ansiürmen. Jhmn auch durch die spenden für das Kriegs- Hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz zu beweisen, daß wir im Geist bei ihnen sind, soll uns Ehrenpflicht sein.

Cripps tröstet sich seihst

Ermutigender, als wenn nichts geschehen wäre."

Stockholm, 23. April. Der bei seinem Betrugsversuch am indischen Volk so kläglich gescheiterte Schwindelagent Cripps hat sich, wie aus einer Reuter-Meldung hervorgeht, der ver­ständlicherweise sehr neugierigen englischen Presse gestellt und gleich nach seiner Rückkehr nach London über seine Mis­sion m Indien berichtet. Wenn die versammelten Presse- Vertreter allerdings erwartet haben, daß ihnen Cripps über den Verlaus der Besprechungen und über die Gründe, die die führenden Vertreter Indiens zur Ablehnung der britischen Vorschläge bestimmten, reinen Wein einschenken würde, so werden sie stark enttäuscht gewesen sein. Denn der abgeblitzte Rattenfänger beschränkte sich darauf, die Schwierigkeiten sei­ner Mission gebührend herauszustreichen und dabei sich selbst in naivster Weise Trost zuzusprechen.

So behauptete er zunächst, das indische Volk habe einen starken Eindruck von der Aufrichtigkeit und von den Ansich­ten des britischen Volkes und der britischen Regierung erhal. ten. Dabei dürfte es weit mehr die schwierige Lage Englands gewesen sein, die aus die führenden Männer Indiens ihren starken Eindruck nicht verfehlt hat und die sie in ihrem Ent­schluß bestärkte, die ausschließlich unter dem Druck der Ver­hältnisse gemachten Versprechungen des alten Jndienfc.indes Churchill abzulehnen. Daß Cripps von dieser Tatsache eben­falls durchaus überzeugt ist, geht aus seinem Eingeständnis hervor daß esin manger Hinsicht ein nicht günstiger Au­genblick für eine Regelung war". Es sei nicht leicht gewesen, so gab er zu, plötzlich die ganze Atmosphäre, die in Hohem Maße von Mißtrauen erfüllt gewesen sei, in eine Atmosphäre vollständigen Vertrauens umzuwandeln. Trotzdem kam Cripps zu folgendem trostreichen Schluß:Soweit ich betrof. sei« bin, ist das Bild daher kein düsteres Bild. Es ist ein er­mutigendes Bild, zwar nicht so ermutigend als es hätte sein können, aber ermutigender, als wenn überhaupt nichts ge­schehen wäre."

Ob sich Cripps durch solche naiven Selbsttäuschungen le. diglich wieder Mut machen will oder ob er an irgendein -Wunder" glaubt, das die Läge in Indien wieder ändern könnte, bleibe dahingestellt.

Das explodierte Otp'omatengepäck

Englische Diplomaten zu Schadenersatz verurteilt.

DNB Ankara, 23. April. Das Handelsgericht in Istan­bul hat in der Angelegenheit der Sprengstofskatastrophe im Hotel Pera-Palast in Istanbul im Mai des letzten Jahres eine hochbedeutsame Entscheidung getroffen. Die Besitzer des Hotels Pera-Palast, dessen Räume durch die Explosion schwer beschädigt wurden, hatten eine Schadenersatzklage eingereicht und sich dabei entsprechend den damaligen Ergebnissen der polizeilichen Untersuchung darauf bezogen, daß das Unglück durchras englische Diplomatengepück hervorgerufen worden war.^Das Jnstanbuler Handelsgericht hat nunmehr das Ur­teil gefällt, wonach zum Ersatz des Schadens in Höhe von 442000 türkischen Pmnd folgende Personen haftbar zu ma­chen sind: Der ehemalige englische Gesandte in Sofia, Ren- dell, der ehemalige englische Konsul in Sofia, Brenan. der ehemalige Bizekonsul in Sofia, Harrison, der ehemalige eng. lische Luftattachö in Sofia, Stanley Patrick, sämtlich derzei­tig unbekannten Aufenthalts, weswegen das Urteil durch die Presse den Verurteilten öffentlich zugestellt wird.

Das Urteil stellt fest, daß sich der Sprengstoff im Koffer eines Chiffre-Beamten der vritstchen Gesandtschaft in Sofia befunden hat.

