Folgenschwerer Flngzeugunfall

Frankfurt a. M., 8. Juni. Am Mittwochnach­mittag gegen 17.40 Uhr stürzte auf einem Uebungsflug ein Flugzeug der Luft- Waffe über Gelnhausen ab. Beim Aufschlagen auf bas Dach eines Hauses dicht an der Frank­furter Straße geriet das Flugzeug in Brand. Das Feuer griff auf 12 anlie­gende Häuser über. Die dreiköpfige Be­satzung kam ums Leben. Von den Be­wohnern der inzwischen abgelöschtcn Häuser fand niemand den Tod, zwei sind schwer und 80 leicht verletze

Kanone von Dubrovnik"

Ein Persönliches Geschenk des Führers an Prinzregent Paul

Berlin, 8. Juni. Außer den beiden altserbi­schen Geschützen aus dem Wiener Heeresmu­seum, die der Führer anläßlich des Besuches des jugoslawischen Prinzregenten dem König­reich Jugoslawien und seiner Wehrmacht zu- rückgcben läßt, hat der Führer dem Prinz- rcgeuten Paul als persönliches Geschenk die sog.Kanone von Dubrovnik" (Ragusa) überreichen und auf der Gartenterrasse des Schlosses Bellevue aufstellen lassen. Das als Kunstwerk mittelalterlicher Geschützgietzerei gel­tende reliefverzierte Geschützrohr wurde in der Zeit türkischer Angriffe auf die damals vene­zianische Festung im Jahre 1524 vom Meister Battista d'Arbe gegossen und trägt das Wappen von Ragusa. Es ist seinerzeit aus einer privaten Waffensammlung in den Besitz des Germanischen Museums in Nürnberg ge­langt, von welchem der Führer es vor einiger Zeit erwarb.

Der Prinzregeut hat die Kanone mit dem Ausdruck seiner Freude und seines Dankes ent­gegengenommen und dem Führer als Gegen­gabe ein altes Gemälde des deutschen Meisters Konrad von Kreuznach aus Frankfurt a. M. überreicht, das 1525 gemalt worden ist und ein Brustbild des Vertreters des Handels­hauses Fugger in Florenz in Pelzvcrbrämter altdeutscher Tracht darstellt.

Pflichtjahr auch im Gartenbau

Berlin, 8. Juni. Der Reichsarbeitsminister hat entschieden, daß als Tätigkeit in der Land­wirtschaft nach den Bestimmungen über das weibliche Pflichtjahr auch eine einjährige Be­schäftigung in einem Gartenbaubetrieb gilt, dessen Erzeugnisse ganz oder überwiegend der Volksernährung dienen. Hierzu gehören Betriebe des Obst- und Gemüsebaues und für die Betriebe erforderlichen Hilfsbetriebe wie Baumschulen und Samenbaubetriebe. Eine Be­schäftigung im Blumen- und Zierpflanzenbau sowie in der Gartenausführung und Fried- hofsgärtnerci wird als Pflichtjahrtätigkeit nicht anerkannt. In gemischten Gartenbaubetrieben kann das Pflichtjahr nur abgeleistet werden, wenn die der Volksernährung dienende Erzeu­gung vorherrscht.

Kommandosorgen in Paris

Wie diefeste und unerschütterliche Allianz" aussehen soll

Paris, 8. Juni. Mehrere französische Blät­ter befassen sich im Zusammenhang mit dem Aufenthalt des französischen Generalissimus Gamelin in London mit der militäri­schen Seite der französisch-englischen Zu­sammenarbeit.Excelsior" undMatin" erklären, daß Gamelin im Konfliktsfalle Ober- ster Chef der französischen und englischen Truppen werde. Die alliierte Flotte würde ein britischer Admiral befehligen. Uebcr das Kommando der Luftflotte sind die beiden Zeitungen nicht einheitlich informiert. DerMatin" überläßt es den Engländern, die Cyrill New all Vorschlägen. DerExcelsior" spricht von einem gemischten Oberkommando. Als Höchstkommandierenden aller Streitkräfte sieht dann derMatin" bereits den französi­schen Generalissimus.

