WA-WMampf
Barbarische Minderheitenpolittt
Achtzehn Monate vor den Pr,
Wahlen von 1940 hat der Wa schon eingesetzt. Es ist ungewöhnlich nicht zu früh wenn man bedenkt, daß es einer der erüittertsten WahlkämPfeder ame-
e öie Kontrolle aller Organe der
. mann
sönlichkeit Franklin Roosevelts. Der große volitische Kuhhandel, der jeder amerikanischen Wahl vorausgeht, das Manöverieren der Kandidaten um Sie strategisch günstigste Position >owohl innerhalb der Parteiorganisation der einzelnen Staaten Wie im Kongreß, hat bereits so stark eingesetzt, daß es keine amerikanische Zeitung mehr gibt, die nicht täglich die neuesten Entwicklungen berichtet.
Die Republikaner
Die Republikaner stehen vorerst im Hinter- amild und verfolgen die recht schlaue Strategie: „Gebt ihnen genügend Seil und sie hängen sich selbst". Sie sehen zu. wie sich die Demokraten gegenseitig ausreiben, wie die Regierung immer tiefer in den Morast ihrer wirtschaftlichen Quacksalbermethoden einsinkt, sie beschränken sich auf Obstruktion im Kongreß, während ihre Führer Vandenberg. Taft, Hoo- ver, Landon das Volk in geschickten Reden an den Tiefstand seiner gegenwärtigen Lage erinnern. Außenpolitisch scheinen sich die Republikaner bereits auf ein definitives Programm der Nichteinmischung, der strikten Neutralität und Abkehr von den weltbeglückenden „Rettet-die-Demokratie-Plänen" Roosevelts festgelegt zu haben. Dies geht aus kürzlichen Reden Laudons, Vandenbergs, Tafts hervor und aus der Abstimmung des Äutzenausschufses im Unterhaus über die Bloom-Revisionsvorlage zum Neutralitätsgesetz, wo alle acht Republikaner des Ausschusses geschlossen gegen die zwölf Demokraten stimmten. Das bedeutet allerdings durchaus nicht, daß alle Republikaner Isolationisten sind.
Tie Demokraten
Viele Kenner der politischen Lage glauben, daß Roosevelt sich ein drittesmal als Kandidat aufstcllen lassen wird. Amerikanische In den kreise gehen sogar viel weiter und erklären, es sei nicht mehr eine Frage des dritten Amtstermins, sondern des fünften, sechsten, siebenten. Daraus ergebe sich ganz logisch „die lebenslänglische Präsidentschaft, womöglich eine Erbfolge". Roosevelt soll kürzlich Freunden gegenüber geäußert haben, er habe seine Reife nach den Philippinen auf 1941 verschoben (natürlich als Präsident).
Die jüdische „Newyork Post", die naturgemäß enge Beziehungen zu der den Präsidenten umgebenden jüdischen Cligne unterhält, läßt sich von einem Mitarbeiter des Präsidenten erzählen, „Roosevelt glaube an einen Krieg in Europa, er halte sich für den Mann, der die Demokratien zum Siege führen werde und der die Demokratie, nachdem sie während des Krieges zeitweise ausgehoben werden mußte, nachher in Amerika wieder einiiihren würde".
Jckes' schmieriger Artikel in der ebenso schmierigen Zeitschrift „Look", worin der Innenminister Sie Propaganda für Roosevelts dritten Amtstermin einleitete und Vizepräsident Garner einen Meuchelmörder und Verräter nannte, weil er wagte, seine Kandidatur an- zukündigcn. ist thpisch für die Gcdankengänge gewisser Kreise um Roosevelt.
Außer Jckes, der für die linksradikale, jüdische New-Deal-Gesolgschaft spricht, sind folgende führende „Persönlichkeiten" für Roosevelts Kandidatur heransgekommen: Carl Browder, Leiter der Kommunistischen Partei Amerikas. Abgeordneter Arthnt Mitchell aus Illinois, der einzige Neger im Kongreß, und Eider Mlchant, ein in den Südstaaten bekannter schwarzer Wanderprediger. Der Leser wird jetzt auch verstehen. warum die Negersängerin Marion Anderson eingeladen wurde, im Weißen Haus vor Ihren britischen Majestäten zu singen.
