Der italienische Heeresbericht

Aktion gegen Biserta -

DNB. Rom, 13. Juni. Das Hauptquartier der Wehr­macht gibt bekannt:

In Fortsetzung des vorgesehenen Planes hat die Luft­waffe weitere Bombardierungen gegen feindliche Luft- und Seestühpunkte durchgesührt. Von besonderer Bedeutung waren die Aktion gegen Biserta und der Nachtangriff auf Toulon. In Biserta (Tunis) sind umfangreiche Brände hervorgerufen worden, Schäden in den 'Anlagen iestgestellt und am Boden befindliche Flugzeuge getroffen worden, von denen neun als zerstört gelten könmen. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

Im TMttelmeer haben unsere U-Boote einen Kreu­zer und einen feindlichen 10 OOO-Tonnen-petroleumianker torpediert.

Bei Tobruk wurde in der Rahe der Grenze der Lyre - naika ein kombinierter englischer See- und Luftangriff von unseren Land-. See- und Luftstreitkräfken abgeschlagen. Cs entstand leichter Schaden in den Anlagen, und ein klei­ner italienischer BNnenleger wurde versenkt.

In ZlatienischOstosrika: Feindliche Luftan­griffe auf die Flughäfen von Asmara, Gura, Adi-Ugri und Agordad Geringer Materialschaden und etwa ein Dutzend Tote bei den dort beschäftigten Italienern und Eingebo­renen.

Die Zahl der gestern von unseren Jagdfliegern im Luft­raum der Cyrenaika abgeschossenen Flugzeuge ist nach wei­teren Feststellungen aus sechs gestiegen.

Feindliche, wahrscheinlich englische Flugzeuge haben Nachiflüge über einige oberitalienische Städte durchgeführt. Die aus die offene Stadt Turin abgeworsenen Bomben haben geringen Schaden und einige Verluste unter der Zivilbevölkerung verursacht. Ueder diese Aktion des Feindes wird noch ein Sonderbericht ausgegeben werden.

Die ersten Italienischen Erfolge

Die neuen Erfolge der italienischen und der deutschen

Nachtangriff a«f Toulo«

Wehrmacht werden von den Mittagsblättern in grüßtet Aufmachung wiedergegeben, die insbesondere die erste Bombardierung des stärksten befestigten Hafens Biserta, des französischen Kriegshafens Toulon sowie die Torpe­dierung eines Kreuzers und eines feindlichen 10 000-Ton- nen-Tankers im Mittelmeer unterstrichen und gleichzeitig den gewaltigen Erfolg der am 5. Juni begonnenen deutschen Offensive heroorheben, die die deutschen Truppen bereits in Sichtweite des Eiffelturmes brachte.

Der von Frankreich gewollte Krieg, so erklärtTe­uere", hat der Republik die Folgen eingetragen, die sie ver­dient hat. Doch noch steht England aufrecht. Gemäß seinen militärischen Traditionen habe England seinen Verbün­deten in der Stunde der größten Gefahr im Stich gelassen und seine imperiale Macht ins Mittelmeer verlegt und dort konzentriert.Hier liegt." so betontTevere".unsere Auf­gabe.

Nicht ein Schiff, nicht ein Flottenstützpunkt darf Eng­land verbleiben." England werde durch Italien das Los zuteil werden, das Albion verdient habe, und zwar durch oen «r»eg, oen «s provozierte.Lue verounoeren siren- lrüste Italiens uno Deutfcyianos scyreiven >o m gegensei­tiger Ergänzung und vervollständigen jeder an seinem Platz die neue Geschichte der Gerechtigkeit und bereiten den dann Zür lange Jahrhunderte gesicherten Frieden vor."

Aegypkifches Hilfsversprechen für England.

Kopenhagen, 14. Juni. Reuter meldet aus Kairo: Nach einer dreistündigen Aussprache über die Haltung Aegyp­tens gegenüber Italien nahm der Senat eine Entschlie­ßung an, in der es heißt: Nach Kenntnisnahme der Er­klärung des Premierministers erklärt sich der Senat ein­verstanden, daß die Regierung entsprechend dem englisch­ägyptischen Vertrag seinem britischen Verbündeten auch weiterhin alle nur mögliche Hilfe angedeihen läßt.

