lwnsttasle unterbunden sei. Di« japanische Flott« Hab« nach der Besetzung der Andamanen-Inseln chr« Operationsbasir über Malaya hinaus nach Westen vorgeschoben und in Anlehnung an Schönem (Singapur) und die Häfen an der Westküste Sumatras gesicherte Ausgangsstellungen zum Kampf gegen England« militärische und politische Stellung in Indien geschaffen. Da mit der Besetzung Burmas eine unmittelbare Bedrohung für Kalkutta verbunden ist, so ist man in Tokio überzeugt, daß Tschungking, der Sitz ZHchangkaischeks, aus allen britischen Kombinationen bezüglich einer Zusammenarbeit zwischen Indien und Tfchung- king ausgeschaltet ist. Nach Ansicht militärischer Kreise liegen die unmittelbaren Folgen eines Vortragens der japanischen Operationen gegen Ceylon als den wichtigsten Stützpunkt Englands im Indischen Ozean klar auf der Hand. England verliert die Herrschaft über den Indischen Ozean und damit die wichtigste Versorgungsbasis seines Empires. Wankendes britisches Weltreich! Sein Totengräber wird — Churchill sein!
Glalms Lügenpolfttt
Drei Beispiele
DNB. Berlin. 7. April. Bewies schon die Enthüllung gefangengenommener Sowjets über die Provokation, die sich die Bolschewisten leisteten, um einen Vorwaiid zum Angriff auf Finnland zu Hagen, die verlogene Polmk stastns und seiner Trabanten, so ist eine Erklärung der sow,etlichen Nachrichtenagentur Taß. das Attentat, aus den deutschen Botschafter vonPaPen. in Ankara sei von deuttcher Seite inszeniert worden, um Unfrieden zwischen, der. Türkei und ihren Nachbarn zu säen ein weiterer Beweis für dl« schamlose Liigenaaitation der Bolschewisten Der zurzeit in der Türkei geführte Prozeß gegen die Attentäter und ihre bol- schewistischen Hintermänner zeigt klar und ungeschminkt, wer Unfrieden stiften wollte. Genau so verlogen ist die Taß- Agentur mit ihrer Behauptung, die Sowjets hätten die schwedische Stadt Haparanda nicht bombardiert, obgleich die Schweden aus den Bombensplittern ganz einwandfrei die bolschewistische Herkunft ermittelt haben.
Drei Beispiele für die Lügenpolitik der Sowjets. Sir können unbeschränkt erweitert werden, denn ohne sein« Lügen kann Stalin nicht agitieren.
Erster Angriff auf Ceylon
Militärstützpunkt Colombo bombardiert.
DNB Tokio, 6. April. Das kaiserliche Hauptquartier gab am Montag um 16 Uhr laut vomei bekannt, daß Luststreitkräfte der japanischen Marine Colombo, den britischen Militärstützpunkt auf der Insel Ceylon, seit Sonntag starten Angriffen unterworfen haben, wobei schwere Schäden angerichket wurden.
In dem Communique wird gesagt, daß sich die japanischen Angriff« gegen feindliche Kriegsschiffe. Handelsschiffe und Einrichtungen der Luftwaffe sowie gegen die hauptsächlichsten militärischen Einrichtungen im Gebiet von Colombo richteten.
Madrid, 6. April Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Efe aus Newyork Ist dit Lage auf den Philippinen als äußerst kritisch zu betrachten. Die USÄ- Presse gebe zu. daß die Schlacht aus den Philippinen wahrscheinlich als verloren zu betrachten iei. Die Japaner hätten die Linie des Generals Wainwright durchbrochen, besten Truppen sich der erdrosselnden Wirkung der spanischen Angriffe nicht erwehren konnten. Auch Corregi- dor dürfte bald fallen, da japanische Bomben die Wasserbehälter zerstörten und die Insel infolge Abschnürung kei- n-"'"- ^.'sichren an Munition und Lebensmitteln e^-rlte.
Leine Feinde -er Inder
Eine Erklärung Tosos.
DNB Tokio, 6. April. Ministerpräsident Tojo erließ im Zusammenhang mit dem Luftangriff auf Lolombo am Montagnachmlllag eine Erklärung, ln der er darauf hinwies, daß Japan keinerlei feindselige Gefühle gegen das indische Volk hege. Japan sei jedoch entschlossen. England und seine militärische« Stützpunkte ln Indien anzugreifen und den englischen Einfluß zu beseitigen.
