Es ist Aufgabe des Handwerksmeisters, der einen Lebens- Versichermrgsvertrag in Händen hat und sich von der An-ge- stelltcnversicherung befreien lasten will, daß er sich mit der Direktion der in Frage kommenden Versicherungsgesellschaft in Verbindung setzt, damit der LebenSversicherungsvertrag den gesetzlichen Bestimmungen entspricht.

Kriegskost fördert Wohlbefinden

V. F.. Man hat während des Weltkrieges festgestellt, daß die Kurve der Zuckerkrankheit hernnterging und auch die Zahl der rheumatisch Erkrankten abnahm. Man hat diese auffallenden Tatsachen mit einer sparsameren Ernährung, vor allem mit fleischarmer und vegetarisch betonter Kost in Verbindung ge­bracht. Vielfach wurde während des Krieges festgestellt, daß auch die Darmträgheit durch eine mehr vegetarische Ernäh­rung günstig beeinflußt wurde.

Die neuere Forschung hat diese Beobachtungen bestätigt. Die Bevorzugung von Fleisch. Wurst, pikanten Delikatesten, scharren Soßen. Weißbrot, Gebäck, Schokolade usw. ist recht ungünstig für einen gesunden Ablauf der Darmtätigkeit. In­folge ihres geringen Zellulosegehaltes übt diese Kost zu wenig Reize auf die Darmbewegung aus. Die vorzugsweise pflanz­liche Kost hingegen hat man in Kreisen der Aerzte mit der Wirkung einesDarmbesens" verglichen. Bei Störungen der Darmtätigkeit, bei auftretender Verstopfung, empfehlen deshalb die Aerzte eine vegetarische Grundkost in Vrbindung sogar mit Rohkost. Sämtliche Kohlarten, grüne Salate, Tomaten, Gur­ken, Rettich, Zwiebeln, Radieschen, Rübe» sind vortrefflich; ebenso regelmäßig Obst in rohem Znstand, Vollkornbrot. Milch­produkte (Sauermilch, Buttermilch, Quarg), rohes Sauerkraut (morgens nüchtern), Dörrobst, Feigen in Wasser geweicht (mor­gens nüchtern). Vor allem aber ist die M"dizin auf ein altes bewährtes Volksmittel, zurückgekommen. Ganz ausgezeichnet zur Belebung der Darmtätigkeit und zur Entgiftung des Stoff­wechsels wirkt die Heilerde. Man soll täglich 1 bis 2 Teelöffel (in einem Viertel-Glas kalten oder lauwarmen Masters ver­rührt) morgens nüchtern und abends vor dem Schlafengehen einnehmen. Die Wirkung wird gesteigert, wenn die Heilerde trocken und gut eingespeichelt eingenommen wird. Vorzüglich ist außerdem leichte Gymnastik.

Nachrichten vom Standesamt Birkenfeld in der Zeit vom 1. bis 3v. November 1939

Geburten:

2. 11.: Jürgen Hermann, S. ds Otto Mayer, Kaufmanns,

und der Lore, geb. Bester;

8. 11.: Werner Walter, S. des Eugen Förschler, Wagners, und der Sofie, geb. König;

15. 11.: Harald Otto, S. des Otto Roth, Etnismachers, und der Hilda, geb. Herz;

15. 11.: Karl Heinz, S. des Paul Frank, Gärtners, und der

Lina, geb. Kult;

28. 11.: Hannegret, T. des Fritz Ruff, Fastermeisters, und der Berta, geb. Seufer.

Eheschließungen:

3. 11.: Artur Paul Müller, Unteroffizier, mit Marta Maria

Kull;

4. 11.: Ernst Julius Robert Fuhrnrann, Feldwebel, mit

Marta Oelschläger;

1V. 11.: Ernst Kull, Fässer, mit Elisabeth Mixanig;

11. 11.: Hugo Theodor Bester, Goldarbeiter, mit Hilda Beck; 14. 11.: Otto Walter Ratz, Fässer, mit Elsa Marta Burkhardt; 18. 11.: Franz Josef Hüning, Maurer, mit Klara Hildegard Scheerer;

23. 11 .: Ernst Adolf Bacher, Buchhalter, mit Hedwig Maria Hamann.