Wahrheiten ur>- Lügen

Daß die Lage in Paris trostlos ist, ist nicht weiter verwunderlich. Die Deutschen stehen vor den Toren, die eigenen Machthaber sind geflohen, die Engländer haben ihre Verbündeten jämmerlich im Stich gelassen man be­greift, daß in dieser Situation die Erbitterung der Bevöl­kerung von Stunde zu Stunde größer wird. Wer fliehen kann, geht auf und davon. Aber es ist natürlich nicht mög- lich, die Bevölkerung einer Millionenstadt von heute auf morgen ordnungsmäßig zu evakuieren. Es ist erst recht nicht möglich in Frankreich, denn die Franzosen sind bekanntlich keine Organisatoren. Deshalb ist der Zustand der franzö­sischen Flüchtlinge aus den Nordprovinzen und aus Paris katastrophal. Die meisten Pariser Bahnhöfe sind geschlossen, Räuberbanden sind am Werk, die Versorgung mit Licht, Gas und Wasser ist unterbrochen: kaum noch eine Zeitung ist zu haben, kaum noch irgendwelche Waren sind da; das wenige noch Vorhandene ist nur zu Wucherpreisen erhält­lich. Daran können alle Verhaftungen/ und Entlassungen durch den Juden Mandel nichts ändern. Die Flucht der Be­völkerung selbst nimmt unübersehbaren Umfang an. Kein Platz in den wenigen Zügen ist zu erhalten. Die Polizei mutz die Schlägereien um die Plätze unterdrücken. Nach einer Schweizer Schätzung hätten schon drei Viertel der Be­völkerung die Hauptstadt verlassen. Infolgedessen funktio­nierten auch draußen im Lande die Eisenbahnen nicht mehr. Viele Stationen hätten den Dienst eingestellt. Aber auch die Straßen seien von Flüchtlingskarawanen verstopft. Mangel an Nahrungsmittel sei die Folge. Wiederholt ist es zu Ausschreitungen gegen englische Militär- und Zivil­personen gekommen, ein englischer Offizier in Uniform kann sich in Paris ohne Gefahr nicht mehr sehen lassen.

Das ist die Wahrheit über die Lage in Paris und Frankreich Illusion aber ist es, wenn der amerikanische Rundfunkberichter in Paris, der die Dinge zutreffend schil­dert. seinem Bericht hinzufüqt. es seinoch nicht alles" ver­loren und General Weygand müsse sich zwar zurückziehen, aber er seiunerschütterlich". Und Illusion ist es auch, wenn die englischen Rundfunksuden erklären, die Sache mit Ita­lien sei gar nicht so schlimm, im Gegenteil, Hitler habe sich daeine Achillesferse" zugelegt. Man wird dieses alberne Geschwätz in Frankreich kaum ernst nehmen und iedensalls nicht als Trost empfinden, denn man kennt dort die wirk­liche Lage viel zu genau, so daß man sich durch Redens­arten nicht mehr täuschen läßt.

Sehr bemerkenswerte Wahrheiten hat auch der bekannte norwegische Publizist Victor Mogens im norwe­gischen Rundfunk gesagt. Zunächst machte er eine gerade­zu sensationelle Enthüllung: nachdem er nämlich die von der deutschen Regierung veröffentlichten Dokumente ^ als unwiderlegliche Beweise für die Absichten der Westmächte bezeichnet hatte, die norwegische Neutralität mit Gewalt zu brechen, erklärte er, er halte sich auch an eine noch nicht ver­öffentlichte Urkunde, die er besitze, und die eine Äeußerung des britischen Gesandten in Oslo nach seinem Ueberschreiten der schwedischen Grenze wiedergibt. Darin wird gesagt,daß der englische Angriff auf Norwegen die Herauslockung deutscher Flotteneinheiten in die Nordsee und die Entblößung von Teilen der Westfront sowie der belgisch­holländischen Grenze von deutschen Seestreitkräften be­zwecke. damit die Westmächte ihren Angriff aus Deutschland durch Belgien.und Holland' durchführen könnten". Wohl- emerkt: dieses Eingeständnis stammt aus dem Munde des ritischen Gesandten in Oslo, der es ja wissen muß! Es ist also die Wahrheit. Und Lüge ist es. wenn die Eng­länder behaupten, es sei ihnen darum zu tun gewesen, den Norwegern zu helfen. Hören wir, was der bereits erwähnte norwegische Publizist in seiner Rundfunkrede noch dazu zu sagen hat. Mogens richtete einen scharfen Angriff gegen die ehemaligen Machthaber in Norwegen, weil sie im Ver­trauen aus Englands Versprechungen die Söhne Norwe­gens in den Kamps gegen die stärkste Militärmacht der Welt geschickt hätten.Heute", fuhr Mogens wörtlich fort, können wir die englische Hilfe genau io beurteilen wie sie Polen, Holland und Belgien beurteilen können. Warum war die Hilfe so schlecht? Die Antwort ist einfach: Weil dis Verteidigung unseres Landes um des Landes willen ihnen gleichgültig war und weil die Eroberung Norwegens nach der deutschen Besetzung zu kostspielig gekommen wäre. Und so kam es. daß wir am 9. Juni die Meldung erhielten, daß auch die Hilfe aus Nordnorwegen zurückgezogen worden sei, weil sich die Notwendigkeit ergeben habe, daß die Eng­länder alle ihre Kräfte an anderen Fronten sammeln. Wir können nur feststellen, daß man uns verraten hat, daß wir ein Opfer im Krieg der Westmächte gegen Deutschland sind, und daß wir nun zum alten Eisen geworfen werden, nach­dem unser Land als Kriegsschauplatz kein Interesse mehr findet." So spricht ein Norweger, der die Dinge richtig er­kannt hat und der sieht, wo die Wahrheit ist und wo die Lüge.

