Sie halten Wacht im Mittel meer. Geschütztürme eines italienischen Kriegsschiffes. — Daneben: Die Luftwaffe hat großen Anteil an den Erfol gen der kolonialen Streitkräfte. — Darunter: General Graziani, Ober- kommandieren- der der Kolo nialarmee.
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Aer Kolonialkrieg des faschistischen Italiens — An der 6Z00 Kilometer langen Front wurde der Feind wiederholt entscheidend geschlagen Bewährungsproben der italienischen kolonialen Streitmacht
An dem gewaltigen, ihnen von England aufgezwungenen Ringen, haben die beiden Achsenmächte in der Praxis gleichlaufende Ausgaben übernommen, die jedoch im Raume ganz verschieden sind. Während die Wehrmacht Deutschlands unaufhörlich und immer schneller gewaltige Schläge "" aus den „Kopf" niedersansen läßt, der die vielfältige Struktur des britischen Jmpe- riums lenkt, hat das faschistische Italien auf Grund seiner geographischen Lage die ^ Aufgabe erhalten, England ins „Herz" zu treffen. Dieses Herz bildet das System der Lebensnerven der Sicherheit und Macht, die Großbritannien durch Jahrhunderte klug auf das Mittelmeer, das Rote Meer und den Indischen Ozean verteilt hat.
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Nach dem Kriegseintritt Jta liens eröffneten seine Kolonialtruppen die Feindseligkeiten an allen afrikanischen Fronten, nämlich an der libyschen West- und, Ostfront sowie an den Fronten von Jtalienisch-Ostafrika. Diese berühren den Englisch-Aegyptischen Sudan, die französische Somaliküste, das ehemalige Somaliland (und Kenia. Insgesamt sechs endlose Kampffronten über eine Weite von insgesamt 9300 Kilometer! Der italienische Kolonialkrieg entbrannte vom Mittelmeer bis zum Indischen Ozean. Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich schied die libysche Westfront aus; es verblieben aber noch fünf Fronten mit etwa 6300 Kilometer Länge. Boden- beschafsenheit, Klima und Entfernungen zählen in diesem Krieg genau so als Gegner wie der Feind und müssen durch zweckentsprechende, umfassende Maßnahmen hauptsächlich auf dem Gebiet des Nachschubwesens besiegt werden. Trotz dieser riesigen Schwierigkeiten, zu denen noch die Widerstände der gegnerischen Kraft hinzutreten, hat die italienische koloniale Streitmacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft die ihr gestellten Ausgaben siegreich gelöst.
Die italienischen Landtruppen bewegen sich aus allen Fronten aus gegnerischem Gebiet. Gleichzeitig setzen die Luftstreitkräfte nicht nur ihre ständige direkte Unterstützung der Land- und Seestreitkräfte fort, sondern auch ihre Hammerschläge auf die Stützpunkte des britischen Imperiums, die innerhalb ihres größten Aktionsradius liegen. Die koloniale Seemacht Italien hat an anderer Stelle durch vielleicht unbekanntere, aber nicht weniger verdienstvolle Aktionen dazu beigetragen, die eigenen Gewässer zu verteidigen und die des Gegners unsicher zu machen.
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sondern auch Ausgangspunkte für weitere Angriffe erhalten.
Schließlich griffen die italienischen Kolo- nialtrnppen nach gründlicher Vorbereitung der Menschen und unter gewaltigem Einsatz von Nachschubmitteln Britisch-Somaliland an. das sie in nur 17 Tagen eroberten, obwohl ihre Ausgangsstellungen zum Teil 400 Kilometer weit von den Zielen entfernt waren und sie in der heißesten Jahreszeit gänzlich unwirtliche Gebiete durchgueren mußten, die für den Einsatz größerer Massen von Menschen, Tieren und Kraftwagen denkbar ungeeignet sind.
