Wartlielanü, öle Kornkammer ües Netches

Riesige Flüchen fruchtbarster Erbe versprechen reichen Aeberschuß / Deutsche Vrbnung und Tatkraft

schaffen tiefgreifende Veränderungen / Varcheland ist Lukunftsland

Wartheland ist so ganz die richtige Bezeichnung für diesen neuen deutschen Gau. Wer dieses Land bereist, trifft immer wieder auf den Warthefluß, der es in mehreren weit ausholenden Bögen durchzieht. Die landschaftlichen Schön­heiten seiner Ufer und die vielen Schiffe, die auf dem Flusse als auf der Haupt­verkehrsader des Landes fahren, geben ihm weitgehend das Gepräge. Sonst sind die weiten Ebenen das Kennzeichen des Landes, in denen ungehemmt der Pflug die fruchttragende Erde durchzieht. Einem jeden offenbaren sich auf den ersten Blick die großen landwirtschaft­lichen Ertragsmöglichkeiten dieses gro­ßen deutschen Gaues. Es ist ein Agrar­land reinster Prägung. Die vorhandenen industriellen und gewerblichen Anlagen sind zumeist der landwirtschaftlichen Er­zeugung dienstbar oder von ihren Roh­stoffen abhängig.

Unter den kultivierten Feldfrüchten nimmt der Roggen die beherrschende Stellung ein. Den zweitgrößten Flächen­anteil beansprucht die Kartoffel, dann

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ist nicht zuletzt aus diesem Grunde im Durchschnitt als durchaus befriedigend, ja sogar als gut anzusprechen. Die Hack­fruchternte (Kartoffeln und Rüben) ist ausgezeichnet. In unzähligen Volks­deutschen Betrieben und solchen, die von deutschen Treuhändern bewirtschaftet werden, standen und stehen in diesem Jahre Getreide- und Hackfruchtbestände, die dem Altreichsdurchschnitt schon näher kommen.

Der Reichsnährstand hat aber nicht nur die notwendigen Maßnahmen für die Mehrerzeugung von Nahrungs­mitteln getroffen, sondern sorgt auch für ihre geordnete Erfassung, Verarbeitung und Verteilung. Diese Aufgabe wird durch die Marktordnung erfüllt, dke am 19. März 1940 im Wartheland eingeführt worden ist. In erster Linie hat die Marktordnung dafür zu sorgen, daß der goldene Strom des Getreides am zweck­mäßigsten erfaßt und den Bedarfsgebie­ten zugeführt wird. Auch auf anderen Gebieten der landwirtschaftlichen Erzeu­gung wie besonders bei Zucker und

Oben: Aufrichtung eines

Roggendiemens bei Posen. Links: Frühbeetanlagen auf dem Gnt Saniki, zu dem allein 2VV Morgen hochertragreiches Gemüse- und Obstland gehören. Rechts: Riesige Mengen

Frühkartoffeln liefert das Wartheland. .

folgen Hafer, Weizen und Gerste. Am höchsten waren die Erträge immer schon im Westen des Warthelandes, in der früheren Provinz Posen. Hier wurden bereits vor dem Weltkriege durchschnittliche Roggenerträge von 18 Doppel­zentner je Hektar erzielt, eine Zahl, die erst in den letzten Jahren als der Durchschnittsroggenertrag des Reiches an­zusprechen war. In der Polenzeit sind jedoch die Erträge auch hier ganz bedeutend zurückgegangen. Wenn die Fruchtbarkeit der östlichen Bezirke geringer war als die des Posener Teiles, so lag das an der Tatsache, daß dieser östliche' Teil früher dem russischen Wirtschastskörper angehörte und daß eine 20jährige polnische Wirtschaftspolitik nicht die Fähigkeit besaß, die beiden Ge­biete einander anzugleichen. Wenn nun im ganzen Wartheland sich

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Kartoffeln sowie an tierischen Produkten, konnten dem Altreich schon recht stattliche Mengen zugeführt werden.