Zu den Negern, Kommunisten, Juden und dem Millionenhcer der politischen Aasgeier und kleiner Beamten, die Roosevelt ihr tägliches Brot verdanken, können wir noch die Arbeiter der radikalen Eio-Gewerkschaften rechnen, die bestimmt für Roosevelt stimmen würden. Hat doch der Präsident erst kürzlich John Lewis im großen Braunkohlenstrcik zu seinem größten Sieg verholfen.
Auch die Mehmahl der Facharbeitergewerkschaften wird wahrscheinlich auf seiner Seite fem und beinahe alle Arve!"losen. Das Arbeitslosenheer ist in sechs Jahren Roosevelt- Wirtschaft von marxistischen, kommunistischen Hetzern so zersetzt worden, daß der Arbeitswille vielfach Apathie, störrischer Faulheit und Klas- srnhaß gewichen ist. Keiner hat den Kassenhaß mehr geschürt als Rooesevelt. Er wird im kommenden Wahlkamps die niedrigsten Instinkte wieder ebenso skrupellos anfwnhlen, wie in früheren Wahlkampagnen.
Roosevelt hat abgewirtschaftet Die große Frage, die man sich in Amerika heute stellt, ist die: Wird Roosevelt einsehen, daß er abgewirtschaftet hat. oder wird er sich von seinen New-Deal-Freunden einreden lassen, daß nur er dazu berufen ist, die Fahne der Demokratie und des Liberalismus hochzuhalten. Als sicher dürfen wir annehmen, daß Roosevelt seine Absichten bis zum letzten geheimhalten wird, um die Kontrolle der Demokratischen Partei in den Händen zu behalten und — falls er nicht selbst kandidieren sollte — wenigstens die Aufstellung eines ihm genehmen Kandidaten zu erzwingen.
Zulassung zur Sonderreifeprüfung
Berlin, 22. Juni. Es ist die Frage aufgeworfen worden, ob Bewerber, welche die Begabtenprüfung nicht bestanden haben, zur Sonder- reiseprüfung zugelassen werden können. Der Reichserziehungsminister stellt deshalb klar, daß diese Prüfungen sich sowohl hinsichtlich der Zulassungsvoraussetzungen als auch der Prüfungsgegenstände so wesentlich voneinander unterscheiden, daß eine frühere erfolglose Teilnahme an der Begabtenprüfung die Zulassung zur Sonderreifeprüfung nicht hindere, wenn im übrigen die Voraussetzungen für die Zulassung zu dieser Prüfung gegeben find.
Englische Schule« in Polen mehr und mehr bemerkbnr
Thorn, 23. Juni. In Strasburg fand eine Versammlung des staatlich geleiteten und finanzierten polnischen Westmarkenverbandes statt, die sich mit den derzeitigen deutschpolnischen Beziehungen beschäftigte. Die Versammlung nahm folgende Entschließung an:
1. Den Gebrauch der deutschen Sprache in Wort und Schrift in der Öffentlichkeit, Werkstätten und Geschäften aufs schärfste zu bekämpfen.
2. Deutsche Firmen und Waren z« boykottieren.
3. Bekämpfung der kulturellen und wirtschaftlichen Uevcrlegenheit der deutschen Bevölkerung.
Der ständig wachsende Terror der Polen gegen die im polnischen Grenzgebiet lebenden Deutschen, die von Haus und Hof vertrieben werden, hat sich weiter verschärft. Die Polnischen Beamten versuchen die von der Polnischen Großmannssucht gehetzten Opfer mit allen Mitteln vor der rettenden Grenze abzufangen. Wie systematisch die Jagd auf vertriebene Deutsche ausgeübt wird und wie maßlos der Terror geworden ist, das beweist jetzt die amtliche polnische Statistik, nach der im Mai die Zahl derartiger Verhaftungen um etwa 150 v. H. auf 028 gestiegen ist.
