unmittelbar vor den Schaufelrädern geschwemmt und ^ nun auch gesehen. Man zog das Kind aus dem Wasser und stellte sofort Wiederbelebungsversuche an, die auch von Erfolg begleitet waren. Welche Ursachen im Laufe dieses Ereignisses die Mühle in Bewegung setzten und wieder zum Stillstand brachten, konnte nicht geklärt werden.
WaWMMru als Mßtt av der
Der Schlitten vom Schlauchboot avgelöst — Ein „Schlamm stab" rückt dem Tauwetter auf den Leib
Vom Trinkbranntwein und seiner Geschichte
V. A. Kürzlich erhielten wir eine Bezugskarte für Spirituosen. Damit wird anerkannt» daß der Trinkbranntwein, vulgo Schnaps genannt, eine bedeutsame diätetische Wirkung hat — bei richtiger Anwendung. Damit übereiustimmt auch die Wissenschaft schon der älteren Zeit, die sich zwar einerseits scharf gegen Alkoholmißbrauch wandte, aber für die Erhaltrrng oder Wiederherstellung der Gesundheit in vielen Fällen scharf- spirckuöse Getränke empfahl, Spirituosen auch vielfältig äußerlich auwandte. Und die Volksheilkunde hat die Erfahrungen der wissenschaftlichen Medizin teils übernommen, teils durch eigene Beobachtung erhärtet und erweitert. Das Agua Vitae, das Lebenswasser, spielte bei den Verordnungen der reisenden Aerzte des Mittelalters bereits eine große Rolle und wurde vor der wirtschaftlichen Vereinfachung des Bren- nerciverfahrens sehr teuer bezahlt. Der Grundstoff des alkoholisch-konzentrierten „Lebenswassers" war zuerst der Weingeist, spiritus vini, also das Destillat der Weinbeeren. Als aber der im Mittelalter in Deutschland sehr verbreitete Weinbau — er ging bis Ostpreußen hinauf — aus klimatischen und wirtschaftlichen Gründen zurückging, kam mehr und mehr das Destillieren von Korngetrside auf, das einen „Kornbranntwein", wie er nicht gerade folgerichtig heißt, ergab, der oft mit anderen aromatischen Beigaben versetzt wurde, beispielsweise mit Wacholder, Juniperus. Aus diesem lateinischen Worte bildete sich dann sene Sondevbezeichuung als Genever, dessen Abkürzung zu dem englischen Gin führte. Whisky ist für England ebenfalls ein Fremdwort, dem das irische „uisge beatha" zugrunde liegt, und auch diese Bezeichnung bedeutet nichts anderes als „Lebenswasser"; die Herstellung des Whisky hat sich im Laufe der Wirtschaftsgeschichte mehrfach geändert; ursprünglich verwendete mau kavamellierte Gerste zur Herstellung; später nahm man meist Roggen oder Mais dazu. Sliwowitz ist Pflaumeugeist vom serbischen „fltva", Pflaume. Rum wird aus Zuckerrohr gewonnen; der Ursprung des Namens ist dunkel. Arrak hingegen ist sprachlich ans dem arabischen Worte „arak", d. i. Branntwein, entstanden, und wirklich ist der älteste Raki, wie man ihn in Iran nennt, aus Rosinen, also aus getrockneten Weinbeeren, hergestellt. In Schiras aber brannte man auch aus Datteln Arrak, und somit ist — Lei der geographischen Nähe der Orte — Victor von Scheffel kulturhistorisch berechtigt, den Mordskanonenrausch des Zechers im „Schwarzen Walfisch" zu Aska- lon auf den Dattelsaft zurückzuführen. Noch heute wird aus Palmen Arrak hergestellt, so in Aegypten; und auch in Gegenden, wo die Kokospalme gedeiht, ist Arrak oder Toddy geschätzte Spirituose, während der Arrak Batavias aus Reis und das verwandte Getränk in Turkestan aus Hirse und Gerste erzeugt wird. Zu den berühmtesten Sorten des Branntweins — und hier ist der Name voll berechtigt — gehört der Cognac; er heißt nach seiner Hanpterzeugungsstadt, dem Städtchen Cognac in der Charente, Frankreich; die edlen Eharantetran- ben geben dem französischen Weindestillat sein besonderes, unverkennbares Gepräge. Keltisch „condate" heißt „Zusammenfluß", weil der Ort in einem Fl-nßwinkel gegründet wurde.
