Die italienischen Manöver

Böller strategischer Erfolg der Po-Armee

Turin, 7. Aug. Obwohl die Operationen iu den großen norditalienischen Manövern noch bis znm Montagmittag dauerten, haben sie bereits znm vollen strategischen Erfolg der Alanen Partei (Po-Armee) geführt.

Die in der Frühe des Montags aus allen Fronten eingeieitetcn Angriffe von Blau ent­wickelten sich planmäßig zur Verwirklichung der gestellten Aufgabe: den eingedrungenen Gegner anzugreifen, zu schlagen und zu vernichten. Daran hat weder ein in der Nacht znm Montag unternommener massiver roter Fliegerangriff auf Turin etwas geändert, noch der Versuch starker roter Geschwader, deren Angriffe der Gegner im Keime erstickte. Die Luftabwehr der Blauen Partei arbeitete vor­züglich.

Ter Hauptstoß wurde nach cineinhalb- stündiger Artillerievorbereitung an der Do­rafront gegen den von den Roten besetzten Engpaß bei San Ambrogio geführt, wo die motorisierte Division Triefte auf dem rechten Flügel, die gepanzerte Division Ariete in der Mitte und die schnelle Division Pada auf dem linken Flügel den sich hart wehrenden Gegner in die Zange nahmen. Nach einer von der Division Triefte unternommenen und gelunge­nen Neberflügelungsaktion ging die gepanzerte Division Ariete znm Durchbruch gegen die rote Stellung vor. Der Durchbruch gelang, so daß die rote Front aufgcrollt werden konnte. In den Nahkämpfen zeichneten sich einige Schwarz- hemdcnbataillone besonders ans.

An der Chisonefront konnte die alpine Division Erpinia trotz schwerer Angriffsver­luste die roten Abteilungen auf Susa im obe­ren Dora-Tal zurückwerfen. Ebenso gelang es der autotransportablen Division Pasubio. den im Alpeugrcnzbezirk Cesana stehenden Gegner restlos ans seinen Stellungen zu vertreiben. Von einem Beobachterstand an der unteren Dora-Front, nahe dem Engpaß San Ambro­gio, wohnten der König und Kaiser, der Kron­prinz. sowie die Spitzen von Partei und Wehr­macht, die ausländischen Militärmissionen und die in Rom akkreditierten Militär- und Luft- attachös der Entwicklung des Endkampfes bei. Am 9. August findet eine große Truppen­parade vor denc König und Kaiser statt, bei der wahrscheinlich auch der Dnce anwesend sein wird.

Paris ist beunruhigt

Paris, 7. Aug. Am Montag wird die poli­tische Diskussion von der Rede des polnischen Marschalls Rhdz-Smiglh beherrscht, und es besteht hier die Tendenz, diese Rede als ein Warnungssignal hinzustellen. Selbstver­ständlich ist man vollkommen auf seiten Rydz- Smiglhs und unterstreicht in den Kommen­taren jedes einzelne Argument des polnischen Marschalls. Vor allem wird der Satz heraus- gestcllt, daß Danzig eineLunge Polens" ist.

Im übrigen richtet sich die allgemeine Auf­merksamkeit wieder auf den Fernen Osten, denn die von dort kommenden Meldungen lau­te nicht sehr befriedigend. Man hält es allge­mein für möglich, daß die englisch-japanischen Verhandlungen auf Grund der antibriti- schen Kundgebungen unterbrochen werden, die sich in verschiedenen japanischen Städten und auch in dem von Japanern kontrollierten China abgespielt haben.

Ferner weist man darauf hin, daß die Ver­pflegung der politischen Konzession in Tientsin Tag für Tag schwieriger wird und daß der Nahrungsmangel immer uner­träglicher wird. Im übrigen wird hier als gravierender Umstand empfunden, daß die Kampfhandlungen an der sowjetmongo­lischen Grenze nach wie vor andauern, und ein russisches Kommunique, wonach seit dem 22. Mai 3-11 japanische Flugzeuge abgeschossen worden seien, und eine Meldung aus Peking, wonach die Japaner ihrerseits eine große Liste von Abschüssen von sowjetrussischen Flugzeu­gen veröffentlichen, werden allgemein als ein Zeichen für die andauernden Unruhen in diesem Sektor angesehen.

