Warum OgertRoosevett?

Zur Offensive des Bundes-Kongreffes gegen politische Korruption

Warum zögert Roosevelt mit der Unterzeich­nung des Hatch-Gesetzes? Diese Frage licgt*vielen auf den Lippen, der Inhalt des Ge­setzes gibt aber bereits die Antwort: die Hatch- Vorlage richtet sich gegen das alteingesessene System der Wahlkorruption und verbie­tet die politische Nötigung von Personen, die in einem wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhält­nis znr Bundesregierung stehen.

Es gibt in den Vereinigten Staaten 852 000 Bnndcsbeamte, deren politische Ueberlegungen, selbst wenn sie sich aus der Parteipolitik fern­halten. etwa vier Millionen Wähler dirigie­ren. Unter der in Amerika vorherrschenden Einstellung, die im Beamtentum nur mate­rielle Vorteile zu schätzen weih, die Politik als anrüchig betrachtet und korrupte Betätigung gewissermaßen als selbstverständlich für den Po­litiker hinstellt, haben diese vier Millionen in Wahlkampagnen immer besonderes Interesse gefunden, weil sie mit Drohungen oder Ver­sprechungen willst am Gängelband zu führen waren

Nur so sind die Erfolge parteipolitischer Re­pressalien. die jeden auf seine Zukunft bedachten Beamten erzittern lassen, zu erklären und nur aus diesen Verhältnissen heraus konnte Roose- vclt es wagen, ihm missliebig gewordene Sena­toren und Abgeordnete durch seine demokratische Parteimaschine maßregeln zu lassen.

Was die Dinge indessen auf die Spitze trieb, war Roosevelts riesiges Not hilsep ro­ll ramm. das dem beliebten parteipolitischen Spiel Amerikas neue Stotztruppen in einem Umsange znführte. wie ihn das Land zuvor nie erlebte. Die Freude der Opposition über das Latch-Gesetz ist deshalb so grotz, weil es die erste Gegenoffensive darstellt, welche die in Roosevelts Nothilfeprogramm getarnten wahlvolitischen Machtfaktoren unschädlich zu machen trachtet.

Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass das New Deal die 2.6 Millionen Buudesnotstands- arbeitcr und ihre rund acht Millionen Ange­hörigen nicht lediglich aus Humanitären Grün­den unterhält, sondern diese Wählergruppe, für politische Zwecke weidlich ausnützt. Es ist in der Tat kein Geheimnis mehr, dah vielerorts die Listen der Notstandsarbciter vor den No­vemberwahlen beträchtlich anschwollen, um nach denselben schnell wieder ans den Normalstand abznsinkcn.

Gegen solchen Mi Hb rauch von 14 Millio­nen Wahlstimmen, die genügen, um jede ameri­kanische Wahl zu entscheiden, richtet sich das Hntch-Gesctz

Die nach langer heftiger Debatte von beiden Häusern verabschiedete Vorlage setzt Herrn Roosevelt in arge Verlegenheit. In der festen Ucberzengnng, dass ein Einspruch ge­nügen werde, um der Hatch-Vorlage ihren Sta­chel. zu nehmen, lieh der Präsident das von der Parteimaschine immerhin weitgehend abhängige Abgeordnetenhaus wissen, dass er mit dieser Ge­setzgebung durchaus nicht zufrieden sei. Roose­velt sprach zwar nur von derunzulänglichen Abfassung" ocr Vorlage, lieh aber die demokra­tischen Fraktionsführer keinen Augenblick über die wirkliche Absicht im Zweifel, wie ihre nach­folgenden erbitterten Wortgefechte über Kern­fragen der Latchbill bewiesen.

AEA.-Luftwaffe rüstet

Weitere 20«o Flugzeuge

Washington, 8. Aug. Wie soeben verlautet, werden noch in dieser Woche vom Kriegsmi­nisterium Aufträge für den Ban von weiteren 2000 Armeeflugzeugen im Gesamtwerte von 160 Millionen Dollar erteilt werden.

