Maginotgeist
in Frankreichs Wehrwirtschaft
WM. Di« Besetzung eines Gebiete» von Frankreich, Lar in seinem Umfange etwa drei Fünftel des früheren deutschen Aitreichs entspricht, gestattete uns einen Einblick in die französische Wehrwirtschaft vor und während des Krieges, umsomehr, als in dem besetzten Gebiet der Schwer- punkt der franzdsilchen Schwer- und Rüstungsindustrie lag. Insbesondere ist die Kohlen- und Erzgrundlage der französischen Wirtschaft zum überwiegenden Teile in deutscher Hand.
Während bis 1914 Frankreich sich mit Recht immer sei- ner außerordentlich ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur rühmte, kann man das von der französischen Wirtschaft nach 1918 nicht mehr sagen. Die Beute von Versailles ist den Franzosen in gewissem Sinne zum Verhängnis geworden. Man schlug bewußt die Entwicklung zum Industriestaat ein, vernachlässigte die Landwirtschaft und übersah dabei die schweren Mängel, die einer solchen Entwicklung Frankreichs anhaften muhten. Abgesehen von Eisenerz und Kali fehlte es Frankreich an der erforderlichen breiten Rohstoffbasis für eine wirklich großindustrielle Entfaltung. Vor allem war es der Mangel an Kohle, der stets einen schweren Hemmschuh bildete. Mußten doch rund 30 v- H. des Kohlebedarfs ein- geführt werden. Dazu fehlten ihm die wichtigen Nichteisenmetalle ebenfalls fast gänzlich und muhten also durch Einfuhr beschafft werden. Auch Baumwolle und Wolle produ-' zierte Frankreich nur in ganz geringem Umfange. Die Erzeugungsmöglichkeiten seines riesigen Kolonialreiches verstand es nicht nutzbar zu machen. Lediglich die Kautschuk- Produktion in Jnüochina deckte einigermaßen den französischen Bedarf, lpar aber im Kriegsfall stark transportgefährdet.
Die industrielle Entwicklung wurde also mit einer gefährlichen Abhängigkeit von überseeischen Zufuhren bezahlt. Außerdem entzog die Vermehrung der Industriearbeiterschaft der sowieso menschenarmen französischen Landwirtschaft mehr Arbeitskräfte. als gut war. Die viel erörterte Verniggerung Frankreichs ist eine direkte Folge der gewaltsam forcierten Industrialisierung. Dazu kam die jahrelange Mißwirtschaft eines hemmungslosen Parlamentarismus. der sich mehr und mehr in eine Abhängigkeit, ja in eine Hörigkeit von der englischen Politik hineinmanöo- rierte, ohne zu erkennen, daß die politischen Ziele Englands keineswegs den französischen Interessen dienten, sondern letztlich darauf hinausliefen, Frankreich und sein koloniales Imperium dem britischen Empire einzuverleiben.
Auf dieser Grundlage konnten die an sich zweifellos guten Eigenschaften des fleißigen und sparsamen französischen Arbeiters sowie des französischen Unternehmers nicht zur Entfaltung kommen. Es fehlte der französischen Wirtschaftspolitik genau so wie der großen Politik an einer mitreißenden Idee. Der Gedanke der „Sicherheit" beherrschte auch auf wirtschaftlichem Gebiet das Denken. Auf Sicherheit war die französische Politik bedacht und baute die Maginotlinie. Aus Sicherheit war aber auch der französische Unternehmer- und Kapitalbesitzer bedacht und nahm infolgedessen Betriebsverbesserungen und Erweiterungen nur dann vor, wenn der Staat ihm das Risiko abnahm. Durchgreifende Modernisierung von Betrieben war eine Seltenheit.
