Folgen können schwerwiegend sein, und zwar nicht nur sür Frankreich, sondern auch sür England. Die Richtung be­droht namentlich die Verbindungswege der britischen Ar­mee. Ich fordere erneut den Einsatz der britischen Luft- wasse in seder Weise als Beitrag zu der Schlacht. Ins­besondere wäre die Legung von magnetischen INinen ln der Maas sehr wirksam, um Verstärkungen und Rachschub des Feindes zu stören."

Oie Klandernfchlacht

Sehr aufschlußreich ist D o k u m e n t N r. 1 4, das Pro­tokoll über die Sitzung des alliierten Ober st en Kriegsrates vom 22. Mai 1940 im Hauptquartier des inzwischen zum Oberkommandierenden ernannten Gene­rals Weygand unter Teilnahme von Winston Churchill und Ministerpräsident Reynaud. Es heißt darin:

Gegen 12.00 Uhr kam Winston Churchill im Großen Hauptquartier an. Paul Reynaud wird von Hauptmann de Margerie begleitet. General Weygand empfing die beiden Premierminister im Kartenzimmer seines General­stabes. Er ersuchte Oberst Simon den Schlachtplan der alliierten Streitkräfte im großen Zuge darzulegen.

Oberst Simon erklärte, daß sich zwei französische Divi­sionen unter dem Besehl des Generals Fagalde im äußer­sten Norden an der Schelde und im Seeland befinden. Ihnen folgen die belgischen Truppen bis ungefähr Oude- narde. Dys britische Expeditionskorps steht weiter im Sü­den mit vier Divisionen, zu denen drei Divisionen in der Gegend von Arras kommen. Zwei britische Ersatzüivisio- s nen befinden sich im Raume von Lille. An sie schließt sich ! die erste französische Armee an. an deren Flanke sich das § Kavalleriekorps befindet. General Billotte, der Oberbe­fehlshaber der französisch-englisch-belgischen Armee im Norden liegt wegen eines ernsten Äutoünfalls im Lazarett. Er hat den Oberbefehl an General Blanchard abtreten müssen, der seinerseits von General Prioux ersetzt morden ist. Dieser hat sich an der Spitze des Kavalleriekorps her­vorragend geschlagen.

Winston Churchill erklärte, daß eine deutsche Panzerkolonne, die am Morgen des Vortages nach Äbbeville aufgebrochen sei, den Ort Etaples in Rich­tung aus Boulogne passiert habe. Ein verwundeter eng­lischer Offizier, der diese deutschen Streitkräfte vorbeifahren sah, habe sie auf 4- bis,5000 Mann geschätzt. Ungefähr die Hälfte dieser Truppeneinheit, die im Vordringen nach Nor­den begriffen sei. fei gegen 16.30 Uhr von britischen Lust­streitkräften, die in Großbritannien gestartet seien, ange­rissen und so in Etaples aufgehalten worden. Zwei Gar­ebataillone die beiden letzten noch in England verblie­benen Einheiten der aktiven britischen Armee seien mit 48 Paks in Boulogne gelandet. Ihre Ausgabe sei, die Ver­teidigung dieser Stadt gegen etwaige deutsche Angriffe. Zur Verteidigung von Calais und Dünkirchen ieien gleichfalls Maßnahmen getroffen worden. Man könne sp- mit annehmen, daß diese drei Häfen gegen einen Ueberfall, wie er sich in Äbbeville ereignet habe, gesichert seien.

General Weygand bestätigte die Angabe des Pre­mierministers. Er fügt hinzu, daß sich in Calais drei fran­zösische Jnfanteriebataillone befänden, und daß der Kom­mandant von Dünkirchen ein besonders tüchtiger Admiral sei, der über die erforderlichen Kräfte sür die erfolgreiche Verteidigung der Stadt verfüge.

Hieraus fuhr Oberst Simon mit der allgemeinen Dar­legung der Lage fort. Die Somme ist offenbar jenseits Ham nicht überschritten worden. Die Deutschen besitzen einige Brückenköpfe, einen davon in Peronne und einen anderen südlich von Amiens. Eine französische Armee unter dem Befehl des Generals Frere nimmt den Raum zwischen der Oise und der Somme ein und zieht sich fortschreitend in der Richtung gegen Westen zusammen. Sie umfaßt acht Divisionen, von denen vier vollständig sind, während die vier übrigen noch verladen werden. Diele Armee hat den Besehl erhalten, einen Angrisf nach Norden auszusühren, um das Somme-Tal freizumachen. Weiter im Osten befinden sich die Armeen Touchon und Huntzinger.