Sterbefälle:

2. IT: Jürgen Hermann Mayer, S. des Otto Mayer, Kauf, manns;

7. 11.: Karl Georg Bostert, Hobelwerksbesitzer, 52 Jahre alt;

16. 11.: Adam Brösamle, fr. Säger, 79 Jahre alt.

Neber den Herd 1

Der fremde Man« i

Sehen, Sie, liebe Hausfrau, nun sitze ich wieder neben Ihrem Herd, und während die Kartoffeln kochen, wollen wir ein bißchen über die interessanten Dinge der letzten Woche reden. Es ist merkwürdig, daß manche Männer die Hauswirtschaft sür ein schrecklich langweiliges Gebiet hal­ten können je öfter ich nun neben Ihnen sitze, um so fesselnder erscheint mir die ganze Welt um Kochlopf und Nähtisch. Man muß eben nur dieRosinen" zu sinken wissen. Sehen Sie zum Beispiel nur einmal die Brot­karte an, da haben Sie eine große Erfindung vor sich. Nehmen wir einmal an, sie und unsere Getreide­vorratswirtschaft würden nicht existieren. Dann würden wir in dem einen oder anderen Jaffr doch einmal darauf angewiesen sein, Getreide aus dem Ausland, auf dem sogenannten Weltmarkt, hinzuzukaufen. Und damit wären auch wir dem netten Spiel der" internationalen Getreide- spekulation ausgeliefert, die gerade jetzt wieder ver­standen hat, die Preise mit ungünstigen Wettermeldungen und ähnlichen Kniffen in die Höhe zu treiben. Hinter der Brotkarte können Sie gewissermaßen die gewaltige Or- ganisation des Reichsnährstandes sehen, die uns vor solchen Preissteigerungen bewahrt, wie sie jetzt die Hausfrauen in England zu tragen haben.

Hat man Ihnen übrigens neulich auch so ein Gerät angeboten, bas besonders langsam und sparsam kochen und damit die Vitamine schonen sollte? Es ist natürlich sehr wichtig, daß im Gemüse, in den Kartoffeln und der Milch das Vitamin erhalten bleibt. Aber diesePatent­kochtöpfe" scheinen doch nicht das richtige Mittel zu sein. Die Versuchsstelle für Hauswirtschaft des Deutschen Frauenwerks in Leipzig hat nämlich festgestellt, daß sie oft die Ankochzeit der Speisen verdoppeln und deshalb gar keine Brennstoffersparnis bringen. Und dann beein­trächtigen sie auch die Gerichte in ihrem Nährwert, er­reichen also gerade das Gegenteil des Versprochenen. Die Versuchsstelle kann deshalb solche Spezialgeräte nicht emvfehlen, sondern rät vielmehr, gerade Gemüse, Kar­toffeln und Milch so kurz wie möglich zu kochm. ^ ,

Wissen Sie eigentlich, was ein Balken,cywein r,ir Eien Namen für das Kaninchen haben natürlich die Berliner erfunden. Ich hörte eben, daß eine einzige Karnickelsamilie im Jahr sage und schreibe 50 Pfund Fleisch liefert das wäre also die gleiche Menge, war man auf eine Fleischkarte beziehen kann. Für das Fell, das abgeliefert werden mutz, gibt es sogar noch Geld- Denken Sie nur, aus ihm werden Handschuhe und Schmucktaschen gemacht, und aus der Wolle der Angora­kaninchen sogar Hüte! Aber was sagen Sie da. Sw haben schon Kaninchen? Tann haben Sie vielleicht Inter- esse an einem neuen Rezept, wie man aus ihnen Gulasch machen kann. Man braucht 500 bis 750 Gramm Kaninchen­fleisch, zwei Etzlöisel Schmalz, eine Zwiebel, eine Messer- spitze Paprika, einen Eßlösfel Milch, zwei Aepfel, zwei Eßlöffel Mcbl, einen Liter Brühe, je eine Messersvitze Rosmarin, Dill. Liebstöckelwurzel und Basilikum. Das Fleisch müssen wir in nicht zu große Stücke teilen, leicht salzen, mit etwas Mehl bestäuben und in heißem Fett goldgelb anbraten. Nun fügen wir die seingeschnittene Zwiebel und zwei Blättchen Rosmarin bei und über­stäuben dann das restliche Mehl. Mit der Fleischbrühe wird aufgcfüllt und langsam gargedünstet. Dann nehmen wir die Fleischstücke heraus, kochen die Tunke bis zur richtigen Bindung ein, schmecken sie mit Paprika und den anderen Gewürzen ab und geben sie durch ein Sieb auf das Fleisch. Nun kommen die geschälten und sein­geschnittenen Aepsel und die Milch hinzu, und das Ganze kocht nochmals langsam zehn Minuten. Dazu gibt es dann Nudeln, Reis oder Salzkartoffeln.