Wie derPetit Parisien" diesmal ge­nau wissen will, werde man sich in Berlin doch endlich darüber klar, daß der deutsch­italienische Stahlpakt nicht lange mehr in sei­ner Art einzig dastehen werde. Dieser Eindruck so meint das Blatt weiter in Pathetischem Optimismus werde an dem Tage noch grö­ßer sein, an dem einmal die sowjetrussische Un­terstützung zugut komme.

Die Dreier-Entente, für die nun schon seit säst drei Monaten eine genügend unklare und alle widerstrebenden Interessen der drei Mächte schonende Kompromißformel gesucht wird, wagt die Zeitung ihren harmlosen Lesern dann alssolide und unerschütterlich" anzupreisen. Freundlicherweise bestätigt sie dann wieder einmal die Einkreisungsabsichten der Demokra­tien mit der Erklärung, die Tripelallianz solle eineKlammer um die vorher errichtete Sperrmauer" darstellen.

Königsgeburtstagsparade in London

London, 8. Juni. Auf dem Exerzierplatz hin­ter der Admiralität fand am Donnerstag die traditionelle Parade zu Ehren des Geburts­tages des Königs statt, der offiziell am 8. Juni gefeiert wird. An Stelle des abwesenden Kö­nigs nahmen die Herzöge von Gloucester und Kent die Paraden ab. Die Königinmutter Mary, die bekanntlich vor kurzem einen leich­ten Autounfall hatte, war zusammen mit den beiden jungen Töchtern des Königs auf dem Naradevlatz erschienen.

Neue Schrottsonderaktioli

1938 über 100000 Tonne« Spinnstoffe an« Lnmpen

Berlin, 8. Juni. Die deutsche Altstoff­wirtschaft hat dank der in weite Kreise der Bevölkerung getragenen Aufklärung und dank dem starken Einsatz der Parteigliederungen und des Produktenhandels schon bedeut­same Erfolge erzielen können und wesent­lich zur Entlastung unserer Außenhandels­bilanz auf diesem Gebiet beigetragen. Auf allen Altstoffgebieten ist die Einfuhr aus dem Aus­lande infolge der verbesserten Eigenversor­gung merklich zurückgegangen. So wurden allein bei der Kn o ch e n ei n f u h r in diesem Jahr rund 200 000 RM. gegenüber dem Vor­jahre gespart und von dem Schrottbedarf unserer Wirtschaft in Höhe von 11 Millionen Tonnen braucht nur noch eine Million Tonnen durch Einfuhr gedeckt zu werden.

Wie günstig sich die Versorgung der deut­schen Wirtschaft mit heimischen Altstoffen ent­wickelt hat, soll an einigen Beispielen ge­zeigt werden. Während 1933 erst 30000 To. Spinnstoffe aus Lumpen in Deutschland zu­rückgewonnen wurden, waren es 1934 schon 60 000, 1937 bereits 92 000 und i. I. 1938 ist eine weitere Steigerung auf 103 000 To. er­reicht worden. Sie setzen sich zusammen aus 58 000 To. Reißwolle, 40 000 To. Reißbaum­wolle nnd erstmalig auch schon 5000 To. Neiß- zellwolle aus Zellwoll-Lumpcn. 22,1 Prozent der deutschen Eigenversorgung an Textilstoffen werden durch Lumpenverarbeitung gedeckt, und entsprechend konnte die Einfuhr ausländischer Lumpen herabgesetzt werden.

Die gewaltigen Sammelerfolge des letzten Jahres auf dem Schrottgebiet sind be­kannt. In die Millionen gehende Tonnenzah-

ren wuroen unabhängig vom Produktenhandel allein durch die Sonderaktionen der SA., der DAF., der örtlichen Dienststellen, durch die Eisengitterentfernung und andere Sonder­maßnahmen zurückgewonnen. Während das östliche Reichsgebiet infolgedessen noch für einige Zeit über gute Schrottvorräte verfügt, ist der Verbrauch im Westen so stark, daß schon jetzt wieder eine neue Sonder­aktion gestartet werden soll. Der Zeitpunkt der Durchführung der neuen Schrottsammlung ist örtlich verschieden und den Gaubeauftrag- ten überlassen. Die Propaganda für die Schrotterfassung wird noch durch einen Werbe­film verstärkt werden, den der Reichskommissar für Altmaterialverwertung mit dem Titel Altes Eisen rostet nicht" in Auftrag gegeben hat.

