tivposteu sür den WMUilldel. Der Mei,chrelbe: erörtert dann die Frage der Erfolgs m ö g - lich leiten eines Krieges und versuch' den Leser mit dem Kriegseintritt Amerikas, der Blockade usw. einzuschüchtern. Er rät uns, wir sollten den Engländern unser Organisations­talent, z. B. auf dem Gebiete des Straßen­transports, zur Verfügung stellen. Er fährt dann wörtlich fort:

Es ist wahr, dag Sie die Italiener zum Bundesgenossen haben. Aber die Italiener sind knapp an Rohmaterialien und haben keine große Widerstandskraft" usw. (Es erübrigt sich, auf die weiteren Beschimpfungen der Italiener in diesem Pamphlet einzugehen.)

Zudem, wenn der Krieg vorüber ist. was wird dann geschehen? Zunächst wird es einen Frredensvertrag geben, mit dein vergli­chen der Vertrag von V e r s ai l l e s e in Kin - Verspiel ist. Je mehr ich über diese Dinge nachdenke, desto stärker komme ich zu dem Er­gebnis, daß Menschen wie Sie und ich gemein­sam überlegen sollten, wie wir dieses törich­te und schreckliche Ereignis verhindern können. Die endgültige Entscheidung liegt bei Ihnen. Es ist Ihr Führer, nicht mein alter für Premierminister, der bas Signal zum Angriff, bis geben wird, wenn alle Stricke reißen und, offen gestanden, ich fürchte, daß Goebbels und Rib- bentrop ihm wichtige Informationen vorent­halten. Ich glaube aber auch, daß das deutsche Volk einen ebenso hohen Prozentsatz von intel­ligenten Männern und Frauen hat wie jedes andere Volk (und vielleicht mehr als einige)."

Der Brief schließt mit der Aufforderung, ein­malselbständig" nachzudenkcn, den Brief mit Freunden zu besprechen und gegebenenfalls Be­merkungen an Herrn King-Hall zn schicken.

Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund, wenn Sie antworten. Ich möchte wissen, worin ich nach Ihrer Meinung unrecht habe und wor­in Sie mit mir einer Meinung sind. Mit den ' sten Grüßen Stephen King-Hall."

Wöchentliche Geschwaderflüge geplant

Englische »Uebrmgsflüge« über Frankreich «nd Polen

Wir waren schon immer überzeugt, daß die britische Politik ohne viel Skrupel betrieben witb und waren deshalb über dieses allerdings dankenswert blöde Machwerk nicht sehr erstaunt.

Wir fühlen uns aber verpflichtet, das deut- Äolk aufzuklären, wie die englische ropaganda. die Herr Chamberlain vor einigen Wochen ankündigte, aus sieht. Wir kennen diese Methoden Englands, mit denen es versucht, einen Keil zwischen Führung und Volk zu treiben.

Reichsminister Dr. Goebbels nimmt auf Grund der Tatsache, daß dieser Brief in offi­ziellem Auftrag verfaßt und versandt worden "1, heute imVölkischen Beobachter" unter der ÜberschriftAntwort an England" ausführ- lch dazu Stellung.

Antwort an England

Neichsminister Dr. Goebbels geißelt das Pamphlet

Sie, Herr Stephen King-Hall, versuchen, sich in einem Pamphlet, mit dem Sie eine Un­menge von deutschen Anschriften bedenken, wie Sie sagen, an das deutsche Volk zu wen­den. Wenn wir Ihnen auf Ihre Stilubungen überhaupt eine Antwort erteilen, so glauben Sie bitte nicht, daß wir Sie deshalb für wich­tiger halten, als Sie in Wirklichkeit sind. Wir hätten von der Tatsache, daß Sie sich das Recht Herausnahmen, mit der deutschen Oeffentlich- keit einen Disput zu beginnen, und antideut­sche Propagandaschriften, als englische Liebes­gaben verfaßt, an weite Kreise des deutschen Volkes zn senden, überhaupt keine Notiz ge- ommen, wenn Sie in der Tat, wie Sie streiken, ein Privatmann wären.

Nun aber hat ein für Sie unglücklicher, für Ms aber um so glücklicherer Zufall uns Kennt­nis davon gegeben, daß Sie im Dienste des englischen Foreign Office stehen, daß Ihre Briefe im Aufträge und unter güti­ger geistiger Mithilfe von Lord Hali­fax selbst geschrieben, gedruckt und versandt werden. Sie sind also, fast möchte man sagen, offiziellen Charakters, und diese Tatsache gibt allerdings der ganzen Sache eine andere Be­deutung.