Aber sprechen wir doch auch mal vom Trinken! Gewiß will niemand behaupten, daß wir denechten" Kaffee schon vergessen haben, aber hätten Sie wohl gedacht, daß der Ersatzkaffee immer schon weit mehr getrunken wurde als ver echte? Auch im Frieden kainen schon aus zwei Tassen Bohnenkaffee, die getrunken wurden, nicht weniger als Drei Tassen Malzkasiec. Seil dem Weltkrieg ist er ia auch viel besser geworden: einmal dütten andere Getreidearten

>eg gesprochen...

wieder i» der KSche

als Gerste und Roggen Nicht zu Kassee-isrfay verwen«, werden, und außerdem hat die Industrie Inzwischen ganz raffinierte Verarbeitunasmethoden erdacht. Jetzt sind nun auch die Preise für Kaffee-Ersatz-Mischungen (die z. B Zichorie enthalten) festgelegt worden. Für den Verbraucher dürfen 500 Gramm in r/z-Kilo- und Vi'Kilo-Packunge« höchstens 48 Pfennig kosten. Ucbrigens werden künftig für Kornkaffee dieselben Preise wie für Gerstenkaffee be­rechnet.

Sie werben sicher schon den Weihnachts-Kunsthonig für die ganze Familie gekauft haben. Wollen Sie nicht Hoirig, kuchen in Kastenform backen? Das Rezept ist gut und billig: 500 Gramm Kunsthonig und 100 Gramm Zucker werden ausgekocht und in 500 Gramm gesiebtes Mehl mit den anderen Zutaten (je eine Messerspitze Thymian und Kardamom, ein Teelöffel Zimt) gerührt. Das Backpulver wird Hinzugclan und soviel Wasser, daß der Teig glatt wird und in eine gefettete Kastenform gefüllt werden kann. Dreiviertel bis eine Stunde backen! Als Verzierung kann man sehr gut Kürbiskerne statt Mandeln benützen.

Was sagen Sie dazu, daß die Festkrawatte Ihres Mannes gerettet ist? Ein Weihnachten- ohne neuen Schlips wäre ja auch undenkbar gewesen. Und noch dazu gibt es ihn vhne Punkte! Für Sie selbst wird das punktfreie Paar Strümpfe ja noch wichtiger sein. Man braucht sie zwar ebensowenig wie die Krawatte sofort zu kaufen, vielmehr ist noch bis Ende Oktober 1L-40 Zeit. Allerdings heißt es trotzdem mit den Strümpfen Haus zu halten. Sicher haben Sie noch ein Paar abgelegte Strümpfe, deren Beinlängen zu gebrauchen sind, um daraus ein Paar ß linge für die noch ausbesserungsfähigen Strümpfe zu nähen. Machen Sie einen Papierschnitt nach dem alten Strümps und schneiden Sie danach zu! Reichen die gestopften Stellen zu weit über die Schuhkante hinaus, dann setzen Sie am besten den Füßling etwas höher an. Für Ihre ausge­schnittenen Schuhe erneuern Sie nur Ferse und Spitze, damit die Ansatznaht weniger sichtbar ist. Aber denken Sie daran, zuerst den Füßling, -die Ferse oder die Spitze auf­zusetzen und dann erst das Schlechte wegzuschneiden.

Zum Schluß habe ich noch etwas auf dem Herzen, das vielleicht Sie als vernünftige Frau nicht so sehr angeht, das Sie aber mal Ihrer Nachbarin erzählen könnten. Man sollte sich von der Weihnachtsfrpude nicht dazu ver­leiten lassen, unnütz e Dinge zu kaufen. Einmal wird ja der Krieg zu Ende sein, und dann würde man sich schändlich über die teueren, überflüssigen Sachen ärgern, während einem das Geld fehlt, das maneigentlich" noch auf der Sparkasse haben müßte. Wir feiern nun einmal ein Kri e g s w e i h n a ch t e n, und Ihre Angehörigen werden bestimmt auch mit weniger Geschenken zufrie­den sein.

