V

Kannst -u schweigen?

VPD. Es ist ein Zeichen der großen Beweglichkeit unserer Volksbildungsarbeit, wenn sie. ohne die gestellten kulturellen Aufgaben etwa zu vernachlässigen. sich auch den Tagesfragen zuwendet, die im engsten Zusammenhang mit der Landesverteidigung stehen. Denn zweifellos gehört es zu einer verantwortlich wirkenden Volksbildungsarbeit, überall dort aufklärend zu wirken, wo Leichtfertigkeit oder Unkenntnis sowohl der Allgemeinheit wie auch den Betref­fenden selbst schwersten Schaden zufügen können.

So zahlreich die Methoden des fremdländischen Nachrichtendienstes sind, so scheinbar harmlos kind sie auch. Da sucht z. B. ein Ingenieur aus der Luitfahrt- mdustrie für irgendeine von ihm gemachte Erfindung auf dem Wege über das Inserat Geld. Ein Finanzinstitut, das zufällig" seinen Sitz im Ausland hat, bietet dem Inge­nieur seine Dienste an Die persönliche Verbindung ist her- gestellt. und dem oft unheimlichen Geschick der Spwnage- agenten gelingt es lehr bald, von irgendeiner zunächst scheinbar ganz harmlosen Angelegenheit auf dem Wege des geschickten Anfragens Kenntnis zu erhalten. So harmlos eine einmal entweder aus gutem Glauben oder gar aus Renommisterei gegebene Auskunft sein mag. so kann sie aber schon die erste Fessel sein, aus der sich der auskunft­gebende Ingenieur nicht mehr aus eigener Kraft zu lösen vermag.

In der allgemeinen Aufklärungsarbeit spielen natürlich die rassischen Eigenschaften unseres Volkes eine bedeutende Rolle. Ein Besinnen unseres Volkes aus sich selbst fordert gebieterisch, sich über alle Eigenschaften klar zu werden, die unser Volk ausweist. Wo Licht ist, ist auch Schatten, und so besitzt der Deutsche manche Eigenschaften, die ihm schon oft in der Geschichte zum Verhängnis geworden sind. Hier­zu gehören z. B. die Geschwätzigkeit, die Neigung zur Ruhmredigkeit und ein oft übertriebenes Geltungsbedürf­nis des einzelnen.

Es ist verständlich, wenn bei uns nach beinahe zwanzig­jähriger Abrüstung das allgemeine Interesse für mili­tärische Fragen im Zeichen der Wiederaufrüstung besonders groß ist. Nun weiß man zwar meist nichts Ge­naues, trotzdem aber fühlen sich viele veranlaßt, munter drauflos zu erzählen von dem, was sie angeblich aus ganz sicherer Quelle" erfahren haben wollen Einer sagt es dem anderen weiter, wobei als sicher feststehend angenommen werden kann, daß der letzte Empfänger irgendeiner Reuig- keit sie ganz anders berichtet erhält, als der erste sie wei­tergegeben hat. Etwas anderes aber ist ebenso gewiß, näm­lich, daß irgend etwas Wahres schon dran ist. Hierfür aber haben die ausländischen Nachrichtenagenturen ein sehr fei­nes Gefühl.

Es konnte im Laute der letzten Jahre gar nicht aus- bleiben, daß immer mehr Betriebe für das Rüstungs- vrogramm eingespannt wurden. In diesen Betrieben jedoch ist jeder dann ein Geheimnisträger. Angefangen vom Büroboten, Lehrling, Schlosser, Maschinenmeister, Stenotypistin u!w. Was dem Uneingeweihten als harmlos erscheint, ist für den Agenten des Auslandes ein sicherer Hinweis, in welcher Richtung er weiter zu arbeiten hat.

Am schlimmsten natürlich ist es, wenn ein Soldat die für ihn besonders geltende Pflicht der Geheimhaltung aller militärischen Dinge aus Unachtsamkeit verletzt. Was soll man dazu sagen, wenn ein Soldat einem ihm bekann­ten, im Ausland lebenden Mädchen schrieb, wie es ge­schehen ist,nun sind alle Vorbereitungen für den Ein­marsch ins Rheinland getroffenI" Dieser Soldat mußte sich von dem Mädchen noch belehren lassen, daß man lo etwas überhaupt nicht schreibt:Wenn das im Ausland bekannt wird, gibt es ja die schrecklichsten Sachen... I" Der zu­fällige Verlust dieses Briefes auf einem Uebungsmarsch brachte diesen Briefwechsel zur Kenntnis der Vorgesetzten Dienststellen. Nur die strikte Geheimhaltung der getroffe­nen Maßnahmen konnte damals verhindern, daß der Geg- ne>- ü'"- den Fall der Besetzung nicht sofort mit Gegen­maßnahmen antwortete und damit unübersehbares Unheil entstand.