Neue Warnung an tzte Inder

Bangkok, 23. April. Der Sprecher des indischen Natio- nalausschnsses in Bangkok befaßte uch im Bangkok-Jnüien- Rundfunk mit der Tätigkeit der sogenannten technischen Mis­sion der USA in Indien. Er führte aus nordamerikanische Industrielle versuchten heute unter dem Vorwand, Indiens Rüstungsindustrie fördern zu wollen sich in der indischen In- dustrie festzusetzen. Das indische Volk möge sich vor diesen ge­fährlichen Absichte» der Ausbeutung Indiens durch die USA vorsehen, denn wenn die amerikanischen Kapitalisten einmal in Indien Fuß gefaßt hätten, würde Indien bald in ein zweites China verwandelt werden. Indien würde damit seine Hoffnung auf Befreiung aufgeben müssen.

Feldpostmarder zum Tode verurteilt.

DNB Berlin, 23. April. Das Sondergericht Graz hat den 50 Jahre alten Reichspostangestell.ten Johann König aus Graz als Volksschädling zum Tode verurteilt. König hat vom Januar bis Anfang März 1S4g in 70 Fällen Feldpost- Päckchen für Frontsoldaten gestohlen und den Inhalt für sich verbraucht.

Spanien mit den Achsenmächten eng verbunden

DNB Madrid, 22. April. Der Berliner Vertreter oes skandinavischen Telegramm-Büros. Dr. Vigo Jensen, hatte m Madrid ein Interview mit dem spanischen Außenminister Serrano Suner. wobei der Außenminister u. a. folgendes ausführte:

Die Politik Spaniens ist genügend bekannt: Wir find nicht neutral, sondern nichtkriegführend. Es wäre für Spa- nie» unmöglich gewesen, eine Neutralität in einekv Kriege aufrechtzuerhalten. in dem auf der einen Seite die Länder kämpfen, die unsere Freunde find, und aus der anderen die- jenigrn Staaten, die sich als unsere Feinde gezeigt haben. Die Achsenmächte standen mit uns Schulter an Schulter, als wir gegen den Bolschewismus um unser Leben kämpfen.

Dies« Machte und Spanien haben die gleiche politische und nationale Ideologie und sind durch viele andere Bande mit­einander verbunden. Wir haben vier Jahre lang gegen den Kommunismus gekämpft, und die Demokratien halfen nicht uns. sondern unserem Gegner. Heute kämpfen die Demo­kratien praktisch für den Sieg des Bolschewis­mus. Das muß man sich klarmachen, ob man will oder nicht. Die Kriegspolitik der Alliierten ist heute einer sowsetischen Diktatur unterworfen.

Es kann uns Spaniern nicht gleichgültig fein, wer ge­winnt. Wir haben allen Grund zu hoffen, daß unsere Freunde siegen werden. Deshalb haben wir auch die Blaue Division an die Ostfront geschickt, die die Elite unserer Ju­gend umfaßt.

Für eine spanische Betrachiung ist das Bedeutungsvollste an diesem Kriege, daß der Kommunismus zunichte gemacht und Europa vor der Bolschewisierung gerettet werde. Ein bolschewistisches Europa würde den totalen Untergang Spa­niens bedeuten, und wir haben nicht die Absicht mit verschränkten Armen zu^u sehen Deshalb haben wir mit Bedauern beobachtet, daß gewisse südamerikanische Staaten Länder vom gleichen Blut und Geist wie Spa­nien sich in eine Lage gebracht haben die nur als Ver- neinung aller lebenswichtigen spanischen Ideale bezeichnet werden kann, und deshalb sehen wir mit Freude daß Ar- gentinien und Chile mit Sicherheit und Energie ihr Ver­ständnis der eigentlichen Bedeutung dieser gegenwärtigen Auseinandersetzung demonstriert und sich außerhalb des von den Sowjets kontrollierten Kreises von Staaten gestellt ha­ben. Es ist meine Ueb.'rzeugung, daß den südamerikanischen Ländern, die sich außerhalb des Krieges halten konnten eine sehr große wirtschaftliche und politische Zukunft Vevoriteht."

Zum Regierungswechsel in Frankreich erklärte der Außenminister:Es freut mich, feststellen zu können daß setzt auch Frankreich glaubt, daß der Krieg von den Achsenmäch­ten gewonnen werden wird. Die Evolution, die m der letzten Zeit in Frankreich vor sich gegangen ist. ist besonders inter. essant."

Oer brtttfchen Flotte mcht gelungen...

Die Auswirkungen des Handelskrieges.

