Auch das Gedächtnis rnujZ geschont werden
Das Gedächtnis ist genau wie alle anderen Teile des Körpers entwicklungsfähig. Wenn die Kinder in der Schule das Einmaleins und Geschichte und Vokabeln lernen, dann will man ihnen damit nicht nur das notwendige Wissen verschaffen, sondern man will auch das Gedächtnis üben, immer mehr aufzunehmen, woran man sich zu gegebener Zeit wieder erinnern kann.
Beim erwachsenen Menschen hat das Gedächtnis aber schon eine gewisse Grenze. Man hat ja schon durch die Reihe der Jahre, durch das Gelernte und im Leben Erfahrene eine ganze Menge im Kopf, und man soll nun nicht von seinem Gedächtnis verlangen, über das Fassungsvermögen hinaus immer noch mehr aufzunehmen. Die Menschen klagen dann, daß das Gedächtnis versagt, und vor allen Dingen Frauen tun es häufig und sind darüber sehr unglücklich und glauben, es ginge mit ihnen schon bergab. In den meisten Fällen ist aber nicht das Gedächtnis schuld daran, daß es versagt. Es ist schon noch ganz gut in Ordnung, aber es wird zu viel von ihm verlangt. Was haben Frauen z. B. nicht alles im Kops: die Preise der Lebensmittel, die Höhe der Rechnungen, alle Besorgungen, die in den nächsten Tagen zu machen sind, datz an dem Tag die Schneiderin kommt und an einem andern Tag um soundsoviel Uhr der Installateur eine Lampe abholen wollte. Tausenderlei könnte hier noch aufgezählt werden, womit eine Hausfrau im allgemeinen ihr Gedächtnis belastet und das natürlich zusätzlich zu ihrem sonstigen Wissen, das nicht ihren häuslichen Wirkungskreis chetrifft.
Wenn man die Menschen in den Kaufläden beobachtet, dann sieht man, datz kaum eine Frau jemals ihre vielen Wünsche ausgeschrieben hat. Mit einer erstaunlichen Sicherheit zählen sie alles aus dem Kops auf, was sie kaufen wollen. Ein Mann dagegen kommt selten ohne Zettel. Er sagt einfach, er kann es nicht behalten, aber er will sich den Kops nicht mit Unnützem belasten. Denn auch das Merken von Lebensmitteln, die man braucht, ist eine Gedächtnisbelastung, aber eine solche, mit üer man nach dem Einkauf nie mehr etwas ansangen kann. Bis in alle Zukunft bleibt es gleichgültig, ob wir behalten, was wir an einem bestimmten Tag eingekauft haben. Wenn wir also hier lieber einen Zettel zu Hilfe nehmen, dann halten wir uns diese Gedächtniskraft für solche Dinge frei, an die wir uns später noch einmal genau erinnern wollen.
Es ist also absolut kein Zeichen von Gedächtnisschwäche, wenn wir uns die kleinen belanglosen Alltagsdinge, wie eine Reihe von Besorgungen oder bei einer Reise die vielen kleinen Vorbereitungen aufschreiben und das Erledigte durchstreichen. Wir halten uns damit nur, wie man sagt, den Kopf frei und sind aufnahmefähiger für wichtige Dinge. Außerdem bleibt man wesentlich ruhiger, wenn alles.
was zu tun ist, auf einem Zettel steht. Man braucht sich die einzelnen Punkte, wie es viele nervöse Hausfrauen tun, nicht immer wieder durch den Kopf gehen zu lassen aus Furcht, man könnte doch eine Sache vergessen.
Auf keinem Schreibtisch eines Mannes, der an vielerlei zu denken hat, fehlt der Kalender mit Stichworten und Notizen. Machen wir Hausfrauen es doch auch einmal so. Besonders an Tagen, an denen es hoch hergeht. Morgens wird in aller Ruhe überlegt und das zu Erledigende ausgeschrieben. Das dauert nur ein paar Minuten. Aber dieses kleine Opfer an Zeit verschafft uns einen ruhigen Tag. Und wenn noch soviel auf uns wartet, wir werden uns lange nicht so gehetzt Vorkommen, wenn wir nur unseren Zettel zu fragen brauchen, was nun an die Reihe kommt. Und wir werden dann auch merken, daß man selbst im tollsten Trubel der Arbeit vergnügt sein und sich über irgendeine Sache, die einem gerade einfällt, freuen kann, denn wir brauchen ja nicht immerfort an unser Arbeitspensum zu denken; das liegt ja fein ausgeschrieben aus dem Tisch. Den Kleinkram denkt der Zettel für uns und wir — wir können es uns leisten, an etwas Schönes zwischendurch zu denken, an ein Lied, an ein gescheites Wort oder ein Erlebnis, tms lange zu denken gibt.