Ein anderer Fall, der ebenfalls noch glücklich ausging, ist der eines Gefreiten bei einem Panzerregimenl. Wie durch einen Zufall trifft er einen früheren Schulkamera­den, dem an sich ein wenig guter Leumund vorausging. Das widerrechtlich getragene Abzeichen der U, die Freude des Wiedersehens und der geschickt vorqebrachte Wunsch des ehemaligen Schulkameraden, gleichfalls in einem Pan­zerregiment seiner Wehrpflicht nachzukommen, brachte das Gespräch sehr bald auf militärische Dinge, die von Seiten des Gefreiten in freimütiger Weise erörtert wurden. Das Mitgehen des Freundes gerade auch in den technischen Din­gen veranlaßte den Gefreiten, an Hand von im Gespräch angefertigten Schnellskizzen die mündlichen Erläuterungen zu unterstützen. Diese pklichtvergessene Haltung des Gefrei­ten brachte auf diese Weise wichtige technische Geheimnisse dem fremden Spionageagenten in die Hände. Einem glück­lichen Zufall oelang es den Kurier m'» den am Biertisch angefertigten Schnellskizzen noch vor Ueberfchreiten der Grenze zu verhaften. Mit einer hohen Gefängnisstrafe war die Laufbahn des jungen Gefreiten zusammengebrochen.

Immer wieder lesen wir von einer Hinrichtung wegen Landesverrates. Sollte dies nicht War­nung genug sein? Vielfach leider nein, denn ebenso ge­fährlich wie die bewußten Landesverräter sind eben die, die aus Schwatzhaftigkeit oder anderen Gründen gleichfalls zu Landesverrätern werden können.

Gewiß sind es immer nur Einzelsälle. aber im umge­kehrten Verhältnis steht der Schaden, der die Gemeinschaft trifft. So können daher die Bemühungen, in der Oefsent- lichkeit aufklärend zu wirken, gar nicht hoch genug veran­schlagt werden. Sich in diese Front der allgemeinen Auf­klärung einzureihen, bedeutet besonders im Kriege best­verstandene Volksbildungsarbeit. Das vom Deutschen Volksbildungswerk im Hillger-Verlag herausgegebene Heft Verräter. Spione, Saboteure" bietet jedem Interessierten ausgezeichnetes Aufklärungsmaterial, das in keinem Betriebe fehlen sollte.

Erhöhter (Schweinebestand

28.6 Millionen. Ergebnis der Schwelnezahlung.

DNB. Berlin, 15. Febr. Die Schweinezählung vom 14. 12. 1939 halte nach Mitteilung des Statistischen Reichs­amtes im Altreich folgendes Ergebnis:

Insgesamt 2483 Millionen Stück gegen 23.57 1938, das sind 1 280 000 oder 5,3 v. H mehr. Für den Vergleich mit der Zählung vom Dezember 1938 kann nur die Zäh­lung im Altreich herargezogen werden.

Der gesamte Schweinebestand im Großdeukschen Reich har nach der Zählung vom 4. 12. 1SZS 28.613 Millionen Schweine beiragen.

Deutsche Antwortnote an Vanama

DNB. Berlin, 14. Hebr. Die amerikanischen Republiken haben bekanntlich aus der im Oktober vorigen Jahres in Panama abgehaltenen Panamerikanischen Konferenz die Errichtung einer sogen. Sicherheitszone um den amerikani­schen Kontinent in Aussicht genommen. Dieser Beschluß ist den kriegführendes Mächten seinerzeit durch den Präsioen- ten von Panama übermittelt worden. Die deutsche Regie­rung hat heute dem Außenminister von Panama die Ant­wortnote überreichen lassen, in der es heißt:

Der verewigte Herr Präsident der Republik Panama hat dem Herrn deutschen Reichskanzler mit Telegramm vom 4. Oktober vorigen Jahres namens der amerikani­schen Republiken den Wortlaut der sogenannten Deklara­tion von Panama mitgeteilt. In einem weiteren Tele­gramm des Herrn stellvertretenden Präsidenten der Revu- blik Panama vom 24. Dezember vorigen Jahres werden bestimmte Vorfälle erwähnt, die nach Ansicht der amerika­nischen Regierungen geeignet gewesen seien, die Bemü­hungen um die Sicherheit des amerikanischen Kontinents zu gefährden. Ferner wurde in diesem Telegramm mitae- teilt, daß die amerikanischen Regierungen bei den krieg, führenden Mächten Protest wegen dieser Vorfälle einiegten, und daß sie in eine Beratung zum Zweck der Verstärkung des Systems des gemeinsamen Schutzes eingetreten 'eien.