Deshalb sei auch für das indische Volk nunmehr di« Zeit gekommen, Indien für die Inder zurückzugewinnen, «r hoffe, so schließt Tojo, daß das indische Volk sich nicht wieder von englischen Versprechungen beeinflußen lassen werde.
Vierzehnjährige..Sowjeljoldalen"
Kinder zum Sturmangriff getrieben — Frane« mit erhobenen Händen gehe« voran
Von Kriegsberichter Kurt Manch
DNB..... 7. April. (PK.) Auf einem der niedrigen Panje- schlitten, auf die man sich halb liegend, halb sitzend hinkauert, fahren wir vom Regimentsgefechtsstand nach vorn. Auf dem vorderen Schlitten liegt der Oberst, der eine Kampfgruppe in den endlosen* Sumpfgebieten südlich des Jlmensees führt. Sein Rang ist nicht zu erkennen, denn wie jeder andere Soldat trägt er das -Weiße Schneehemd mit der über den Kopf gezogenen Kapuze. Wer ihn nicht kennt, weiß auch nicht, daß unter diesem Schneehemd am Waffenrock das Ritterkreuz befestigt' ist.
Obwohl es seit langem März ist, sind hier, im nördlichen Abschnitt der Ostfront, noch keine Anzeichen zu bemerken, daß die Macht des Winters gebrochen ist. Schneestürme Peitschen über die trostlose Weite des gefrorenen Sumpfes. Kaum zehn Meter weit kann man sehen. In diesem Wetter, bei Sturm und starken: Frost, fährt der Oberst Tag für Tag nach vorn, zu den weit vorgeschobenen Kompanien seiner Kampfgruppe. Sie hat einen wichtigen Abschnitt mit verhältnismäßig schwachen Kräften zu halten. Da verläßt sich der Oberst nicht auf Fernsprecher und Funk. Er will die Lage selbst beurteilen, und so kommt es, daß er^fast täglich dreißig Kilometer lange Schlitenfahrten unternehmen muß, 15 Kilometer durch den Sumpf nach vorn, 15 Kilometer zurück zum Gefechtsstand. Es gibt hier keine geschloffene Hauptkampflinie. Einige Dörfer hat der Feind, andere haben wir, wieder andere sind von keiner Seite besetzt, teilweise aber niedergsbrannt, damit sich niemand dort einnisten kann.
Heute soll das von den Sowjets überraschend besetzte Dorf P., das bisher im Niemandsland lag, von der Kampfgruppe M. genommen werden. Es muß genommen werden, denn sonst ist eine der weit vorgeschobenen Kompanken der Kampfgruppe abgeschnitten. Die zum Sturm angesetzte Kompanie wundert sich nicht, daß der Oberst auch diesmal dabei ist. Er sohlt bei keinem Angriff. Auf Skiern geht er mit seinen Männern in die Ausgangsstellung. Langsam schieben sich die Gruppen in ihren gut tarnenden Schneehemden an das vom Feind besetzte Dorf P. heran. Nicht immer trägt die Schneedecke. Der Sumpf gärt auch im Winter. Und einmal ist der Oberst bis zu den Schultern Lurchgebrochen. Ein Melder zieht ihn heraus. Nun sind die Männer dicht am Dorf. Ein letztes Verständigen, dann beginnt der Einbruch in die Feindlinien. Nach kurzem schwerem Kampf ist das Dorf genommen. Nur wenige Sowjets entkommen.
Das Schwerste aber steht noch bevor. Nachdem sich die Infanteristen notdürftig in dem eroberten Dorf eingerichtet haben, folgt eine Nacht mit dauernder Spähtrupptätigkeit auf Seiten des Feindes. Das verspricht nichts Gutes, und am nächsten Morgen erkennt man rings um das Dorf starke Feindkräfte, die sich zum Angriff bereitstellen, um den wichtigen Punkt zurückznerobern.
Uober die weite Schneefläche, die nur von einzelnen Büschen unterbrochen wird, kommen die Sowjets heran.- Unsere Männer haben warten gelernt und lasten sich Zeit, ehe sie das Feuer eröfnnen.