Weiter sind Bestellungen für Geschütze und Panzerwagen geplant, die die Auf­wendungen für die direkt bevorstehende Auf­rüstung auf rund 300 Millionen Dollar brin­gen werden. Von 34 amerikanischen Flugzeug- fabrikcn ist mehr als die Hälfte mit der Her­stellung von Kriegsflugzeugcn beschäftigt, wäh­rend die drei größten amerikanischen Motoren­werke ausschließlich für die Luftwaffe arbeiten.

Weitere Sanktionen gegen Japan"

Hetzer Pittman alsProphet" Er hofft auf den nächsten Kongreß

Washington, 8. Aug. Kurz vor der Abfahrt von der Stätte seiner Mißerfolge gab der als Hetzer und Parteigänger Roosevelts berüch­tigte Vorsitzende des Senats-Außenausschusses Pittman eine aufgeblasene Erklärung ab. in der er sich alsProphet" aufspielte. Der näch­ste Kongreß würde, so behauptete Pittman un­beschwert. nicht nur Waffensperre und andere Wirtschastssanktionen gegen Japan verhängen, sondern auch die Neutralitätsgcsetzgebung auf- hebcn und die Bundesregierung ermächtigen Kriegsschiffe für Südamerika zu bauen, - also alle bisher vergeblichen Bemühungen Roose­velts doch noch erfolgreich zu gestalten.

Tröstet Pittman sich damit bis zuni nächsten Kongressznsammentritt im Januar, so sucht er England inzwischen durch die Bemerkung Mut znznsprechen, dass er überzeugt sei, Roosevelt werde weitere Vergeltungsmaßnahmen gegen Japan ergreifen, fallsJapans Benehmen in China sich nicht sehr wesentlich zum Besseren wende"!

Siam bleibt streng neutral

Schanghai, 8. Aug. In Wahrung ihrer streng neutralen Haltung schloß die siamesische Regie­rung Anfang August mehr als 20 chinesische Schulen wegen japanfeindlicher Propaganda. Sie ließ außerdem zwei führende Mitglieder der Kuomintang verhaften, die als Leiter chinesischer Bankfilialen hohe Geldsummen für Propagandazwecke aufwandten. Die chinesische Presse Schanghais ist über diese Maßnahmen stark erbost und fordert kategorische Gegen­maßnahmen.

Sämiger Warnung an Warschau

Andauernder Zustand täglicher Kriegserklärung ««erträglich

Danzig, 8. Aug. DerDanziger Vor­posten" befaßt fich mit den Auslassungen des C z a s" und schreibt, seit Wochen werden all­täglich kriegerische Drohungen gegen Danzig ausgesprochen, so daß die hellhörige Danziger Bevölkerung sich angesichts der dau­ernden Ankündigungen trotz ihrer Völlig ge­funden Nerven durch den vorerst papierenen Kanonendonner des polnischen Kriegsalarms jeden Tag beim Aufstehen am Morgen aufs neue mit der Frage beschäftigen muß, ob die kriegslüsterne polnische Soldateska nicht über Nacht den Ueberfall auf Danzig gewagt hat.

Dieser andauernde Zustand der täglichen Kriegserklärungen und als solche müssen die Auslegungen desCzas" bewertet wer­den ist für uns Danziger unerträglich und kann ans keinen Fall länger von Danzig hingcnommen werden.

Wir haben Geduld uud Großmut genug auf­gebracht und bisher so getan, als ob wir die polnischen Kriegsdrohungen nicht hörten. Man kann aber nicht verlangen, daß wir den Mund verschließen, wenn eine ernst zu nehmende Warschauer Zeitung im Anschluß an eine Rede des polnischen Armeegenerals ankündigt, Dan­zig soll beschossen werden. Wir haben die un­verschämten polnischen Redensarten bisher nur als Großmäuligkeit und Größen­wahn bezeichnet, wir haben inzwischen aber feststellen müssen, daß die in der ganzen pol­nischen Oeffentlichkeit anzutreffende Erobe- rnngslust und der Eifer, das Reich und Dan­zig in der unflätigsten Weise zu beschimpfen, eine direkte Gefahr für den europäischen Frieden darstellen. Wir halten es für un­

sere Pflicht, in diesem Augenblick der polnischen Kriegsdrohung nicht nur eine ernste War­nung auszusprechen, sondern auch die ganze Welt darauf hinzuweisen, daß von Polnischer Seite hier nachweislich bewußt und überlegt alltäglich der Zündstoff an ein Pulverfaß gelegt wird, das jederzeit explodieren könnte.

