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Noch Immer unverantwortliche Handlungsweise »Neutraler Reedereien
Berlin. 22. August. Die deutsche «riegsmarine greift unablässig englische Handelsschiff« trotz ihrer Bervafsimng mit steigendem Erfolg an und richtet ihre Tätigkeit besonders gegen britische Geleitzüge. Wenn in diesen trotz aller Warnungen immer weiter sogenannte Neutrale angetrossen werden, so setzen die betreffenden Reedereien, vom Tonnageverlust abgesehen, damit vor allem das Leben ihrer Seeleute in unverantwortlicher Weise aufs Spiel. Vor wenigen Tagen wurden wiederum im Kanal die schwedischen Handelsdampfer „Canton" und „Varia" mit zusammen mehr als 7000 BRT aus einem englischen Geleitzug heraus versenkt. „Nur ein Teil der Besatzung konnte gerettet werden". lautet auch hier wieder die lakonische Meldung vom Untergang braver Seeleute.
Deutschland hat wiederholt die Reedereien der neulra- len Länder vor der Annahme eines englischen Geleitbriefes gewarnt und ausdrücklich erklärt, daß es hierin eine unzulässige Unterstützung des Feindes sehen müsse. Mit Recht kann man erwarten, das; sich seemännische Berussverbände in den beteiligten Ländern gegen die Stellungnahme ihrer Reedereien in dieser Frage wenden würden. Erst in den letzten Tagen, nachdem weitere „neutrale" Handelsdampfer durch die deutsche Kriegsmarine oder Luftwaffe' daran gehindert wurden, ihren englischen Bestimmungshafen zu erreichen, mehren sich nun Nachrichten, datz in Erkenntnis der damit verbundenen Gefahren allerorts Seeleute sich weigern. weiterhin in englischen Geleitzögen zu fahren. Die fetzige Erklärung der totalen Blockade wird noch das ihrige dazu beitragen.
ÄZettere Ritterkreuze
DNB. Berlin. 22. Aug. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht Hai aus Vorschlag des Oberbe- ehlshabers des Heeres Generalfeldmarschall v. Brauchitsch, >as Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz an folgende Offiziere verliehen: Generalleutnant von Chappius. Kommandeur einer Infanterie-Division: Generalleutnant Wikto- rin Kommandeur einer Infanterie-Division: Generalleutnant Frhr. v Gablenz. Kommandeur einer In- fanterie-Division: Generalmajor Sintzenich, Kommandeur einer Infanterie-Division: //-Oberführer Keppler. Kommandeur eines Regiments der Waffen-//. //-Ober- sichrer Steiner, Kommandeur eines Regiments der Waffen-//.
Generalleutnant von Chappius hat den Angriff seiner Division über Aisne-Kanal und Aisne am 9. 8. so vortrefflich vorbereitet und in schweren Kämpfen durch- geführt, daß sie als erste Division der Armeefront eine Achttonnen-Brücke bauen konnte, die dann von Teilen der Nachbardivisionen mitbenutzt wurde.
Generalleutnant Wiktorin hatte mit der von chm geführten motorisierten Division entscheidenden Anteil an dem Siegeslauf von der Aisne bis zur Einnahme der Festung Epinal.
/^«-.^„-„tnnnt Frkr. von Gablenz leitete in vor- die hartnäckigster Feindwiderstand gebroHejD'eisi^-üwe'iH köpf errichtet und gegen alle Gegenangriffe gehalten wurde.
Generalmaior Sintzenich hat in kühnem Zugriff mit vollstem Einsatz seiner Perlon die Loire-Brücken in Orleans in die Hand genommen, gehalten und damit einen entscheidenden Erfolg erzielt.
Das von //-Oberführer Keppler geführte Regiment der Waffen-// hat als einziges Infanterie-Regiment im Rahmen eines Armeekorps den Durchbruch durch die Grebbe-Linie erzwungen. Die Schnelligkeit seiner Aktion har weitgehende operative Folgen gehabt Bei Erkundungen. beim Einsatz unter Führung seines Regimentes hat sich Oberführer Keppler durch Tapferkeit besonders ausgezeichnet
Im Feldzug gegen Holland wurde das von //-Oberführer Steiner geführte Regiment der Waffen-// als einziges Infanterie-Regiment einer Kampfgruppe zur Wegnahme der Inselgruppe Seeland eingesetzt, die von französischen Truppen verteidigt wurde.