Daß die Franzosen für dieZivilisation" Krieg führen, ' ist eine der längst als Lüge erkannten Behauptungen, die durch noch so häufige Wiederholungen nicht wahr werden. Nun veröffentlich! ein französisches Blatt eine. Notiz, die wieder einmal ein grelles Schlaglicht aus die skimzüsischen Kämpfer fürZivilisation" wirst. Die Notiz lautet wört­lich:Weibliche Hilfskräfte werden bei den Kolonialtrup­pen als Telefonistinnen eingestellt, ferner als Kranken­schwestern, Köchinnen und Kellnerinnen in den Kantinen, Krastwagensührerinnen. Mowrradsahrerinnen usto. Die Gesuche müssen an den Präsekten des Departements der Gesuchstellerinnen gerichtet werden." Weichem Deut­schen haben sich nicht in den Wochenschauen die Ausnahmen der gefangenen Schwarzen eingeprägt, deren vertierte Ge­sichter uns mit surchlvarem Ekel erfüllten. Eine ungeheure Wut. packt uns, daß die Franzosen die noch dazu mit ihrer angeblichenZivilisation" hausieren gehen diele Bestien in Menschengestalt aus europäischen Schlachtfeldern jür ihre plutokratischen Ziele gewissenlos ein'egen. Fast Mitleid, aber mit dem tiefen Fall eines sterbenden Volkes r-rfaßt uns. wenn wir nun erfahren, daß diesen Schwarzen ahne Bedenken selbst die eigenen Frauen oorgeworser. wer­den. Die Französinnen werden also ganz offiziell ausgefor­dert, den schwarzen Kotonialtruppen aus den oerlchieden- üen Posten zu Diensten zu sein und sie in jeder Beziehung ,abetreuen" Niemand in Frankreich scheint ein Gefühl är Würde mehr zu haben. Je er Rassenstolz nt dem Berniggerungsprozeß längst zum - . .er gefallen uns wahr- cheinlich hat man kaum noch ein Empfinden für d'e eigene Bchmacy. Wir Deutsche aber erkennen aus diesen und an­derenRottzen", warum ein biologisch io verrottetes Volk mit schicksalhafter Notwendigkeit zusammenbrechen muß. !nd wir erkennen die ganze Berlogenheit der französischen hrajeologie vonKultur" undZivilisation" als Kriegs­elen.

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Wie trotz aller Lügen aber doch die Wahrheit sich

Kampftätigkeit auch am Oberrhein

Berlin, 14. Juni. Auch in dem bisher verhältnismäßig ruhigen Teil der deutschen Front lebt die Kampftätigkeit auf. Wie vom Oberrhein und aus dem Gebiet an der Schweizer Grenze gemeldet wird, beschoß die feindliche Artillerie ein­zelne Ortschaften, ohne militärischen Schaden anzurichten. Das Feuer wurde daraufhin-von deutscher Seite erwidert

Neueste Ausgeburt aus England:

Glockengeläut beim Absprung deutscher Fallschirmtruppen

Stockholm, 13. Juni. (Erg. Funkmeldung.) Nach einer Meldung desAftonbladet" aus London hat der Erzbischof von Canterbury soeben angeordnet, daß die Kirchenglocken beim Landen deutscher Fallschirmtruppen geläutet werden sollen. Eine entsprechende Bekanntmachung werde am Sonn­tag von allen Kanzeln des Landes verlesen werden.