L. R e i m e r.
Sachgemäßes Waschen und Einsparen.
,,Schone deine Wäsche" heitzt nur der Titel der eben erschienenen Kriegswaschfibel. Es genügt allein noch keineswegs, daß die Hausfrau die Vorschriften der Kriegswaschfibel befolgt, also das Wasser richtig enthärtet, die Wäsche gut und lange einweicht usw. Je nach den besonderen Umständen kann in manchen Fällen bei aller Vorsicht und genauester Befolgung der Vorschriften doch nicht verhindert werden, datz die Wäsche mit der Zeit einen grauen Ton bekommt und immer unansehnlicher wird. Der Grund ist einfach der, datz die Menge der zur Verfügung stehenden Waschmittel nicht in jedem Haushalt ausreicht. besonders dann nicht, wenn man gewohnt war, keinesfalls Wäsche zu sparen. Bei der Berechnung und Einteilung der Waschmittel ist es eine selbstverständliche Voraussetzung gewesen, datz mit der Wäsche äußerste Sparsamkeit gäbt wird. Damit soll natürlich keineswegs der Rat erteilt werden, die Wäsche so lange zu, benutzen, daß man sie nur mit der doppelten Menge Waschmittel wieder sauber bekommt.
Unser 1^o«levorseblag
Oer alte Gommermantel
Man kann Gemüse auch einsäuern.
In diesem Sommer steht der Hausfrau reichlich Gemüse zur Verfügung, das für die Vorratswirtschast auszunutzen in ihrem eigensten Interesse liegt. Da wir in diesem Jahr nicht über beliebig viel Einkochgläser oder Dosen verfügen, muß auf ande» Möglichkeiten der Haltbarmachung zurückgegriffen werden. Unsere Mütter und Großmütter mutzten ja auch ohnedem auskommen und haben trotzdem vielfach mehr Einmachvorräte geschaffen als die Hausfrau von heute, deren Pflichtenkreis ihr oftmals gar keine Zeit zum Einmachen läßt.
Sehr gebräuchlich war früher z. B. das Ein- säuern von Gemüse, indem man das zerkleinerte Gemüse einsalzt und einstampft, wonach es eine Milchsäuregärnng durchmacht. Dieses Verfahren kommt nicht nur für Kohl in Frage, sondern für alle Rübenarten und auch grüne Bohnen. Diese sollten kurz vorgekocht werden. Dann kann man mit weniger Salz auskommen, und sie werden nicht hart und zäh. Natürlich bedarf eingesäuertes Gemüse einer gewissen Pflege, sowohl während der Gärung als auch bei der Lagerung, denn die Oberfläche mutz immer sauber gehalten werden.
Deshalb ziehen viele Hausfrauen es vor, Gemüse mit Hilse von Essig haltbar zu machen, was wesentlich einfacher ist. Für Eisi^- gemüse lassen tzch alle Gemüsearten verwenden. die für die Herstellung von Salat in Frage kommen. Sie bieten im Winter eine willkommene Beilage zu Kartoffel-, Fleisch- und Nudelgerichten. Zur Aufbewahrung dienen beliebige Ton- und Steintöpfe, Einmachkrüge oder Glasgefätze, die man mit Einmachpapier verschließt.
iVackciem wir ikn in cken KommeriaZen nockr tückttA HetraZen staben, Zesten wir fetrt bereits mit üerbstAecksnsten an istn steran.
Zeichnung: Likmsaa ck st, wir überteZen, in weitster Lorm wir, ZeFebenen/aiis in ciiesem lüinter weiterirs^ können, Latts ZeniiAenci Raterisi rwrstanc ist, arbeiten wir ein Zanres Lieici aus ci lastet, nnck rwsr ein L/eic) mit etwas bin Zestaitenem Oberteil, großen Lssckea clnrestZeknöp/tem Oberteil, wie wir es unserer /lbbilclunZ recstts su/?en Zeigen Lei ctar staterial /ur ein Lanres Lieici nicstt « so wirck ein buntes lllittelteil rwiscstenZes- t^lbb, Kitte), Line sestr kleictsame Kack, clie aucst speziell für stärkere Damen ZeeiH ist. reiZen wir in unserer ^bbilclunZ li au/?en, Oie wei/ts Oarnitur gibt clem Li eine /reunctlHcste tVote.