Nicht, daß damit die kindische Albernheit, die in Ihren propagandistischen Schüler- arbeiteu zutage tritt und hier im Gewände einer Pietistischen Frömmelei einherschreitet, wie übrigens bei Engländern noch immer dann, wenn sie jemand übertölpeln wollen, ab­gemildert würde: im Gegenteil, sie wirkt an­gesichts der Tatsache, daß sie direkt aus der Propagandawerkstatt Downina Street stammt, nur um so krasser und widerlicher.

Aber Sie sagen. Sie wollten zum deutschen Volke reden, und wünschen und erbitten von den Empfängern Ihrer Briefe Antwort. Da­für allerdings kann man nur dankbar sein. Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund", schreiben Sie. Dieser freundlichen Aufforde­rung kann kein fühlend Herz widerstehen. Also:

Sie wenden sich gleich in Ihrer Anrede an denlieben deutschen Leser". Daß er deutsch ist, steht fest; ob er lieb ist, wollen Sie bitte nach Lektüre dieser Antwort entscheiden.

Sie schreiben. Sie sind britischer Marine­offizier und haben 21Jahre, von 1906 bis 19W, in der Königlichen Marine gedient. Das ist schon sehr wichtig und aufschlußreich! Dann ' nteu Sic also auch in jener Königlichen ' irine, die von 191t bis 1918 eine Lebcns- ittelblockade gegen Deutschland -rchführte und damit, getreu den Prinzipien :r allbewährten britischen Politik im Bu- en krieg, der 27000 Burenfrauen und -kin- :r in englischen Konzentrationslagern zum 'pfer sielen, den Weltkrieg auch gegen «ehrlose Frauen und Kinder exerzierte und viele Hunderttausend,: von ihnen entgegen allen geschriebenen und ungeschriebenen Re­geln des Völkerrechtsdem Hungertods preis­gab. Eine wirklich überzeugende moralische Qualifikation gerade sür Sie, um von Recht und Menschlichkeit zu sprechen.

Sie lmben sich danach, wie Sie mit vielem Wortanfwand berichten,auf das öffentliche Leben vorbereitet". Insieben Jahren in der wissenschaftlichen Forschungsabteiluna des Kö­niglichen Instituts für auswärtige Angelegen­heiten." Da hatten Sie. wie Wir annchmen müssen, auch hinreichend Gelegenheit, die eng­lische Kolonialgeschichte zu studieren, und Ha­ien da gewiß einiges von den Greuel -

taten des englischen Empire gegen wehr­lose Volker gehört und erfahren, die, aus englisck-e Versprechungen bauend, entweder dnmni genug waren, sieb selbst r>, -i-> Lot-

Paris. 13. Juli. DerExcelsior" beschäf­tigt sich in einemLondoner Brief" seines Sonderberichterstatters in großer Aufmachung mit denUebungsflügen englischer Kriegs­maschinen über französischem Gebiet, die be­kanntlich in der französischen Presse Anlaß zu propagandistisch-tendenziösen Kommen­taren gegeben haben. Das Blatt berichtet, daß in Zukunft jede Woche Bombenflugzeuge der englischen Luftwaffe solche llebungsflüge über französischem Gebiet durchführen werden, und man erwarte die erstes Geschwader bereits in einigen Tagen, spätestens zu Beginn der kommenden Woche. Diesmal nehmen 18 Ge­schwader anstelle von 12 teil, das seien rund 200 Flugzeuge mit 1000 Mann Besatzung. Die schweren Bomber begeben sichmit vollstän­diger Munitionsladung und mit der Kriegszeiten normalen Besatzung zur französischen Mittelmeerküste östlich von Marseille, und nachdem sie Hie italienische Grnze gesichtet haben", würden sie kehrtma­chen und ihre Stützpunkte tn ven Midlands- Grafschaften anfliegeu.

Diese etwa 3200 Kilometer große Entfer­nung würde ohne Zwischenlandung zurückge­legt und sei übrigens noch geringer als der durchschnittliche Aktionsradius dieser englischen Apparate. Diese Flüge bedeuteten einen neuen Abschnitt der französisch-britischen Zusammen­arbeit in der Luft, und sie seien eine Probe der englischen Piloten für den Konfliktsfall, wo zahlreiche englische Geschwader innerhalb weniger Stunden sich auf die französischen Flugzeugstützpunkte begeben müßten.