Die unverschämte Sprache und die Drohung mit polnischen Geschützen gegen Danzig kann nur eine klare Antwort finden: Danzig hat sich nachdem die militärische Eroberung Ser deutschen Stadt an der WcichsclmünSnng von polnischen Politikern und Generälen prophe­zeit wurde für eine Verteidigung eingerichtet. Noch niemals in der ruhm­vollen und kriegserinncrungSreichen Geschichte der Hansestadt hat ein polnischer Soldat den Boden Danzigs betreten. Selbst als ein Pol­nischer König, Stefan Batorh, mit seinem Heer Danzig besetzen wollte, blieb er nur als Ge­schlagener vor den Toren. Dieses geschicht­liche Ereignis soll dem kriegslüsternen polni­schen Volk zu denken geben. Danzig hat sich nicht nur aus eigener Kraft für die militäri­sche Verteidigung eingerichtet, sondern ist sich des Schutzes des starken Grotzdeutsche» Reiches und der einsatzfähigen deutschen Wehrmacht bewußt. Der polnische Kriegsalarm darf in Zukunft nicht ungestraft zum Taaesprogramm der europäischen Politik gehören. Die Danziger haben es satt, in dauernder Bedrohung zu leben, sie sollen die Augen einer großen Oef­fentlichkeit auf das wahnsinnige Kriegsspicl lenken, das Warschau seit Wochen in Szene ge­setzt hat.

..FlligbasiS Frankreich*

Nachlmauöver über frau». Gebiet Herbstmanöoer der britischen Luftwaffe

London, 8. Aug. Die Herbstmanöver der bri­tischen Luftwaffe haben am Dienstagabend mit einer großen kriegsmäßigen Ilebnng begonnen, an der auch die Luftabwehr teilnimmt. Die Manöver dauern bis Freitagabend und insge­samt werden 1300 Flugzeuge eingesetzt.

Zum ersten Male wird die britische Luft­waffe Frankreich zu einem Uebungsgebiet für Nachtmanöver benutzen. Am Dienstagabend um 20 Uhr sind britische Bomber in England aufgestiegen und haben französisches Gebiet bis nach Veauvais überflogen, um von dort ans nach Eintreten völliger Dunkelheit zu einem «Nachtangriff auf Südostcngland" zu starten, also Angriffsmanöver gegen die eigene Küste zu unternehmen. Zur Abwehr dieses Angriffs stehen 1400 Luftabwehrgeschütze, 500 Spcrrbal- lons und 15 Abteilungen des technischen Korps bereit.

Die nächsten Tage werden also im Zeichen der britisch-französischen Entente stehen, schon deshalb, weil der französische Admiral Dar- l a n, Generalstabschef der französischen Kriegs­marine, am Mittwochuachmittag an einer gro­ßen Flottenschau der britischen Reserveflotten­streitkräfte auf der Höhe von Weymouth als

Gast des englischen Königs teilnehmen wird.

Der französische Marineminister Campin - ch i wird, begleitet von seinem Adjutanten und Kabinettschef, Mittwoch an den Schießübungen der französischen Atlantikslotte an Bord des KriegsschiffesDunkergue" teilnehmen. Am Tage darauf wird er das Arsenal von Loricnt besichtigen und sich von dem Fortschritt der Ar­beiten an den dort liegenden Schiffsneubanten überzeugen. Generalissimus Gamclin hat seine Inspektionsreise durch die Pyrenäen fortgesetzt und ist in Pau eingetroffen.