Der Herr deutsche Reichskanzler hat den Emvfang dieser beiden Telegramme mit Telegrammen vom 23. Oktober und 29 Dezember vorigen Jahres bestätigt und binzuge- fügt. daß er die deutsche Regierung mit der Prüfung der Angelegenheit beauftragt habe Als Ergebnis dre­ier Prüfung beehre ich mich, Ew. Exzellenz mit der - Bitte um Weiterleitung an die übrigen amerikanischen Regierungen folgendes mitzuteilen:

1. Die deutsche Regierung begrüßt den in der Er­klärung von Panama zum Ausdruck gebrachten Willen der amerikanischen Republiken, während des gegenwärtigen Konfliktes strikte Neutralität zu wahren und hat volles Verständnis dafür, daß diese im Rahmen des Möglichen Auswirkungen des gegenwärtigen Krieges auf ihre Län­der und Völker vorzubeugen wünschen.

2. Die deutsche Regierung glaubt sich in Uebereinstim- mung mit den amerikanischen Regierungen darüber zu be­finden, daß die in der Erklärung von Panama in Aussicht genommene Regelung eine Abänderung des ge­genwärtigen Völkerrechts bedeuten würde und entnimmt dem Telegramm vom 4. Oktober vorigen Jahres den Wunsch, diese Flage im Einvernehmen mit den Krieg- führenden zu regeln. Die deutsche Regierung vertrüt nicht den Standpunkt, daß die bisher anerkannten Regeln des Völkerrechts als eine starre und für immer unabänderliche Ordnung angesehen werden müßten. Sie ist vielmehr der Ansicht, daß diese Regeln einer Anpassung an die fortschrei­tende Entwicklung und an neu heroortretende Verhältnisse fähig sind und bedürfen. In diesem Geiste ist sie auch bereit­willig an die Prüfung des Vorschlages der neutralen ame­rikanischen Regierungen herangetreten. Sie muß jedoch dar­auf Hinweisen, daß für die deutschen Kriegs­schiffe bisher auch in den Gewässern der in Aussicht ge­nommenen Sicherheitszone natürlich nur die geltenden Rechtsregeln maßgebend sein konnten. An diele Rechtsregeln haben sich die deutschen Kriegsschiffe bei ihren Aktionen auf das strikteste gehalten. Soweit sich daher der von den amerikanischen Regierungen eingelegte Protest gegen das Vorgehen deutscher Kriegsschiffe richten soll.

kann er von der deutschen Negierung nicht als o e* gründet anerkannt werden Sie hat auch in dem beson­deren .in dem Telegramm des stellvertretenden Präsidenten der Republik Panama vom 24. Dezember erwähnten Falle ihre abweichende rechtliche Auffassung bereits gegenüber dex Regierung von Uruguay zum Ausdruck gebracht. Fernes kann die deutsche Regierung den Regierungen der amerika- n^chen Republiken auch nicht die Befugnis zuerkennen, ein­seitig in einer von dem bisher geltenden Recht abwei­chenden Weise Maßnahmen zu beschließen.

3. Bei der Prüfung der Fragen, die mit dem Plan der Einrichtung der Sicherheitszone Zusammenhängen, ergibt sich von vornherein ein wichtiger Punk«, der die Lage Deutschlands und die der anderen kriegführenden Mächte in dieser Beziehung als ungleich erscheinen läßt. Mährend nämlich Deutschland aus dem amerikanischen konklnenk niemals kerrikoriale Ziele verfolgt hat. haben sich Großbri­tannien und Frankreich auf diesem Kontinent und aus vor­gelagerten Inseln im Laufe der letztem Jahrhunderte wich­tige Besitzungen und Skützpunkle geschaffen, deren prak­tische Bedeutung auch für die hier ln Betracht kommenden Fragen keiner näheren Darlegung bedarf. Durch diese Ausnahme von der Monroe-Doktrin zu Gunsten Großbri­tanniens und Frankreichs wird der von den neutralen amerikanischen Regierungen gewünschte Effekt der Sicher­heitszone von vornherein grundsätzlich und ernstlich beein­trächtigt.