Im übrigen, so sührt das Blatt fort, werden sich diese Flüge nicht auf Frankreich beschrän­

ken, und die britischen Bombengeschwader führ­ten wahrscheinlich ähnliche Uebungsflüge über den Gebieten anderer befreundeter Länder aus. Es sei namentlich die Rede von einem Flug bis nach Polen. Der Plan werde augenblicklich noch geprüft, und gewisse Einzel­heiten seiner Organisation seien noch nicht ge­regelt. Der englische Luftfahrtminister müsse zunächst die Genehmigung für die Ueberflie- gung des dänischen Gebietes cinholen.

Roosevelt hebt Achtstundentag auf

Schnellster Ausbau der Flngzcngstützpnnkte

Washington, 13. Juli.Im Interesse der Landesverteidigung" ordnete Roosevelt jetzt die schnellste Errichtung der vom Kongreß im April bewilligten Marineflngzeugstütz- punkte auf verschiedenen Inseln des Pazifik und den Alaska vorgelagerten Inseln Kodiak und Sitka an. Er hob für diesen Zweck den für alle staatlichen Bauarbeitcn gesetzlich vorgeschriebenen Achtstundentag auf. Noose- vclt beruft sich hierbei auf die Ermächtigung, die dem Präsidenten die Suspendierung des Achtstundentages im Fallenationaler Not­lage" gestattet. Diese Maßnahme wirft wieder einmal ein grelles Licht auf die von Roose­velt und seinem Jndenklüngel geschürte Kriegshysterie, der in gleicher Weise eine wei­tere Exekutivorder dient, die den unverzüg­lichen Bau einer Marineluftstation auf St. Thomas (Jungfcrn-Jnseln) befiehlt.

Mäßigkeit Londons zu begeben oder sonst bru­tal unterjocht wurden.

* Ist Ahnen beispielsweise dabei aufgefallen, daß Liverpool 1771 zum Haupthafen für die Verschiffung "farbiger Men­schenmassen in alle Welt bestimmt wurde? Daß Liverpool damals l«5, London 58, Bristol 25 Sklavenschiffe besaß? Daß damals unter englischer Flagge jährlich bis z» 36 606 Schwarze verschleppt wurden und daß

el Sansibar aus dem Jahre 1896, in dem 20 ««« Granaten aus eine völlig wehrlose Stadt geschossen wurden?

Haben Sie eine Ahnung, wie die Erobcruno -es ehemaligen Königreiches Birma im Jahre 1896 vor sich ging? Wenn nein. Sann hören Sie zu: Durch eine einseitige englische Erklä- rung wurde ganz Birma in das Indo-Briti­sche Reich einbezogen; wer dagegen Widerstand leistete, wurde als Aufständischer behandelt und als Räuber erschossen.

Kennen Sie das englische Blutbad von Am­ritsar aus dem Jahre 1919? Spitzen Sie Ihre Ohren! Am 11. April 1919 eröfsneten englische Soldaten ein Schnellfeuer aus eine Versammlung von 5000 Menschen. In zehn Minuten gab es 500 Tote, 1500 Schwerver­wundete. und 261 Personen wurden zur Aus­peitschung verurteilt.

Haben Sie bei Ihren Studien auch die Nie- ' Aufs! ' .

«azirr-

derschlagung des Aufstandes von _

st an aus dem Jahre 1937 nicht übersehen, bei der 720 Aufständische getötet, fast gleich viel schwer verwundet und zehn Dörfer bombar­diert wurden?

Und wissen Sie auch, wie angesehene Eng­länder über diese segenspendenden Methoden der britischen Kolonialgeschichte ur­teilen? Der englische Staatsmann William Ewart Gladstone wird Ihnen kein Unbe­kannter sein. Er sagte am 8. April 1810 im Unterhaus über den Lpiumkrieg:Ich bin nicht zuständig, zn beurteilen, wie lange dieser Krieg noch dauern kann . . . aber das kann ich Ihnen, sagen, daß ich keinen Krieg kenne und noch nie von einem solchen gelesen habe, der ungerechter in seinem Ursprung war und in seinem Verlaufe mehr dazu angetan, dieses Land (England) mit Schande zu bedecken."

Was sagen Sie dazu, Kapitän? Und wie be­urteilen Sie den Ausspruch Ihres ehemaligen Ministers George Lansbury der in keinem BuchMy England" schreibt:Keiner unserer Väter, die Indien eroberten, ging dorthin, um es blühend zu machen, sie alle gingen, mit Raub ab sichten, sei es mit Gewalt oder bei den Zivilisierten als Handelsleute, um einen sehr großen Verdienst zu machen."