Gleichzeitig wird Mittwochabend in 28 Grafschaften eine totale Verdunkelungs-Uebuug durchgeführt, wobei über 200 000 Luftschntzmit- glieder verwendet werden. Der größte Teil die­ser Maßnahmen wird sich auf wichtige Punkte an der Südostküste und die Hauptstadt London konzentrieren. Bei den diesjährigen Hebungen soll insbesondere die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe zur Gegenoffensive aus­probiert werden. In diesem Zusammenhang schreibt der Luftfahrtkorrespondcnt desDaily Telegraph", daß das Luftfahrtministcrium wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres eine weitere Anzahl neuer Jagdgeschwader aufstel­len werde.

Erntehelfer genießen Unfall­schutz!

Eine grundsätzliche Entscheidung des Reichsversicherungsamtes

Berlin, 8. Aug. Wiederholt ist bei denjenigen, die sich freiwillig zur Erntearbeit zur Ver­fügung stellten, die Frage aufgetreten, ob sie auch bei etwaigen Krankheits- und Unglücks­fällen den Schutz der Sozialversicherung ge­nießen. Bereits im vergangenen Jahr hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, General­feldmarschall Göring, bestimmt, daß der Reichsarbeitsminister alle Maßnahmen treffen kann, die auf dem Gebiet der Sozialversiche­rung zur Durchführung der Erntehilfe notwen­dig sind.

Aus Grund dieser Ermächtigung unterliegen die als Erntehelfer eingesetzten Schüler der Krankenversicherungspflicht bei der zuständigen Landkrankenkasse oder, wo eine solche nicht besteht, bei der Allgemeinen Orts­krankenkasse. Der Versicherungsbeitrag be­trägt 10 Pfg. pro Tag und ist vom Bauer allein zu tragen. An Leistungen werden gewährt: Krankenpflege oder an deren Stelle Kranken­hauspflege. Schüler genießen weiter den Schutz der reichsgesetzlichen Unfallversicherung.

Für die neben Schuljugend, Militär und Ar­beitsdienst eingesetzten Freiwilligen Erntehelfer sind besondere Bestimmungen nicht getroffen worden. Hier gelten also die allgemeinen Vor­schriften der Reichsversicherungsordnung. Da­nach ist Pflichtmitglied der Krankenkasse derje­nige, der gegen Entgelt beschäftigt ist. Da die Erntehelfer für ihre Tätigkeit in der Regel be­zahlt werden, unterliegen sic also der Kranken­versicherungspflicht, auch diejenigen Volksgenos­sen, die während ihrer Tätigkeit als Ernte­helfer pflichtversichert sind, denn sie nehmen während der Dauer ihrer Beschäftigung bei dem Bauer die gleiche Stellung wie ein landwirt­schaftlicher Arbeiter ein.

Eine Ausnahme von der Versicherungs­pflicht besteht bei denjenigen Personen, die nur vorübergehend arbeiten, z. B. für gele­gentlich tätige Ehefrauen. Versicherungsfreiheit besteht ferner für die Beschäftigung von Per­sonen. wenn die gesamte Arbeit und oer bezahlte Lohn nur von nebensächlicher wirtschaftlicher Bedeutung sind. Versicherungsfrei dürfen schließlich auch diejenigen krankenversicherungs­pflichtigen Volksgenossen sein, die während ihres Erholungs- oder eines sonstigen Urlaubs, wäh­renddessen das versicherungspflichtige Beschäfti- gungsverhältnis fortbesteht, sich als Erntehelfer betätigen.

Bisher war der Versicherungsschutz in der

Unfallversicherung davon abhängig daß der'Ver- unglückte zu dem Arbeiterstand gehört. Das Reichsversicherungsamt hat aber nunmehr in einer grundsätzlichen Entscheidung klarge­stellt, daß für die Frage, ob Versicherungsschutz zu gewähren ist, die gesellschaftlich-wirtschaftliche Stellung des Verletzten keine Nolle mehr fpielt. Auch in all den Fällen, in denen jemand nicht auf Grund eines Arbeitsvertrages oder festen Arbeitsverhältnisses, sondern nur vorüberge­hend sich in einem versicherten Betrieb betätigt, kommt es lediglich darauf an, ob für die Auf­nahme der Arbeit die Verhältnisse des Be­triebes entscheidend waren oder ob sie hinter anderen Momenten <z. B. Liebhaberei, Ver­wandtschaft) zurückgetreten sind.