Dieses Bild zeigt sich nicht nur in kleinen und Mittelbetrieben. sondern auch in Großbetrieben weltbekannten Namens, wie beispielsweise Schneider-Creusot. Der erste Eindruck dieses Werkes hat besonders bei denen, die aus dem modernen staatlichen Arsenal von Bourges nach - Creusot kamen, zu dem Eindruck geführt, daß man es hier mit einem vollkommen veralteten und rückständigen Werk zu tun habe. Bei Näherer Kenntnis des Werkes stellt sich dieser Eindruck allerdings als falsch heraus. Die Schneiderwerke in Creusot haben sicherlich im Bau von schweren Maschinen, insbesondere von schweren Schmiedestücken, ganz Beachtliches geleistet. Hauptfabrikate waren Geschützrohre und Schwermaschinen, wie Turbinen, Dieselmotoren. Lokomotiven usw.; auch der Stahlhochbau. Brückemund Hafen- aniagen gehörten zum Fabrikationsprogramm. Recht modern und leistungsfähig sind die mechanischen Werkstätten. Aber rund 30 v. H. des gesamten Maschinenparks müssen voch als veraltet bezeichnet werden, und in seiner gesamten Anlage und Organisation kommt das berühmte französische Werk weder mit deutschen Rüstungswerken noch etwa mit den Skodawerken in Pilsen oder dem einstigen polnischen Rüstungswerk Stalowa Wola mit.
Verhältnismäßig modern sind eigentlich nur die Werke der Luftwaffenindustrie und die großen Kraft- wagenbetriebe. Wenn man aber sieht, wie in der Nähe von Paris die Hispano-Suiza-Werke eine unterirdische Motorenfabrik angelegt haben, so begreift man. daß in der französischen Industrie der gleiche Geist derMaginot- linie lebte, der aucki für dir Mtlitärvolitik Frankreichs so verhängnisvoll war. Man glaubte, um üen per,vnuuM Einsatz durch die Anlage von Befestigungen und die Unterstützung von Bundesgenossen herumkommen zu können. Statt die eigenen Werke auszubauen und auf den modernsten Stand zu bringen, gab man den T s ch e ch e n und P o - l e n Anleihen zum Ausbau ihrer Rüstungsindustrien. Erst 1938 letzten Bestrebungen ein, die Leistungsfähigkeit der französischen Wehrwirtschaft zu heben. Das zeigt sich darin,, daß man oft in Anlehnung an eine bereits vorhandene Fabrik Rüstungsbetriebe baute, wie beispielsweise ein Pro- pellerwerk im Anschluß an ein vorhandenes Holzbearbeitungswerk. Wahrhaft großzügig war man lediglich in der Beschaffung von kriegswichtigen Rohstoffen. Diese wurden^ in einem Ausmaße vorgefunden, das wir seit 1914 nicht mehr kennen. Doch es war zu spät. Als die Maginotlinie zu- fammenbrach, war auch das Schicksal der französischen Wehrwirtschaft besiegelt. Ein weiteres halbes Jahr Zeit hätte den Kamps sicherlich bedeutend schwerer für uns gemacht. Daß aber Frankreich um dieses halbe Jahr mrück war. ist eine Folge des Maginotgeistes auch in ieiner Wirtschaftspolitik, dieses Geistes, der in Wahrheit nichts anderes ist als der Geist der Resignation eines vergreisten und weitgehend degenerierten Volkes. Frankreichs völkischer Rückgang ist und bleibt die Hauptursacke seiner Niederlaae.
Erfolgloser englischer Angriffsversuch aus deutsche Handelsschiffe im Kanal.
DNB. Berlin, 23. Okt. Am 21. 10. versuchten britisch« Flugzeuge im Kanal deutsche Handelsschiffe mit Bomben anzugreifen. Das heftige und gut liegende Abwehrfeuer der Schiffsflak der in der Nähe befindlichen Kriegsfahrzeuge wehrte den Angriff ab. so daß die Briten ihre Bomben in di« See warfen. Die deutschen Schiffe konnten nh-n« jeden Schad»n ihren Weg fortsetzen.
Bericht des Sbeekommandoü der Wehrmacht
Immer «eue Briinde In London — Treffer in Anlagen der Rüstungsindustrie, Truvvenlagern «. Flugplätze
Berlin, 22. Dkl. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
«Im Laufe des 21. 10. griffen kampfverbände London und andere wichtige Ziele ln Mittel- und Südengland mit Bomben an. In London entstanden zahlreiche neue Brände. In den Flugmolorenwerken von Leyland nördlich Livervools und ln zwei anderen Anlagen der Riistange- industrle wurden wichtige Montage- und Maschinenhallen zerstört, Durch Treffer auf Truppenlager und .Flugplätze gelang es, Hallen und am Boden stehende Flugzeuge zu zerstören, weitere wirkungsvolle Angriffe gatton mehreren Grotzöllagern und Hafenmilagen.