Sie fordern von uns, daß wir selbständig Nachdenken. Hierüber lohnt es sich wirklich selb­ständig nachzudenken.

Sie werden sagen: Das sind olle Kamellen. Lesen Sie denDaily Expreß" vom 3. Februar 1939, in dem Lord Beaverbrook der eng­lischen Regierung den Rat gibt, an dem Aus­bau eines Kolonialreiches zu arbeiten, das Eng­landEhre mache, anstatt Schande über es zu bringen".

Und diese englische Kolönialpraxis möchten Sie gern an Deutschland zum wievielten Male versuchen Sie das auch einmal aus­probieren, nicht wahr?

Erst die Völker innerlich zersetzen und sturm­reif machen und sie dann brutal Niederschlagen! Das ist die klastische englische Methode. Aber bei uns nicht! Wir haben das einmal 1918/19 erlebt. Das war für uns die schrecklichste Lehre in unserer Geschichte. Das passiert dem deut­schen Volke deshalb auch kein zweites Mal!

Wenn Ihr Experiment der nochmaligen Niederwerfung des deutschen Volkes gelänge, brauchten die Engländer wahrscheinlich über­haupt nicht mehr zu arbeiten. Das täten dann Ihrer Meinung nach jene Deutschen für sie, die heute nur erst Ihrelieben Leser" sind. Im übrigen hat sich Ihre vorbildliche soziale Haltung unseres Wißens in den englischen Elendsgebieten noch nicht hinreichend hcrumgesprochen. Dort arbeiten die Arbeiter vielfach noch weniger, nämlich gar nicht, weil sie seit Jahren arbeitslos sind. Aber sie leben auch dementsprechend. Vielleicht vergessen Sie, seiner Herr, nicht, demlieben deutschen Leser" das nächste Mal auch darüber etwas zn er­zählen. Sic wollen unsvöllig unabhän­gige" Informationen geben. Die Frage

caurer nur: Wovon unabhängig? Wahrschein­lich von der Wahrheit, von der die engli­schen Informationen sich in letzter Zeit immer mehr emanzipiert haben! Ihr Nachrichtendienst ist eineprivat geleitete öffentliche Einrich­tung". Hahahaha! Das ist ausgezeichnet gesagt. Ihr Auftraggeber, Lord Halifax, kann an dieser Ihrer Schülerarbeit seine Helle Freude haben.

Und dann legen Sie dem lieben deutschen Le­ser die etwas skurile Frage vor:Warum schreibe ich Ihnen?" Jetzt fangen Sie, bezahlter Herr Propagandamacher, nur noch mit der Menschlichkeit und der Verständigung an! Und richtig:Ich schreibe deshalb, weil ich den Frie­den will." Da haben wir es!

Das ist Wohl dieselbe Friedensmission, die England in Versailles veranlaßte, ein wehr­loses Volk abzu würgen, es 11 Jahre lang zu unterdrücken, auszu rauben und a u s z u p l ü n d e r n.

Sie schreiben, sie wüßten,wie der Krieg aussieht". Das weiß der Führer sicher noch viel besser als Sie, denn er hat ja nicht den Krieg gegen Frauen und Kinder ge­führt, sondern lag als Soldat fast vier Jahre lang Engländern gegenüber. Deshalb hat er dafür gesorgt, daß sie und die englischen Gent- lemen uns nicht mehr überfallen können. Sie sindein Mann in den mittleren Jahren, 16 Jahre alt, mit drei Kindern und wollen den Frieden, wenn Sie ihn unter ehrenvollen Bedingungen haben können." Wer hat Ihnen einen nicht ehrenvollen Frieden denn überhaupt zugemutet? Stammt Versail­les von uns oder von Ihnen?! Oder ist etwa das Versailler Diktat ein ehrenvoller Friede '«esen?

