Port äußerten, daß sie nicht zum Gottesdienst cugelasseu wurden, wurden tätlich angegrif­fen und mißhandelt. Bemerkenswert M» daß anwesende Polizeibeamte nicht gegen die polnischen Störenfriede eingeschritten sind, son­dern sich gegen die ihrer Empörung Ausdruck verleihenden Deutschen wandten. (!)

Auch aus vielen anderen Orten Ostoberschle- sienS kommen Meldungen über Störungen deutscher Gottesdienste während der Pfingst- feiertagc. So wurden nach den bisher vorlie­genden Meldungen deutsche Gottesdienste in Hohenlohehütte, Josefsdorf, Janow und Za- lenze unmöglich gemacht. In allen Fällen hat­ten organisierte Banden die Kirchen besetzt ge­halten und sprengten die Gottesdienste durch Lärm.

Daß derartige Vorfälle, die auf die Kultur­höhe gewisser polnischer Kreise ein bezeichnen­des Licht werfen, überhaupt möglich sind, er­klärt sich aus der recht merkwürdigen Haltung der Bischöflichen Kurie in Kattowitz. Als am ersten Pfingstfeiertage eine Abordnung der Deutschen Katholischen Gemeinde nach den skandalösen Ausschreitungen der Polen in der Kathedralkirche Maßnahmen der Kurie erbitten wollte, die den Schutz der deutschen Gottes­dienste für die Zukunft gewährleisten sollten, wurde der Empfang der Abordnung abgelehnt.

SchHfse urr- Bombe« in Liverpool

Durch Schwarzsender mobilisierte INA

verbrennt Gasmasken anf den Straßen

London, 30. Mai. Die nordirische Hauptstadt Belfast erlebte am 2. Pfingsttag einen Gene­ralappell der illegalen Irisch-Republikani­schen Armee, der einen dramatischen Ver­lauf nahm. Beim Einbruch der Dunkelheit sah man Hunderte von Angehörigen der illegalen Armee von Haus zu Haus laufen und Gas­masken sammeln, und bald loderten in 16 Straßen der Stadt Feuer auf. Mitglieder der Republikanischen Armee hatten rund 1000 Gas­masken gesammelt, diese mit Petroleum über­gossen und in Brand gesetzt.

Die Mitglieder der Irisch-Republikanischen Armee waren vorher durch einen Schwarz­sender mobilisiert worden. Der Radioavpell, der auf irischem Boden ausgesandt wurde, sprach von den Gasmasken als britischer Propaganda, die dazu bestimmt sei, das irische Volk im Falle eines Konfliktes auf bri­tische Seite zu locken. Er verurteilte die Ein­kerkerung von Mitgliedern der Irisch-Republi­kanischen Armee in England und in Nordirland und forderte schließlich auf, die Gasmasken zu verbrennen, da sie ein Symbol der britischen Herrschaft seien. Stach dem Rundsunkaufrm er­schienen mehrere hundert Angehörige der Irisch- Republikanischen Armee und die Gasmasken loderten bereits hell auf in einigen Straßen, noch ehe die Polizei irgendwelche Maßnahmen ergreifen konnte.

Das Signal zu einem Massenaufgebot von Polizeistreitkrästen gab schließlich ein lebhafter Schußwechsel zwischen einem Polizisten, der ans einem Fahrrad patrouillierte, und An­gehörigen der Irisch-Republikanischen Armee. Der Polizeibeamte cröffnete sofort das Feuer, als er die Vorgänge bemerkte, worauf ein leb­hafter Kngelwechsel einsetzte. Der Polizist ries Verstärkung herbei, die schließlich mit Last­kraftwagen und Panzerwagen heran­rollte. worauf die Republikaner sich zurückzogen. An anderen Stellen der Stadt, wo nur wenige Polizeikräfte zur Verfügung standen, behielten sie jedoch die Oberhand und verbrannten ihre gesammelten Gasmasken restlos.

Die Londoner Blätter verzeichnen die Vor­gänge in Belfast zum Teil in sensationeller Aufmachung und heben hervor, daß dies der erste Fall sei. in dem es zu derartigen Gewalt- maßnahmeu gekommen sei.

