Ln der Heimaterde begraben
Weitere 14 Opfer des polnische« Mordterrors.
Posen, 6. Aug. Die Zentrale sür die Gräber ermordeter Volksdeutscher hat in der letzten Zeit in mühevoller Sucharbeit an den Strecken der Leidensmärsche des Deutschtums im ehemaligen Polen wiederum vielfach grausam ^gerichtete Leichen einer größeren Zahl verschleppter Volksgenossen aus dem Warihegau aufgefunden und in ihre Heimatorte überführen können. 14 dieser Opfer des polnischen Mordterrors. zu denen auch der bekannte Volkstumsfor- scher und Vorkämpfer der deutschen Volksgruppe im ehemaligen Mittelpolen Albert Breyser zahlt, wurden am Sonntag in Posen im Anschluß an eine feierliche Trauerkundgebung mit militärischen Ehren beigeletzt.
Zu der Weihestunde auf dem Platz an der Schloßfrei- heit waren Ehrenabordnungen der Wehrmacht, der Polizei und sämtlicher Gliederungen der Partei aufmarjchiert. Ringsum umgab die deutsche Bevölkerung den Platz. Bor den mit Hakenkreuzfahnen geschmückten aufgebahrten Särgen gedachte Gauinspekteur Ilhle des Blutoofe's der Volksgenossen, das sie im Glauben an Führer und Reich für die Befreiung ihres Heimatbodens von der polnischen Zwangsherrschaft darbrachten. Diese Opfer seien für alle, die dem Osten wieder sein deutsches Gesicht zurückzugeben haben. Verpflichtung und bleibendes Mahnmal, niemals zu vergessen, daß es mit einem Volk, das dieses Martyrium der Deutschen des Landes verschuldet hat. n i e- mals eine Gemeinschaft geben kann.
Europas wirtschaftliche Neuordnung
Grundlage sür neue Entwicklung.
Amsterdam. 6. Aug. „Teleqraaf" veröffentlicht aus der Feder des Staatsrats Wohltat, der gegenwärtig kommissarisch mit der Leitung der Niederländischen Bank beauftragt ist, einen längeren Bericht über Deutschlands Ziele bei der wirtschaftlichen Neugestaltung Europas. In diesem Artikel heißt es u. a., es komme heute darauf an. daß in dem gegenwärtigen Krieg die Grundlagen für die weitere Entwicklung Europas im 20. Jahrhundert gelegt würden. Nach Beendigung des Krieges werde in erhöhtem Maße das wirtschaftliche Bestreben darauf gerichtet sein, große wirtschaftliche Einflußsphären in der Welt zu schaffen. Derartige Ein- flußsphären bestünden bereits heute. Das ergebe sich u. a. aus den engen Handelsbeziehungen Deutschlands mit Nord- und Südeuropa.
Bel dem Kampf zwischen Deulfchland und Großbritannien gehe es jetzt oarum. die von Deutschland angesireble Neugestaltung Europas ohne Störungen von außen her durchzuführen, damit aus diese Art und Weife eine Grund- läge sür eine neue Phase ln der wirtschaftlichen Entwicklung und der Industrialisierung Europas sowie der übrigen Welt gelegt werde.
Spaß muß sein!
«Englisch-polnisches Mlilärabkommen".
Lissabon» S. Aug. Das Schauspiel, das die isolierten Plutokraten an der Themse aus ihrer wahnsinnigen Angst heraus der Umwelt bieten, ist geradezu erschütternd, in seinen einzelnen Szenen aber sür einen Zuschauer mit gesun- den Sinnen oftmals nicht mehr zu fassen. Was soll man z. B. dazu sagen, wenn der Londoner Nachrichtendienst allen Ernstes verkündet, soeben sei ein englisch-polnisches Militärabkommen unterzeichnet worden, in dem der ,,Entschluß der beiden Regierungen" niedergelegt sei. den Krieg weiterzuführen; und wenn die „Times" nicht minder wichtig dazu schreibt: „Die Sache, für welche Großbritannien kämpft, wurde ideell und materiell gestärkt durch das Mi- litärobkommen zwischen England und Polen, das gestern m der Downing Street unterzeichnet worden ist."