Die Eroberung von Britisch-Somaliland hat, worauf bereits des öfteren hingewiesen wurde, einen der Kernpunkte der strategischen Abwehr- und Angriffsorganisation zerschlagen, die mit der Zeit von den Engländern an der Mündung des Roten Meeres und im Golf von Aden aufgebaut worden waren zwecks Beherrschung der Weltverkehrs-
stratze nach Indien zum Schaden der anderen Völker. In Zukunft wird sich erweisen, ob der Vorstoß -auf Sollum nicht das Vorspiel für die Zerschlagung eines weiteren Kernpunktes am Suez-Kanal ist.
Die Eroberung von Britisch-Somaliland ist ein Ruhmesblatt für die italienische koloniale Streitmacht, denn an den Operationen haben nationale Verbände des Heeres, der Schwarzhemden, der Luftwaffe und Abteilungen der Kolonialarmee teilgenommen, die aus allen Stämmen des Imperiums gebildet wurden. Mit bewunderungswürdigem Kampfgeist und großer Zähigkeit überwanden sie bei dieser Gelegenheit Gefahren und riesige Anstrengungen. Allein sieben Kolonialbrigaden (sie heißen so. weil sie aus Eingeborenen bestehen und von italienischen Offizieren und Unteroffizieren und Angehörigen von Spezialwaffen geleitet werden) waren bei dieser Gelegenheit eingesetzt. Sie haben sich hier wie Wochen später an der
Links: Landetruppen kurz vor dem Ein- schisfen in die Transportflugzeuge. Rechts: Teile einer italienischen Kolonialbrigade und motorisierte Einheiten auf dem Marsch durch die Wüste. Unten: Italienische Unterseeboote sind ein gefährlicher Gegner der Briten.
Photo: Scherl (3). Weltbild, Mauritius (2) (M).
So wurden zuerst die an der libysch-ägyptischen Grenze von den britischen Panzerverbänden vorgetragenen Angriffe nicht nur glatt abgeschlagen; die letzte große Aktion der italienischen kolonialen Streitkräfte gegen Zeila und Sollum hat ihre Ueber» legenheit über die britischen Streitkräfte in jeder Beziehung erwiesen und den Engländern zum Bewußtsein gebracht, daß ihre Stellung in Aegypten erschüttert ist. In Erythräa wurde Kassala. das Tor zum Sudan, durch eine blitzschnelle Ueberraschungs- aktion eingenommen. Während sein Besitz einerseits den Wert der Eisenbahn Port Sudan—Sennar vernichtet, erleichtert er andererseits weitere Entwicklungen in der Richtung auf den mittleren Nil. In Amara wurden die Plätze Gallabat und Kurmuk erobert, die weitere Aktionsmöglichkeiten nach der großen Sudanebene hin eröffnen. In Richtung Kenia wurde das ganze vorspringende Gebiet abgeschnitten, das sich auf den hohen Julia zu erstreckt; außerdem wurden die Karawanenknotenpunkte Mojale und Buna besetzt. Auf diese Weise haben die Italiener ihre Front beträchtlich verkürzt,
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libysch-ägyptischen Grenze bei dem Vorstoß auf Zeila und Sollum bewährt.
Der Krieg, den die Italiener in Afrika führen, spielt sich in unwirtlichen und unzugänglichen Gebieten ab. die tausende Kilometer weit von dem Mutterland entfernt liegen. Die Tatsache, daß die Verbindungslinien von dem Mutterland zu dem Kriegsschauplatz sehr weit sind und vom Feinde freigehalten Werden müssen, soll da gar nicht in Erwägung gezogen werden. Aber jedes Gebiet hat seine ^ besonderen geographischen und ethnologischen Eigentümlichkeiten, die untereinander sehr voneinander abweichen. Trotz des passiven Widerstandes der Natur, die sich den Italienern gegenüber oft sehr stiefmütterlich erwies, und trotz der kräftigen Gegenwehr des Feindes kämpft der Soldat des neuen und sich ewig wieder erneuernden Italiens unter dem siegverheißenden Banner des faschistischen Glaubens. Nachdem Frankreich erledigt ist, haben sich seine ganzen Kräfte gegen England gewendet. 11- Somma