„Schone Deine Wäsche", heitzt deshalb auch bald dahinter kommen, wo sie eknsparen kann. Wäsche einsparen. Wäscheschäden vermeiden. Einige wertvolle „praktische Winke" bringt Seife sparen, wo es nur irgend geht. Wie auch die KriegSwaschfibel in ihrem An- man das im einzelnen macht, hier aufzuzäh- Hang.
len, würde zu weit führen, denn der Möglich- Man soll sich also klar darüber sein, datz ketten dazu sind unzählige. Jede praktische die Waschmittel nur dann ausreichen, wenn Hausfrau, die etwas erfinderisch ist, wird selbst man es versteht, Wäsche einzusparen.
Kriegsehrendienst der Frau — Ein neues Feld sür den Einsatz
„Frau S. ist erst nachmittags zu sprechen, vormittags geht sie in die Fabrik" — diese Auskunft erhält man in der Gaufrauenschaftsleitung eines mitteldeutschen Gaues, und es wird so selbstverständlich gesagt, als ob die Zusammenstellung Fabrikarbeiterin und Gaufrauenschaftsleiterin die natürlichste Sache der Welt wäre. Dabei wissen wir doch alle, datz die politische Arbeit auf einem solchen Posten allein ausfüllend für einen tatkräftigen Menschen ist.
Am Abend gelingt es dann endlich, die Gaufrauenschaftsleiterin zu sprechen. „Früher ging es beim besten Willen nicht" entschuldigt sie sich, „am Nachmittag und Abend drängt sich jetzt alles zusammen, was sonst im Laufe eines ganzen Tages erledigt werden konnte, denn meine Pflichten hier dürfen über der neuen Arbeit in der Fabrik natürlich nicht vernachlässigt werden. Aber mit gutem Willen und bei richtiger Einteilung kann man viel schaffen, besonders dann, wenn man den Tag einfach früher als sonst beginnen läßt."
Wie kam es zu diesem besonderen Fraueneinsatz, der als Ehrendienst geleistet wird? Für die zahlreichen wehrwichtigen Betriebe in nächster Umgebung der Gaustadt wurden weitere Arbeitskräfte gebraucht. Daß sie beschafft werden mutzten, war selbstverständlich, denn es durfte ja nicht zu einer Produktionsstockung kommen. Es gab nur zwei Wege. Entweder wurden die notwendigen Kräfte aus anderen Industrien herausgezogen oder es wurde auf freiwillige Meldungen zurück- gegrisfen. Eine Rücksprache mit der Gaufrauenschaftsleiterin ließ die verantwortlichen Stellen den zweiten Weg wählen. „Ich have damals versprochen, die fehlenden Arbeitskräfte aus den Reihen der Frauen der Partei zu stellen, und heute darf ich dankbar sagen: Meine Frauen haben mich nicht im Stich gelassen. Innerhalb einer Woche waren 800 Frauen für den Kriegsehrendienst geworben, von denen 400 sofort eingesetzt wurden. Das war für uns alle ein überraschendes Ergebnis, zumal es sich hier nicht etwa um eine Millionenstadt handelt. Hat doch der ganze Gau noch nicht einmal eine Million Einwohner."
prakliseke iDauskr'au
Aus kleinen Resten
Liekerker nüiskicks DiaZe lassen srck aus kleinen Kesten sn/ertrZen, Da ist r ö. eine tVsclelrolle, clie man siclr schnell ans einem Ktück Kio// nälren kann )/lbb links oben), ln rwei Ktrei/en Kescbnrtten, werclsn cliese rn- ssmmenZenälrt uncl clurclrZeroZen (man kann
Zeichnung: Lilcmann — dl.
anclr clie eine Keile anclers/srbiZ maclren), /ln clss eine Lacks kommt ein Lnop/loelr uncl an clie passencle Ktelle cler Lnop/. 2nr llnter- brinHnns cler lVac/eln (kier tut immer Orcl- nnnZ noil) eiZnet siclr suclr clas lVaclelbuclr (,4bb. reclrts). Kan kakelt aus lLollresten rwer Leller, clie clurclr eins Kckiei/e rnsammen- Ze/ralten merclen. ln clas Luster merclen clie lVacleln gesteckt /inclr eine lVälrreugtasclre (sie ist lür Kolclsten geeignet) clar/ nickt lebten. Kan sclrneiclet clerben Kio// naclr cler Lorlage s/tbb. links unten) ru uncl clas gleiclre Küster noclr einmal aus anclerem Kio/) als Lutter. Dann merclen beicle Kelten reclrts au/ reclrts susanimengena'lrt uncl clurclrgesogen. /Irr/ clas innere Leil kommen clie Kclrlau/en /ur ?mirn, Kclrere usw.