Da, was ist das? Aus dem Schnee erheben sich Plötzlich Frauen, einige mit Kindern auf dem Arm oder an der Hand, und kommen auf die deutschen Linien zu. Sie heben die Hände hoch, als wollten sie sich in den Schutz der deutschen Infanteristen begeben. Die bolschewistischen Truppen haben sich einen niederträchtigen, unmenschlichen Plan erdacht. Sie schicken dir Frauen und Kinder voran, um unter dem Schutz dieses lebenden Schildes bis dicht an die deutschen Stellungen Herangehen zu können. Und jetzt springen sie auch schon auf, kümmern sich nicht um die Frauen und Kinder im Niemandsland und beginnen wild zu schießen.
Mit einer derart abgründigen Gemeinheit hatten viele unserer Männer nicht gerechnet, sie glaubten, die Frauen wollten dem Terror der Sowjetarmee entrinnen, und so hörte das Schießen der MGs für eine kurze Weile aus. Nun aber wird gefeuert, was die Rohre hergeben. Die meisten Frauen haben sich, in Len Schnee geworfen, einige fallen. Auch von den Sowjets, die jetzt zum Sturm Vorgehen, kommen nur
wenige bis auf Handgranatenwurfweite an die deutschen Stellungen heran. Dann brechen auch sie im konzentrierten Abwehrfeuer zusammen. Bald deckep MO Tote das Schneefel-d vordem heiß umkämpften Dorf. Das eine schwere MG hat an diesem Morgen 10000 Schuß abgegeben! Die blutige Ernte liegt nun dicht vor den Augen der Verteidiger von P.
Aber es steht ihnen noch eine weitere, nicht weniger große Ueberraschung bevor. Als man nach dem Kampfe bas Vorfeld abgeht, erkennt man, daß an diesem Angriff halbe Kinder teilgenommen Haben! Die bolschewistische Führung hat »nter dem Druck der Kommissare und Politruks in den besetzten Dörfern alle jugendlichen 'zwangsivcise rekrutiert. 16. 15 und anch 11 Jahre alte „Sowjetsoldaten" wurden so ins Feuer und in den Tob geschickt, denn sie sind nur eine halbe Stunde über die Handhabung eines Gewehrs unterrichtet worden! Auch unter den Gefangenen finden sich einige dieser Jugendlichen. Zum Teil sind sie völlig apathisch, teils spiegelt sich in ihren Zügen noch das Entsetzen über das eben Erlebte.
Was diese jugendlichen Gefangenen anssagen, ist fast nicht glaubbar, es wird aber von anderen Abschnitten der Front bestätigt. In den Reihen der Stalin-Armee kämpfen 14- und 60-Jährige! Sie werden gewaltsam zu Soldaten gepreßt und in die eigentlichen Bataillone eingereiht. Sie besitzen im Gegensatz zu den Truppen der bolschewistischen Skibrigaden keine vollständige Uniform, keine Schneehemden und zum Teil unbrauchbare Waffen. Einige hat man sogar ohne Gewehre in den Kampf getrieben mit der zynischen Aufforderung, die Gewehre gefallener Kameraden oder eben erbeutete deutsche Gewehre zu nehmen. Das ist das Gesicht von Stalins „Winteroffensive"! Mit unmenschlichem Terror wird das Letzte an Menschen in einen sinnlosen - Vernichtungskampf getrieben. Hekatomben von Toten decken die Schneefelder im Osten und bilden eine furchtbare Anklage gegen Stalin und seine angelsächsischen Freunde in London nnL Washington.
Die Gripps-Erklärung erneut verschoben
Neu-Delhi, 7. April. Wie Reuter aus Neu-Delhi meldet, hat Cripps die Konferenz, ans der er eine Erklärung über den Jndienplan abgoben wollte, noch einmal bis Donnerstag mittag verschoben.
Die Erklärung war ursprünglich für den heutigen Dienstag angekündigt und dann ans Mittwoch verlegt worden.
Ishnson hat*e< eilig
Roosevelt verspricht „Unterstützung" der Freiheitsbewegung
Schanghai, s. April. Kaum in Neu-Delhi anaekom-°rei:. hat sich Rooswelts Sonderbeauftragter Johnson bereits in die Verhandlungen eingeschaltet. Er hatte sofort eine Besprechung mit Cripps. Wie unterrichtete Kreise annehmen, dürfte er sich im Aufträge Roosevelts für unveränderte Durchsetzung des englischen Planes einsetzen. da dieser die meisten Möglichkeiten bietet, die Lage in Indien nicht zu einer endgültigen Klärung kommen zu lassen. Aus jeden Fall aber wird er versuchen, ein Scheitern der Verhandlungen Cripps' zu verhindern. Er soll einen Brief Roosevel-s an die indischen Führer mitgebrach; haben, doch steht nicht fest, an wen dieser gerichtet ist. Johnson gab nack der Unterredung mit Cripps bekannt, daß er sofort an Roosevelt berichten werde.