Diese kindische Mentalität, sich in ernstester Stunde mit Puppenspieler« die Zeit zu vertreiben, ist einfach unfaßbar und nur noch ein dankbares Thema für Nervenärzte^ Vielleicht müssen wir uns noch aus viele „Militärbündnisse gefaßt machen, denn was Polen recht ist. muß Norwegen, Holland, Belgien oder Frankreich billig sein. Auch em Militärbündnis mit der „Revolution in Deutschland oder der „Aushungerung Deutschlands" und manches andere kommt da noch in Frage. Einstweilen erfreuen wir uns dieses eng- lisch-polnischen Militärabkommens aus Churchills Kinder- theater; vom polnischen Volk abgesehen, wird dre ganze Welt ihren Spaß daran haben.
2.2 Milliardeil Mn- Seftzik
Ki«q»leH W««d lüftet de« Schleier über L«gla»ds katastrophale Finanzlage — Nene Stenern für da» britisch« Volk — Weitere „Einsparungen" an NentenempfSnaern
Stockholm, 7. August. Welche ungeheuren Summen der Krieg der Plutokraten dem britischen Volke kostet, geht aus Anfragen hervor, die jetzt im Unterhaus dem Schatzkanzler Kingsleh Wood gestellt wurden.
Kingsleh Wood erwiderte darauf, daß die Staatsaus, gaben mit 2,2 Milliarden (!) Pfund Sterling über den Ein- nahmen liegen. Damit lüftet der Schatzkanzler «in wenig de« Schleier über die katastrophale Finanzlage Englands, auf die in ausländischen Blättern schon seit längerer Zeit wiederholt hingewiefen wurde.
Dieses Defizit müsse zum größten Teil durch neue Steuern gedeckt werden, so fügte Kingsleh Wood hinzu, und versuchte sich damit zugleich gegen den im Hause und in der Presse erhobenen Vorwurf zu rechtfertigen, daß er nur ungenügende Steuern auflege.
Wir können Kingsleh Wood nur beistimmen, wenn er sich gegen diese Beschuldigung verwahrt und an „einigen Beispielen" zeigt, daß die neuen Steuern in „gewissen Fällen" viermal so hoch sind wie vor einem Jahr. Die „Beispiele" und „gewissen Fälle" sind.uns bekannt. Als Sachwalter der Plutokraten hat er keine Gelegenheit verpaßt, das britische Volk mit neuen Steuern auszupressen. Es darf neben den anderen Opfern auch seine sauer verdienten Schillinge sür den Krieg der Plutokraten aufbringen. Daß diese selbst Millionen an Aktiengewinnen, die durch „Kriegsmaßnahmen" auf ein vielfaches gestiegen sind, nicht oder zum mindesten nur gering besteuert, einstecken, bleibt eben ihr besonderes Vorrecht.
Heute erst wieder meldet der Londoner Korrespondent der „New Herold Tribüne" seinem Blatte, daß die Vereinigung britischer Industrien mit allen Mitteln veranlassen will, daß eine neue Umsatzsteuer von Detailpreisen statt von en gros-Preisen erhoben wird.
Das britische Volk wird nach den bisherigen „Beispielen" und „gewissen Fällen" darüber im klaren sein, was ihm bevorsteht, wenn Kingsleh Wood nun dem Ansinnen der „Volksvertreter" im Unterhaus nachkommt und die Steuerschraube noch drückender anspannt. Nach der bisherigen Praxis des Schatzkanzlers werden die Witwen, Waisen und Militärrentner aber auch wissen, was sie zu erwarten haben, wenn der edle Lord „weitere Einsparungen" ankündigt.