Englische Kredite für Polen
London, 22. Juni. Wie „News Chronic- l e" berichtet, wird die britische Regierung Polen eine große Anleihe in Form von Exportkrediten gewähren. Wenn die Anleihe auch nicht so groß sein werde, wie Polen hoffe, so werde sie sich doch auf einige Millionen belaufen. Das Geld soll für Rüstungszwecke verwendet werden, für den Bezug von Rohstoffen aus
England oder englischen überseeischen Besitzungen und für die Verstärkung des wirtschaftlichen Kriegspotentials Polens.
Neue Anwetter in Böhmen
Prag, 22. Juni. Ueber dem Gebiet der böhmisch-mährischen Höhen entluden sich wiederum einige schwere Gewitter, die von Wolken- brnchcn begleitet waren. Im Bezirk Dentsch- Brod wurden viele Wiesen und Felder überschwemmt. Die Stadt Dentsch-Broü war eine Stunde lang ohne elektrischen Strom. Auch in der Gemeinde Dentsch-Schntzcndorf der Spx-rch- insel Jglau traten hie Bäche und Teiche über die Ufer und überfluteten den Ostteil der Gemeinde. Am schwersten wurde eine Glasfabrik betroffen, wo die von den Fluten überraschten Arbeiter bis zu den Hüsten im Wasser standen.
Unwetter forderte 2V Menschenleben
Schwerer Wolkenbrnch über einer deutschen Siedlung in der Slowakei
Prag, 22. Juni. Das verheerende Unwetter, das am Mittwoch abend über Ostböh- men und Mähren niederging, hat, wie im Laufe des Donnerstag festgestellt werden konnte, etwa 20 Menschenleben gefordert. Zahlreiche Personen wurden von den reißenden Fluten mitgeriffen. Auch durch Blitzschlag wurden Menschen, die auf dem Felde arbeiteten, getötet. In Disowitz wurden, nachdem das Wasser zurückgegangen war, die Leichen von sechs ertrunkenen Kindern aufgefunden. Zahlreiche Kinder und auch einige Erwachsene aus dieser Gegend werden noch vermißt.
Vas sranzWch-tiirkische Abkomme«
Unterzeichn««- hente Freitag
Paris, 22. Juni. In zuständigen französischen Kreisen bestätigt mair, daß die französisch-türkischen Abkommen wahrscheinlich am Freitag unterzeichnet werden. Das erste Abkommen, das sich auf den Sandschar von Alexandrette bezieht, werde vom türkischen Außenminister und dem französischen Botschafter in Ankara unterzeichnet. In diesem Vertrag willige Frankreich in dieAbtret n n g des Sandschak-Gebie- tes an die Türkei ein. Als Gegenleistung verpflichte sich die Türkei, die materiellen und moralischen Interessen Frankreichs in diesem Gebiet zu achten und zu wahren sowie dort den Schutz aller Minderheiten zu sichern, außerdem übernimmt die türkische Regierung die Verpflichtung, auf rede gebietsmäßige Forderung bezüglich SYrienszu verzichten und in diesem Lande auch keine Propaganda zu betreiben. Die neue Grenzziehung beläßt die Höhen des Diebel Akra (südlich von Antiochia) bei Syrien.