Belm Angriff aus einen Geleiizug an der Osiküste Englands erhielt ein Handelsschiff von 3990 DRT mittschiffs einen so schweren Treffer, daß mit seinem Verlust zu rechnen ist.
In der Nach! zum 22. 19. nahmen die Vergeitungssiüge gegen London und die Angriffe auf andere Städte Großbritanniens ihren Fortgang. In kriegswichtigen Anlagen in Birmingham. Coventry und Liverpool konnten Brände und Explosionen festgestckt werden.
Das Verminen britischer Häsen wurde ohne Unterbrechung fortgesetzt. Marineartillerie nahm erneut Dover unter Feuer.
Mehrere englische Schnellboote beschossen ein Vorposten- bool mir Maschinengewehren. Das Vorpostenboot erwiderte. unterstützt durch Küstenbatterien der kriegsma- rine, das Feuer. Lin feindliches Schnellboot wurde versenkt. die übrigen drehten ab.
In der Nacht in Deutschland einfliegende feindliche lugzeuge warfen einige Bomben ab. ohne militärischen achschaoen anzurichten.
Der Gegner verlor gestern zwei Flugzeuge, davon eines durch Flakartillerie Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt."
4g.. 59. und 51. Luslsieg von Mörders.
DNB. Berlin, 23. Okt. In einem Luftkampf zwischen sechs deutschen Messerschmitt-Jägern und 15 englischen Hurricanes-Flugzeugen errang Major Mölders am Dienstag seinen 49.. 50. und 51. Luftsieg.
Brandstifter wieder über Hamburg
» Brandbomben bündelweise aus Wohnstätten.
DNB Hamburg, 22. Okt. Von Tag zu Tag tritt das gemeine Mördergesicht Englands krasser in Erscheinung. Zuschriften an die Zeitungen bezeichnen es als „Wunsch der englischen Nation, deutsche Frauen und Kinder zu bombardieren". Sie sind gepaart mit widerlichen Beleidigungen und Beschimpfungen des deutschen Volkes, wie wir sie erst gestern aus dem Mund des frommen Bischofs von Portsmouth vernahmen. Willfährige Werkzeuge dieser Mordgier und Verrohung sind jene Flieger, die Churchill nachts nach Deutschland schickt. Auch in Hamburg haben sie
Vas in ver Nacht zum Dienstag wiener vewtejen. Miltta» rische Ziele sind diesen Untermenschen völlig gleichgültig/ sie wollen durch blutigen Terror die friedliche deutsche Bevölkerung eilsichüchtern.
Da man sich ln England anscheinend darüber klar geworden ist. daß durch das disziplinierte Ausstichen der Lufi- schuhräume die britischen Mordabsichken weitgehend vereitelt werden, hat man einen neuen, finsteren Plan ausgebrütet. Die Engländer warfen letzthin ganze Bündel schwerer Brandbomben aus reine Wohngebiete. So will man versuchen, das durch jahrelange Sparsamkeit erworbene Hab und Gut der Zivilbevölkerung zu vernichten.
«o ^ca^l m yamourg.
Der oftmals bewährte eiserne Sperrgürtel der Flak zwang die Flieger Churchills weit außerhalb der Stadtbezirke ihre Sprengladung über Bord zu werfen und lehr große Höhen aufzusuchen. Aus dieser Höhe flogen sie nach altbewährter Methode wieder über ausgesprochene Wohnviertel, in deren Nähe nicht die geringste Spur einer militärischen oder kriegswichtigen Anlage zu finden ist Ziel- und wahllos prasselten die Brandbomben aus eine große Anzahl von Häusern, die Heimat und Zuflucht überwiegend einfacher schaffender Volksgenossen bilden Ein Wohnblock war das Ziel unzähliger Brandbomben, die teilweise erheblichen Schaden an dem Eigentum der Bewohner anrichteten. Insgesamt wurden über 30 Häuser in Mitleidenschaft gezogen. In der Mehrzahl gab es glücklicherweise nur Dachstuhlbrände. Die Flammen vernichteten alles, was diese Räume bargen. Besonders kraß ist ein Fall, in dem eine lehr große Anzahl Bomben auch die unter dem Dachboden liegenden Wohnungen stark beschädigte. In der Wohnung eines Feinmechanikers, der sich in langen Jahren mühsamer Arbeit und unter Auferlegung größter Sparsamkeit ein schön ausgestattetes Heim geichaffen hatte, wurde die Inneneinrichtung .fast völlig zerstört. In einer anderen Wohnung sind die Möbel zertrümmert, und sämtlicher Hausrat ist vernichtet. Die für den Winter eingelagerten Kartoffeln und selbst Konserven sind ungenießbar geworden, Wäschestücke und Bettzeug sind verbrannt, die Reste von Fahrrädern liegen umher.