Der Wudki oder Wodka hat einen sehr harmlosen Namen; sprachliche Wurzel ist das slavifche Wort „woda", d. h. Wasser. Er ist aber schon mehr eine Art „Feuerwasser"; wenigstens als er noch zaristisch war, war sein Alkoholgehalt sehr hoch. Der Name Schnaps ist eine alte volkstümliche Bezeichnung, die aus dem Worte „schnappen" hergeleitet ist. Ein Schnaps oder Schnapps ist ein Schluck, ein Mundvoll, soviel man gerade auf einmal schluckschnappen kann! Anderorts sagt man in Deutschland für Schnaps ,,n' Wuppti" . Seine Anwendung bewährt sich bei Magenverstimmungen, selbst bei Vergiftungen hochgradig; Einreibungen mit Spirituosen empfehlen sich bei mancherlei Schmerzzuständen und Verletzungen; desinfek- tovrsch ist Schnaps oft anwendbar; ein Schuß Branntwein im Tvinkwasser beseitigt manche bakterielle Gefahr. Im badischen und württembergifchen Schwirzwald ist das Kirschwasser Hausmittel gegen vielerlei Störungen. Insofern ist das alte Stndentenverslein, obwohl es humoristisch übertreibt, nicht ganz unberechtigt:
„Schnaps, Schnaps, Schnaps, du liebliches Getränke,
du bist und bleibst von her Natur das edelste Geschenke!"
W. Lenz.
NSG- In folgendem Erlebnisbericht aus der Truppe schildert der Kommandeur eines württembergisch-badi- schen Pionierbataillons die Bewältigung der Aufgaben, die in diesem Frühjahr an die deutschen Soldaten herantraten.
Ununterbrochen ist unsere württembergisch-badische Division eingesetzt gewesen. Bei den Winterkämpfen vor Moskau war sie beteiligt und über sechs Wochen lang wehrte sie pausenlos die Massenangrisfe der Bolschewisten ab. In dieser kurzen Zeit schlug sie nicht weniger als einhundertsiebenund- achtzig Angriffe ab, von denen zweiundsechzig mit Panzer- untevstützung geführt wurden. Erst das Tauwetter brachte Mitte April einige Entlastung. Doch die nun wieder einsetzende Schlammperiode erfordert die weitere Anspannung aller Kräfte, sollen die neuen, nicht weniger schwierigen Aufgaben erfüllt werden.
In eingehender Beratung hat ein „Schlammstab" die Maßnahmen für die Versorgung während der Tanwetter- periode festgesetzt. Wohl waren Munition und Verpflegung für die Zeit der Schneeschmelze in ausreichender Menge eingelagert worden, aber die harten Kämpfe der letzten Wochen haben hier ein gewaltiges Loch gerissen. Infanterie und Artillerie hatten starken Munitionsverbrauch. Unaufhörlich fuhren die Nachschubkolonnen auf ihren Lastschlitten Munition. Tag für Tag und Nacht für Nacht waren sie unterwegs und brachten Tausende von Schuß von den Versorgungsstützpunkten zu der kämpfenden Truppe. Manches Pferd ist dabei in den Sielen zusammengebrochen. Der Schnee hat meist über Nacht mitleidig seine Decke darüber gezogen. Nun aber ist es mit den Schlittenfahrten vorbei. Der heißersehnte Frühling ist gekommen, ja, mit ungeheurer Macht ist er hereingsbrochen.