Was die deutschen Armeen anlangt, so haben sie in der ersten Linie an den kritischen Punkten Panzer­divisionen aufgestellt. Hinter diesen Einheiten folgen motorisierte Divisionen, hinter diesen wieder die normalen Divisionen, die aus Pferdekrast angewiesen sind. Es hqt den Anschein, als ob eine Anzahl Infanteriedivisionen im Begriffe fei. sich im Raume von St. Quentin zur Vertei­digung einzurichten. Auf eine Frage Winston Churchills er­klärt General Weygand, daß bereits große Massen feind­licher Infanterie in Berührung mit der Armee Huntzinger ständen.

»Mit neuen Kampfmitteln^ *

Er fügt hinzu: Vor unseren Augen spielte sich und spielt sich noch jetzt ein erster deutscher Angriff ab, der nach rmer bisher unbekannten Formel mit neuen Kampf­mitteln vor sich gehe. Der General ist der Ansicht, daß diesem ersten Angriff eiene Offensive klassischen Stiles mit starker Artilleisieunterstützung folgen werde. Nach Lösung der ersten Frage werden wir uns sonach mit einem zweiten Problem zu befassen haben, dessen Lösung nicht minder schwierig sei, umsomehr, als heftige Vorstöße des Feindes gegen Süden, nämlich gegen die in der Magi not-Linie stehenden Heeresgruppen zu erwarten seien.

General Weygand berichtete anschließend in großen Zügen über die Ergebnisse seiner Reise an die Front. Der Oberkommandierende erklärt es für ausgeschlos­sen. von der englisch-französisch-belgischen Hauptgruppe die sich noch im Norden befindet und mehr als 40 Divisionen umfaßt, zu verlangen, sich einfach nach Süden durch- zuschlagen und den Anschluß an die französische Haupt­armee zu finden. Ein derartiges Manöver sei zum Schei­tern verurteilt, und die beteiligten Truppen hätten mit ihrem sicheren Verlust zu rechnen. Die Lage verlangt im Gegenteil, daß die verfügbaren französischen und englischen Streitkräfte unter dem Schutz des belgischen Hee­res, das für sie die Deckung gegen Osten und gegebenen­falls gegen Norden übernehme, im Raume von Cambrai und Arras und in der allgemeinen Richtung St. Quentin einen Angriff nach Süden oortragen und auf diese Weise den deutschen Panzerdivisionen, die sich derzeit im Bezirk von St. Quentin-Amiens befinden, in die Flanke fallen. Gleichzeitig hat die französische Armee des Generals Frere, die südlich der Somme in der Gegend von Beauvais steht, nach Norden vorzustoßen und so den Druck auf die feindlichen Panzertruppen im Raume von Amiens, Abbe- ville und Arras zu verstärken. Das Wesentliche besteht da­rin. diese Truppen einem ständigen Druck auszusetzen, ihnen nie die Initiative zu überlassen, sondern sie ständig In Be­wegung zu halten, ihnen Verluste beizubringen und ihre rücknv>>U.!oLn KlpUnrine" "> aoföhrden. Nur in dieser Meile

kann der Rückzug der m Belgien stehenden Heerestette mit Erfolg durchgeführt werden.