Ärene Emma Elisabeth

Die Namen von Hollands jüngster Prinzessin

Amsterdam, 7. Aug. Am Montagvormittag erfolgte unter dem üblichen Zeremoniell im Schloß Soestdijk die Aussetzung der Geburts­urkunde der am Samstag geborenen zweiten Tochter des Kronprinzenpaares. Die Prinzes­sin erhielt die Namen Irene, Emma, Elisabeth. Zeugen waren bei diesem Staatsakt der ehe­malige Ministerpräsident Colijn und der Vize­präsident des Staatsrates. Beelaerts van Blokland.

Der Zustand von Mutter und Kind ist wei­terhin sehr zufriedenstellend, so daß keine amt­lichen Bulletins mehr veröffentlicht werden.

In Wenigen Zeilen

Die am Sonntag in der Stadt der Reichs- Parteitage eingetroffenen 440 Jungfaschisten und Hitlers ungen, die an der Freundschafts­fahrt Rom Berlin Nom teilnehmen, wurden am Montag vormittag von Oberbür­germeister Liebel in dem mit den Flaggen Deutschlands und Italiens geschmückten Rat­haus empfangen-

Sonntag nachmittag erfolgte an dem Zusam­menfluß der Flüsse Donau, Inn und Jlz die feierliche Verabschiedung der 400 westfali­schen Marine-Hitlerjungen, die aus einer Großwasserfahrt mit 60 Kuttern und mit der Modellflotte des Reichsbundes deutscher See­geltung nach Wien und Budapest unterwegs sind.

Anläßlich der Wiederkehr des boliviani­schen Unabhängigkeitstages richtete der boli­vianische Staatspräsident Busch an die Bevöl­kerung seines Staatsgebietes eine Botschaft.

Vergebliches Werben

Ausfichtslose BemUhutrgeu der WestmSchte um Bulgarien

Rom, 7. Aug. Das amtliche rumänische Dementi gegen die Meldungen über eine bevorstehende Einberufung des Rates des Bal­kanbundes zeigt nach italienischer Ansicht nicht nur die Praktische Nutzlosigkeit einer sol­chen Zusammenkunft, sondern vor allem die inneren Gegensätze und die immer schärferen Interessengegensätze der Mitgliedstaaten, nachdem die Türkei und Rumänien mit der Annahme der englisch-französischen Garantie jene neutrale Politik aufgegeben haben, die allein eine gesunde Wirtschaftliche und po­litische Entwicklung der Balkanstaaten hätte gewährleisten können.

Die auf Verkennung seiner wahren Interes­sen beruhende Intra nsigenz Rumä­niens gegenüber den Revisionsansprüchen Bulgariens sei umso verkehrter, als die neuen territorialen Absichten von Ankara im Balkan aus der Türkei für Rumänien wie übrigens auch für Griechenland einen sehr unbeque­men Bundesgenossen machen können.

Dqs sollte, wie man in Rom betont, vor allem Athen erkennen und berücksichtigen, wenngleich die neuen türkischen Manöver zu­

nächst anscheinend nur gegen Bulgarien gerich­tet zu fein scheinen.

Die von Parts und London betriebe­nen Versuche, Bulgarien für den Balkanbund zu gewinnen, werden in Rom als aussichtslos betrachtet. In der Tat habe Sofia aus dieser Lage auf dem Balkan bereits die ersten real­politischen Schlüsse gezogen, indem es sich im­mer deutlicher auf die Achsenmächte ein­stellte und feine Beziehungen zu Jugoslawien immer freundschaftlicher gestaltete. Die vom bulgarischen Ministerpräsidenten Kjosseiwanoff mit seiner Berliner Reise eröffnete nüch­terne Realpolitik finde in ganz Bul­garien immer lebhaftere Zustimmung.