Nur keine Verdrehungen!
Englands Verantwortlichkeit für europäische Ernährungsschwierigkeiten
Genf, 22. August. Der englische Wirtschaftskriegsminister Dalton hat in einer Unterhausrede unter anderem behauptet, daß Waren, die in das nichtbesetzt« Frankreich geliefert würden, von dort auf deutschen Zwang hin einfach nach Deutschland weitertransportiert würden. Dieser Erklärung Daltons stehen sowohl deutsche Feststellungen, vor allem aber die erst neulich in autoritativster Form abgegebenen Erklärungen des französischen Außenministers Baudoin und des Marschalls Pe- tain gegenüber, die eindeutig der Welt Mitteilen, daß zwischen Deutschland und Frankreich feste und unbezweifelbare Abmachungen bestehen, wonach die von England behauptete Möglichkeit ausgeschlossen ist.
Entscheidend für die Versorgung Europas mit Lebensmitteln ist nicht die Frage der Verteilung der deutschen Vorräte, wie Herr Dalton meint, sondern die Völkerrechts- Widrigkeit der britischen Blockade. England hat bei Beginn des Krieges entgegen dem Völkerrecht und trotz des Protestes fast der ganzen Welt, besonders auf der panamerikanischen Konferenz, Lebensmittel als Banngut erklärt und damit nicht nur die Zivilbevölkerung Deutschlands, sondern heute ganz Europas in unmenschlicher Weise vom freien Lebensmittelbezug abgeschnitten. Nicht aus Deutsche land, das mit seiner Vorratshaltung ausschließlich seine eigene Bevölkerung vor Englands Aushungerungsabsichten sicherte, sondern auf England allein fällt die Verantwortung für alle irgendwie in Europa anstauchenden Lrnährungs- lchwierigkeiten.
Oer Krieg als Geschäft
« st 22. Aug. Eine Unterhausanfrage, ob es denn statthaft sei daß die Flugzeugwerke hanoley Page 44.8 Prozent Dividende zahlten, beantwortete die englische Re- gierung mit dem Hinweis, daß dagegen nichts einzuwenden sei. wenn das Unternehmen das Geld verdient habe. Oie Ak ionäre genössen ebenfalls den Schutz des Gesetzes. Diese kriegsgewinnleransicht fällt nicht auf. weil die handley Page-Akkien ausnahmslos in politisch-parlamenkarischem Fannl,enbesitz sind.
Italienische Erfolge im Mittelrnser
Englischer Flottenverband bombnrdiert — Luftangriff ans Gibraltar
DNB. Rom. 22. Aug. Der italienisch« Wehrwachts- berlcht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:
„Eine unserer Luftformationen hat die militärischen Ziele von Gibraltar bombardiert. Ein Flugzeug ist nicht zurückaekehrl. Im östlichen RNttelmeer hat eines unserer Torpedoboote ein U-Boot versenk» und eines unserer U- Boote einen Torpedosäger torpediert.
Eine feindliche, aus Kreuzern bestehende Flottenforma- tilm, ist von unseren Luftstreitkräften erreicht und einer heftigen Bombardierung unterzogen worden: Zwei Kreuzer wurden wiederholt von Bomben getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zu den Ausgangsbasen zurückgekehrt
In Ostafrika wurde ein englisches Flugzeug von unseren Dubais bei Cocacia l Kenias abgeschossen."
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Das Mittwoch nachmittag von italienischen Bombern in aufeinander folgenden Wellen im östlichen Mittelmeer angegriffene englische Flottengeschwader setzte sich, wie man in zuständigen italienischen Kreisen ergänzend mitteilt, aus zwei Kreuzern von se 10 000 Tonnen sowie aus vier Kreuzern zu je 5000 Tonnen und zwei Torpedobooten zusammen.