Lord Ptarchwood erläßt in der neuen britischen Zeit­schriftVictory" einen weiteren Appell an die Ocfsentlich- keit Großbritanniens, der Handelsmarine zu helfen. Dabei stellt der Lord u. a. fest, daß es ganz im Gegensatz zum Weltkrieg 1914/18 der britischen Flotte in diesem Kriege nicht gelungen sei. die deutschen Seestrntkräfte in ihren Häfen zu binden. Seit dem Zusammenbruch Frankreichs beherrschten die Deutschen die Häfen und Stützpunkte, die zwischen der höchsten Spitze Skandinaviens und dem Kap Finisterre im Süden Frankreichs lägen. Es sei der briti­schen Flotte weiter nicht gelungen, die Deutschen entschei­dend zu schlagen. Aus dieser Laee aus den Meeren seien die Aufgaben, die von der britischen Handelsmarine aelöst werden müßten, in ihrem Umfang ungleich größer und ge­fährlicher geworden. Gleichzeitig hätten die Deutschen ihre Waffen seit dem Weltkrieg verbessert und tödlicher gestal­tet. Gewiß sei d.ie Blockade noch eine detz wichiigsten Waffen, mit denen England seine Feinde zu besiegen ver­suchte. Doch habe es Dentsch'and in diesem Krieg verstan­den, sich nicht nur die Voraussetzungen für eine Geaen- blockade zu schassen, sondern diele auch wirksam in die Tat umzusetzen Unglücklicherwnse sei die deutsche' Gegenblok- kade söyr erfolgreich und verhindere, daß Kriegsmaterial und wertvolle Lebensmittelsendunyen aus Uebersee die bri­tische Inselwelt erreichten

Ein: weitere Belastung für die' britischen Seestreit­kräfte stelle der Eintritt Japanerin diesen Krieg dar. Nicht nur die Gefahren, sondern auch die Härten, de­nen sich die britische Flotte und dabei ganz besonders die Handelsflotte gegenübersthe, hätten sich dabei wesentlich verschärft. Es werde immer schwieriger, die Hauptverbin- dunoslinien nach En->t<md ostenzuhalten. Lord Marchwood

verlang! zum Schluß von der enqltstyen Bevölkerung mehr Verständnis für die Ausgaben der Handelsflotte, deren Einschätzung oft gegenüber der Kriegsmarine zurückstehe. Vor allem fei erforderlich größere Verantwortung für die Lebensbedingungen der Seeleute auf englischen Handels­schiffen, wo noch häufig gehörten Klagen noch größte Mißstände und ein oft gerügtes System plutokra- tischer Ausbeutung und sozialer Rückstän­digkeit herrschen.

Der italienische Wehrmachtsbericht

DRB. Rom, 2Z. April. Der italienische Wehrin cthts- bdrichi vom Donnerslag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Vormacht gibt bekannt: In der Lyrenaika normale Spähtrnpptäligkeit. Ein feind­liches, von unserer Flak getroffenes Flugzeug stürzile bren­nend ab.

Die Bombardierung der kriegswichtigen Anlagen von Malta wurde fortgesetzt. Deutsche Jäkicr Ichoffen in Luft­kämpfen im Luftraum über der Insel atzt Spitfire und eiine Lurtiß ab. Zahlreiche andere Flugzeuge wurden am Boden zerstört.

In der vergangenen Rächt warfen englische Flugzrnge einige Bomben auf Ragusa und wiederum auch auf Lomiso ab. kein Opfer unter der Bevölkerung, unbe­deutende Sachschäden in Lomiso.

Welkere Nachprüfungen haben ergeben, daß der im Debrinc>ch*sberichl vcm 7. April erwähnte Torpedobooks- zerstörer von unsrem U-BootAradmn" unter dem Kom­mando von kapltänleutnant Oscar Gran auf der Rückkehr von einer Feindfahrt torpediert und versenkt wurde."

Fabrikbesitzer als Krlegsschieber zum Tode verurteilt

Berlin, 23. April. Der Fabrikbesitzer Karl Winterling in Rehau (Franken) sowie zwei seiner Angestellten und mehrere Ledergroßhändler und Schuhfabrikanten hatten sich vor dem Sondergericht in Bamberg wegen Kriegswirtschaftsverbrechen zu verantworten.

Winterling hatte aus Profitgier in großem Umfange unter gewissenloser Mißachtung der Kriegsvorschriften bei Häutehändlern Rinderhäute und Kalbfelle aufgekauft, in seiner Fabrik gerben lassen und dann das Leder ohne Bezugs- bescheinigung und zu hohen Ueberpreisen veräußert. Die Mit­angeklagten Angestellten bestach er durch Beteiligung an den Uebergewinnen. Beträchtliche Lieferungen erhielt besonders der Schnhfabrikant Heinrich Fischer in SeMtz, der Schuhe daraus anfcrtigte und im Schleichhandel ohne Bezugsscheine abgab.