Der Damenhut tn -er Wochenschau
DNB Stockholm, 6. Aug. Es schmerzt die Engländer sehr, daß die deutschen Wochenschauen mit ihrem authentischen Material überall im Ausland die Wahrheit buchstäblich vor Augen führen, während sie selbst mit keinem einzigen Siegesbild aufwarten können. Darum bemüht sich das Londoner Lügenministerium, die Echtheit der deutschen Filmaufnahmen abzustreiten. Zu diesem Zweck erzählte der Londoner Rundfunk am Dienstagnachmittag folgende Schauermär: „In dänischen Kinos werden in letzter Zeit häufig deutsche Wochenschauen vorgesührt, die auch den begeisterten Empfang der deutschen Truppen bei ihrem Einzug in Dänemark im April durch die Dänen zeigen. Ein Däne war entsetzt, als er in einer Wochenschau seine eigene Frau entdeckte, in der Menge stehend und begeistert winkend. Als er heim kam, sagte seine Frau entschieden, daß sie an jenem Tage nicht einmal das Haus verlassen hätte. So ging er am nächsten Tage mit seiner Frau ins Kino, damit sie den Film selbst sähe. Sie erkannte sofort an ihrem Hut (I), daß der Film am Geburtstag des Königs von Dänemark im Jahre 1937 (I) ausgenommen worden war."
2 )a geyk einem oer Hut hoch — von so viel Dämlichkeit nämlich. Nun haben sich die Londoner Propagandastümper nach der lauten Kritik in Presse und Parlament endlich mal aufgerafft, den bösen Deutschen eins auszuwischen, und da fällt ihnen nichts Besseres ein, als diese Geschichte, der man schon beim „Entsetzen" des armen Ehema nes ansisht. daß sie erlogen ist. Jeder unvoreingenommene Mensch auf der ganzen Welt weiß heute, daß die Männer der P.K, im Kampf wie beim Vormarsch in vorderster Linie ihre Bilder einfangen und daß es überdies Deutschland wahrhaftig
nicht nötig bat, seine Fitmwochenschauen mit so kümmerlk chen Mittelchen zu machen.
Unangenehmer brasilianischer Fragesteller
Bezeichnender Vorfall an Bord der „Alcantara"
Rio de Janeiro, 6. August. Die Zeitung „Meiodia" berichtet über ein für britische Wahrheitsliebe und britischen Anstand bezeichnendes Zwischenspiel bei einem Presfeemp- fang an Bord des britischen Hilfskreuzers „Alcantara" im Hafen von Rio. Die „Alcantara" hatte bekanntlich vor einigen Tagen im Südatlintic ein Gefecht mit einem deutschen Hilfskreuzer, wobei das überlegene, stark bewaffnete englische Schiff von 22 2ÜS BRT schwere Treffer erhielt, so daß es den Kampf abbrechen und im Hafen von Rio Zuflucht suchen mußte, während der deutsche Hilfskreuzer seine Fahrt zur Durchführung seiner Aufgaben planmäßig fortsetzte.
Bei dem Empfang stellte nun ein brasilianischer Pressevertreter nach dem Verlesen des amtlichen KommuniqueeS, die für die Briten unangenehme Frage, warum darin von einem „S i e g" der „Alcantara^ gesprochen werde, da sie doch ohne eine Reparatur in Rio die Fahrt überhaupt nicht fortsetzen könne und außerdem bekannt sei. daß die end- gültigen Reparaturarbeiten sogar erst in einem englischen Hafen vorgenommen werden könnten. Dagegen habe doch das deutsche Schiff nach dem Gefecht weder den Hafen von Rio noch einen anderen Hasen angelausen, sondern seine Fahrt planmäßig fortgesetzt.
Leider habe, so schreibt „Meoidia" weiter, der brasilianische Fragesteller k e in e A n t w o rt des britischen Offiziers bekommen, er sei vielmehr durch englische Matrosenfäuste unlanft von Bord befördert worden. Unter diesen Umständen müsse man die Bildung einer Antwort den Lesern überlassen, was diesen auch kaum schwer fallen dürfte
politisches Allerlei
Evakuierung in Aegypten aus Furcht vor Sabotage.