Italiens Kolonialarmee
Träger des. Erfolges in Britifch-Somalilapd.
Rom, 22. Aug. Der glänzende Sieg der italienischen Waffen in Britisch-Somaliland. der England seit Jahrhunderten erstmals eine ganze Kolonie kostete, hat das besondere Interesse auf die italienische Kolonialar- 'mee gelenkt, die diesen großen Erfolg errungen hat. Während England überall nur seine Offiziere einsstzt, und im übrigen Eingeborenentruppen der verschiedensten Länder seines Imperiums kämpfen läßt, führt Italien seine Kolonialkriege, wie dies bereits der Feldzug' in Aethiopien bewies. in erster Linie mit Truppen des Mutterlandes, denen Eingeborenentruppen beigegeben wurden.
Besondere Sorgfalt wird auf die Ausbildung des italienischen Kolon! ackoffizierskorps gelegt das ein« «inaebende Ausbildung in tvvilck akrikani!ch>>n V-iUiiNmio« erhält. Jever Offizier, der nach Möglichkeit auch der arabischen Sprache mächtig sein muß. hat sich für eine Mindestkolonialdienstzeit von zwei Jahren zu verpflichten, doch bleiben die meisten Offiziere freiwillig vier vis mnf Jahre, wenn nicht mehr. In Friedenszeiten — die derzeitige Stärke der Truppen ist naturgemäß Militärgeheimnis — war in Italienisch-Ostafrika eine Division mit Standort Addis Abeba. Dazu kam noch ein Bataillon Schwär,zhem- den, die gleichfalls während zwei Jahren zu steten militärischen Uebungen herangezogen wurden. Wenig bekannt dürfte dagegen sein, daß die logen. K o l o n i a l b a t a i l- lohne, also die farbigen Truppen, sich ausschließlich aus Freiwilligen rekrutieren, die von den einzelnen Kommandanten persönlich ausgewählt werden. Diese Eingeborenentruppen müssen außer einer strengen ärztlichen Untersuchung auch rein militärische Eignungsprüfungen, so vor allem Tagesmärsche von 60—70 km absolvieren, un^ als »„nelusken ru werden. Gewiß n icht nllnem eln dürfte
aver auch die Tatsache sein, daß diese EingeborenensMÄl» ligen in Friedenszeiten mit ihren Familien zusammenloben.
In Eritrea gibt es die nach ihrer jeweiligen Heimat benannten Amari-, Dankal- und anderen Bataillone, in I ta- lienisch-Somaliland dagegen die in den jüngsten Kämpfen stark hervorgetretenen Dubai, unter denen es sowohl Infanterie wie auch Kavallerie gibt. Eine Sonderstellung nehmen die sogen. Meharisten ein. Kamelrciter, die in engster Zusammenarbeit mit der Luftwaffe operieren und oft den gleichen Kommandanten wie die zugehörigen Luftstreitkräfte haben. Ueber besonders zahlreiche Einheiten verfügt schließlich Libyen mit feiner libyschen Infanterie/. Kavallerie und Artillerie.
Gegen Juden und Engländer
Kundgebungen in Jerusalem.
Barl, 22. Aug. Vor dem Gebäude der jüdischen Zeitung „Paiestine Post" in Jerusalem kam es zu stürmischen uden- und englandfeindlichen Kundgebungen der arabl- chen Bevölkerung. Schon die Propaganda, die von dem jüdischen Blatt seit einigen Tagen für eine von ihm veranstaltete Sammlung zugunsten der englischen Luftwaffe betrieben wurde, hatte unter der arabischen Bevölkerung eine allgemeine Erregung hervorgerufen Nicht nur in den Spalten der Zeitung, sondern auch durch Maueranschläg« und Rundfunkappelle hatte die „Palestine Post" zu Spenden aufgerufen.
Die Erbitterung der notleidenden, ausgepreßken Araber flammte jetzt in Heller Empörung auf. als das Blatt mitteilte. daß es als Ergebnis der Sammlung den englischen Unterdrückern 20 000 Pfund zur Verfügung stelle.