Winterling wurde zum Tode verurteilt. Fischer erhielt acht Jahre Zuchthaus, der Ledergroßhändler Robert Baumann aus München vier Jahre und der Ledergroßhändler Gottfried Mayer aus Mitterteich zwei Jahre Zuchthaus. Die übrigen Beteiligten und die Angeklagten des Winterling erhielten hohe Gefängnisstrafen bis zur Dauer von drei Jahren.

Todesurteil gegen unsozialen Betriebs­direktor

Braunschweig, 23. April. Der Betriebsdirektor eines großen Rüstungswerkes in Braunschweig, Eugen Hnbing, hatte sich mit Hilfe seiner Privatsekretärin Alice Deitmer von dem ihm unterstellten Leiter der Gemeinschaftsküche des Werkes. Willi Gerber, aus den Beständen dieser Küche ohne Abgabe von Marken und teilweise sogar ohne Bezahlung für seine Privat­küche eine wöchentliche Fleischmenge von drei bis vier Kilo, insgesamt etwa 200 Kilo, sowie Butter von insgesamt SO Kilo abgeben lassen. Die Gefolgschaftsmitglieder, die für das Essen ihre Lebensmittelmarken abgeben mußten, beklagten sich wie­derholt aber vergeblich bei ihm über die schlechte Qualität der Verpflegung.

Der Kriegsverbrecher, der geglaubt hatte, auf Kosten seiner Arbeiter den Einschränkungen des Krieges, die seder ohne Unterscheid seiner Stellung auf sich zu nehmen hat, entgehen zu können, Wurde vom Sondergericht in Braunschweig zum Tode verurteilt, die Deitmer erhielt sechs Jahre und der ge­wissenlose Küchenleiter sechs Jahre und sechs Monate Zucht­haus.

komao von Lari Onssit

48. Fortsetzung

Aus der Reihe der Gemälde zog eines ihren Blick auf sich. Es war ihr zunächst nicht klar, worin seine magische Anziehungskraft lag. Aeußerlich drängte es sich zwar durch seine Größe aus. Aber das war es nicht allem, was Katrin in seinen Bann zog. Langsam und beinahe behutsam trat sie vor das Bild Sie starrte aus die drei Männer, die es darstellte, und war zutiefst erschrocken. Drei lunge Bergmänner dockten in einer Fels- Nische unter Tage und verzehrten ihr Frühstück. Einer hielt ein dickes Stück Brot in der schwarzen Faust, der andere eine Flasche aus hellblauem Blech, und der Dritte war noch der dunklen Wölbung zugewandt. aus der er wohl eben hervorgekrochen war. In dem matten Licht der Grubenlampen waren Haue, Schaukel und Preßluft­hammer zu erkennen Die verrußten Gesichter waren noch nicht ganz gelöst und die Muskeln der Arme und der entblößten Oberkörper spannten sich noch unter der Haut. Noch sprach aus ihnen die ungeheure Anstrengung der geleisteten Arbeit, aber die Gesichter waren schon halb aw die bescheidene Freude über die kurze Ruhepause und die nun bevorstehende Befriedigung ihres gesunden und verdienten Hungers hingegeben. Der Bergmann nun, der mit den Gedanken am meisten noch bei seiner Arbeit war. hatte eine auffallende Aehnlichkeit mit Cornelius, und diese Aehnlichkeit war es. die Katrin hatte erschrecken lasten.

Menschen kamen in den Raum. Sie blieben ebenso gebannt wie Katrin vor dem Gemälde stehen.Unheimlich echt", sagte jemand hinter ihr.

Und sehr gekonnt", meinte eine andere Stimme in einem fachmännischen Tone.Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden und ziemlich skeptisch hergekommen. Aber ich muß ehrlich sagen, das ist einfach großartig."

Das ist viel mehr als großartig, dachte Katrin, die sich von dem Gesicht des Bergmanns endlich losaerisien batte

und nun das ganze Bild aut iich wirken ließ. Der Raum teerte sich wieder. Sie trat an das Bild heran und las in der rechten unteren Seite das Signum des Malers: Cornelius 1933.

Also doch, fuhr es ihr durch den Kopf. Das war wirk­lich Cornelius. Ob der Maler vielleicht ein Bruder von ihm war?

Ihr siel der Katalog ein. Mit leise zitternden Händen schlug sie ihn aus.Bild 2? .Arbeitskameraden' Cornelius. Carola. 1933" las sie und war vollkommen verwirrt von der Tatsache, daß eine Frau dieses Bild in seiner so ausqeiprochen männlichen Austastung geschaffen hatte

Wer mochte diese Carola Cornelius woht lein? Eine entfernte Verwandte oder eine Schwester? Es mar eigent­lich unnötig, sich darüber den Kops zu zerbrechen Sie'batte vorläufig nur mit dem Bild zu tun, und wenn es sich ergab, daß die Künstlerin erreichbar war. dann würde sie auch diese aufnehmen.