So, wie es hier aussieht, ist das Bild auch in den Nachbarhäusern, überall liegt Brandstiftung im wahrsten Sinne des Wortes vor. Dank der unermüdlichen Bereitschaft der Selbstschutzkräste, der Polizei und der Feuerlöschpolizei konnten die zum Teil entstandenen Großfeuer nicht weiter Umsichgreifen. Immerhin waren aber außer dem sehr großen materiellen Schaden an privatem Gut mehrere Schwer- und Leichtverletzte zu verzeichnen Auch in anderen Wohngegenden wurde eins große Anzahl Brandbomben mit gleichen Wirkungen abgeworfen.
Auch dieix neuesten britischen Schandtaten in Hamburg zeigen, wie notwendig und berechtigt die deutsche Vergeltung ist. Mörder können nicht hart genug bestraft werden.
Rattenücker Tsrvedoangrm im Schwarzen Meer
Sechs Dampfer versenkt — Schwere Treffer auf britischem Kreuzer
Rom, 22. Okt. Der ....^e Wehrmachtsbericht vom
Dienstag hat folgenden Workiaut:
«Vas hauplquarlier der Wehrmacht gibt bekannt: Im südlichen Roten Meer liefen in der Nacht zum 21. Oktober unsere Torpedoboote aus. um einen großen feindlichen Geleitzug, der von größeren Zerstörern stark geschützt und von Erkundungsflugzeugen ausgemacht worden war. zu stellen. Einem italienischen Torpedoverband gelang es gegen Mitternacht den Geleitzug zu entdecken: er griff trotz des heftigen Feuers der feindlichen Kreuzer und Zerstörer mehrere Einheiten mit Torpedos an. kurz nach dem ersten Zusammenstoß griff eine weitere italienische Torprdobootslot- tille den Geleitzug ebenfalls an. wobei es gleichfalls gelang, einige Dampfer zu torpedieren.
Nach dieser Aktion entspannen sich zwischen unseren Torpedobooten und den überlegenen feindlichen Einheiten heftige Nachtkämpfe, die bis in den frühen Morgen hinein dauerten. Um diese Zeit wurde ein feindlicher kreu- e r vom Sydney-Typ (8999 To.), der in den Aktionsbereich er Küstenbakterien der italienischen Kriegsmarine au? den Inseln des südlichen Roten Meeres gelangt war. von einer kustenballerie rasch und wirksam unter Feuer genommen. Der wiederholt getroffene und schwer beschädigte Kreuzer mußte sich in langsamer Fahrt zurückziehen. Später wurde der Kreuzer bewegungslos und in großen Schwierigkeiten beobachtet, während andere englische Einheiten zu seiner Hilfe herbeieilten.
Insgesamt wurden bei diesen Aktionen sechs Dampfer versenkt und weitere schwer beschädigt. Trotz der heftigen Kämpfe wurde nur ein einziges italienisches Torpedoboot von dem Feuer feindlicher Kreuzer getroffen. Trotz schweren Schadens konnte es in den Schuh der italienischen kü- stsnbatkerien gelangen. Die Verletzungen unter der Besatzung sind reicht.
Beim Morgengrauen wurde der feindliche Geleitzug auch noch von unserer Luftwaffe angegriffen, die mit den gegnerischen Jägern in Kampf geriet und ein Flugzeug vom Typ Gtoster traf.