Trotz der außerordentlich rührigen franzö­sisch-englischen Propaganda festige sich im gan­zen Lande die Ueberzeugung, daß die zielbe­wußte und ruhige Revisionspolitik des bulgarischen Ministerpräsidenten mit Hilfe der Achsenmächte wichtige und konkrete Ergebnisse zeitigen Werde, während von London wie von Paris letzten Endes wieder der Verrat der be­rechtigten Interessen Bulgariens zu gewärti­gen wäre.

Gewilleefturm im Aiesenarbirge

Hunderte von HSnser« befchüdtgt Mehrere Verletzte

HohenelLe, 7. Aug. Am Sonntag gegen 14 Uhr erlebten die Bewohner des sudetendeut­schen Riesengebirges ein schweres Unwetter, das erheblichen Schaden anrichtete. Auf das drückend heiße, hochsommerliche Wetter der letz­ten Tage folgte ein ungewöhnlich starkes Gewitter, das von einem heftigen Wirbel- sturm begleitet war.

Das Unwetter wütete nur eine Viertelstunde lang, aber diese kurze Zeit genügte, um un­ermeßlichen Schaden anzurichten. In Hohenelbe wurden zahlreiche Dächer beschädigt und teilweise abgedeckt. Licht- und Telephon­leitungen wurden zerstört, der Verkehr für lange Zeit unterbrochen. In den Ostböhmischen Kalkwerken wurde das hohe Fabrikdach mit dem Gebälk weggerissen und auf das Maschi­nenhaus geworfen, das durchschlagen wurde. Ueberall in den Gärten und in den Parkanla­gen wurden Bäume entwurzelt und umgebro­chen. Eine Anzahl Wochenendhäuschen wurde umgelegt und Umzäunungen stark beschädigt. Die Obstgärten und Getreidefelder bieten ein trauriges Bild der Verwüstung. Im Schwimm­bad wurde ein SA.-Mann durch Teile einer vom Sturm fortgerissenen Badekabine schwer verletzt.

Die Straße von Hohenelbe nach Schindel­mühle war bis 19 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt, weil der Sturm ganze Hochwaldbe­stände umgelegt und auf die Straße geschlen­dert hatte. Zwei Personenkraftwagen, die sich gerade in diesem Straßenteil befanden, wur­den von den stürzenden Bäumen getroffen und schwer beschädigt.

In den benachbarten Gebirgstälern sind fast alle Häuser schwer beschädigt worden. In Lan­genau wurde ein Mann von einem stürzenden Baum getroffen und in schwer verletztem Zu­stande in das Hohenelber Krankenhaus gebracht. In Niederdorf wurde eine Frau ebenfalls er­heblich verletzt.

Ueberall wurden die Feuerwehren und die SA. alarmiert, die in angestrengtester Arbeit die Straßen für den Verkehr wieder frei ma­chen. Da eine Verbindung mit den entfernte­

ren Orten nicht möglich ist, in noch mcyr ve- kannt, wie weit die Auswirkungen des Un­wetters reichten.

Hochwasser in der Schweiz

Bern, 7. Aug. Infolge der anhaltenden Nie­derschläge ist in der Jnnenschweiz starkes Hoch-: Wasser aufgetreten. Die Reuß ist im Urseren- ! Tal an mehreren Stellen über die User getre­ten. Zwischen Andermatt und Hospenthal ist der Damm geborsten. Unterhalb der Station Amsteg-Silenen und bei Gurtnellen wurde zeit­weise der Verkehr auf der Gotthard-Strecke unterbrochen. Zwischen Hospenthal und Realp ging ein Erdrutsch nieder, der die Furka-Straße verschüttete. Auch auf der Postautostraße Sar­nenMelchtal wurde der Verkehr durch das Hochwasser unterbrochen. Am schlimmsten wurde die Gegend in der Gemeinde Bronnen-Jngen- bohl betroffen. Auf einer Strecke von etwa 800 Meter Länge und 150 Meter Breite ist die Ge­gend in einen See verwandelt.