Ein lauer Föhn streicht über die Felder. Wohltuende Wärme strahlt die Sonne vom leuchtendklaren Himmel. Hin und wieder wandert ein Weißes Frühlingswölkchen über das blaue Gezelt des weiten Himmelsdomes. Der Schnee wird wässerig und weich. Die Pferde treten durch die verharschte Oberschicht und auf den Nachschubwegen bilden sich Wasserlachen. Zunächst spiegelt sich noch der Himmel in ihnen, später werden sie dunkler und immer lehmiger. Die Schlittenkufen gleiten nicht mehr. Dann ist der letzte Schnee von den Straßen fort, und was nun noch an der Vollendung eines Schlammuntergrundes fehlt, besorgt mit Gründlichkeit der erste Regen.
Das Schneewasser rinnt die Hänge herab. Die Bäche sind ausgöbrochen, sie werden zu reißenden Strömen. Was sich ihnen in den Weg stellt, nehmen sie mit. Bald stauen sich die Wasser. Hinter der Division entsteht ein großer See.
Neue Probleme für die Versorgung treten auf. An die Stelle der Schlitten sind wieder die Panjewagen getreten. Die Versorgung muß auf jeden Fall sichergestellt werden. Aber wie? Der große See unterbindet jeden Wagenverkehr. Landeseinwohner, die wir befragen, zncken die Achseln. Sie bleiben in der Schlammzeit oben in ihrer Kate und warten, bis der Wind die Wege wieder getrocknet hat. So können wir es nicht machen.
Wozu haben die Pioniere große Floßsäcke? Sie müssen heran. Hier sind sie am Platz. Nur können Pioniere sie nicht besetzen. Denn diese Spezialisten sind an anderen Stellen notwendig. Darum müssen die Soldaten der Nachschubkolonnen, die bisher die Schlitten gefahren haben, jetzt die Schlauchboote bedienen. Es ist eine Freude zu sehen, wie fix und freudig sie sich vom Schlitten auf das Schlauchboot umstellen.
Wir alle kennen die Lieder der Wolgaschiffer mit ihrer ergreifenden Schwermut. Ein Stück Romantik umwittert sie. Etwas von der Unerlöstheit des Tieres klingt in ihnen nach, das auch sein Joch nicht abschütteln kann. Diese Wolgalieder sind der zutreffende Ausdruck der bolschewistischen Menschens
die, trostlos zu Boden starrend, ihre Last dahinschleppen. Wi« anders schauen unsere Soldaten drein!
Auch unsere Schlauchkbootfahrer finden kaum Ruhe. Tag und Nacht greifen sie mit ihren Stechrudern ins Wasser. Es gehört mancher Schlag dazu, um mit dem großen Floßsack eine Strecke von einem Kilometer zu überwinden. Und es sind viele Tonnen Munition und Verpflegung, die für eine Division übergesetzt werden müssen. Eine ganze Flotte von großen Floßsäcken ist erforderlich.
Aus beiden Seeufern sind förmliche Häsen mit regelrechtem Umschlagbetriöb eingerichtet. Unsere Nachschnbleute haben selbst vor acht Tagen noch nicht daran gedacht, daß aus Schwarzwälder Bergbauern so schnell zünftige Schiffer werden könnten. Wenn sie auf dem See einander begegnen, heben sie zur Begrüßung das Stechrnder. Ein Scherz, ein fröhliches Wort fliegen herüber, hinüber. Der Blick ihrer Augen verrät schon den Unterschied vom Wolgaschiffer, vom Typus des sowjetischen Menschen. Unsere Soldaten sind stolz daraus, wieder einmal eine schwierige Aufgabe bewältigt zu haben. Sie tragen bei zum deutschen Siege und arbeiten so für die Zukunft ihrer Kinder und ihres Volkes.
Major Dr. Börger.