Demzufolge genießen also alleErntehel- ? er, ohne Rücksicht auf ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Stellung, den Schutz der Unfall­versicherung. Auch Angehörige der städtischen Bevölkerung, die ihren Urlaub bei Verwandten auf dem Land verbringen und sich dabei gleich­zeitig im landwirtschaftlichen Betrieb nützlich machen, dürsten nach neueren Entscheidungen, die von den Rechtsberatungsstellen der Deut­schen Arbeitsfront erstritten wurden, den Schutz der Unfallversicherung genießen.

Dr. Goebbels in Venedig

Willkommensgrutz Alfieris

Venedig, 8. Aug. Am Dienstag trafen Reichs­minister Dr. Goebbels und Frau und Reichspressechef Dr. Dietrich mit ihrem Ge­folge in Venedig ein. Darunter befinden sich mehrere namhafte Vertreter der deutschen Presse. Die Lagunenstadt bereitete den hohen Ehrengästen einen triumphalen Empfang. Hoch und niedrig, alt und jung, die Faschistische Par­tei. die Belegschaften der Fabriken, die Bauern der Umgebung feierten die Abgesandten dez Führers.

Der überaus herzliche Empfang des Reichs- propagandaministers und des ReichspressechesS durch die Bevölkerung von Venedig wird von der römischen Presse anhand ausführlich bebil­derter Sonderberichte stark unterstrichen Uebereinnimmend betont man. daß man die zu­sammen mit dem Minister für Volksknltur AI- fieri in Wien und München behandelten Ar­gumente vertiefen werde, um auch auf kultu­rellem Gebiet eine immer engere Zusammen­arbeit zwischen den beiden großen Völkern der Achse zu gewährleisten

Wer will Unteroffizier werden?

Freiwillige für Heeresnntcroffizierschnlcn

Berlin, 8. Aug. Das Oberkommando des Heeres teilt mit, dass iur die Einstellmig in die Heeresunteroffizterschulen noch Freiwillige an­genommen werben. Zum Herbst 1930 sind fol­gende Unteroffizierschulen vorhanden: Fran­kenstein in Schlesien; Potsdam; Sigmaringen (Donau); Treptow a. d. Nega; Wiesbaden- Biebrich.

Als Unteroffizierschüler werden besonder- ausgesuchte, längerdienende Freiwillig; eingestellt.

Der Unteroffizierberuf verlangt ganze Kerle Mit dem Offizier zusammen ist der Unteroffi­zier dazu berufen, die deutsche Jugend zu Män­nern und entschlossenen Kämpfern zu erziehen und im Ernstfall gegen den Feind zu führen.

Völliges Beherrschen des Waffenhandwerks, ein gefestigter Charakter, eisernes Pflichtgefühl und vorbildliche nationalsozialistische Gesinnung sind hierfür Vorbedingung.

Dies alles wird dem Unteroffizierschüler in. vorbildlicher Weise auf der HeereSunteroffizier- schule vermittelt. Die Schulung als Erzieher und Führer steht dabei von Anfang an im Vordergrund.

Neben der rein militärischen Ausbildung wird auch die Allgemeinbildung des Unteroffizier­schülers durch Unterricht in Deutsch, Erdkunde. Rechnen. Geschichte, Nationnlpolitik n. a. weit­gehend gefördert.

Die Ausbildung anf der Heeresunteroffizier­schule dauert zwei Jahre. Sie erstreckt sich aus fast alle Dienstzwcige der vielseitigsten Waffe des Heeres, der Infanterie.

Mit Beginn des 2. Dienstjahres erfolgt in der Regel Beförderung zum Gefreiten.

Nach erfolgter Ablegung der Unteroffizier­prüfung wirb der Uuterosfizierschüler bei Be­ginn des 3. Dieustjahres bereits als Unteroffi­zier zur Truppe versetzt. Auf Grund seiner vielseitigen Ausbildung ist er in ,,allen Sätteln gerecht", er kann ebensogut in einer Schützen­kompanie wie in einer MG-Kompanie verwen­det werden. Dies wirkt sich Flr sein militärisches Fortkommen stets günstig aus.