Nein: England hat uns bis zum heutigen Tage den ehrenvollen Frieden vorenthal­ten. Sie haben uns zum Ueberflutz entgegen den feierlichen Versicherungen unsere Kolo­nien Weggenom men. Sie wollen sie als Mandate verwalten. Sie nutzen Ihnen gar nichts. Ihr Land ist wie viele Engländer zugebcn selbst unfähig, sie nützlich zu ma­chen. Sie haben weder die Menschen, ja viel­leicht überhaupt gar nicht die Lust dazu. Trotz­dem geben Sic sie Deutschland nicht zurück. Warum nicht? Weil Sie Deutschland aus lauter Machthunger nicht nur jene für England ge­fordertenehrenvollen Friedcnsbedingungen" vorenthalten wollen, sondern weil Sie unser Volk zugrunde richten mochten. Und da­bei fragen Sie sich noch, ob wir Frieden haben werden, und antworten dann. Sie zweifelten sehr daran, und wollen uns auseinandcrsctzcn, warum Sie daran zweifeln?

Der Durchschnitts-Engländer ist, wie Sie uns mitteilen,so entrüstet über die nach seiner An­sicht schandbare Art, in der die deutsche Regie­rung das Abkommen von München verletzte, daß er immer mehr zu der Neberzeugung kommt, daß ihre Führer wenigstens Ribben- trop, Goebbels und Himmler ganz unmög­liche Menschen sind, mit denen man nie irgend­welche Abkommen treffen kann, die gehalten werden."

Dann müßten diese Herren eigentlich zu Engländern honoris causa ernannt werden: denn das, was Sie ihnen zu Unrecht Vorwersen, ist ja doch seit einigen Jahrhunder­ten das wesentlichste Merkmal der eng­lischen Politik gewesen.

Die englische Diplomatie versteht cs immer, den Wortlaut von Verträgen so zu formulieren, daß, wenn es der britischen Regierung einmal nützlich erscheint, sie zum Schaden der anderen Partei ihre eigene willkürliche Auffassung gel­tend machen kann."

Daß das sehr deutlich ist, werden Sie nicht bestreiten. Woher nehmen Sie dann aber die moralische Berechtigung, Deutschland etwas, was Sie nicht beweisen können, weil es, wie Ihr ganzer Brief, erlogen ist, znm Vorwurf zn machen, was in der englischen Politik seit Jahrhunderten gang und gäbe ist?

Hitlers Wort gilt in DerrtsHland

Sie nehmen an. daß es schrecklich für uns klinge, aber Sie müssen es uns sagen,daß Hitlers Wort heute in England recht geringen Kurswert hat". Das klingt sür uns gar nicht schrecklich. Schrecklich würde es nur sein, wenn es nmg-llehrt wäre. Denn: Hit-crs Wort gilt in Deutschland. Vielleicht hängt sogar das eine mst dem.anderen zusammen..

zurr Miyrer var me oeurscye Nation groß und stark gemacht. Er wird deshalb von Eng­ländern Ihres Schlages aus vollem und tiefstem Herzen gehaßt. Daran? sind wir stolz. Diesev Hatz ist nicht nur für den Führer selbst außer, ordentlich ehrenvoll, er stärkt unsere Liebe zu ihm. Tenn Sic, Herr Propagandakandidat, kön­nen natürlich doch nur jene Deutschen lieben, die an unserem Volk Verräter sind.

Wir fordern von Ihnen keine Gnade, sondern unser Recht! Wir stehen nicht als Bettler oder bittende Habenichtse vor Ihren kapitalistischen Demokratien. Verweigert man uns unser Recht, so werden wir uns dies Recht selbstzu sichern wissen, nur soll man dann sich nicht scheinheilig darüber beklagen, daß Europa von einer Krise in die andere stürzt.

Machen Sie sich doch nicht dümmer, als Sie sind, halten Sie jedenfalls sonst aber das deut­sche Volk nicht für dümmer, als Sie es selbst zu sein scheinen. Plötzlich verwahren Sie sich dagegen, wenn wir England zum Vorwurf machen, daß es den Versuch unternimmt, Deutschland ei nz u k r e i sen. Das sagen wir nicht nur. das scheu und erleben wir. Werfen Sie also nicht scheinlicilig die Frage auf, warum England Wohl wünschen sollte, uns cinzukreisen; denn die Antwort liegt allzu nahe: Ilm uns zu erledigen!

Weil wir mit unseren Forderungen nach un­serem Lebensrecht England lästig sind! Weil Sie im Verlaus ihrer ganzen Geschichte mit einem ohnmächtigen und wehrlosen Deutsch­land rechnen könnten und das heute nicht mehr der Fall ist! Weil Sie uns also das Leben nicht gönnen, weil wir in Ihren Augen Habenichtse sind und Habenichtse bleiben sollen!

Und dann verbreiten Sie sich über das Thema Krieg. Sie werden lachen, aber es ist so: Dieses Thema wird heute in Deutsch­land kaum diskutiert.