„Wer sich gemeldet hat? — In erster Linie natürlich Hausfrauen, die sich, wenn auch oft unter Mühen, einen halben Tag für die Fabrikarbeit frei machen, darüber hinaus aber auch Angehörige der freien Berufe. Die meisten von ihnen haben noch ein Amt bei uns, bei der NS.-Volkswohlfahrt oder bei einern" der dem Deutschen Frauenwerk ange- schlosseneu Verbände. Angeregt durch unseren Arbeitseinsatz bekommen wir aber auch laufend Meldungen solcher Frauen, die uns bisher völlig fernstanden."
Bedeutet dieser Ehrendienst vollwertige Arbeitsleistung und ist es gut um die Gesundheit der Frauen bei dieser ungewohnten Arbeit bestellt? Beide Fragen kann die Gaufrauenschaftsleiterin bejahen, und nicht zuletzt aus diesem Grunde hat sie sich selber an diesem Einsatz beteiligt, um.sich davon laufend überzeugen zu können. „Wir freuen uns besonders darüber, daß der Ehrendienst nicht als Fremdkörper innerhalb der alten Belegschaft empfunden wird. Wenn Sie einen Blick in einen Betrieb werfen, in dem unsere Frauen arbeiten, werden Sie nicht herausfinden können, wer hier zum Ehrendienst und wer zur Gefolgschaft gehört. Es herrscht eine gute Kameradschaft zwischen beiden, und dadurch sind sich Fabrikarbeit und unsere politische Aufgabe, wie wir sie sehen, überall näher gekommen."
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Pilzschnitzel, eine pikante Beigabe an einem fleischlosen Tag. Man braucht dazu ein Paar grotze Steinpilze, etwas Mehl, 1 Ei, Semmel- brösel und Bratfett. Die Köpfe der Pilze werden wie üblich vorbereitet und, wenn sie zu groß sind, noch einmal durchgeschnitten, so daß man dicke Scheiben erhält. Diese Pilzscheiben werden in Mehl, geschlagenem Ei und Semmelbröseln gewälzt und in heißem Fett auf beiden Seiten braun gebraten. Die erübrigten Stiele verwendet man zu Pilzragout oder Pilzsuppe. Pilzschnitzel schmecken besonders gut zu Bratkartoffeln oder auch zu kaltem oder warmem Kartoffelsalat. Mau gibt außerdem grünen Salat oder ein anderes Gemüse dazu.
Semmelpudding mit Pilzen. Aus 4 Sem», mein (Brötchen jeder Art), 5L Liter entrahmter Frischmilch, 1 Ei, 500 Gramm Pilze, etwas Salz und Kümmelpulver kann man für den Abend eine nette Ueberraschung auf den Tisch bringen. Die Semmeln werden in Scheiben geschnitten und mit der mit Salz und Kümmel gewürzten, gekochten Milch überbrüht. Man läßt etwas abkühlen und gibt das geschlagene Ei unter die geweichten Semmeln. Die Pilze werden wie gewöhnlich vorbereitet und kurz vorgedünstet. Dann werden sie abwechselnd mit der Semmelmasse in eine Puddingform geschichtet. Im Wasserbad wird der Pudding eine Stunde lang gekocht und dann gestürzt. Man kann den Pilzpudding warm und auch kalt reichen und gibt in beiden Fällen eine warme Pikante Tunke dazu.
In einer alten Vase sammeln sich seit langer Zeit schon die abgestoßenen Schnitzereien, kleine Holzleisten, abgebrochene Henkel und andere Verzierungen an. Für ein paar Pfennige besorgen wir Kaltleim und rühren eine Messerspitze davon in einer kleinen Konservenbüchse oder einem Eierbecher mit acht Tropfen Wasser an. Aber bitte erst, nachdem wir die Wundstelle durch Säubern von Leimresten und durch sorgfältiges Aufrauhen mit Sandpapier vorbereitet haben. Als Verband wird ein Bindfaden umgelegt, und ein paar recht ärgerliche Schäden sind behoben.
Die häßlichen Löcher in der Tapete sollen auch verschwinden. Auf dem Boden finden sich bestimmt noch Reste der Tapetenrollen, die wir einige Zeit in das Licht legen, damit sie nicht durch allzu leuchtende Frische von der übrigen Wand abstechen. Kleinere Löcher füllen wir mit Plastelin aus, abgestoßene Stellen werden mit Wasserfarben übertuscht und die großen Flecken oder Risse mit den passend geschnittenen neuen Tapetenstücken beklebt.