In England waren Kinobesucher in Liver­pool und Birmingham von einer schweren Panik betroffen, als plötzlich während der Vor­stellungen Bomben platzten. Bei dem bereits verzeichnten Fall von Liverpool, wo in einem Lichtspielücmse Tränengasbombcn explodierten, mußten 7»! Personen wie setzt endgültig ge­meldet wird ins Krankenhaus übergeführt werden. In Birmingham explodierten kurz vor Mitternacht in zwei weiteren Kinos Magne­siumbomben, die außer einer großen Panik un­ter den Kinobesuchern weiter keinen Schaden «inrichteten.

Kritik an Chamberlai«

Chamberlains Außenpolitik lediglich für die Londoner City gut"

London, 3v. Mai. Der Jahrestag der La- bour-Party befaßte sich am Dienstag mit der britischen Außenpolitik bezw. der internatio­nalen Lage. Eine Entschließung, in dertiefste Beunruhigung" über die Verzögerung in den Verhandlungen über einen Pakt mit der Sowjetunion zum Ausdruck gebracht wird wurde mit 2 306 000 gegen 55 000 Stimmen an­genommen. Dagegen wurde eine Entschließung, in der gefordert wurde, daß England sich be­reit erklären solle, alle Kolonien unter ein System . internationaler Treuhänderschaft zu stellen, sowie eine Entschließung gegenjede Form von Wehrpflicht" abgelehnt.

Im Laufe der Aussprache über die Außen­politik erklärte der Generalsekretär des briti­schen Gewerkschaftsverbandes, Bevin. Cham­berlain sei nicht der richtige Führer Englands denn er stehe noch im 18. Jahrhundert.

Nicht Deutschland, sondern England sei an der augenblicklichen schlechten Lage in der Welt schuld. Chamberlains Außenpolitik sei lediglich für die Londoner City gut. Die Ban­kiers wünschten Wohl Befriedung, nicht aber Gerechtigkeit für Deutschland. Die Labour- P^ty dürfe nicht in den Krieg für die Sache der Pariser, der Londoner, der Amsterdamer oder der Rewyorker Börsen.

Schwere Unwetter in Sberttalien

Mailand, 31. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Ganz Oberitalien wurde in diesen Tagen von schweren Unwettern heimgesucht. Die seit mehreren Tagen ununterbrochenen Regen­güsse haben in der Po-Ebene vielfach Ueber- schwemmungen hervorgerufen. Besonders schwer sind die Hochwasserschäden in der Ge­gend von Forli, wo zahlreiche an dem Fluß­ufer liegende Bauernhäuser einstürzten. In Anwesenheit des Landwirtschaftsmiuisters und der Behörden wurden sofort die nötigen Maßnahmen zur Rettung der Bevölkerung und ihrer Habe vor dem Hochwasser ergrif­fen. Tie Verkehrsverbindnngen zwischen Nomagna und Toscana sind durch Erdver­schüttungen vielfach unterbrochen. Opfer an Menschenleben sind zum Glück nicht zu be­klagen, doch werden die Sachschäden und die Verluste an Vieh als sehr bedeutend ange­sehen. An verschiedenen Stellen haben die Flüsse sogar Brücken überflutet. Die Eisen­bahnbrücke über die Bcvanella hielt dem Druck der Wassermengen nicht stand und stürzte ein, sodaß die Strecke RavennaNi­mmt unterbrochen ist.

Auch in der Gegend von Bologna haben Ueberschwemmnngen und Erdrutsche große Verheerungen angerichtet. Bei Anzola bar­sten die Dämme von zwei Wildbächen, sodaß die Wasser sich über das umliegende bebaute Land ergossen und etwa vier Quadratkilo­meter Ackerboden und verschiedene Bauern­häuser unter Wasser setzten. In Budrio wurden die Kellerränme eines Sanatoriums überflutet.

3 Bergsteiger tödlich verunglückt

Mailand, 31. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Im Gebiet des Montblanc kamen zwei unga­rische Bergsteiger und ein Bergführer ums Leben, als sie in der Nähe -einer Hütte eine etwa 200 Meter hohe Felswand erklettern

wollten. Anscheinend haben ein Bergrutsch und die eingetretenen Schneefälle Las Un­glück verursacht. Die Besteigungen des Mont­blanc sind in dieser Jahreszeit immer noch außerordentlich gefährlich.