Bei König Leopold

Am Vortage konnte General Weygand diese Frage lei­der mit General Gort nicht besprechen, da sich dieser außer Reichweite befand. Jedoch hat General Weygand eine lange Besprechung mit dem König der Belgier und dessen Generalstab. Ueber die Aufgabe der belgischen Armee bestehen nach dem Oberkommandierenden zwei Auf­fassungen. Bisher hat sich der König für keine dieser Auf­fassungen entschieden. Die eine Auffassung, die General Weygand teilt, besteht darin, der belgischen Armee aufzu- geben, sich von der Schelde auf die User zurückzuziehen und l dabei die Deckung der französisch-britischen Streitkräfte, die s aus St. Quentin Vorgehen, zu übernehmen. Tatsächlich be- s findet sich die belgische Armee zwischen der Scheldemün­dung, Gent und Oudenarde in einer gefährdeten Lage. Die Unterstützung, die sie den übrigen Heeresteilen der West­front leiht, kann ebensogut von der Mer aus mit Hilfe von Ueberschwemmungen durchgeführt werden. (General Weygand hat übrigens das sofortige Einlassen des Wassers ungeordnet). Die andere Auffassung wurde von General van Overstraaten, dem Adjutanten des Königs Leopold, vertreten. Nach dieser Auffassung hat die belgi­sche Armee in ihrer bisherigen Stellung zu verbleiben und sich, wenn nötig, von den übrigen alliierten Streitkräften zu trennen. Ihre Aufgabe ist, die Küste in einem weiten Halbkreis zu schützen. Der Nachschub kann in diesem Fall über Ostende und Dünkirchen gesichert werden. Zur Be­gründung dieses Planes wies General van Overstraaten aufdieErmüdungderbelgischenTruppen hin. Diese haben von Maastricht her mrunterbrochene Märsche zurückgelegt. Der belgische General wies auch auf die Moral dieser Truppen hin, die unter diesem langen Rück­zug natürlich gelitten hat. Von dielen Truppen zu verlan­gen, nrneut zurückzuweichen, und das nationale Gebiet fast in seiner Gesamtheit preiszugeben, hieße die Truppe nach der Ansicht des Generals van Overstraaten den Gefahren einer neuen Welle der Demoralisierung auszuletzen.

General Weygand hat sich dieser Auffassung mit großer Entschiedenheit widersetzt. Er hat zu bedenken gegeben, daß die Streitkrüfte der Alliierten eine Einheit darstellten, daß die Franzosen und Engländer den Belgiern in Belgien zu Hilfe gekommen seien und daß jetzt die Bel- gier weiter an der Seite der Engländer und Franzosen den Kampf fortführen müßten. Er hat hinzuge- fügt, daß der Nachschub für die Armee des Königs unter den von General van Overstraaten vorausgesehenen Um­ständen unmöglich durchgeführt werden könne, und daß in diesem Fall sich die belgischen Streitkräfte sehr bald ge­zwungen sehen würden, zu kapitulieren. Der König hat in die Diskussion nicht eingegriffen.

Während der Dauer des Vortrages von General Wey­gand liehen Mr. Winston Churchill und General SirIohnDill vielfach ihre Zustimmung erkennen und zeigten durch Fragen und Unterbrechungen, daß ihre eigene Auffassung über die Schlacht genauestens mit der des Ge­neralissimus übereinstimmte, insbesondere wo es sich um die der belgischen Armee zugeteilte Rolle handelte. Der bri­tische Premierminister wiederholte mehrfach, daß die Wie­derherstellung der Verbindung der Nord-Süd- Armeen über Arras unerläßlich sei; daß die englischen Streitkräfte unter General Gort nurmehr für vier Tage Lebensmittel hätten; daß der gesamte Nachschub und allez Kriegsmaterial des britischen Expeditionskorps ab Calais längs der Küste in Richtung St. Nazaire konzentriert sei; und daß der Hauptgedanke des Generals Gort dahin ge­gangen sei, diese für ihn lebenswichtigen Verbindungswege offenzuhalten. Daher hat er sich seit vorgestern in Bewe­gung gesetzt, indem er auf seiner rechten Flanke eine An­zahl Einheiten hinter diese Linie verlegt hat, um in Rich­tung auf Arras und Bapaume vorrücken zu können.

L» handelt sich hier um eine für die Zukunft des Krie­ges entscheidende Schlacht, denn die Versorgung, der engli­schen Slreitkräfto über die Kanalhäfen ist sehr stark in Frage gestellt, so daß unter diesen Umständen das Gebiet um Lambrai und St. Luenkln eine entscheidende Bedeutung gewinnt