Ein Rekordergebnis von 120000 To. brachte im letzten Jahr auch die Knochensamm­lung, deren Träger zum großen Teil die Schulen waren. 24,6 Prozent des Anfalles aus den deutschen Schlachtungen wurde damit für die Weiterverwertung zurückgewonnen. Das Ergebnis der Altpapiersammlung wird für 1938 auf über eine Million Tonnen ge­schätzt. Fast ein Drittel unserer gesamten jähr­lichen Papiererzeugung von 3,5 Millionen To. ist zurückgesammelt worden und damit ein ent­scheidender Schritt zur Lösung der Papier­frage getan. Insgesamt ist anzunehmen, daß der für das Jahr 1937 auf 550 Millionen RM. geschätzte Wert der im Reich der Wiederver­wertung zugeführten Altstoffe im Jahre 1938 noch weiter gestiegen ist und die 600-Millionen- Grenze überschritten haben dürfte.

..Lebenswichtige" Interessen

Ei« Freibrief für Moskau» Intervenlionsgelüfte

London, 8. Juni. Die Entsendung eines Son­derbeauftragten des Foreign Office nach Mos­kau wird von der Londoner Presse als ein hoffnungsvolles Zeichen für den bal­digen Abschluß der britisch-sowjetrussischen Paktverhandlungen begrüßt. Da man auf dem bisher beschrittenen Wege des diplomatischen Notenaustausches nichts vorwärts gekommen ist, soll jetzt der Leiter der zentraleuropäischen Ab­teilung des Foreign Office, William Strang, gemeinsam mit dem Moskauer Botschaf­ter Seeds die vielen Steine aus dem Wege räumen, die den steilen Pfad von London nach dem Kreml hin versperren.

Die besondere Befähigung des Sonderbeauf­tragten des Foreign Office wird von sämtlichen Blättern hervorgehoben und Strang als ein hervorragender Rußland-Kenner geschildert. Strang war von 1930 bis 1933 britischer Ge­schäftsträger in Moskau und begleitete 1935 den damaligen britischen Außenminister Eden auf seiner Rußlandreise.

Strang beherrscht sogar die russische Sprache, was angesichts der bekannten Unlust der Eng­länder, fremde Sprachen zu lernen, auf die Londoner Presse einen besonderen Eindruck ge­macht hat. Zunächst ist Strang von seiner an­geblichen Urlaubsreife in Warschau, die ihn auch nach Budapest geführt hat, nach London zurückbeordert worden.

Strang traf Donnerstag im Flugzeug in" London ein und wird am Freitag, mit den notwendigen Instruktionen und Informationen versehen, nach Moskau abfliegen. Das neue abgekürzte Verfahren, das jetzt die Londoner Regierung in den Verhandlungen mit Sowjet­rußland einschlägt, soll nun die Verhandlungen beschleunigen und möglichst schnell zu einem Abschluß bringen. Der Erfolg dieses Unternehmens bleibt abzuwarten. Bisher wal­tete sichtlich ein Unstern über dem britischen Werben um die Gunst Moskaus.

Um sich nun endlich Klarheit über die wah­ren Ziele und Pläne der Moskauer Regierung zu verschaffen, wurde in den letzten Tagen die Berufung des Moskauer britischen Botschafters Sir William Seeds zur Berichterstattung nachLondon beschlossen. Im letzten Moment erkrankte der Botschafter und mußte seine Reise nach London absagen. Die vielen unerwarteten Ueberraschungen" bei den britischen Annähe­rungsversuchen an Sowjetrußland haben nun hier viele nachdenklich gemacht.