Das zweite Abkommen, das in einer gegenseitigen Beistandserklärung mit dem Ziel der Erhaltung des Friedens in den Balkan- gebietcn und im östlichen Mittelmeer besteht — ähnlich der englisch-türkischen Erklärungen — werde inParis unterzeichnet werden. An diese Unterzeichnung werde sich eine besondere Erklärung des französischen Außenministers Bon- net namens der französischen Regierung an- schlietzen, in der Frankreich sich verpflichtet, in keiner Weise die Unabhängigkeit Syriens zu Gunsten einer anderen Macht zu beeinträchtigen. ,
Ueber die Wandlungsfähigkeit demokratischer Politiker muß man immer wieder staunen. Man ist zwar aus London in der letzten Zeit allerlei gewöhnt, man weiß, daß die englische Politik — mehr oder minder hilflos hinter den Dingen herhinkend — heute in den Himmel hebt, was sie gestern noch verdammte, wobei das Beispiel Moskau fa besonders lehrreich ist. Aber auch in Paris, das heute ja völlig im Londoner Fahrwasser schwimmt, will man beweisen, daß man sich den Verhältnissen anzupassen versteht. Wer auch nur ein einigermaßen gutes Gedächtnis hat, der erinnert sich noch daran, mit welcher Heftigkeit die Türkei vor gar nicht allzu langer Zeit angegriffen wurde, wie hoch und heilig beteuert wurde, daß die Abtretung auch nur eines winzigen Gebietsteiles in Syrien überhaupt nicht diskutabel sei.
In allen Tonarten verdammten die Pariser Zeitungen die anspruchsvollen Türken, mit allen Mitteln der Agitation wurden die türkischen Ansprüche madig gemacht. Und heute? Ein Blick in die Blätter genügt, um festzustellen, daß Paris sich völlig mit dem Schachergeschäst abgefunden hat. Wer allerdings ganz feine Ohren hat, der glaubt doch ein leises und verlegenes Stammeln hören KU können, das heute durch den Blätterwald wispert. Man versucht aber das schlechte Gewissen dadurch zu betäuben, daß man sich vorrechnet, wie viel Soldaten und welch große strategischen Vorteile man gewonnen habe.
Vor allem der dem Außenministerium nahestehende „Petit Parisien" überschlägt sich geradezu vor etwas falschklingender Begeisterung. Wenn in dem Kommuniguä über die Sitzung des auswärtigen Ausschusses der Kammer, in der Außenminister Bonnet einen ausführlichen Tour d'horizon unternahm, versucht worden war, hervorzuheben, daß es sich bei den französisch-türkischen Verhandlungen um den Sandschak einerseits und um den türkischen Beistand andererseits um zwei ganz verschiede- ne Dinge handle, dann hat der Leitartikler des „Petit Parisien" diese Bemühungen allerdings vergessen.
Man vrauwt nur die Landkarte anzusehe um sich von her Bedeutung des frcmzsisch-tü k,sehen Abkommens zu überzeugen. So schrei er. mit ihrer strategischen Stellung garantic
ne Türkei im Kriegsfälle die Ver b,i n dung Frankreichs und Englands mit Rumänien und >er Sowjetunion. Die englrsch-sranzomch-turkr- che Zusammenarbeit werde von entscheidendem Wert für die Aufrechterhaltung des Status guo m östlichen MitteImeer und für den Schutz »er Uferstaaten Syrien, Palästina, Aegypten. Griechenland und für den Snezkanal fem. Wr diese Offenherzigkeit muß man dem Organ >es Quai d'Orsay wirklich dankbar sein. Es gibt M, daß es sich lediglich darum handele, die Turnei noch fester in das große Einkreisungssystem jineinzuziehen, und das konnte man nur da- nirch, daß man den Sandschak opferte. Dem ,Ordre" scheint eine Kommentierung dieser Tatsache auch unangenehm zu sein, es erklärt ledig- äch in einer dicken, vierfpaltigen Neberichrift: ,Die effektive Freundschaft der Türkei ist schon
Rom und Sandschak
Die Abtretung Ses Sanöschak wirb Sie Gegensätze in Arabien noch verschärfen
Rom, 22. Juni. Die Abtretung des Sandschaks Alexandrette an die Türkei, die nach den Erklärungen Bonnets bereits als eine vollzogene Tatsache betrachtet werden kann, interessiert in Italien zunächst weniger nach der völkerrechtlichen Seite, als vielmehr als eklatante Veränderung des Status guo im Mittelmeer, und zwar auf besonderes Betreiben Englands, das sich vor kaum einem Jahr in Rom zur Aufrechterhaltung des Status guo verpflichtet hatte.