Große Schwierigkeiten

Lei der Hebung des U-BoatesSqualus"

Newyork, 31. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Aus Anlaß des amerikanischen Heldengedenk­tages gedachte gestern die USA-Marie der 26 Opfer des gesunkenen U-BootesSqualus". Marineflugzeuge warfen über der Unglücks- stclle Kränze ab und die am nächsten gelegene Küstenbatterie senerte langsam 21 Schutz zu Ehren der Toten.

Die Bergungsarbeiten sind mit ungeheu­ren Schwierigkeiten verbunden, da die See sehr stürmisch ist und an der Unglücksstelle außerordentlich kalte Strömungen auftreten. Die Hebung des U-Bootes dürfte daher kaum vor zwei Wochen möglich sein. Mehrfach mußten Taucher, da sich im Innern ihrer Helme eine Eiskruste bildete, unverrichteter­sache umkehren. Gestern riß das Kabel, das das U-Boot-Hebeschiff mit dem Wrack ver­band. Das Heck desSqualus" ist völlig mit Schlamm bedeckt, was die Befestigung der Hebetauc erschwert.

LasLzug-LLnglück am Zsonzo

Mailand, 30. Mai. Ein eigenartiges Unglück ereignete sich in der Nähe von Görz. Als ein hoch mit Holz beladener Kraftwagen über eine Jsonzo-Brückc fuhr, kam ein Teil der Ladung ins Rutschen, durchschlug das Brückengeländer und stürzte in den Fluß. Drei Soldaten, die am. Geländer standen, wurden mit in die Tiefe ge­rissen; zwei von ihnen waren sofort tot, der dritte erlitt schwere Verletzungen. Ein Mann, der auf dem Anhänger des Lastzuges saß, wurde gegen das Brückengeländer geschleudert und ebenfalls auf der Stelle getötet.

ArltzrrttwIMrhr MngWaufe

Bruderkrieg bei den franzöfijcheu Sozialdemokraten

^.Der amerikanische Abgeordnete Hamilton Fish, das rangalteste republikanische Mitglied -r^"H?si 5 .V 6 schusses veröffentlicht eine gehar- nischte Erklärung gegen Hulls Vorschläge zur Aufhebung des Neutralitatsgesetzes.

Parts, 30. Mai. Die Pariser Presse vermag im allgemeinen weder in außenpolitischer noch in innenpolitischer Beziehung wesentliche Wei­terentwicklungen zu berichten. Die Blätter ent­halten im Grunde also keine neuen Gesichts­punkte, was bezüglich der Außenpolitik vor allem die diplomatische Pfing st pause be- wirkt. Die Erklärungen des türkischen Mini­sterpräsidenten, die gegenüber Frankreich be­tont herzlich waren und einen Akkord über den Sandschak Alexandrctte an kündigten, genügen den Blättern, um ihren Gesprächs­faden bezüglich der französisch-türkischen Ab­machungen sachte weiterzuspinnen, jene Ab­machungen, die nach verschiedenen Ankündigun­gen bereits im Laufe dieser Woche unter Dach und Fach gebracht werden sollen, so daß die Türkei auch mit Frankreich ein Abkommen ge­schlossen haben würde, wie es bereits mit Eng­land eines besitzt.

Die Berichte aus Moskau sind eben­falls recht inhaltlos und zeigen nur, daß die Sowjets sich zur Prüfung der englisch-franzö­sischen Vorschläge beträchtlich Zeit lassen. Man wartet in Paris schon etwas mit Unge­duld auf die Entscheidung des Kreml, wagt es aber nicht, den zukünftigen Bundesgenossen zu sehr zu drängen und behandelt die Sowjets wie ein rohes Ei. Andererseits kauen die Blätter noch die amerikanisch-französischen Ber- brüderungsfeiern wieder, die anläßlich des Memorial Day" in Frankreich während der Feiertage stattfanden.

Die bevorstehende Ankunft des britischen Kö­nigspaares in Newyork und Washington wird von der Pariser Presse in Fortführung des bisherigen Anbiederungskurses gegenüber den USA bereits jetzt umfangreich angekündigt und man stempelt diesen Staatsbesuch der bri­tischen Monarchen zu einer Manifest! e- rung der europäischen und amerikanischen Demokratien, wobei man die materielle Seite dieser Politik, d. h. die Hoffnung auf eine spä­tere totale Bündnisgemeinschaft mit den USA noch geschickt tarnt, schon um die Isolationisten im Bnndesparlament nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen.