Die liberaleDail Y"M a i l" schreibt: vFigen- tümlicherweise scheine in den Verhandlungen zwischen Großbritannien und Sowjetrußland weder der Berg zu Mohammed, noch Moham­med zum Berge kommen zu wollen. Aber trotz aller Rückschläge und Schwierigkeiten berichtet die Londoner Presse täglich unverdrossen, daß alles in bester Ordnung sei, daß alle Schwierig­keiten bereits behoben wären, und daß der Ab­schluß des Dreimächte-Abkommens, das dem britischen Volk die seit dem März so schwer ge­störte Seelenruhe wiedergeben soll, nur noch eine Frage von wenigen Tagen sein könne.

Es ist allerdings eine Frage, ob die Haltung der Londoner Presse in den letzten Wochen und Tagen klug und zweckmäßig war. Unvermeidlich mußte die allzu optimistische Haltung der Londoner Presse angesichts der offensicht­lichen Schwierigkeiten und Rückschläge in den Verhandlungen Zweifel an der Objektivität einer derartigen Berichterstattung Hervorrufen. Kein Mensch versteht hier mehr, warum der Allianzpakt mit Sowjeirußland nicht längst schon unterzeichnet ist, wenn tatsächlich die Ver­handlungen so günstig verlaufen, wie dies täg­lich von der Londoner Presse der Oeffentlichkeit geschildert wird.

Von Würde und Haltung ist auf briti­scher Seite in diesen Verhandlungen nicht das mindeste mehr zu spüren. Die nervöse Hast und die rückgratlose Bereitwilligkeit werden zwangsläufig aus einem Allianzpakt Groß­britanniens mit Sowjetrußland Rückwirkun­gen internationaler Art ergeben, die man in London zu wünschen kaum einen Anlaß haben dürfte. Die Londoner Presse berichtete in den letzten Tagen, daß eine neue schwere Spannung in den britisch-japanischen Beziehun­gen känaetrets» r-r und eine Verschärfung in

oer Gattung der japanischen Regierung fest- gestellt weroen muhte. Es wird hierbei bereits die Frage erörtert, inwieweit diese Verschärfung der Lage im Fernen Osten auf die britisch- sowjetrussischen Verhandlungen zurückzuführen ist.

Die neue Formel, mit der nun die in der baltischen Frage aufgetauchten Schwierig­keiten überwunden werden sollen, klingt derartig elastisch, daß damit Praktisch der Moskauer Re­gierung freie Hand gelassen wird, in dem ihr geeignet erscheinenden Augenblick einen europäischen Konflikt vom Zaun zu brechen. Nach den neuesten britischen Vorschlägen sollen sich die drei Mächte gegenseitig die Wahrung lebenswichtiger Interessen garantieren. Das Reuterbüro, das diese Formel verbreitete, be­merkt allerdings hierzu, es handle sich jetzt noch um die Feststellung, was unter lebenswichtigen Interessen zu verstehen sei. Sollte die sowjet- russische Regierung erklären, daß die territoria­le Unversehrbarkeit und die politische Unab­hängigkeit der baltischen Staaten ein lebens­wichtiges Interesse für Sowjetrußland sei, so könnte eine direkte Garantie der baltischen Staaten vermieden werden und damit der Vor­wurf umgangen werden, daß man den balti­schen Staaten eine Garantie aufgezwun­gen halv

Moskau schweigt Wetter

Keinerlei Stellungnahme zur Mission Strangs

Moskau, 8. Juni. Die Unterhauserklärung Chamberlains über die Entsendung Strangs nach Moskau wird in den Sowjetblättern über­haupt nicht erwähnt. Auch amtliche Moskauer Stellen enthalten sich jeder Stellungnahme zu dem Vorschläge Chamberlains, einen Sonder­emissär zur Beschleunigung der Verhandlungen nach Moskau zu schicken.

Der britische Botschafter in Moskau, Sir William Seeds, dessen im Laufe der Paktvcu Handlungen gezeigter Eifer bisher nicht ganz im-Verhältnis zum Erfolge gestanden haben dürfte, ist, wie verlautet, an Influenza er­krankt.