Oie britische Luftwaffe

General Weygand stellte die volle Billigung fest, die die britische Regierung und der britische Generalstab seinen Plänen entgegenbrachten, und brachte dann ebenso entschie­den und klar die zwei in seinen Augen entscheidenden For­derungen vor» 1. Es ist von ausschlaggebender Wichtigkeit für den Erfolg der beginnenden Schlacht, daß die britische Luftwaffe und zwar Jäger wie Bomber sich vollauf im Kampfgebiet einsetze. Sie hat der französischen Armee während der vergangenen Tage sehr große Dienste erwie­sen und hat so schon einen äußerst wichtigen Einfluß auf den Geist der Infanterie ausgeübt, während sie zugleich viele deutsche Marschkolonnen auf dem Wege zur Front emp­findlich gestört habe. Daneben hat sie umfangreiche Aktionen in bestimmten Teilen Deutschlands durchge­führt und zwar namentlich im Ruhrgebiet und in Ham­burg, Bremen und anderen Orten, wo sie gute Erfolge in der Bombardierung von feindlichen Tanklagern und RaffH nerien erzielt habe. In Anbetracht'der Wichtigkeit unserer Zusammenarbeit hält der Generalissimus es jedoch im Au­genblick für erforderlich, daß die englische Luftwaffe vor­läufig nur für einige Tage ihre Fernflüge einstellt um dauernd und unmittelbar an der Front selbst oder in der nächsten Umgebung zu wirken. Er fordert also, daß die britische Luftwaffe den Befehl bekomme, ihre An­strengungen in der Gegend dex vorgesehenen Aktionen zu vervielfachen.

Der Vize-Luftmarschall Pierce teilt hierauf seine An­sicht zu dem Thema mit. Er gibt zu bedenken, daß ein Teil der britischen Bombengeschwader (namentlich die Welling­tons), kaum bei Tage eingesetzt werden kann, da die Flugzeuge zu exponierte Ziele darstellen. Es scheint ihm äußerst wichtig, daß andererseits z. B. die Maasbrücken oder me Eisenbahnknotenpunkte in einiger Entfernung von der ergentlichsn Operationslinie bombardiert werden, da sie deutscherseits für den Nachschub während der Schlacht von Bedeutung seien.

Nach einem Gedankenaustausch zwischen ihm und Gene­ral Weygand, an dem auch Mister Winston Churchill teil- kommt man überein, daß den Wünschen des Gene- rallssimus entsprochen wird und die britischen Luftstreit­kräfte des Mutterlandes ausschließlich in der Schlacht eingesetzt werden. Die Bomber, die nicht immer (wie dies in den vorhergehenden Tagen der Fall war) in der Kamyfsinip selbst aenaue Ziele ausmacken können mer-

ven Lervinoungen zwischen der Front und Maas zu stS- ren versuchen, während die Jäger (die, aus England kommend, kaum länger als 20 Minuten im Kampfgebiet sich aufhalten können) sich in aufeinanderfolgenden Wellen ablösen werden.

Die Alüchklingskolonnen.

General Weygand weist sodann nachdrücklich auf die Gefahr für die nationale Verteidigung, die sich zurzeit aus dem Flüchtlingsstrom aus den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich ergebe, hin. Die auf den Straßen sich vor­wärtsbewegenden Massen behindern die Bewegungsfreiheit der Truppen, gestatten deutschen Elementen sich unter sie zu mengen und üben überdies eine ungünstige Wirkung auf den Geist der Truppe aus. Es ist unbedingt erfor­derlich, daß diesem Zustrom Einhalt geboten wird, daß niemand mehr aus französisches Gebiet übertreten dürfe, daß die in Beweann-i b-sindlichsn Flüchtlingskolonnen von den großen Verkehrsstraßen während gewisser Tageszeiten ferngehalten werden; sie sollen auf den Feldern la­gern und nur mit gewissen Einschränkungen weiterziehen dürfen. General Weygand zeigte sich in diesem Punkte ge­genüber dem König der Belgier äußerst firm, und er hofft, daß die alliierten Regierungen die gleiche Haltung einnehmen werden.

Die deutschen Methoden

Mr. Winston Churchill und M. Paul Reynaud äußern ihre volle Billigung zu den von General Weygand vorge­tragenen Gesichtspunkten.

Der Generalissimus keilte dann kurz mit, daß er sich während des Abends und in der Rächt mit drei Offizieren des Generalstabes der Armee Giraud habe unterhalten kön­nen, die ihm außerordentlich wertvolle Einzelheiten über die von der deutschen Armee in der Schlacht angewendeten Me­thoden geben können, und die auf seine Weisung hin eine kurze Aufzeichnung vorgetegt haben, die verlesen wird.