2n Nordairtkahal untere Luslwanr Jura. Alanten Bagush, Barackenlager ln Marsa Matruk und in El Dada, die Luftstützpunkte von Howman. westlich von Alexandria, Helwan (südlich von Kairo) und den Flottenstützpunkt von Alexandria bombardiert. Ueberall sind positive Ergebnisse tntz der »edyasten feindlichen Ftakabwehr erzielt worden. Die seindliche Luftwaffe hat gegen unsere Truppen Angriffe omchgesührt. wobei es einige Verwun- Oeke gab. Außerdem wurden vc-n ihr zwei deaüich gekenn- rrichnet« Feldlazarette in der Gegend von Ugbug angegriffen, wobei acht Insassen verletzt wurden. "
In Ostafrika überraschte bei Liboi (Kenya) eine unserer Patrouillen feindliche motorisierte Abteilungen und schlug sie in die Flucht. Unsere Flieger bombardierten die Hafenanlagen von Aden, einige Lastkraftwagen bei Loki- taug (Kenya) und die befestigten Stellungen sowie den Flughafen von Gariffa, wobei zwei feindliche Flugzeuge am Boden zerstört und ein Jagdflugzeug im Kamps abge- schossen wurden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurück- gekehrt.
Die feindliche Luftwaffe griff Aiscla, Gura, Deeamere tznd Maffaua erfolglos ap. ferner Saffala, wobei es einen
verwundeten gab. uns Asmara. wo orei verwunoece zu beklagen sind und leichter Sachschaden entstand."
Der frühere polnische Außenminister Beck verhaftet
Der frühere polnische Außenminister Beck wurde der Snagov in der Umgebung von Bukarest verhaftet. Man war aus die Spur gekommen, daß er seit 14 Tagen seine Flucht vorbereitete. In seiner Tasche fand man einen englische» Baß.
DNB. Bukarest, 23. Okt Dis weiteren Untersuchungen über den Fluchtversuch des früheren polnischen Außenministers Beck haben die englische Gesandtschaft in Bukarest immer stärker belastet. So zeigte Beck als Legitimation einen gefälschten englischen Diplomatenpaß vor, den ihm der hiesige englische Gesandte einhändigte. Wie Beck weiter angab. hat ihm der englische Gesandte, obwohl Her Beck erklärte, daß er über genügend Geldmittel verfüge, auch weitere 2 Millionen Lei zur Durchführung de» Fluchtplanes gegeben mit der Bemerkung „Geld spiele in vielem Falle keine Rolle". Das einzige Gepäckstück, das Beck bei sich trug, war ein Koffer, der ein Sende- und Empfangsgerät enthielt. Auch diesen Geheimsender erhielt er von den Engländern.
Himmler im Alcazar
Madrid, 22. Okt. Nach Beendigung seines Besuches im Schloß Escorial begab sich der Reichsführer U Himmler in Begleitung des Chefs der spanischen Polizei nach Toledo. Än der Straße nach Toledo standen Zivilgarde und ^ulglreoer der Fcuange Spalier. Die Ortschaften waren mit deut'chrn und spanischen Fahnen geschmückt. An der - Grenze der Provinz Toledo wurde Reichsführer Himm- er von dem spanischen Zivilgouvsrneur begrüßt. Am Ein- zang der Stadt erwarteten die Spitzen von Partei, Staat ind Stadt sowie hohe Militärs den Reichsführer. Nach Ab- chreiten einer Ehrenformation der Falange begab sich Himmler in den Alcazar. vor dem eine Kompanie Polizei nit einem Musikzug. und eine Abteilung Falangejugend an- '.etreten waren. Am Eingang des Alcazar wurde er. von General Moscardo erwartet. Darauf besichtigte der Reichs» ührer den Alcazar unter Führung des heldenmütigen Verteidigers der Burg. Himmler verweilte längere Zeit vor der Gedenktafel der Gefallenen und der Erinnerungsschrift, die an das denkwürdige Telefongespräch zwischen General Moscardo und seinen Sohn erinnert.
Anschließend fand im Rathaus von Toledo ein Empfang statt, worauf der Reichsführer nach Madrid zurückkehrte. Die Madrider Presse berichtet in großen Schlagzei- en in allen Einzelheiten über den Verlauf des Besuches lies Reichsführers in Madrid, Toledo und Escorial.
Die spanische Presse steht unter dem Eindruck des Bruches des Reichsführers U Himmler in Spanien und bringt paltenlange Berichte und zahlreiche Photos über die Beuche des deutschen Gastes- In ihren Leitartikeln unterstreihen die Zeitungen, daß die Kundgebungen, die dem Reichs- ührer immer wieder dargebracht werden, der beste Beweis leien für die Wertschätzung, die dem deutschen Gast und dem deutschen Volk entaeqenaebracht werden.