Indien Weist England zurück
„Das britische Anerbieten ein Hindernis für die Entwicklung eines freien und geeinten Indiens".
Stockholm, 22. Aug. Das englische Nachrichtenbüro Reuter veröffentlicht aus Wardha (Indiens nachstehende Meldung: „Das Exekutivkomitee des Kongresses nahm eine Resolution an, in der das britische Anerbieten an Indien, das in der Erklärung des Vizekönigs vom 8. August ckizziert worden war, zurückgewie'en wurde In dieser Resolution kommt zum Ausdruck, daß das britische Anerbieten ein Hindernis für die Entwicklung eines freien und geeinter. Indiens fein würde. Die Resolution verlangt dann vom indischen Volk, datz es diese Haltung der britischen Regierung durch öffentliche Kundgebungen und andere Mittel verurteile. Gandhi nahm häufig an den Besprechungen des Komitees während der fünftägigen Sitzung teil, an dessen Ende dir obenerwähnte Resolution angenommen wurde."
Nach weiteren.Meldungen aus Indien haben >m ersten Vierteljahr des Jahres 1940 in Indien insgesamt 128 Streiks stattgefunden. An den Streiks haben 274000 Arbeiter teilgenommen. 81 Prozent der Streikenden waren in der Textil- und Jute-Industrie beschäftigt. Die hauptsächliche Forderung bei 92 Prozent der Streiks betraf Lohn
Falsche Wege der Humanität
Amerika mill Kinder durch Minengeoiete abtransportieren
Berlin, 22. Aug Der amerikanische Senat hat einstimmig ein vom Abgeordnetenhaus schon verabschiedetes Gesetz angenommen das unter Abänderung des amerikanischen Neutralitätsgesetzes amerikanischen Schiffen erlaubt, K i n- der aus Kriegszonen abzutransportieren. Die Voraus etzung hierfür soll nach dem neuen Gesetz die Garantierung sicheren Geleites seitens der kriegführenden Mächte sei».
Die deutsche Reichsregierung hat bereits im Falle „American Legion" aus die völlige Verseuchung des Seegebietes um England mit Minen hingewiesen. Dieser Hinweis wurdt in der Note wiederholt, in der Deutschland den neutralen Regierungen die totale Blockade der britischen Insel mitteckte und vor dem Befahren des Gefahrengebietes warnte Wenn trotzdem das neue amerikanische Gesetz von einer Garantie sickeren Geleites spricht und hiervon den Abtransport von Kindern durch amerikanische Schiffe abhängig machen will, so entbehrt diese Voraussetzung jeder tatsächlichen Grundlage; denn keine kriegführende Macht kann eine Garantie für das Befahren minenverfeuchter Kriegsgebiete übernehmen. Diele Tatsache hat sogar dis britische Regierung schon dadurch anerkannt, daß sie den geplanten und schon organisierten Abtransport von Kindern aus staatliche Kosten und durch staatliche Maßnahmen wieder abgesagt hat und dies mit dem Hinweis daraus begründet, daß weder die erforderliche Tonnage noch die erforderlichen Geleitfahrzeuge zur Verfügung stünden. Unter diesen Umständen kann dem amerikanischen Gesetz, dessen menschliche Beweggründe nicht In Frage gestellt werden, eine reale Bedeutung nicht zukommen. Dies muß gegenüber allen etwaigen Versuchen, für die praktische Undurchfähr- barkeit des Gesetzes die Ablehnung einer deutschen Garantie verantwortlich zu machen, schon setzt eindeutig festgestellt werden
Die bloße Zusicherung einer nach Lage der Dinge un- wirksamen Garantie wäre ein Verbrechen an den zu transportierenden Kindern, besten sich die Reichsregierung niemals schuldig machen wird. Nachdem das amerikanische Neutralilätsgefetz zum Besten der Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika das Eintreten von Zwischenfällen ausgeschattet hat, die zu kon- fliktmöglichkeiten führen könnten, kann es nicht im Interesse der beiden Länder liegen, durch eine falsch verstandene Humanität die Möglichkeit von Zwischenfällen wieder zu schaffen. Deutschland kann nicht feine Hand dazu reichen, die Kinder einer kriegführenden Partei einer z".'?tz'ichen Gefahr im kriegsgebiet auszusetzen.