Die hierdurch bedingte Ungleichheit in der Lage Deutschlands und seiner Kriegsgegner könnte vielleicht bis zu einem gewitzen Grade dadurch beseitigt werden, daß sich Großbritannien und Frankreich unter der Garantie der amerikanischen Staaten bindend verpflichten würden, die erwähnten Besitzungen und Jnieln nicht zum Ausgangs­oder Stützpunkt kriegerischer Aktionen zu machen.

4. Trotz der vorstehend dargelegten Umstände würde die deutjche Regieruna ihrerseits durchaus bereit sein, in einen weiteren Gedankenaustausch mit den Regierungen der amerikanischen Republiken über die Inkraftsetzung der Erklärung von Panama einzutreten. Aus der neuerdings durch Presse und Rundiunk bekanntgewordenen Antwort der britischen und französischen Regierung muH die deutsche Regierung jedoch entnehmen, daß diese bev den Regierungen nicht gewillt sind, ernstlich «ist Gedanken der Sickerlieitszone einzuaehen.

Allein die Tatsache der Ausstellung von Joroeeungen, wonach deutschen Kriegsschiffen das Einlaufen in die er­wähnte Zone nicht gestattet sein sott, während die Kriegs­schiffe der Gegner offenbar das Recht zum Einlaufen in die Zone unbeschränkt behalten sollen, zeigt einen derarki- en Mangel an Achtung der elementarsten Begriffe es internationalen Rechts und mutet den Regierungen der amerikanischen Staaten eme so flagrante Verletzung der Neutralität zu, daß die deutsche Regierung darin nur den Witten der britischen und französischen Regierung erblik- ken kann, den Grundgedanken der Sicherheitszome von vornherein zunichte zu machen.

5. Bei aller Bereitschaft der deutschen Regierung, aus die Vorschläge und Anregungen der amerikanischen Staa­ten auf diesem Gebiet einzugehen, kann die deutsche Re­gierung sich einen Erfolg von der Weiterverfolgung des' Planes der Sichsrheitszone nur dann versprechen, wenn der bekanntgewordene englische und französische Stand­punkt grundlegend revidiert wird."

GchneefäKe in ganz Europa

Noch nie gekannte Temperaturen in OLeritalien

Mailand, 15. Februar. Wenn im Reich viele Volksgenos­sen unter der ungewöhnlich langen Frostperiode leiden müs­sen und dabei allerlei Entbehrungen in vorbildlicher Hal­tung hinnehmen, so ist das in anderen Ländern Europas auch nicht viel anders. Vor allem N o rdita l i en. das doch an ein mildes Klima auch in dieser Jahreszeit gewöhnt ist, stöhnt unter diesem strengen Winter besonders. In verschie­denen Gegenden des Karsthochlandes sank das Thermome­ter auf l6 bis 18 Grad unter Null. In Tarvis an der deut­schen Grenze wurden 20 Grad unter Null, an einiaen Or­ten des Gebirges in der Umgegend sogar 25 Grad gemessen. Auch in der Po-Ebene herrschte außergewöhnliche Kälte. Mailand hatte einen Temperatursturz auf 8 Grad anfzu» weisen. Das schlechte Wetter der letzten Tage ließ den Spie­gel des Po ungewöhnlich steigen, fodaß die Fluten die Dämme überspülten und sich in die umliegenden Felder er­gossen. Auch ein Stück der Eisenbahnlinie Codigoro-Ferrara wurde unter Wasser gesetzt.

Eisbarrieren am Eisernen Tor

Belgrad, 15. Februar. Kälte und Schneefälle halten in allen Gegenden Jugoslawiens unvermindert an. Die Durch­schnittstemperatur beträgt 14 Grad. Im Landesinnern liegt meterhoher Schnee. In der westbosnischen Stadt Bansa Luka brach ein Hangar auf dem Flugplatz unter der Schneelast zusammen.Politika" meldet, daß acht große Ueberlandautobusse im Schnee stecken ge­blieben seien. Viele größere Siedlungen sind völlig von der Umwelt abgeschnitten. Der Zugverkehr mußte auf ver­schiedenen Strecken eingestellt werden. Katastrovbal ist die Lage am Eisernen Tor, wo das durch Eisbarrieren gestaute Donauwasser bereits 150 Häuser der Stadt Donsi Milanowatz überflutet, während bei Nivo Pazar in Alt­serbien der Staudammbruch eines Elektrizitätswerkes 70 Häuser unter Wasser setzte. Durch das Unwetter waren auch die meisten Telefonverbindungen mit dem Ausland längere Zeit gestört.

Ungewöhnliche Eisdecke in Belgier.