Mit dieser territorialen Veränderung werden zwar die Mandatsbestimmungen in völlig willkürlicher Weise verletzt und ein wichtiger Präzedenzfall für die Aufteilung oder Neuverteilung von Mandatsgebieten geschaffen. Auch zeige Frankreich mit der Abtretung des Sandschaks, daß es trotz der in den letzten Monaten Hundertfältig wiederholten Beteuerungen: „Niemals auch nur einen Fußbreit Boden!" sehr schnell vergessen könne und England zuliebe vergessen mußte.
Diese Veränderung des Status guo hat jedoch für Italien ihre besondere Bedeutung darin, daß die von der Türkei gestellte Bedingung für den Abschluß des englisch-türkischen und des französisch-türkischen Beistandspaktes mit militärischen Abmachungen im Interesse der englisch-französischen Einkreisungs- Politik verbunden ist und ausgesprochen antiitalienischen Charakter hat. Man hat diese Entwicklung in Rom stets in den Bereich der Möglichkeit gestellt und ist von ihr weder überrascht, noch irgendwie alarmiert, da die praktische Auswirkung der Beistandsabkommen nicht nur aus militärischen und materiellen Gründen sehr stark bezweifelt werden könne, sondern vor allem durch die mit der Abtretung des Sandschaks noch verschärften Gegensätze Englands, Frankreichs und der Türkei mit der arabischen Welt im Ernstfälle eine noch gar nicht abznsehende Belastung erfahren würde.
Reichsminister Dr. Goebbels hat den stell- evrtretenden Reichssendeleiter Karlhein Bocse, der seit Jahren die großen politischen Ueber- tragungen der Partei und des Reiches leitete, zum Jntendaneten ernannt.
Nachrichten aus Texas besagen, daß drei kurz aufeinander folgende Wirbel stürme im Grenzgebiet der Staaten Texas und Neumexikos große Schäden anrichteten. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden eine Person getötet und acht verletzt.
Ertragssteigerung auf Grünland'
Namhafte Beträge Ses Reiches z„r Fürder,ing
Berlin, 22. Juni. Die in den Jahren 1937 und 1938 beim Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft eingeleitete und durchgeführte Förderung der Ertragssteigerung von Grünlandflächen und der Umstellung von unwirtschaftlichem Grünland auf Ackerbau ivird im Haushaltsjahr 1939 fortgesetzt. Das Reich hat hierfür auch in diesem Jahre wieder einen namhaften Betrag zur Verfügung gestellt. Aus diesen Mitteln können jedem Bauern und Landwirt Beihilfen gewährt werden, der zur Erziehung höherer Erträge auf seinem Grünland Aufwendungen hat. Im Interesse der deutschen Volkscrnührnng sollen durch diese Beihilfen die Erträge aus dem Grünland stärker und schneller gesteigert werden, als es dem Landwirt aus eigener Kraft möglich ist.
Die näheren Bestimmungen für die Durchführung dieser Fördernngsmaßnahmcn sind bei den Landcsbauernschaften und deren Nachgeordneten Dienststellen zu erfahren.
Für den Umbruch bzw. die Einzäunung mit gleichzeitiger Unterteilung von Grünland kann für die Zeit vom 1. April igzg bis 31. 3. 1940 eine Beihilfe im Alt re ich und im Memelgebiet von durchschnittlich 6g R M. je Hektar, in der Ostmark sowie im sndetendeutschen Gebiet von durchschnittlich 100 RM. je Hektar gewährt werden, für die Unterteilung bereits eingezäunten Grünlandes entsprechend weniger. Die Höhe der Beihilfe im Einzelfall wird von der zuständigen Lanüesbauernschaft unter Berücksichtigung der tatsächlich entstandenen Kosten festgesetzt. Der Antrag auf Gewährung einer Beihilfe ist Sem Ortsbauernführer einzureichen, bei dem auch die Formblätter für den Antrag erhältlich sind. Antragsteller aus dem Altreich, die spätestens bis zum 31. 3. 1939 eine beihilfefähige Grünlandbesserungsumlage antragsgemäß angemeldct hatten, erhalten die bis zum 31. 3. 1939 gültige Beihilfe, sofern diese Arbeiten nachweislich bis zum 30. 9. 1939 fertig- gestellt sind.