Aus Washington wird berichtet, daß politische Kreise in Washington hinsichtlich des Jndien-ProblemS erklären, die USA würden bereit sein, den indischen Führern die Versicherung abzugeben, daß die USA die indische Freiheitsbewegung unterstützen wurden, so wie sie es im Laufe des vorigen Krieges im Falle Irland taten.
Mit der gleichen indischen Hast, mit der sich Roosevelt in den indischen Betrugsversuch eingeschaltet hat, werden also auch die Geschäfte Johnsons abgewickelt. Das Interesse des nach der Welrprästdentschaft strebenden Kriegsverbrechers an Indien ist wirklich auffallend.
Funkstation auf den Andamanen unverieiirk Zu der japanischen Landung auf den Andamanen-Jnsern wird noch von zuständiger japanischer Stelle mitaeieilr, daß die Funkstation und andere wichtige Einrichtungen unversehrt in javanische Hände fielen. Die Landung erfolgte so überraschend für die britische Besatzung, daß sie keine Zelt mehr fand, die wichtigen militärischen Anlagen zu zerstören.
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34. Fortsetzung
Er wärmt nicht, und es gedeiht in ihm kein eigenes Leben. Sie selbst leben auch in diesem Schatten, nämlich in dem Schatten der Braunkohle, und haben es bisher nicht bemerkt. Jetzt erst, da Ihre Frau aus ihm beraustreten will, weil sie nicht darin leben kann, wird Ihnen vielleicht bewußt, daß er überhaupt da ist. Soll ich nun — als sehender Mensch — nicht das Recht haben. Sie zu warnen, noch ein junges Leben in diesen Schatten zu ziehen, in dem es entweder verkümmern oder gegen den es sich eines Tages auflehnen wird?"
„Sie sprechen so, als lebten wir alle in einem Ge- angnis', sagte Hollborn heftig und trat an das große enster.
„So ist es, Herr Generaldirektor. Aber den Schlüssel dazu haben Sie, und Sie brauchen ihn nur in das Schloß zu stecken und die Tür aufzuschließen. Dann sind alle mit einem Male frei."
Die Stimme und die Worte rüttelten an einem Bau, den Hollborn sein ganzes Leben für gut und festgefügt gehalten hatte. Er wehrte sich gegen den Einsturz mit allen Cinwänden der Vernunft, aber er konnte nicht hindern, daß hier der Mörtel sich zu lösen und da die Steine sich zu lockern begannen. Wenn er jetzt sein Leben überschaute, dann mußte er sich eingestehen, daß es von der Arbeit um die Braunkohle beherrscht gewesen war, daß darin nichts anderes mehr Platz gefunden hatte außer in einem kleinen Winkel seine Frau. Es war ein einsames Leben, ein Leben ohne Menschen gewesen. Es waren wohl viele Menschen hindurchgegangen, manche hatten sich auch eine Weile darin aufgehalten, aber er wußte nicht mehr von ihnen, als daß sie tüchtige oder untüchtige Arbeiter gewesen waren.
Obwohl die Sonne brannte, schüttelte ihn ein Gefühl des Fröstelns. Er wandte sich um und ging mit planlosen Schritten durch das Atelier. Seine Blicke wandelten imker. als suchten sie einen Weg aus der Wirrnis seiner
Gedanken. Plötzlich blieb er in einer Ecke stehen. Gebannt staMe er auf einen halbfertigen Frauenkopf. Der Stein war noch roh behauen, aber die Züge zeichneten sich schon deut- "ch unter den Unebenheiten ab. Irgendein Ausdruck in dem Gesicht sprang ihm gewaltsam entgegen und grub sich in seine Erinnerung, darin bohrend und suchend.
„Wer ist das?" fragte er mit rauher Stimme, sich zu Roggenkamp halb umwendend.
„Das ist die Mutter von Cornelius", sagte der Professor, fertig "^ Pfeife ausklopste. „Der Kopf ist noch nicht
„So", memte Hollborn enttäuscht, aber das Gesicht zog
Cornelius ?ne Blicke auf sich. „Das ist die Mutter von
Plastik" eigentlich nur eine Skizze für eine große
,.. »Em merkwürdiges Gesicht", sagte Hollborn leise und schüttelte den Kopf.