Sorgfältig prüfte sie die Lichtverhältnisse und wählte danach den günstigsten Platz für die Ausnahme aus. Die Sonne lag breit aut dem Bild und ließ die Hellen Farbtöne ausleuchten Nachdem sie Blende und Entfernung eingestellt hatte, hob sie die Kamera vor ihre Augen, fing das Bild mit dem Sucher ein, und mit einem leise schnapvenden Geräusch öffnete und schloß sich der Verschluß. Zur Sicher­heit machte sie mehrere Aufnahmen und wechselte auch ihren Standort.

Verzeihung, sind Sie von der Brests?" fragte plötzlich hinter ihr eine männliche Stimme. Sie ließ die Kamera sinken und sah sich um. Dort stand em Herr mit einem hageren Gesicht und krausem, grauem Haar.

Ja", sagte sie und wollte den Ausweis aus ihrer Tasche holen.

Danke. Wenn Sie es sagen, genügt es mir. Von wem kommen Sie?"

Von Herrn Vogeljang."

Ach. mein Freund Vogelfang. Dann hat er doch Wort gehalten. Ich habe Sie übrigens länger beobachtet, gnädiges Fräulein. Mir schien es. als gefalle Ihnen dies Bild dort ganz besonders."

Das tut es auch. Außerdem interessiert es mich auch noch insofern, als ich einen der Bergleute persönlich kenne "

Der Herr schob seine buschigen grauen Augenbrauen hoch.So? Welcher ist es denn?"

Der da zur Seite sieht."

»Ach. den kennen Sie?" Das ist ja interessant.

Sie sah ihn verwundert an. ..Wieso ist das inter­essant?"

Weil ich ihn zufällig auch kenne", antwortete der Herr mit einem kleinen Lächeln.Sie lassen sich doch nicht etwa durch eine Aehnlichkeit täuschen?"

Nein", tagte Katrin bestimmt.Er heißt Cornelius wie die Malerin des Bildes"

Der Herr blickte sie nachdenklich an.Es stimmt, sagte er nach einer Weile leise.Darf ich fragen, woher Sie ihn kennen*>"

Dari ich vorher wissen, mit wem ich es zu tun habe?

Entschuldigen Sie Ich bin Professor Rogaenkamv. Die Ausstellung habe ich zum Teil mit veranlaßt "

Ob" sagte Katrin erfreut.Ich kenne Ihren Namen und Ihre Werke >ebr gut. Ich heiße Katrin Braake Dies hier ist mein erster Austrag als Photographin. Ich habe gerade mein Eramen gemacht "

Braake. Braake? Wo habe ich bloß den Namen schon mal gehört? Richtig. Jetzt fällt es mir ein. Ich war mal in einem Taaebau. an dem ein Dort Braakerstelde law Ein schreckliches Instrument, eine loaenarmte Abraumförder­brücke kroch gerade wie ein gefräßiges Ungeheuer aut das

Dort zu."

Ja", sagte Katrin und legte ihre Stirn in finstere Falten.Das Ungeheuer kenne ich auch. Es wird wobt demnächst das qanze Dorf, das nach einem Vorfahren meines Vaters benannt ist. verschlingen. Mein Vater bat hinter Braakerstelde ein Gut Es ist aenau io bedroht wie das Dort"

Schrecklich dieie Vorstellung." ^ . .

Wenn sie Wirklichkeit werden tollte, io verdanken wir eg eben dem Herrn Comestus dort auf dem Bstd. M"me Bekanntschaft mit ihm ist also nicht lehr erfreulicher Art.

Einen Angenbl'ck", sagte Rogaenkamv, eiste zur TM des S-mles und winkte iemandsn lebhaft heran.

Erstaunt und gespannt blickte Katrin, die stir sein Ver­halten keine Deutung wußte, zu dem Durchgang, m oem nach einer Weile eine Dame erschien. Sie war groß uno schlank und hatte auffallend Helles Haar. Es erinnerte an die Farbe d« Weizens tm hohen Sommer. Roggenramv sprach mit gedämpfter Stimme, aber lebhaften Gebaroen aus sie ein. und es erschien Katrin, als s« er bemüht, emen bestimmten Widerstand zu überwinden. Schließlich entschloß kick, die Dame, ibm »u kolaen sForstekuno solat-