Polen reichlich nervös

Ein Jahr Gefängnis wegenVerbreitung von Defaitismus"

Warschau, 8. Juni. In Polen macht sich in­folge der Auswirkungen der künstlich erzeugten Kriegspsychose auf das Wirtschaftsleben eine immer stärkere Niedergeschlagenheit und Unzufriedenheit über die Verhältnisse breit. Die Behörden wissen sich nicht anders zu helfen, als gegen diese Entwicklung auf dem Ge­richtswege vorzugehen. So wurde einer Meldung desExpreß Poranny" zufolge von dem Gnesener Bezirksgericht ein Pole we­genVerbreitung von Defaitismus" zu einem Jahr Gefängnis und 1000 Zloty Geldstrafe verurteilt.

Bombenanschlag bei Lhorn

In unmittelbarer Nähe der Kirche

Thorn, 8. Juni. In der Nacht zum 2. Juni wurde, wie erst jetzt bekannt wird, um °/»12 Uhr ein Bombenanschlag auf das Jugend­heim in Zinsdorf ausgeführt. Bei der sehr starken Detonation wurden zwei Fensterschei­ben und eine im Erdgeschoß befindliche Scheibe vom Luftdruck zersplittert. Weiterer Schaden ist glücklicherweise nicht entstanden. Die Bombe hatte eine 7,5-cm-Granathülle mit Verschluß und wurde durch eine Zündschnur zur Explo­sion gebracht. Sie wurde in das ausgemau­erte Kellerfensterloch an der Südwestseite nach der Kirche zu gelegt. Die Entfernung der Explosionsstelle von der Altarseite der Kirche beträgt etwa 10 Meter.

Kein Familienzuschlag

für arbeitstmwillige KinSex

Berlin, 8. Juni. Aach dem Arbeitslose«^», sicherungsgesetz wird Kr das Kind eines Un. terMtzungsemPfängers ein Familienzuschlag gewährt, wenn dem Kinde ein familienrccht- licher Unterhalts a n s p r u ch gegen den Ar^ beitslosen zusteht. Bei volljährigen Kindern setzt das Bestehen eines Unterhaltsanspruches voraus, daß das Kind außerstande ist, sich selbst zu unterhalten. Anders ist die Rechts! läge bei einem minderjährigen unverheirateten Kind, das von seinen Eltern, auch wenn es Vermögen hat, die Gewährung des Unterhal­tes insoweit verlangen kann, als seine Ein­künfte zum Unterhalt nicht ausreicheu.

Hiernach besteht in den für die Praxis des Arbeitseinsatzes wichtigen Fällen, in denen das Kind mit Einverständnis des Vaters nicht ar­beitet, ein familienrechtlicher Anspruch. D» Spruchsenat der Arbeitslosenversicherung hat jedoch jetzt entschieden, daß für ein minderjäh­riges, schulentlassenes, unverheiratetes Kintz eines Arbeitslosen trotz familienrechtliche« Unterhaltsanspruches kein Familienzuschlag z gewähren ist, wenn der Arbeitslose nicht alles daransetzt, um d»s Kind zur Aufnahme einer Arbeit zu veranlassen.

Stellt sich das Kind der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung, so wird augenoimncn, daß der Arbeitslose es an der notwendigen Einwirkung auf das Kind hat fehlen lassen. In der Entscheidung wird ausgesprochen, daß es allerdings auch besondere Umstände recht- fertigen können, daß das Kind keine Arbeit außerhalb des Haushalts der Eltern über­nimmt. Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn die Arbeitskraft, wie bei kinderrei­chen Familien, im Haushalt der Eltern selbst gebraucht wird, oder wenn die Sicherung der Zukunft des Kindes cs erfordert, daß es keine abhängige Arbeit leistet, sondern sich seiner Schul- oder Berufsausbildung widmet.

Arttorauber hingerichtet

Kein Pardon, es kostet den Kopf

Berlin, 8. Juni. Heute früh ist der 30 Jahre llte Otto Wegener, der vom Sondergericht Berlin am 6. Juni 1939 wegen Stelleus einer Autofalle in Tateinheit mit versuchtem Mord rnd versuchten Raubs zum Tode verurteilt vorder: war, hingerichtet worden.