Verwundete als Laienkünstler'
Ern Beispiel deutschen Kuustwilleus
Die Wochenschau des Rundfunks übertrug kürzlich Ausschnitte aus der Feierstunde eines Berliner Lazaretts, in dem sich ein Mundharmonika-Orchester gebildet hatte, das, von Geigern und Blockslötenspielern begleitet, volkstümliche Musik vortrug. Sämtliche Mitwirkende in diesem Orchester waren — blind. Mit Recht nannte der Rundfunkberichter den Geist, von dem diese Musikarbeit getragen wurde, ein Beispiel aufrechter soldatischer Haltung. Wer etwas von den seelischen Kräften weiß, die allein die Umschulungsarbeit der Kriegsblinden in ihrem Lazarett erfordert, vermag diese Haltung zu würdigen; junge Soldaten zumeist, die für das Vaterland das große Opfer brachten, finden die Kraft, in ihrer Freizeit gemeinschaftlich Volksmusik zu treiben. In dieser Betätigung wird ihnen jene hohe und beglückende Befriedigung zuteil, die die Kunst jedem, der mit Ernst und Friede an sie herantritt, verleiht. Außerdem führt die Musik sie wieder zum eigenen Schaffen und damit zum sinnvollen Leben in der Gemeinschaft zurück. Wie in diesem Lazarett, ist das laienkünstlerische Schassen heute in zahlreicher Lazaretten ein wesentlicher Bestandteil der Freizeitgestaltung, und es ist erstaunlich, wieviel schöne und in ihrer Art hervorragende Leistungen hier entstehen.
Zahllose Verwundeten-Orchester und -Chöre zeugen von der Mnsiksrende der Verwundeten; in einigen Lazaretten nehmen die Soldaten an Zeichen- und Malkursen teil, eine kürzlich veranstaltete Bastelausstellung Berliner Lazarette zeigte neben entzückenden Bastelarbeiten künstlerisch wertvolle Schnitzereien und Bildhauerarbciten. In anderen Lazaretten führen Laienspieler vor ihren Kameraden kleine Schauspiele auf, und unter den Liedern und Gedichten, die, oft aus kameradschaftlicher Zusammenarbeit entstanden, von verwundeten Soldaten gedichtet wurden, gibt es manches Echte und Volksmäßige, das noch der Veröffentlichung harrt.
Der Wille zur Kunst und zu laienkünstlerischer Betätigung im deutschen Volk ist heute stärker denn je — das beweist das Beispiel unsere: verwundeten Soldaten. Wie diese in solchem Schaffen einen neuen, Hellen Weg zu Gesundung und Kraft finden, so sucht und findet unser ganzes Volk in den ewigen Werten deutscher Kunst eine unversiegliche Kraftquelle für den Kampf um eine große Zukunft. Das Beispiel, das uns die Kameraden im feldgrauen Rock geben, wllte uns alle bestärken in dem Willen zur Erhaltung und Pflege dieser wertvollsten nationalen Güter.
Zum
Der deutsche Tierschutzgedanke
nxen Bestehen führender Tierschutzvereine Von Werner Lenz
V. /V. Der deutsche Philosoph Eduard von Hartmann, geboren vor 100 Jahren in Berlin, schreibt einmal über die biosozialen Beziehungen der Lebewesen untereinander: „Die Tiere sind mit uns gleichen Geschlechtes, sind unsere Vettern älterer Linie. Der Unterschied zwischen Tier und Mensch ist nur ein solcher des Grades". Diese ansprechende Auffassung ist durchaus charakteristisch für deutsche Wesensart. Und die Aeußerung eines anderen deutschen Denkers, Karl Christian Krause, dessen Lehre in Spanien als „Krausianismo" sehr angesehen ist, zieht eine beachtliche Folgerung aus ihr: „Die Tiere sollen sich wie Unmündige um die liebende, elterlich sorgende Menschheit versammeln, damit sie von ihr die Wohltat des höheren Lebens empfangen". Friedrich Theodor Bischer, bekannt als der Verfasser des vielgelesenen Romans „Auch Einer", nimmt zu dem Problem, das er auch in dem oben zitierten Werke berührt, Stellung, indem er das Mitleid mit dem Tiere als sittliche Pflicht des Kulturmenschen begründet: „Das Tier mißhandeln, ist tierisch. Man muß erst aus dem Tier heraus sein, um sich in es hineinzuversetzen. Mitgefühl mit dem Leiden des Tieres ruht auf dem Denken, das den inneren Zustand eines fremden Wesens sich vergegenwärtigt".