Kinderreiche Familien
und Wohnungsveschaffung
Berlin, 22. Juni. Vor kurzem hat der Reichskommissar für die Preisbildung eine Verordnung erlassen, die kinderreichen Familien die Wohnungsbeschaffung erleichtert. Im Rcichs- gefetzblatt erscheint jetzt die Durchführungsverordnung.
Die Gemeinden können danach bestimmen, welches Zahlen Verhältnis zwischen Kindern und erwachsenen Hausbewohnern für ihren Bezirk als Regelfall anzusehen ist. Leben in einem Haus nicht genügend Kinder, so sinh frei werdende Wohnungen an kinderreich« Familien zu vermieten. Kinderreich in diesem Sinne sind Familien mit vier, ausnahmsweise mit drei Kindern.
In bestehende Mietverträge wird in keinem Falle eingegriffen. Auch im übrigen bedeutet die Neuregelung keine Wiedereinführung der Wohnungszwangswirtschaft. So ist ausdrücklich von der Zuweisung bestimmter kinderreicher Familien abgesehen worden. Es soll sich vielmehr jeder Vermieter, der zur Aufnahme kinderreicher Familien verpflichtet ist, bei Freiwerden einer Wohnung eine solche Familie selbst aussuchen. In Fällen, in denen die eigenen Bemühungen des Vermieters zu keinem Erfolg geführt haben, können ihm von der Behörde drei kinderreiche Familien als Mieter benannt werden, unter denen er wählen kann.
Anruhen auf Zamaiea
Ein Bericht Jnskips
London, 22. Juni. Dominienminister In« skip erstattete im Unterhaus Bericht über die jüngsten Unruhen auf Jamaica.
Bekanntlich handelt es sich bei Jamaica um einen ständigen Unruheherd des britischen Empire, der vor allem in den letzten Monaten immer Wieder zum Ueberkochen kam. JedeSmas waren es Streiks und Kundgebungen der mit den Lebensbedingungen auf Jamaica unzufriedenen Arbeiterschaft. Die Unruhen nahmen im Lause der Zeit solche Ausmaße an, daß es verschiedentlich zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei kam, bei denen es sogar Tote und Verwundete gab.
Lord Jnskip berichtete sehr ausführlich über die letzten blutigen Vorfälle Vom 16. bis 18. Juni in Kingston und anderen Orteis Jamaicas, wobei die Verzweiflungsakte der Aufrührerischen nur mit Mühe und unter dem Einsatz der unlängst verstärkten Garnisontrup- pcn und der verstärkten Polizciformatio- nen verhindert werden konnten. Er vergaß aber die wahren Ursachen der Unzufriedenheit auf Jamaica, nämlich die verfehlten britischen V e rw a l tun g s m e th o d en und die dadurch und durch die Lohnkürzungen hervorgerufene katastrophale Lage der Werktätigcst zu erwähnen, sowie die Tatsache, daß die jetzigen Unruhen schon sehr umfangreiche Vorgänger hatten.
Als typisches Beispiel englischer Kolonialverwaltung kann der ausgedehnte Einsatz der Bajonette gewertet twerden, der so weit geht, daß heute noch beispielsweise in Kingston die Straßen unter Polizeibewachung stehen und jede Ansammlung auf öffentlichen Plätzen untersagt ist. Wenn nun Kolonialminister ^>tt« skip Unterhause mitteilte, eine »Untersuchung der Vorgänge werde in Kürze eingeleitet", so spricht diese erst jetzt, nach den monatelangen Unruhen erwogene Maßnahme mne suk Englands Kolonialpolitik nicht gerade rühmliche, aber immerhin bezeichnende Sprache. .
Die feierliche Uebergabe der vom Führer ' Deutschlandbcsuch des, Armzregent^n
>aul
geschenkten alten serbischen Kanone