Ob ein Krieg kommt, das hängt ganz von England ab. Wie er verläuft, lassen Sie unsere Sache sein. Wir haben nicht den Ein­druck, daß England gerade heute so ausgezeich­nete Chancen hat, um einen solchen Krieg siegreich zu bestehen. Vielleicht wissen Sie das nicht, aber das deutsche Volk befindet sich nun­mehr in einer Verfassung, in der cs entschlos­sen ist, seine nationale Ehre und Existenz biS zum letzten Atemzug zu verteidigen.

Und dann Winken Sie liebenswürdiqerweift für einen kommenden Krieg, den Sie als Schreck­gespenst an die Wand malen, mit der briti­schen Blockade. Genau so, wie im ver­gangenen Krieg, also Herr englischer Menschen­freund! Und diesen Zynismus wollen Sie als Propagandaargument gegen uns verwenden. Sie Anfänger. Sie?

Sie sagen:Nach einem solchen Krieg würde es einen Friedensvertrag geben, mit dem ver­glichen der Versailler Vertrag ein Kinderspiel sei!" Und damit lassen Sie die Katze aus dem Sack. Wir wissen also, woran wir sind.

Unsere Bemerkungen zu Ihrem Brief, die Sie gewünscht haben, stehen hier. Wir haben ihrer Aufforderung gemäß kein Blatt vor den Mund genommen. Sie wissen jetzt auch hoffentlich,worin Sie nach unserer Mei­nung unrecht haben und worin wir mit Ihnen einer Meinung sind."

Und damit kämen wir zum Kernpunkt. Wir sind mit Absicht so ausführlich geworden; denn es erschien uns notwendig, Ihr ganzes PH rasengedresch einmal aründlichst zu demaskieren. Hoffentlich ist Ihnen da­nach nicht die Lust vergangen, uns mit weite­ren Briefen zu beehren. Denn mit Ihnen, Herr Kandidat, zu diskutieren, ist nützlich im! bringt Gewinn. Uebrigens: Wenn Dummheit

ganze englische Weltreich zu vernehmen sein; aber Sie tut Ihnen Wohl infolge langer Ge­wöhnung nicht Weh.

.Jedenfalls lassen Sie sich folgendes gesagt em: Ihre englischen Propagandakunstkniffe sind l a ch er llch. Wir Nationalsozialisten haben einer Zeit, in der wir gar keine Macht besaßen, unsere innerpolitischen Gegner zu Boden geworfen: La haben wir gelernt, Propaganda ist. Sie trafen 1911 bis 1918 auf ecu materiell nur sehr unvoll­kommen gerüstetes Volk. Das ist allein schon heute anders. Darüber hinaus aber sind wib letzt em Politisches Volk geworden Wir wis- sen, worum es geht. Mit Mätzchen, wm ..ihren Briefen, benebelt man das deutsche Volk niest mehr, sie oller ehrlicher britischer See-' mann, Sic!

2 Todesurteile voWreckt

Wegen Landesverrats bzw. Vorbereitung

eines hochverräterischen Unternehmens

Berlin, 11. Juli. (Eig. Funkmeldung.) Die Justizprcssestclle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der am 18. April 1939 vom Volks­gerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zn dauerndem Ehrverlust verurteilte 12jährige Karl Jurth ans Frciburg i. Br. und der ebenfalls vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens unter erschwerenden Umstän­den zum Tode und zu dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Al­fons Lndke ans Dyck sind heute hingcrichtet worden.

Jurth ist in einer Grenzstadt des benach­barten Auslandes mit Angehörigen des Fremdciinachrichtendienstes in Berührung gekommen. Aus Habsucht unternahm er in ihrem Auftrag mehrere ausgedehnte Aus- spähnngsfahrteu in Gebiete, in denen seine Auftraggeber deutsche wehrwichtige Anlagen vermuteten. Uebcr die Ergebnisse seiner Er­kundigungen erstattete er ihnen regelmäßig Bericht. Erst seine Festnahme machte seinem la'ndesverrätcrischen Treiben ein Ende.

Lüdke ist auf zwei Lehrgängen in Moskau für die illegale Arbeit im Dienste der kom­munistischen Internationale geschult worden. Er hat cs teilweise vom Auslande her unternommen, an mehreren Orten des Rei­ches eine illegale Organisation ins Leben zu rufen und die Wehrkraft des Reiches durch Zersetzung der Wehrmacht und durch Sabo­tage zn schwächen