Anwetter in SberiLalien

Drei Personen von einem Erdrutsch ins Wasser gerissen

Mailand, 7. Aug. Ueber das Industriegebiet von Biella ging am Sonntag abend ein Wol­kenbruch nieder, der die Gebirgsbäche an­schwellen ließ nnd große Ueberschwemmungen anrichtete. Mehrere Wollfabriken wurden unter Wasser gesetzt und die Maschinen beschädigt. In der Umgebung der Stadt Biella wurden zahl­reiche Verkehrsverbindungen unterbrochen.

Von der Riviera werden gleichfalls Gewit­terschäden gemeldet. Ein Blitz schlug in die Kirche von Borzoli ein und beschädigte sie. In Genua wurde ein Kran umgeworcen. Der Was­serstand des Comer Sees und des Lago Maggiore ist gewaltig gestiegen.

Im Kurort Eannero wurden während des Unwetters drei Personen von einem Erdrutsch in den See gerissen. Sie kamen in den Flu­ten um.

In der Arena von Verona zerstörte der Sturm am Samstag abend während der Vor­stellung die Szenerie des 1. Aktes der 'Oper Tosca", so daß die Vorstellung abgebrochen werden mußte.

3 schwere VerkehrSmisölle in Wien

Die Folge«: Neun Tote

Wien, 7. Aug. In Guntramsdorf unweit Baden bei Wien ereignete sich Samstag nach­mittag ein Autounglück. Zwei Personen, der Lenker eines Lastkraftwagens und eine neben ihm sitzende Frau, wurden getötet. Zwei weitere Personen, dce ebenfalls auf der Führerbank saßen, wurden schwer verletzt. Der Unfall wurde dadurch verursacht, daß der Lenker des Last­wagens durch die drei neben ihm sitzenden Per­sonen in der Führung des Fahrzeuges be­hindert war.

Sonntag nahezu um die gleiche Zeit und am gleichen Ort ereignete sich ein zweiter Unfall, bei dem zwei Männer und zwei Frauen ge­tötet wurden. Aus bisher ungeklärter Ursache fuhr der Lenker eines Personenkraftwagens aus Wien aus der linken Straßenseite gerade­wegs in ein entgegenkommendes Lastauto hinein. Alle vier Insassen des Personenautos waren auf der Stelle tot.

Zu obigen Unfällen kommt noch ein weiteres schweres Verkehrsunglück hinzu, dem abermals drei Menschenleben zum Opfer fielen. Ein Kraftradfahrer, der auf dem Rücksitz seiner Ma­schine vorschriftswidrig zwei Personen mit­führte, fuhr in der Nacht zum Montag in regendem Tempo über dce Kreuzung zweier Hauptstraßen und rannte dabei mct voller Wucht in einen Straßenbahnwagen hinein. Alle drei Personen, der Fahrer und zwei Mäd­chen, waren sofort tot. Die Zahl der Opfer, die der Verkehr in Wien Samstag und Sonn­tag gefordert hat. erhöht sich somit auf neun.

Explosion bei Istanbul

> ^Ranbul, .7- Aug. Montagfrüh erfolgte cn ecnem Munitionslager der Artillericschießschule in Metris, 20 km westlich von Istanbul, eun Explosion. Die Detonationen dauerten rc>w halbe Stunde. Nach Zeitungsmeldungen sind Menschen nicht zu Schaden gekommen. Die Ur­sache der Explosion ist noch nicht bekannt.

Schwere Kampfe in Palästina

Jerusalem, 7. Aug. Kurze Zeit nach dem Ein­treffen der Meldung über die Ermordmcg zweier Araber in Haifa kommt bereits wieder eine Nachricht über die Erschießung eines Ara­bers in Akko.

Wie weiter gemeldet wird, explodierte in der Nähe einer jüdischen Kolonie ein Spreng­körper unter einem Lastwagen. Der jüdische Fahrer wurde, schwer, sein Begleiter leicht ver­letzt.

Das JudenblattHaboker" will erfahren ha­ben, daß die Behörden den Bau eines Stachel­drahtzaunes entlang der Küste an jüdischen Orten erwägen, um die illegale Einwanderung zu erschweren.