In ägyptischen Kreisen ist man immer mehr der Auffassung, daß die britischen Militärbehörden die Evakuierung der ägyptischen Zentren nicht aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung bei Luftangriffen, sondern aus Furcht vor eventuellen Sabotageakten der Aegypter gegen die britischen Militäranlagen anordnen. Daraus erklärt sich auch die Tatsache, daß die englischen Militärbehörden alle militärischen Zentren des Landes, auch diejenigen von zweitrangiger Bedeutung. zur „Gefahrenzone" erklärten, um die ägyptisch» Bevölkerung aus diesen Gegenden zu vertreiben. Eine Statistik der ägyptischen Eisenbahnverwaltung für den Monat Juni, in dem die Evakuierung Kairos und Alexandriens ist vollstem Gange war, ergibt folgendes Bild: Im Juni habest 148 235 Personen Kairo mit der Eisenbahn verlassen. Weitere 50 000 Personen sind aus Regierungskostsn abgereist, 150 000 Personen haben Alexandrien mit der Eisenbahn, gegen 15 000 mit Autoverbindungen in die nächstgelegenest Provinzen verlassen.
Um die Wehrpflicht in USA .
Der Militärausschuß des Senats billigte mit 12 gegen 3 Stimmen die Wehrpflichtvorlage, die dann zur Beratung an das Sentsplenum weitergesandt wurde. In ihrer gegenwärtigen Gestalt sieht die Vorlage eine Meldepflicht von 18 Millionen Mann im Alter von 21 bis 30 Jahren vor. Obwohl im Ausschuß nur 3 Stimmen gegen die Vorlage abgegeben wurden, rechnet man mit einer starken Opposition irst Senatsplenum. In Kreisen der USA-Armee hofft man, irst Oktober bereits die ersten 40 000 Mann zur Dienstleistung ausheben zu können, falls die Vorlage Geietzeskraft erhält Nachdem bereits der Leiter der CIO-Gewerkschaft das Wehrpflichtgesetz abgelehnt hat. erklärte sich nun auch der Vorsitzende des amerikanischen Facharbeiterverbandes gegen die Vorlage. Er stellte fest, daß der Verband, dem vier Millionen Mitglieder angehören, die Wehrpflicht erst dann unterstützen würde, wenn ein nationaler Notfall eintrete.
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Als Monika eine Weile später die Stube betritt, sitzt die Base schon im Ofenwinkel, und Ursula breitet ihr soeben mit einem schmalzfreundlichen Redeschwall eine wollene Decke über die Knie.
„Tu mir nur schön still sitzen bleiben, Basl. Net, daß du mir die Deckn wieder abistreifst. Warm mußt haben, allweil recht schön warm, gelt, Basl. Dann kann nix fehln. Dann kannst wieder g'sund werden. Bloß warmhalten muht -ich, weil dann 's Geblüt die richtige Zirkulation hat, weißt."
„Geld abliefern I" sagt die Kollerin zu Monika schreiend.
„Geh, Basl, schrei doch net so, ich hör doch ganz gut", antwortet Monika und zählt die Münzen, die sie oben von den Touristen für Milch und Butter empfangen hat, auf den Tisch.
„Muß man schon schrein, sonst gehts ja doch bloß beim einen Ohr nein und beim andern naus, net wahr?"
Monika wendet das Gesicht nach der Neuen. Aber Ursula verschwindet in dem Augenblick aus der Stube, zieht die Türe hinter sich zu und horcht draußen.
„Ä8, jetzt kenn ich mich aus. Hast dir eine Zuträgerin auf den Hof genommen?" fragt Monika.
„Ich Hab ihr net geschrieben. Aber sie kann dableiben. Ich brauch beständig eine Person um mich. Ihr zwei wechselt ab. Eine Woch du, und eine Woch die andere. Auf Lichtmeß Hab ich der Rest schon kündigt. Also, wieviel hast Geld?"
„Sechsunddreißig Mark sind's."
„Net mehr? Geh her zu mir. Hast net gehört, hergehn sollst!" Und als Monika vor ihr stehtr „Dreh die Kittel« sack um!"
Dem Mädel schlägt eine Blutwelle ins Gesicht. Mit
„So? Was denn für einer?"
„Der Lechner-Sebastian. Aber die Monika hat ihn net wollen."
einem Ruck richtet sie sich auf, und ihre Stimme hat harten Klang.
„Ja, glaubst denn du, ich stehl dir was?"
Die Alte merkt nun selber, daß sie ein wenig zu weit gegangen ist.
„Ist schon gut", lenkt sie ab. „Derfst dich net wundern, wenn ich mißtrauisch werd. Alles interessiert sich plötzlich für mich — will sagen sür mei Sach. Oder meinst, ich weih net, warum die andere jetzt kommen is?"