Was bei dem Erzbischof von Canterbury die Glocke ge­schlagen hat, wußten wir schon längst, denn allzu oft war die Stimme diesesGottesmannes" im Chor der Kriegshetzer überlaut zu hören gewesen. Wann bei diesem traurigen Him­melsfürsten, der das Wort Gottes mit der Politik und die Politik wiederum mit plutokratischen Geschäften vermischt, aber die Glocke schlägt, das erfahren wir erst heute: Wenn die deutschen Fallschirmjäger kommen!

Zuviel Ehre, meinen wir bescheiden und fragen vergeblich nach dem Grund für solche Ovationen. Sollte dieser Erz­gauner etwa an das Jüngste Gericht denken, wo der Erzengel mit flammendem Schwert vom Himmel herabsteigen soll, um die'Sünder dieser Welt zu strafen? Denkt er an diese stra­fende Gerechtigkeit und will sie ob seiner vielen Sünden mit dem Erztönenklang der Glocken erweisen? Oder glaubt er vielleicht, militärischen Alarm schlagen zu können? Wenn die­ses letztere der Fall sein sollte, so wird um freundliche Ueber- sendung von Hausschlüsseln sämtlicher Kirchendiener gebeten, damit die Fallschirmtruppen sie im gegebenen Fall sofort er­reichen und eventuell auch Wecken können. Im übrigen haben wir große Sorge, daß beim nächsten Glockenklang hysterische Engländer über den Erzbischof von Canterbury selber her­fallen, weil sich ja laut Duff Cooper deutsche Fallschirmtrup­pen mit Vorliebeals Priester verkleiden".

Ja. ja, die Angst vor dem letzten Gericht, zumindest aber vor deutschen Fallschirmspringern, liegt den plutokratischen Teufeln doch schwer auf ihrer fetten Börsenseele.

Verstimmung in Frankreich über Spanien

Jrun, 14. Juni. (Eig. Funkmeldung.) In ganz Frank­reich macht sich eine deutliche Verstimmung über Spaniens Haltung, sowohl die seiner Presse, die energisch Gibraltar zu­rückfordert, als auch die der spanischen Regierung, die Spanien als nichtkriegführend erklärt hat, bemerkbar. Der Beschluß der spanischen Regierung wird als weitere Niederlage Frankreichs auf diplomatischem Gebiet angesehen. Die Franzosen weisen darauf hin, daß Frankreich nunmehr an zwei Grenzen ange­griffen und an der dritten bedroht werde.

In Südfrankreich ereigneten sich verschiedene Ausschrei­tungen gegen dort ansässige Spanier, wo namentlich spanische Geschäfte in Biarritz, St. Jean de Lutz und Perpignan betrof­fen wurden. Es wurden auch Druckschriften in spanischer Sprache verteilt, die von den wüsten Angriffen auf die Regie­rung Franco nur so wimmeln. -

Bahn bricht, zeigt eine Rede, die oer vraimaniicye viauls- präsident Vargas dieser Tage gegen Liberalismus. Pln- tokratie undversteinerte Konservative" hielt. Er sagte wörtlich:Durch rasche gewaltsame Umwertung der Werts erlebt die Menschheit eine historiiche Stunde von schwer­wiegenden Folgen. Wir marschieren einer Zukunft entge­gen, verschieden von allem, was wir an wirtschaftlicher, so­zialer und politischer Organisation kannten. Wir fühlen, daß alte Systeme, überlebte Formeln in Verfall kommen. Das ist aber nicht das Ende der Zivilisation, sondern stür­mischer, fruchtbarer Anbruch einer neuen Aera. Die kräf­tigen lebensfähigen Völker schreiten aus und vorwärts, statt sich beim Betrachten dessen auszuhalten, was morsch wird und in Trümmer fällt." Wir haben dem nichts hinzu­zufügen. Präsident Vargas sagt die Wahrheit. Und die Wahrheit spricht für sich selbst.

Amtliche bulgarische Stellungnahme

Politik des Friedens und der Neutralität.

Sofia, 13. Juni. Die amtliche bulgarische Stellung­nahme zum Eintritt Italiens in den Krieg faßt das Re­gierungsblattDnes" folgendermaßen zusammen: Die Lage im Balkan bleibe unverändert. Der Frieden im Balkan bleibe erhalten, wenn alle Balkanstaaten sich auch weiterhin von einer Politik der Neutralität leiten lassen. Bulgarien werde am der Politik des Friedens und der Neutralität fest- halten und weiterhin die Politik der Verständigung mit allen Nachbarn unverändert betreiben.