Brüssel. 15. Februar. Die Kältewelle in Belgien hält un­vermindert an. Am Dienstag, Mittwoch und vor allem in der Nacht zum Donnerstag sind starke Schneesälle nieder­gegangen, die auch die belgische Hauptstadt in reichem Maße bedacht haben. Kanäle und Flüsse sind aufs neue zugefro­ren und weisen eine Eisdecke auf, wie man sie seit Jahrzehn­ten hier nicht mehr erlebt hat. In den Ardennen wo das Thermometer bis zu 20 Grad unter Null anzeiat. sind viele Dörfer von der Umwelt abgeschnitten. Besonders empfind­lich macht sich auch in Belgien wieder der Koblenmangcl bemerkbar. In den Großstädten wie Brüssel und. Antwer­pen ist es für private Haushalte fast unmöglich, sich mit dem nötigen Brennmaterial zu versoraen.

Neue Kältewelle auch in Spanien.

Madrid, 15. Febr. Die außerordentliche Kälte dieses Winters, unter deren Folgen ganz Europa und auch Deutschland steht, macht sich setzt in Spanien ebenfalls wie­der stark bemerkbar, wo eine neue Kältewelle festzustellen ist. In Burgo» wurden so z. B. 7 Grad unter Null ver­zeichnet.

Nie Russen rücken vsr

Moskau, 15. Febr. Nach dem Bericht des Generalstabs des Militärbezirks Leningrad vom 14. Fcüruar dauern die Kampfhandlungen von Infanterie- und Artillerie-Einheiten in den verschiedenen Sektoren der Front, besonders auf der Karelischen Landenge weiter an und gehen mit Erfolg vor­wärts.

Nach dem russischen Bericht weichen die finnischen Truppen unter großen Verlusten zurück und können dem Angriff der Sowjektruppen keinen Widerstand leisten. Diese Höllen 16 befestigte finnische Stellungen beseht, darunter acht betonierte Arkillerieforts. Die sowsetrussttcho Luftwaffe habe erfolgreich finnische Truppen und militärische Ziele bombardiert und Aufklärungsflüge ausgeführk.

Der finnische Heeresbericht

Helsinki, 15. Febr. Wie der finnische Heeresbericht vom 14. Februar mitteilt, dauert der russische Großangriff auf der Karelischen Landenge an. Oestlich von Summa soll es den Russen gelungen sein, einige finnische Stützpunkts in den vordersten Linien zu erobern. Die Angriffe an allen anderen Stellen seien zurückgeschlagen worden. Russische Angriffsverjuche nordostwärts des Ladogasees wurden ab» gewiesen. Im Kuhmo-Abschnitt sei es den Finnen gelungen, ein russisches Bataillon zurückzuschlagen und einige Majchi- nengewehrnester zu erobern. Von den anderen Frontab­schnitten wird Patrouillen- und Gefechtstätigkeit gemeldet.

Die finnischen Küstenbatterien bei Koivisto und am Ladogasee beschossen auf dem Eis vordringmde rus­sische Abteilungen. Die finnische Luftwaffe sei am 13 Februar in heftige Luftkämpfe verwickelt gewesen und habe mit Erfolg Luftangriffe auf militärische Ziele der Russen durchgeführt. Die sowjetische Luftwaffe unternahm Angriffe auf die finnischen Städte Lahti, Hei- nola und Porvoo (Borga). Durch die Lustangriffe seien in den Städten zahlreiche Schadenfeuer entstanden. Vom Kriegsschauplatz wird eine lebhafte Flugtätlgkeit gemeldet. Mehrere hundert russische Flugzeuge sollen im Laufe des Tages finnisches Gebiet überflogen haben. U. a. war im Operationsgebiet die Stadt Viipuri (Wiborg) rus­sischen Bombenangriffen ausgesetzt. Ein« Anzahl russischer Flugzeuge sei durch finnische Jagdflieger und durch Flakab- ieilungen abgeschossen worden.

Die Lage der Kinnen ernst

Stockholm, 15. Febr. Aus der Haltung der hiesigen Presse und aus den Meldungen über den finnischen Krieg geht hervor, daß die Lage der Finnen als ernst angesehen Die finnischen Siegesmeldungen lind aus den hiesi­gen Blättern nahezu völlig verschwunden, wenn auch wei­terhin russische Verlustzahlen angegeben werden. In Zu­sammenhang damit steht zweifellos die Tatsache, daß in den letzten Tagen in den verschiedensten Zeitungen die Frage einer Aktivierung der schwedischen Finnlandbilfe besprochen wurde.