Die bisher erzielten Erfolge sind vor allem auf die Tatkraft der Volksdeutschen Betriebsleiter, die Arbeit der Landesbauern-, schuft und die Tätigkeit der Ostdeutschen Landbewirtschaftung mit ihren Treuhändern, Bezirks- und Kreislandwirten zurück-^ zuführen. Das bereits Geschaffene zeugt von dem starken Aus­bauwillen, der all diese Menschen beseelt. Er ist die beste - Gewähr, daß in den kommenden Jahren mit noch grüße-^ ren Leistungssteigerungen in der landwirtschaftlichen Er«^ zeugung des Warthelandes zu rechnen sein wird. Weitere sehr wichtige Voraussetzungen dafür sind eine ausreichende Menge von Handelsdüngemitteln, hochwertiges Saatgut mehr und bessere Maschinen und Geräte, umfangreiche'

Oben: Jugend packt an; Mädel aus einem Landdienst­lager. Links: Kaseinge­winnung in einer Molkerei im Kreise Kosten. Rechts: Fohlen im Auslauf. Hier wer­den Tiere mittelschwerer Rasse gezüchtet. Unten: Bei der Flachsernte im Kreise Kosten.

Photo (7): Dr. Hubmann M.

die seit dem Weltkrieg sehr verbesserten Pro­duktionsmethoden der deutschen Landwirtschaft auswirken, dann wird dieses Land als die Korn­kammer des Reiches für die Nahrungsfreiheit unseres Volkes eine heute noch kaum vorstellbare Bedeutung gewinnen. Es würde dadurch eine Mehrerzeugung erreicht werden, die dem Doppelten der jährlichen Roggenausfuhr aus dem ganzen ehemaligen Polen gleichkäme. Aehnliche Ertrags­steigerungen können bei allen übrigen Feldfrüchten sowie besonders auch in der Erzeugung von tieri­schen Produkten erzielt werden.

Es liegt in der Natur der Landwirtschaft, daß tiefgreifende Veränderungen nicht in kurzer Frist, sondern nur im Laufe von Jahren, ja sogar von Jahrzehnten erzielt werden. Wenn wir diese Tat­sachen gebührend beachten, daun müssen wir ge­radezu staunen, was im Wartheland in einem Jahre erreicht worden ist. Schon anfangs Novem­ber 1939 fiel uns bei einer Reise durch den Posener Bezirk aus, daß alle dafür in Frage kommenden Flächen bereits in mustergültiger Weise mit Wintergetreive bestellt waren. Die Getreideernte

landeskulturelle Maßnahmen und eine große An­zahl arbeitsfreudiger, aufbauwilliger deutscher Menschen, die bereit sind, im Osten des Reiches seß­haft zu werden und endgültig mit dem Boden zu verwurzeln.

Zehntausende deutscher Familien sind aus dem Baltikum, aus Wolhynien und Galizien ins Wartheland und in den Bereich ihrer großen Hei­mat zurückgekehrt; auch ein Großteil der Deutschen aus Bessarabien wird hier ihre Heimat finden. Der Strom bäuerlicher Siedler aus dem Altreiche' wird erst nach dem Kriege einsetzen, wenn die Sol­daten zurückgek-hrt sind, die ja den Sieg, und da­mit dieses Land endgültig erkämpfen mußten.

Wartheland ist Zukunftsland, ist Land für deutsche Jugend. Hier ist so recht der Boden für die unternehmungslustigen, entdeckerfreudigen Jungen und Mädels. Von dieser Perspektive aus gesehen, ist es von der Staatsführung ein wirklich großer und in die Ferne gerichteter Gedanke, mit der deutschen Jugend aus dem Allreich und aus dem Wartheland den Aufbau dieses großen, neuen Gaues in erster Linie zu beginnen. Dr. Huvmann.