Was Spanien angeht, so führt die Heimbe­förderung der deutschen und italienischen Frei­willigen zwar hier und da zu dem Eingeständ­nis. daß man sich in den früheren Behauptun­gen getäuscht hat, wonach die Deutschen und Italiener sich auf der Spanischen Halbinsel für ewig festsetzen" wollten. Aber bezeichnen­derweise glaubt man in der Abfahrt der deut­schen und italienischen Legionäre den Anlaß sehen zu können, sich in Hoffnungen für eine bessere Atmosphäre" zwischen Frank­reich und Spanien zu wiegen.

In innerpolitischer Hinsicht gibt es ebenfalls nichts Ueberraschendes. Auf dem Sozialdemo­kratischen Parteikongreß in Nantes ging es, als die allgemeine Politische Debatte gestartet wurde, wie üblich, drunter und drüber. In der Außenpolitik ebenso wie in innenpolitischen Fragen lieferte sich die Anhänger Paul Fau- res und Leon Blums erhebliche Debat­ten, die zeigten, daß die Gruppe Paul Faure bedeutend an Terrain gewonnen hat. Der Parteikongreß der Sozialistischen republikani­schen Vereinigung ist in Angouleme abgeschlos­sen worden. Von Interesse sind die außen­politischen Erklärungen des Marcel Deat. der

eine Reihe von Vorbehalten machte über die Wirksamkeit und Zweckmäßigkeit der gegenwär­tigen Einkreisungspolitik gegenüber Deutschland und Italien. Besonders bemer­kenswert waren seine Erklärungen, wonach man den von den Demokratien garantierten Staaten nicht das Recht einräumen dürfte, den Automatismus des Einkreisnngsapparates auS- urlegen, wann es ihnen für richtig erscheint. Auch seine Kritik an einem hemmungslosen Optimismus über den Wert des künftigen so­wjetrussischen Bündnispartners war beachtens­wert.

Grrrbenimglück -ei Mahrisch- Sstrarr

13 Bergleute nach 12 Stunden gerettet Zwei Tote

Mährisch-Ostrau, 30. Mai. Am Samstag er­eignete sich aus dem Anselm-Schacht in Petersdorf ein Grubenunglück. 13 Bergleute, die im sechsten hängenden Flöz unterhalb der Sohle arbeiteten, wurden von einem Ein­sturz überrascht. Es gelang erst nach über 12- nündiger Rettungsarbeit, die Eingeschlossene!- ->u befreien. Ein schwerverletzter Hauer könnt, zwar noch lebend geborgen werden, starb jedocl im Krankenhaus an den Folgen der erlittener Quetschungen. Nach lSstündiger Arbeit wurd -in weiterer schwerverletzter Hauer gerettet uw n das Krankenhaus gebracht. Der letzte vor wm Unglück Betroffene, ein Schlepper, ist an Pfingstmontag als Leiche geborgen worden.

Bombenattentat auf Kino

Explosion in Jerusalem Vier Tote,

16 Verletzte

Jerusalem, so. Mai. In dem nckcht jüdischen Jerusalemer Kino Rex explodier ten während der Vorstellung zwei Bomben, di mit Zeitzündern versehen waren. Durch di Explosionen wurde in dem Kino eine unbk schreibliche Panik hervorgerufen.

Dem Anschlag, der, wie allgemein vermute wird, aus jüdische Täterschaft zurück geht und der sich gegen die vorwiegend arabi scheu, englischen und nichtjüdischen Besuche richtete, find nach bisher vorliegenden Berich ten vier Tote und 16 Verletzte zum Opfer ge fallen.

In wenigen Zeilen

Der japanische Premierminister hat an den Führer anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnispaktes ein Tele­gramm gerichtet.

Reichsarbeitsführer Hier! ist am Montag abend im Beisein von Staatssekretär im Land­wirtschaftsministerium Tassinari vom Duce empfangen worden.

Der sugoslawische Minister für Handel und Industrie. M. N- Tomitsch, traf in London von Paris kommend ein. Es wird betont, daß sein auf drei Tage berechneter Besuch rein privaten Charakter hat.