Amerikanische Kritik
Stockholm, 22. Aug. In vielen Zeitungen Amerikas wird nach einer Meldung von „Stockholm Tidningen" aus Newyork der Befehl Washingtons, daß die „American Le- gion" durch das britische Kriegssperrgebiet fahren soll, stark kritisiert. Ganz Amerika verfolgt mit größter Spannung die Reise der „American Legion" über den Atlantik. In vielen Zeitungen kritisiere man, daß Washington den Befehl oegeben habe, daß das Schiff die südliche Route durch
o,e Minensperre nehmen mußte, anstatt sich in der Nähe Islands zu halten. In den Zeitungen erkläre man, daß das ein Unglück bedeuten könne, da die USA in den Krieg gezogen werden könnten. Man glaube allerdings, daß die „American Legion" die Gefahrenzone bereits passiert habe.
KriegsdienswerivkiMunaen in England
Dag sieht nicht nach Begeisterung aus!
Genf, 22 Aug. Wie gemeldet wird, wurde in einer Sitzung des Stadtrats von Sheffield darüber beraten, ob Kriegsdienstverweigerer aus dem städtischen Dienst entlassen werden sollen. Ein entsprechender Antrag wurde abgelehnt. Bei dieser Gelegenheit teilte de: Sekretär der Stadtverwaltung mit. daß allein in städtischen Diensten Sheffields 355 Kriegsdienstverweigerer (!) beschäftigt werden. — Aus einer anderen Nachricht, die in der „Daily Mail" nachzulesen ist. ist zu entnehmen, daß in der Grafschaft Suffolk 50 Kriegsdienstverweigerer aus einer Farm mit landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt werden sollen. — Ob die englischen Flintenweiber wohl einen genügenden Ersatz abgeben? Ein englisches Blatt meldet, daß z. B. Mädchen von Duolerton und Umgebung den „Invaseuren" einen warmen Willkomm bereiteten. Eines der Mädchen habe erklärt: „Wir werden in der Lag« sein, unsren Platz neben den Männern einzunehmeu. wenn sich die Notwendigkeit ergibt." Schrecklich, schrecklich! Ob die deutschen Soldaten sich wirklich fürchten werden?
Die Lady mtt der pisiole
Charakteristisches aus England.
Genf, 22. Aug. Bezeichnende Aeußerungen britischer Mentalität finden sich wieder einmal in Leserzuschriften an das Londoner Blatt „Daily Mail". So lobt ein Engländer namens Loseby das Verhalten einer englischen Frau, di« angeblich einen notgelandeten Flieger mit vargehaltener Pistole „gefangengenommen" hat. Sie sei zu bewundern, meint er. nicht nur für ihre Disziplin, sondern auch für ihre Zurückhaltung; denn es gebe nur einen guten Deutschen, und das sei ein toter Deutscher. In einer anderen Zuschrift wird das Verhalten einer Engländerin kritisiert, die einem deutschen Flieger ein Glas Whisky angebvten habe. Wenn man behaupte, dieses Verhalten sei christlich, dann müsse an das Bibelwort erinnert werden, daß inan Perlen nicht vor die Säue wirft, meint Mister Pogh aus Canter- bury, also der Stadt des sehr christlichen Erzbsichvfs. — Ein merkwürdiges Christentum ist das tn der Tat. Man möge aber in England nie vergessen, daß Deutschland sein Verhalten gegenüber den zahlreichen englischen Kriegsgefangenen genau nach der Haltung Englands einrichtetl Wegen Widerstandes erschossen.
Berlin, 23. Aug. Der Reichsführer // und Chef der deutschen Polizei teilt mit: Am 21. August 1940 wurden wegen Widerstandes die wiederholt vorbestraften Gewohnheitsverbrecher Conrad Höpfl, Johann Zauner und Franz Taver Straßburger erschossen.