Mx. Winston Churchill schließt daraus, daß un­ter Anwendung geeigneter Methoden und mit der notwen­digen Kaltblütigkeit die Angriffe der deutschen Panzer­kräfte, selbst wenn sie von Bombern unterstützt werden, abgewehrt werden könnten, und daß es sich jetzt darum handele, sich überall, wo man sich befinde, bis zum Letzten in den Stellungen zu halten. General Weygand fügt hinzu, daß man auch handeln müsse und daß ,,wo man angreife, auch jemanden störe".

Die Sitzung wurde um 13.15 5Uhr geschlossen.

*

17.00 Uhr: General Wsygand sucht den Ministerprä­sidenten auf und zeigt ihm an Hand einer mitgebrachten Karte die näheren Umstände, unter denen sich morgen die vorgesehene Offensive abspielen wird. Paul Reynaud macht ihm bei dieser Gelegenheit von den Be­richten Mitteilung, die hierüber in politischen Kreisen um­laufen und bittet ihn, allenthalben erneut Weisung zu ge­ben, damit das Geheimnis über die Operationen ge­wahrt bleibe. Der Oberstkommandierende stellt fest, daß die Tatsachen, die er im Laufe des Vormittags Mr. Winston Churchill und M. Paul Reynaud mitgeteilt habe, durch eine günstigere Entwicklung ergänzt werden. Dis Armee des Generals Frere werde morgen zur Stützung der im Norden vorgesehenen Operationen zahlreichere und bedeu­tendere Einheiten aufweisen als man es vor einigen Stun­den annehmen konnte.

Schlußfolgerungen

Es wurde Folgendes vereinbart:

1. Die belgische Armee zieht sich auf die alte Mer- Linie zurück und hält diese Linie. Die Schleusen sind ge- öffnet.

2. Die britische und die französische Armee greifen im Sudwesten in Richtung Bapaume und Cambrai an, und zwar sobald wie möglich bestimmt morgen mit un- gefähr acht Divisionen.

3. Angesichts der vitalen Bedeutung dieser Schlacht für die beiden Heere und der Tatsache, daß die britischen Ver­bindungen von der Befreiung Amiens abhängen, leistet die britische Luftwaffe während der Dauer der Schlacht Tag und Nacht jede mögliche Hilfe.

4. Die neue französische Armeegruppe, die auf Amiens vorstößt, und die längs der Somme eine Front bildet, stößt nach Norden vor, um die Verbindung mit den in Richtung Süden Richtung Bapaume angreifenden britischen Divi- sionen aufzunehmen.

Die weiteren Ereignisse haben gezeigt, daß alle diese Entschlüsse und Maßnahmen zu spät kamen. Der deutsche Sieges,zug ging unaufhaltsam weiter.

Folgen Ser Enthüllungen

Kopenhagen, 4. Juli. Die Kopenhagener Presse beginnt am Donnerstag mit der Veröffentlichung von Dokumenten aus dem 6. deutschen Weißbuch zur Kriegsschuldfrage. Die vorauszusehenden Wirkungen wurden, so heißt es in der Meldung vonFädrelandet", dann, daß 1. allen neu­tralen Staaten Europas, wenn es noch nicht geschehen sein sollte, endlich die Augen für die wahre Politik der Westmächte auf gehen würden, daß 2. nach der Entlar­vung des türkischen Außenministers eine völige Revi­sion der Politik der Türkei eintreten werde, und daß

3. Deutschland moralisch gestärkt vor den Augen d'er ganzen Welk dasiehe angesichts des erbrachten Rachweises sür alle Behauptungen über die kr^^'^'öne der Wcsimächte.

GemilSerle BehanSluntzsbeft'mmunaen

Für Kriegsgefangene der französischen und belgischen Luftwaffe.

Berlin, 5. Juli. Aus Grund vorliegender Berichte und zahlreicher anderer Meldungen über die fortgesetzte völker­rechtswidrige Behandlung deutscher Flieger durch Franzo­sen und Belgier hatte sich Generalfeldmarschall Göring veranlaßt gesehen, am 27 Mai 1940 besondere Anardnun- gen über die Behandlung französischer und belgischer Kriegs- gefangener der Luftwaffe.zu erlassen. Hierzu wird mitge- teilt, daß mit Abschluß des Waffenstillstandsvertrages diese Anordnung aufgehoben wurde und für die Behand­lung der französisch-belgischen Kriegsgefangenen der Luft- wasfe wieder die gleichen Bedingungen Gültigkest haben, wie für die übrigen Kriegsgefangenen der feindlichen Luft­waffe.