Der Kommandant der Araber im Südbezirk von Palästina, Abdulhalhimel-Jaulani, veröf­fentlicht einen Bericht über die letzten Kämpfe in Südpalästina. Daraus geht beispiels­weise hervor, daß am 21. und 22. Juli im Süd­bezirk zwei schwere Kämpfe mit englischen Trup­pen stattfauden, wobei die Freischärler jeweils mehrere Abteilungen aufgetcilt und von be­stimmten Punkten aus die Engländer anzugrei- ien hatten. Auf seiten der Freischärler wurden dabei nach dem Bericht Maschinengewehre, Schnellfeuergewehre und Handgranaten einge­setzt, während die Engländer Gebirgsgefchütze verwendeten. Die Schlacht dauerte über drei Stunden. Bei Einbruch der Dunkelheit zogen sich die Araber wieder in ihre Ausgangsstellun­gen zurück, ohne Verluste erlitten zu haben. Bei dem am 22. Juli stattgefundenen Gefecht, das sich ebenfalls über mehrere Stunden hinzog, setzten die Araber, wie es in dem Bericht heißt, die Kraftwagen der angegriffenen Militärab- teclungen durch Schüsse in dce Benzintanks in Brand. Die Briten sollen bei diesem Kampf 17 Verwundete und Tote gehabt haben. Am näch­ste», Morsen habe man englischerseits die Blut- ----- Strafte beseitigen lassen

M-Wagen für Rudorf

Von Dr. Leh übergeben.

München, 8. Aug. Der Stellvertreter des Führers der NSDAP empfing am Montag, laut NSK, Reichsorganisationsleiter Dr. Leh zh einem Vortrag über aktuelle Fragen der Orgq, nisation der NSDAP im Braunen Haus ch München.

Bei diesem Empfang übergab Reichsorganisa. tionsleiter Dr. Leh dem Stellvertreter de? Führers einen der neu fertiggestellten KdF. Wagen. Der Stellvertreter des Führers, der sich alle technischen Einzelheiten des Wagens erläu­tern ließ, wird ihn selbst für einige Zeit er. proben, um ihn dann einem verwunde­ten alten Kämpfer der Bewegung zh übergeben.

Prof. Lehnich verunglückt

Marienbad, 7/ Aug. Auf der Fahrt von Wien nach Karlsbad stieß in einer Kurve dti Kraftwagen des früheren Präsidenten der Reichsfilmkammer, Staatsminister a. D. Pros. Lehnich, auf der Reichsstraße zwischen Petschali und Karlsbad in der Nacht zum Montag ge­gen einen Baum. Prof. Lehnich wurde schwer verletzt, doch gibt sein Zustand zu Besorgnissen keinen Anlaß. Er erlitt eine Gehirnerschütte­rung nnd Quetschwunden im Gesicht und ans Kopf. Prof. Lehnich befindet sich in cinent Marienbader Krankenhaus. Der Fahrer dcL Wagens trug ebenfalls eine Gehirnerschütte­rung und Rippenbrüche davon.

700Ü Arbeiter erleben Bahreuth

Vier Tage Wagner-Festspkele im Aufträge Dr. Leys

Bahreuth, 7. Aug. Reichsorganisationslei­ter Dr. Leh hat das Festspielhaus in Bay­reuth für vier Tage für den deutschen Ar­beiter gewonnen. 7000 Arbeiter aus allen Gauen Großdeutschlands werden am 8., 10, 12 . und 14. August nach Bayreuth kommen und dort die einzigartigen Festspielaufsührungen erleben.

Zum zweiten Mal Zwillinge. Die Ehefrau, des Bäckermeisters Weinzierl in Landau am Inn gebar zwei kräftige Knaben. Es ist dies die zweite Zwillingsgeburt, nachdem die Frau iM Vorjahr bereits zwei gesunden Mädchen das Leben schenkte. Innerhalb von drei Jahren hr! es in der neugcgründeten Familie fünf KöpfS Zuwachs gegeben.

