Erfassung

der Wehrpflichtigen des GeburlS- IahrgangS IS2I.

Alle wehrpflichtigen Deutschen d^s GeburtsjahrMngs 1921, die am 1. April 1910 (Stichtag) ihren dauernden Aufenthalt im Kreis Calw haben, haben sich am Ort ihres dauernden Aufent­halts bei der polizeilichen Meldebehörde (Bürgermeister) per­sönlich zur Anlegung des Wehrstammblatts anzumelden und zwar in der Zeit vom 1. 1. bis einschl. 15. 5. 1910. Der genaue Zeitpunkt Wird von dem Herrn Bürgermeister der Aufenthalts­gemeinde noch jeweils öffentlich bekanntgegeben. Personen, die aus den Grenzgebieten zugewandert sind, haben sich an ihrem augenblicklichen Aufenthaltsort zur Erfassung zu melden.

Dienstpflichtige, die am Stichtag bereits Reichsarbeitsdienst leisten, in der Wehrmacht oder SS-Verfügungstruppe aktiv dienen oder vom Wehrbezirkskommando den Bescheid haben, daß sie als Freiwillige angenommen sind, sind von der Ver­pflichtung zur Anmeldung befreit. Wer durch Krankheit an der persönlichen Anmeldung verhindert ist, hat darüber ein amtsärztliches Zeugnis vorzulegen.

Die Versäumung der Anmeldefrist entbindet nicht von der Anmeldepflicht. Wer seiner Pflicht zur persönlichen Anmel­dung nicht oder nicht pünktlich nachkommt, wird mit Geldstrafe bis zu 150. RM. oder mit Haft bestraft, auch mit der Vor­führung durch die Polizei zu gewärtigen.

Der Dienstpflichtige soll zur Anmeldung mitbringen:

a) den Geburtsschein;

b) Nachweise über seine Abstammung, soweit sie in seinem oder seiner Angehörigen Besitz sind (Ahnenpaß);

c) die Schulzeugnisse und Nachweise über seine Berufsausbil­dung (Lehrlings- und Gesellenprüfung), sowie dtwaige Lehrverträge;

ck) das Arbeitsbuch, dieses hat der Unternehmer dem Dienst­pflichtigen zu diesem Zweck auszuhändigen; e) Ausweise über Zugehörigkeit

zur HI. (Marine-HI., Fliegereinheiten der HI.);

zur SA. (Marine-SA.),

zur SS.

zum NSKK.,

zum NS.-Reiterkorps,

zum Deutschen Seglerverband,

zum NSFK. (Nationalsozialistischen Fliegerkorps und über die Ausbildung in diesem),

, zum RLB. (Reichsluftschutzbund), zum FWGM. (Freiwilliger Wehrfunk - Gruppe Marine -), zum DADD. (Deutscher Amateursende- und Empfangs­dienst),

zur TN. (Technische Nothilse),

zur Freiwilligen Sanitätskolonne (Rotes Kreuz),

zur Feuerwehr;

k) den Nachweis über den Besitz des Reichssportabzeichens oder des SA.-Sportabzeichens; x) FreischwimrnerzeugniS, Rettungssch-Wimmerzeugnis, Grundschein, Lcistungsschein, Lehrschein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG.);

k) den Nachweis über fliegerische Betätigung; für Angehö­rige des fliegerischen Zivilpersonals der Luftwaffe, der Luftverkehrsgesellschaften und der Reichsluftvevwaltung, die Bescheinigung des Dienststellenleiters über fliegerisch- fachliche Verwendung und Art der Tätigkeit;

l) den Führerschein (für Kraftfahrzeuge, Motorboote);

st) die Bescheinigung über die Kraftsahrzeugausbildung beim NSKK. Amt für Schulen, den Reiterschein des Reichsinspokteurs für Reit- und Fahrausbildung;

I) den Nachweis über die Ausbildung beim Roten Kreuz, den Nachweis über die Ausbildung im Sanitätsdienst bei der Ml. (Sanitätsschein der SA.) oder der HI.;

m) den Nachweis über Seefahrtzeiten Seefahrtbuch, über den Besuch von Seesahrtschulen, Schiffsingenieurschulen, der Debegfunkschule Befähigungszeugnisse;

n) das Sportseeschifferzengnis, das Sporthochseeschrffahrts- zcllguis. den Führerschein des Deutschen Ssglerverbandes für Seefahrt oder für ortsuahe Küstenfahrt, den Führer-

- schein des HochseesportverbandesHansa" und das Zeugnis zum^"-Führer für Ssesport der Marine-HI.;

o) den Nachweis über geleisteten Arbeitsdienst (Wehrpaß, Ar­beitspaß oder Arbeitsdienstpaß, Diervstzeitausweise, Pflich­tenheft der Studentenschaft);

p) den Nachweis über geleisteten aktiven Dienst in der Wehr­macht, Landespolizei oder SS.-Verfügungstruppe;

q) den Anuahmeschein als Freiwilliger der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienstes oder der SS.-Verfügungstruppe.

Jeder Dienstpflichtige hat 2 Paßbilder in der Größe 87x52 mm vorzulegen, auf denen er in bürgerlicher Kleidung ohne Kopfbedeckung abgebildet ist. Das Lichtbild hat den Dienst­pflichtigen im Brustbild, von vorne gesehen, darzustellen. Die Paßbilder sind auf der Rückseite von der polizeilichen Melde­behörde mit Vor- und Familiennamen und Geburtsdatum zu versehen.

Calw, den 30. März 1910. Der Landrat.

Kur-und Stadtverwaltung Herrenalb.

Ab 1. April ds. Is. tritt die neue

Kvrtaxordnung

in Kraft. Sie enthält gegenüber bisher nicht unwesentliche Aende» rungen.dte ich zu beachten bitte.

Diese beziehen sich insbesondere auf

1) das Lebensalter Jugendlicher,

2) Personen, die im Oberen Gaistal wohnen (vom Hiifle und der Aschenhütte an aufwärts),

3) den erhöhten Satz von 0,50 RM. je Person und Tag für Monat Juni und die erste Eeptemberhälste.

Abd.ucke der Kuriaxordnung erhalten die größeren Vermietungen zugestellt. Außerdem sind diese an den Anschlagstellen einzusehen.

Der Bürgermeister.

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