Die Auffassung dieser Gelehrten stimmt mit der schlichten Volksmeinung zusammen. Ein altes Sprichwort saM „Tier- schinder — Leuteschinder!" und gesteht damit zu, daß die ethischen Beziehungen zwischen Mensch und Mensch und Mensch zum Tier gleichgerichtet sind. Diese urgermanische Auffassung beruht nicht nur auf dem Nützlichkeitsgedanken; denn der germanische Mensch achtete nicht nur das ihm gefährlich werdende Großtier der Wildnis, nicht nur das ihm nützliche, also ans Zweckmäßigkeitsgründen zu schonende Haustier, sondern auch das harmlose Lebewesen, das ihm weder nützlich noch furchtbar sein konnte. Geht dies alles aus der altdeutschen Bild- und Dichtkunst deutlich genug hervor, so bewahrt uns die Mhthenwelt unserer Urahnen Beispiele von der Wertschätzung sogar des Wolfes und anderer Wildtiere auf; Wolfe waren der.Göttersage zufolge die Begleiter Wotans und der Eber oder Keiler — als Kraftgestalt dem Wolfe noch weit überlegen an Gefährlichkeit — galt als geweihtes Tier Freyrs; man schwor, die Hand auf den Kopf eines erlegten Ebers legend, den Gefolgschaftstreueid. So stellt sich
uns also das Verhältnis des germanischen Menschen zum Tiere als ein kameradschaftliches dar, und es ist selbstverständlich -daß daraus die Konsequenz gezogen wurde, daß ein Tier milde zu behandeln sei. Die Fürsorge des berittenen Soldaten für sein Roß geht bis weit in die Reckenzeit zurück, wo die Pferde als treue Schicksalsgenossen des Helden erscheinen; eine Auffassung, die auch heute noch besteht. Aber auch das Kleingetier des Waldes und Feldes galt als befreundek und schutzbedürstig. Die Biene zu töten, galt als Verbrechen, das mit Strafe belegt war. Die Hausschlange zu quälen oder zu erschlagen, erschien unfern Altvordern als Versündigung, die sich rächen werde; wer ein Marienkäferchen tötet, wird Unglück haben, sagt noch heute der Volksmund.
So alt und so unverändert gültig die sittliche Verpflichtung zur Tisrschonung ist, so notwendig wurde aber doch späterhin die Ofsizialität tierfreundlicher Forderungen. Denn mit der Entfernung des Menschen von der Natur einerseits, mit dem Anwachsen der Großstädte und der in ihnen gezüchteten Rücksichtslosigkeit und Selbstsucht andererseits, wuchs auch die Gefahr zumal für das im Erwerbsleben rückwirkende Haustier. So bildeten sich vor rund 100 Jahren gemeinnützige Tierschutzvereine. Sie wirken für die Behandlung des Tieres durch Aufklärung des Publikums hinsichtlich der Tierpflege und haben reichen Segen gestiftet.
vei Weiße LWM
Die Höflichkeit ist eine Zier
und weiter kommt man...nur mit ihr!
Drum, lieber Freund, sei halt gescheit und ziere dich mit Höflichkeit!
Sie schmückt dich wie ein Edelstein: kein Schmuckstück kann so edel sein!
Zwar ist's bei Edelsteinen üblich — und das ist leider sehr betrüblich —: man birgt sie meistens im Tresor und holt nur selten sie hervor.
Den Edelstein der Höflichkeit, den zeig' jedoch zu jeder Zeit ganz offen, daß die Leute glotzen!
Mit dem Stein darfst du sogar protzen!