Gefährliches Spiel mit dem Hund. Das sie: benjährige Söhnchen der Eheleute Brandt il Perling wurde beim Spielen mit dem Lofhnn? der Großmutter von diesem angefallen. Das Tier durchbiß dem Knaben das Nasenbein und brachte ihm auch noch andere Verletzungen am Kopf bei. Durch das Dazwischentretcn der Hausbewohner konnte im letzten Augenblick noch größeres Unglück verhindert werden.

Die Tochter erschossen. In Straßhänsl bet Wessobrunn traf der Einwohner Friesencqger beim Schießen mit einem Flobertgewehr seine 21 Jahre alte Tochter so unglücklich, daß sie nach kurzer Zeit starb. Das Mädchen soll in die Schußrichtung direkt hineingeiaufen sein.

Beim Eörlwectzpflücken tödlich abgestürzt. Der 18 Jahre alte Metzger Matthias Hager aus Hammerau bei Laufen ist beim Edelweiß- Pflücken tödlich abgestürzt. Als man ihn tot auffand, hatte er einen Buschen Edelweiß, in der Hand, den er seiner Mutter bringen wollte.

Der Raubmord in Garmisch-Partenkirchen. Zu dem Raubmord an dem 45 Jahre alten Zweigstellenleiter Karl Wünsch der Kreisspar­kasse Garmisch-Partenkirchen teilt das Polizei­präsidium München mit: Nach den bisherigen Feststellungen begab sich der Raubmörder in aller Ruhe mit einer Autodroschke von Gar­misch nach Mitteriwald und von dort mit dem gleichen Wagen nach Innsbruck. Nach Entloh­nung des Kraftdroschkenbesitzers fuhr er nach mehrmaligem Wagenwechsel nach Salzburg. Er gab sich wiederholt als Amtsarzt aus, der zur Untersuchung von Typhusverdachtsfällen un­terwegs sei. Der Raubmörder dürfte sich nun unter weiterer Benützung von verschiedenen Kraftdroschken auf der Flucht durch die Ostmark befinden. Bei dem Raube dürften ihm rund 10000 Mark in die Hände gefallen sein.

Zusammenstoß auf dem Bahngleis. Auf dem schrankenlosen Bahnübergang in Lindachbei Burghansen blieben die Hinterräder einer Lo­komobile, die der Bauer Bichler von Uebcr- ackern mit einem Pferdefuhrwerk beförderte, in den Schienen stecken. Bis der Bauer das Ge­fährt wieder freimachen konnte, fuhr ein Zug daher. Bichler wurde weggeschleudert und le­bensgefährlich verletzt. Ein Pferd wurde getö­tet, das Gefährt zertrümmert.

Todessturz vom Gerüst. Bei Malerarbeiten in der Karmeliterkirche in Straubing fiel der ^jährige Josef Preist aus 12 m Höhe ans den Fußboden herab, wodurch er sich einen Schä­delbruch zuzog, dem er während des Trans­portes cns Krankenhaus erlag.

Kinder an der Transmission. Ein gräßliches Unglück ereignete sich cm Anwesen des Bauern Michael Meier in Weidemühl (Bayer. Ost­mark). Dort machten sich der siebenjährige Junge des Bauern und der gleichaltrige Sohn des Nachbarn an der Transmission zu schaffen; sie wollten der Leerlaufscheibe einen Riemen aufleqeic. Dabei wurde der junge Meier so unglücklich erfaßt, daß der Tod auf der Stelle ecntrat. Sein Spielkamerad trug einen Arm­bruch davon.

Ein Arbeitsscheuer war der Mörder. Der Raubmörder, der am 25. Juli die Damenschnei« denn Berta Rotz in ihrer Wohnung in Mün­chen durch zwei Messerstiche ins Herz getötet und sich, als die Polizei Einlaß in die Woh­nung begehrte, vom vierten Stock auf die Straße gestürzt hat, konnte nunmehr als der 30 Jahre alte Friedrich Köder aus Göppingen festgestellt werden. Köder war ein arbeitsscheuer Mensch, der bereits neun Monate in eii'^nc Arbeitshaus untergebracht war.

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