Wegener hat am Abend des 21. Mai 1939 eure Kraftdroschke für eine Fahrt nach Saarmund ,emietet und unterwegs den Taxichausjeur m räuberischer Absicht überfallen. Nach dem durch üe Umsicht des Kraftdroschkenführers vereitel­ten Anschlag flüchtete der Täter, konnte aber bereits wenrge Tage nach Begehung des Ver- irechens festgenommen und abgeurteilt werden. Anderthalb Tage nach dem Urteil erfolgte die Hinrichtung! Wie in allen gleichartigen Fallen hat auch in diesem Fall der Täter sein gewlyen- Wses Verbrechen mit dem Tode sühnen müssen. Autofallensteller und Droschkenräuber werden unbarmherzig ausgerottet und vernichtet. Die Verkehrssicherheit der Straßen wird unter allen

Brand in einer Lackfabrik

Krefeld, 8. Juni. In der Lackfabrik Schu­macher in Krefeld-Königshof brach nach Ar­beitsschluß in einem Lagerraum ein Brand aus. Anwohner alarmierten die Feuerschuh­polizei, die in kürzester Zeit an der Brand­stätte eintraf und mit mehreren Schlauchlei­tungen dem inzwischen zu Hellen Flammen aufgeflackerten Feuer zu Leibe ging. Es ge­lang der Wehr, mehrere Fässer mit leicht brennbarem Material aus dem Gefahrenbereich zu ziehen und das Feuer, dem bereits das mit Teerpappe gedeckte Dach zum Opfer gefallen war, auf seinen Herd zu beschränken. Nach anderthalbstündiger intensiver Arbeit konnte der Brand als gelöscht gemeldet werden. Ueber die Entstehungsursache ist noch nichts bekannt, doch wird angenommen, daß der Brand durch Selbstentzündung entstanden ist. Der Mate­rialschaden ist nicht sehr groß.

34 Grad im Schatten in Paris

Paris, 8. Juni. Die in Frankreich in der ersten Hälfte der Woche täglich ansteigende Hitze erreichte am Mittwoch 34 Grad im Schatten. Seit rund 40 Jahren wurde nicht mehr ein derartiger Hitzegrad in Frankreich gemessen. In der Normandie brachten Gewitter wolkenbruch- artigen Regen mit, der verschiedentlich Ueber- schwemmungen hervorrief. In der Umgebung von Lisieux mußte der Verkehr unterbrochen werden, da die Straßen einen halben Meter hoch unter Wasser standen. Auch die Eisenbahn­strecke ParisCherbourg wurde zwischen Li­si eux und Courtonne vom Wasser unterspuu. Die Linie LisieuxTrouville stand zeitweise einen Meter hoch unter Wasser. In einem Sei­tental sind bei den Ueberschwemmungen zahl­reiche Tiere ertrunken. In Lozay in der Ge­gend von La Rochelle wurde derBaum der Freiheit", der 1789 gepflanzt worden war, von einem Blitz zerstört.

Mexikos Nekordflieger tödlich abgestürzt

Washington, 11. Juni. Mexikos Rekordfliegcr Francisco Sarabia ist kurz nach dem Start vom hiesigen Flugplatz nach der Provinz Du- rango tödlich abgestürzt. Seine schwerbeladene Maschine hatte nach einem Anrollen bon 15M Meter etwa die Höhe von 30 Meter erreicht, als sie aus noch nicht ermittelten Gründen in den Pootmacfluß abstürzte. Ein mexikanischer Bot­schaftsrat und ein mexikanischer Offizier, die zum Abschied mit auf den Flugplatz gekommen waren, schwammen sofort zu der Maschine, konnten aber nur feststellen, daß Sarabia be­reits gestorben war. Der verunglückte Flieger hatte kürzlich im Nonstopflug von Mexiko- Stadt nach Newyork den bisherigen Rekord ge­brochen.