Rußland und Sie Battenfiaakn

Reison und Besuche.

Riga, 13. Juni. Der stellvertretende russische Kriegs­kommissar, Generaloberst Lokteonow, der sich kürzlich einige Tage in Litauen aufgehalten hatte und auch ln Lett­land und Estland die sowjetrussischen Stützpunkte be­suchte, ist erneut in Lettland eingetroffen Außenminister Munters veranstaltete zu Ehren des Generalobersten einen Empfang.

Der lettische Kriegsminister und Armeekom- mandeur, General Berkis, kehrte mit den ihn begleitenden lettischen Offizieren von seiger Moskauer Reise nach Riga zurück. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat der lettische General bei seinem russischen Besuch überall großes Entgegenkommen und Zuvorkommenheit gefunden.

Kowno, 13. Juni. Ministerpräsident Merkys, der seit Freitag in Moskau weilte, ist mit dem Flugzeug nach Kownö zurückgekehrt. Die litauische Telegraphenagentur meldet, daß der Ministerpräsident nach der Rückkehr seine Zufriedenheit über den Besuch in der Hauptstadt der befreundeten Sowjetunion zum Ausdruck brachte. Er habe in Moskau mit Molotow im Geiste des gegenseitigen Bei­standspaktes eine ausgiebige Aussprache gehabt über Fragen, die in der letzten Zeit aufgetaucht sind, und ebenso auch über andere Fragen, die die Beziehungen der beiden Staaten berühren. An der letzten Aussprache nahm von litauischer Seite auch Außenminister Urbsyg teil, der mit General Reklaitis in Moskau verblieben ist, um noch einiae nicht abgeschlossene Fraaen zu beraten.

Unsere Flieger schießen 20 SperrbaUons ab

Von Kriegsberichter Dr. Erhardt Eckert

ML .. 13. Juni. (PK.) Frankreichs Groß- und

Kriegshafen Le Havre brennt! Wie aus Dünkirchen wälzt sich aus dieser Atlantikstadt eine schwarze Qualmwolke, die breit aufsteigt und den Himmel viele Kilometer weit überzieht. Die Sonne kann nicht mehr durchdringen, die Strahlen werden abgefangen, und die Stadt liegt auch am Hellen Tag in düste­rem Dämmerlicht.

Die Zerstörergruppe liegt in Richtung Le Havre. Sie braucht keine Karten und keinen Kompaß: die Rauchwolke weist deutlich den Weg. Die Zerstörer haben freie Jagd. In einem bestimmten Zeitabschnitt dürfen sie abschießen, was ihnen vor die Kanonen kommt. Aber auch die so beliebte freie Jagd ist heute kein reines Vergnügen mehr, denn allzu häufig ist das edle Wild der Tommie- und Poilu-Flieger nicht mehr.

Le Havre ist in Sicht. Dort kurven vier Jäger, Messer­schmitt, die ebenfalls auf Feindflngzeuge lauern. Die Zer­störer fliegen dicht über dem oberen Rand der Rauchwolke und suchen Sicht nach unten. Da tauchen aus dem schwarzen Qualm Ballons auf. Die französische Ballonsperre über Kricgshafen und befestigter Stadt. Ein Blick rundum, der Himmel ist frei also drauf wie Blücher! Jeder Zerstörer sucht sich den nächsten Ballon und läßt die Kanonen rattern. Die Granaten zerplatzen und reißen Riesenlöcher in die Haut. Sofort zischt eine lange Stichflamme heraus und der traurige Rest verschwindet im Nu im Qualm. Nach dem ersten Angriff hat die französische Flak, die dicht geballt hinter der Ballon­sperre steht, die Situation erkannt und knallt aus allen Roh­ren. Noch einmal setzen die Zerstörer an. 20 Stichflammen zischen hoch, dann ist die Ballonsperre beseitigt.

Die Zerstörer kurven noch einmal über ihrem Jagdraum, es ist nichts mehr zu sehen.

Aus Richtung Heimathafen fliegen die Kampffliegerver­bände an. Angriffsziel: die großen Transporter der Eng­länder, die ihre Truppen bereits wieder einschiffen, Minuten später brennen drei dicke Kisten. Es ist alles wie in Dün­kirchen.