„Das will ich net wissen, Basl", antwortet Monika, und wendet sich ab.
„Da bleibt ihr aber der Schnabel sauber. Die haben sich vorher auch net kümmert um mich. Und was ich noch sagen will: ich Hab da g'hört, du hättest mit dem Haller-Jakob getanzt auf seiner Hochzeit. Ich will net hoffen, daß es wahr ist."
„Doch, Basl, es ist schon wahr", antwortet Monika.
„Was? Du hättest mit dem —?" Die Alte streift die Decke von den Knien und greift nach dem Stock. Aber beim Schritt sinkt sie schon wieder mit einem Wehschrei auf die Bank nieder. „Das ist ja allerhand. Weißt denn du net, daß ich denen Feindschaft geschworn Hab für alle Zeiten? Und du gehst hin und tanzt mit ihm."
„Du hast dich nur mit dem alten Sägmüller verfeindet. Der Jakob war ja damals noch ein Bub. Und überhaupt, reg dich net auf, Basl, du brauchst keine Angst haben, daß es nochmal g'fchieht. Mit dem da drunten bin ich fertig für alle Zeiten."
Monika verläßt die Stube und läßt die Alte allein. Witternd hebt die Kollerin das Kinn. „Was soll denn das jetzt wieder heißen? Fertig für alle Zeiten. Da muß ich noch einmal näher Nachfragen, wie das g'meint ist."
Aber am Abend denkt sie schon nicht mehr daran. Nur den alten Much nimmt sie ins Verhör.
„Und du hast gar nix g'merkt, daß das Madl droben auf der Alm irgendwie ein G'spust angefangen hat?"
Much schüttelt den Kopf.
„Gar nix Hab ich gemerkt. Aus Ehr und Seligkeit. Nur der Jäger ist ein paarmal kommen."
„Wird auch ihr Glück sein. Die muß den Höhenberger- Sepp heiraten. Wenn sie ihn net mag, mach ich kurzen Prozeß. Die Ursula wird ihn dann schon mögen. Die is froh, wenns einen Mann kriegt. Freilich wärs mir anders lieber. Zu dir g'sagt, Much, ich mag sie net recht, das zahnluckete Luder. Weils gar so rumschwaNzelt um mich. Das is mir schon das Rechte. Was meinst du, Much?"
„Ganz recht, Kollerin, ganz recht. Sixt, du kennst dich halt aus bei den Menschen. Die Monika is ganz ein anderer Kerl."
„Ja, ja, weil ich sie so erzogen Hab. Das ist mein Verdienst ganz allein. Sag selber, Much."
„Freilich, freilich", bestätigt der Alte. Oh, er kennt die Kollerin und weiß ihre Stimmungen auszunützen.
„No ja, ich Hab halt getan, was ich tun mußt. Und weil du auf der Alm so gut aufpaßt hast auf das Madl — da, hast den Kellerschlüssl. Hol dir ein Flascherl Vier raus. Aber bloß eins. Ich weiß schon, wieviel daß drunt sino. Dreizehne müssen es noch sein."
Much dreht sich schmunzelnd um und geht hinaus.
Es dauert beinahe acht Tage, bis sich Monika herunten wieder ein wenig eingewöhnt hat. Mit wachsendem Unmut sieht sie, wie die Ursula um die Base herumschleicht, und ein paarmal hat sie ihrem Unmut schon freien Lauf gelassen und hat der Ursula die Meinung gesagt. Aber Ursula nimmt die Vorwürfe mit bewundernswerter Sanftmut hin, setzt eine demutsvolle Duldermiene auf und denkt sich heimlich: „Wart nur, du, wenn ich einmal Herr bin da, bist du du erste, die 'nausfliegt."
Dem Jakob ist die Monika bis jetzt noch nicht begegnet, Aber trotzdem weiß sie genau Bescheid, wie es zugeht drunten in der Sägemühle. Die Knechte des Sägemüllers erzählen es Sonntags im Wirtshaus, und die Kollerknechte bringen es wieder heim.
(Fortsetzung folgt)