Kosten entstehen bei der Ausbildung auf den Heeresunteroffizierschulen nicht, der Un° teroffizierschüler erhält die gleiche Löhnung wie in der Truppe, ebenso ist Bekleidung, Ver­pflegung. Unterkunft und Heilfürsorge für ihn frei.

Anforderungen an die Bewerber:

Lebensalter vom vollendeten 17. bis zum voll­endeten 20. Lebensjahr.

Mindestgröße 1,65 m, kein Brillenträger.

Verpflichtung zum 12jährigen ununterbroche­nen Dienst beim Heer.

Arbeitsdienstpflicht mutz erfüllt sein.

Abiturienten, Studenten sowie bereits Ge­diente werden nicht eingestellt.

Sonstige Einzelheiten sind bei den Heeres­unteroffizierschulen, den Wehrkommandos und Wehrmeldeämtern zu erfragen.

Die Bewerbungen für a l l e Unterorfizierschu- len sind nur an die Heeresunteroffizierschule Potsdam in Potsdam-Eiche zu richten. Melde­schluß für Einstellung zum Herbst 1940 ist der 30. September 1939.

Bewerber, die noch nicht gemustert sind, müs­sen sich vor der Meldung bei der Heeresunter­offizierschule erst zur Ausstellung eines Frei­willigenscheines persönlich bei der zuständigen polizeilichen Meldebehörde anmelden.

Bereits gemusterte Bewerber beantragen dort die Ausstellung eines Wehrpaßauszuges. Deut­sche Staatsangehörige im Ausland, die in die Heeresunteroffizierschule eintreten wollen, mel­den sich beim zuständigen Konsulat, das die Bewerbung weitergibt.

Jbn Saud vergibt Oes? Konzessionen

Standard-Oil-Geschüft im Nahen Osten wird größer

Ncwhork,. 8. Aug. DieNew Dork Times" meldet ans Beirut, daß cs der amerikanische» Standard Oil Company mit dem Sitz in Kali­fornien gelungen ist, sich in Saudi-Arabien wichtige neue Oelkonzessionen zu sichern. Der Preis soll 1,5 Millionen Dollar betragen. Da­neben wird Saudi-Arabien nach Erschließung der Oelvorkommen laufende Tantiemen erhal­ten. Das Konzessiousrecht soll sich auf das ge­samte Herrschaftsgebiet von König Jbn Saud erstrecken. Demgegenüber will Reuter wissen, daß die Standard Oil nur eine Konzessions- erwciterung erreicht hat. Bisher beschränkte sich die Konzession auf die östliche Provinz von Hassa, nunmehr sei das Gebiet um etwa ein Viertel vergrößert worden

Wieder schwere Luftkämpfe

an der mandschurischen Grenze

Hsingking, 8. Aug. Dem Heeresbericht der Kwangtung-Armee zufolge zeigten die sowjet- und außenmongolischen Luftstreitkräfte nach einer dreitägigen Pause am 5. August wieder große Aktivität. Etwa 60 Sowjetflugzcuge überflogen nach diesem Bericht den Grenzfluß Kalka. Im Kampf mit dem japanischen Luft­geschwader Noguchi wurden von den Japanern 13 Maschinen abgeschossen. Am gleichen Tage erneuerten die Sowjets ihren Angriff und verloren dabei 14 Maschinen. Die Japaner meldeten zwei verlorene Maschinen. Am Mon­tag, dem 7. August, hätten erneut etwa 60 Sowjetflugzeuge die Grenze überflogen. Im Kampf mit dem Noguchi-Geschwader haben nach dem Armeebericht die Japaner dabei 47 Flugzeuge abschießen können.

Vollstreckung eines Todesurteils

Berlin, 8. Aug. Am 8. August 1939 ist der am 15. August 1911 geborene Leopold Marik aus Thallern (Niederdonau) hingerichte-! wor­den. der durch Urteil des Schwurgerichts Krems vom 6. Juni 1939 zum Tods verurteilt worden war.

Marik hat am 10. August 1938 in Gjöhleramt lNiederdonau) den 58jährigen Altsitzer Johann Lemmerhofer beimtückncki erschlagen.