Sago und KartEniM

das Nährmittel für die nächsten Wochen. . ,

Es gibt Hausfrauen, die sich daran gewöhnt haben, aus die Nährmittelkarte vor allem Puddingmehl einznkauseir. Sie beschränken damit unnötig die Reichhaltigkeit ihre) Speisezettels. Dabei ist Sago schmackhaft, gesund, nahr­haft und außerdem vielseitig in seiner Verwendungsmög­lichkeit. Kennen Sie schon eilie Sagospeiie mit Apfel­stückchen? Sie schmeckt vorzüglich und ist besonders erfri­schend. Versuchen Sie auch einmal, Sago zu Suppen und Aufläufen zu verwenden I Den Kindern werden Kartof­felmehlsuppen und Speisen mit Fruchtstückchen oder Fruchtsästen gut schmecken, und außerdem eignet sich Kartoffelmehl ausgezeichnet zum Verdicken von Tunken. Verwenden Sie also beides: Sago und Kartoffelmehl!

Warme Suppen auf den Frühstückstisch!

Die Hausfrau soll wenigstens jeden zweiten Morgen eine heiße Roggemnehl- oder Haserslockensuppe oder auch eine süße Graupensuppe mit entrahmter Frischmilch aus den Frühstückstisch bringen. Sie dient bannt der Ge­sundheit ihrer Familie und spart gleichzeitig Brot­belag.

Stadtpflege Neuenbürg

Ärrartiergelder

für die letzte Einquartierung werden auf dem Rathaus im großen Saal ausbezahlt

am Mittwoch den 20. 12 . 1939

für die Anfangsbuchstaben AB ab 8 Uhr,

C-F ab 10 Uhr.

G-J ab 14 Uhr.

K-N ab 16 Uhr.

am Donnerstag den 21 . Dezember 1939

^ OS ab 8 Uhr,

TZ ab 14 Uhr.

Quartierzettel sind mitzubringen.

Den 19. 12. 1939. Stadtpfleger.

Stadl Wildbod.

Verkauf WliWeihnMkmMk

Der Verkauf durch den Händler Gauß findet am 20 . und 21. Dezember, je ab S Uhr vormittags, bei der Mosterei statt.

Der Preis für Fichten bis zu 2 m ist durch einen Zuschuß der Stadt verbilligt, da die Weihnachtsbäume nicht mehr aus dem Stadtwald geliefert werden, um die Kulturen zu schonen.

Der Bürgermeister.

Die WeibnaAtsfeier

im Kreistrankenhaus Neuenbürg findet am Minwoch den 2V Dezember 193- abend» S Uhr statt, wozu Freunde des Hauses herzlich ringelnden sind.

Oberschwester Berta Hauser Kranreuhaus-Berwalter Koch

dleuenbürg, den 19. Oerember 1939.

^oüss-knrsigs

LctimeererkiMt macken wir Nie trauri-e Mttel- lung, dsü unsere liebe, gute lockrer, 8ckwesler und Tante

kricSs kukk

durch einen plütrlick schweren Onslü kskall Im Mer von 20 ja neu von uns gerissen wurde.

In rieter Trauer:

Oie Litern VI>be>m kukk unck brau. Kiebsrd! ks°a8 uns krau '

nebst Anverwandten.

keerdlgung kinclet am Mttwoch nachmittag 2^0 Ukr in Oobel statt.

bkeuenbllrg, den 18 Oerember I9Z9

kür die vielen beweise herrlicher Teilnahme, die wir keim Heimgang unserer lieben lttutter

krs« Lmms Ksisvr Ms.

erfahren durttsn, sowie kür die biuinenspcnden, die aukopkernde kilcge durch 8ckwerter Margarethe sagen wir herrlichen Dank.

Via Irausrnetsn Mntarbll edonon.

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Kragen-, 6 urteilen öple

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pkorstissn,

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Es iverden öfsentlich'meistbietrnd gegen iowrtige Bmzahlung vcr- keigerl am Miiiwach ?t> ver 193» vormittags II Uhr, in Wildbad:

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