„Ja. Es sind zwei Gesichter in einem. Das Gesicht einer Frau die Schweres erlitt, und das Gesicht einer Mutter voller Stolz auf ihren Jungen, aber leise durch- fchimmert von dem Leid darüber, daß sie sich von ihm trennen mußte. Es ist schwer, diese verschiedenen Aus- orucke m einem Gesicht wiederzuaeben. Ich bin mit dem Versuch auch noch nicht zufrieden/
Hollborn nickte in Gedanken verloren. Dann sagte er »Je langer ich dieses Gesicht betrachte, um so mehr Sie Zu verstehen. Aber ick werde noch länger Nachdenken müssen, bis ich davon überzeugt bin. daß sie richtig waren."
- ^--^Enn Sie den Lebensweg dieser Frau dort kennen wurden, brauchten Sie über meine Worte nicht lange nach- zudenken. Sie hat geliebt und hat unter ihrer Liebe wie wohl selten eine Frau. Der Mann, den sie diese. Liebe als ein selbstverständliches Geschenk ^ keine /Eit, über sie nachzudenken, weil er Zukunft ^ hatte. Er sprach immer nur von seiner
, --/der ist das nicht richtig für einen jungen Menschen?" unterbrach ihn Hollborn beinahe heftig. „Ist es nicht besser, Er sich Mit Dummheiten oder fragwürdigen Genüssen der Gegenwart verzettelt?"
„Sicher ist das besser. Ich mache ihm auch keinen Borwurf, daß er an seine Zukunft dachte. Aber das junge Mädchen, das eine Weile neben ihm hergegangen war. batte auch em Recht, an leine Kukunst zu denken. Das
durste es aber nicht. So schwieg es und schämte sich seiner selbst."
„Sehen Sie, das war nun wieder ganz verkehrt. Gs hätte sich durchsetzen müssen, unter allen Umständen. Ich sage das, weil ich etwas Aehnliches selbst mal erlebt habe, als ich noch iung war."
Roggenkamp lächelte auf eme feine, überlegene Weise. „Hinterher haben wir alle gut reden, zumal, wenn wir älter und weiser geworden sind, Herr Hollborn. Ich habe damals auch geschwiegen, ich habe mich auch nicht durch-
„Wie soll ich das verstehen?" fragte Hollborn und sah ihn verständnislos an. ^
„Ich hatte dieses Mädchen sehr gern und sah. wie es litt. Ich habe nur einmal versucht, es zu warnen, habe ihm einmal gesagt, daß es den Mann, der seiner nicht wen war. aufgeben solle. Ich habe dann geschwiegen, weil es mir den Vorwurf machte, ich sei ja nur eifersüchtig. Heute weiß ich. daß ich hätte weiterreden, ihm immer wieder zu- setzen sollen, und es wäre ihm viel Kummer erspart geblieben." ^ ^ .
und es wäre doch noch Ihre Frau geworden, haben Sie vergessen hinzuzusügen." ^ -
Roggenkamp schüttelte den Kopf. Eine leise Trauer überschattete sein Gesicht. „Nein. Damals nicht. Dazu war es ein zu ehrlicher und anständiger Mensch.
„Und was ist dann aus der'Frau geworden?
„Sie hat schließlich selbst den Entschluß gefaßt, den Mann auszuaeben, weil sie fürchtete, ihm ein Hemmnis Mr seinen Aufstieg zu sein. Dabei war sie eine Arm, die bereit gewesen wäre, mit ihrem Mann durch dick und dünn zu gehen. Sie hat dann einen Landarzt geheiratet, einen Doktor Cornelius — das habe ich aber erst viel spater erfahren —. Die schönsten Jahre ihres Lebens, vielleicht sogar ihr ganzes Leben, hat sie einem Manne geopfert dem der Mensch weniger galt als die Sache, der er Nw verschrieben hatte. Verstehen Sie jetzt, weshalb ich nur das Recht nehme, zu Ihnen von meinen Besorgnissen zu
^ ^Hollborn antwortete nicht. Er ging zu dem Tisch, an dem sie gesessen hatten, zurück und nahm semen Hut uno seine Aktentasche. Sein Gesicht war versa,lassen uno undurchdringlich. Er warf noch einen Blick auf den steinernen Frauenkopf, dann gab er Roggenkamp die Hand. danke Ihnen, daß Sie mir soviel Zelt gewidmet haben sagte er in einem höflichen Tone.