Kurz nach 15 Uhr ist am Montag nachmittag das amerikanische GrotzflugbootAtlantic Clip­per" von Newyork kommend, auf dem Wasser­flughafen von Marseille glatt gewassert.

Ein Regieruilgserfvlg

Das Ergebnis der ungarischen Wahl», stellt einen ausgesprochenen Regierung sieg dar, nachdem die Regierung 70 v. H Stimmen auf sich vereinigen konnte. So VM ständig dieser Sieg der Regierung ist. so vjM ist auch die Niederlage der bürgerlichen Mitte der Liberalen und der Kleinlandwirte-Partei' die zusammen lediglich 10 v. H. der Stimmen zusammen bekamen. Die Partei Tibor Eckhards mutzte einen Mandatsverlust von 66 v. H. »m, stecken. Den Rest von 20 v. H. sicherten sich die Pfeilkreuzler und das ist eigentlich die Ueberraschung, denn das neue Wahlgesetz ent. hält Kautelen, die sich offensichtlich gegen die bekanntlich superchauvinistischen Pfeilkreuzler richten. An diesem Erfolge soll der wachsende Antisemitismus seinen wesentlichen Am teil haben, und es scheint im übrigen, daß die Pfeilkreuzler in den Arbeitermasscn der Jni dustriezentren festen Fuß gefaßt haben.

Bedauerlicherweise haben sich im Volksdeut­schen Wahlbezirk Bonyhad, wie zu befürch­ten war, ernste Zwischenfälle ereignet. Obgleich von seiten der Regierungsbehörden die Angehörigen derRongyos Garda" (Ver­lumpte Garde), die bekanntlich seit Tagen in diesem Volksdeutschen Wahlbezirk ihr Un­wesen treiben, ansgewiesen wurden, kehrten sich diese aus der Zeit der karpato-ukrainischen Kämpfe in unrühmlicher Erinnerung befind­lichen Terroristen nicht an die Anordnung, son­dern versuchten durch eindeutigen Wahlter? ror und gemeine Drohungen die dorsige Volksdeutsche Wählerschaft einzuschüchtern.

Während des ganzen Wahltages fuhren sie bis in die späten Abendstunden mit etwa fiinj bis sechs Kraftwagen kreuz und quer durch den Bonyhader Wahlbezirk, bedrohten die Bevölke­rung und mißlrandclten Minderjährige. In det Gemeinde Majos entfesselte diesezerlumpte Garde" eine Prügelei, bei der die Terro­risten auch von der Schußwaffe Gebrauch mach­ten. Eine 65 Jahre alte Frau wurde durch eine Kugel am Arm verletzt, während ein Mann durch das Schlagbcil, der typischen Waffe der verlumpten Garde", eine Handverletzung da­vontrug. Die Gendarmerie griff zwar ein, doch konzentrierte sie bezeichnenderweise ihre inqui­sitorische Aufmerksamkeit anf die Volksdeut­schen.

Im übrigen lMt sich dieser vielumstrittene Volksdeutsche Wahlbezirk Bonyhad im Wahl­kampf glänzend geschlagen, wo bekanntlich der Volksdeutsche Dr. Muehl als Regie­rungskandidat aufgestellt war. Dr. Muehl konnte nach bisherigen Schätzungen etwa 85 v. H. der Stimmen auf sich vereinigen, wäh­rend sein Gegner, der Kleinlandwirte-Partei- ! ler Anton Klein nur mit vieler Mühe in einer ! einzigen durch die Wahlgeographie mühsam in den Bonyhader Wahlbezirk eingeschmuggel­ten magyarischen Gemeinde eine knappe Mehr­heit erzielen konnte.

Als vorläufiges Endergebnis der Pfingstwahlen ergibt sich folgende McmdatS- verteilung: 1. Regierungspartei 180, 2. Verei­nigte Christliche Partei (mit der Regierung im Wahlbündnis) 3, 3. Pfeilkreuzler ingesamt 38 (davon die Partei Hubays 28), 4. Klein- landwirtepartei (Tibor Eckhard) 11, 6. Bürger­liche Freiheitspartei (Listenführcr Rassay) 5, 6. Sozialdemokraten 5, 7. Parteilose 6, 8. Par­tei des Volkswillens 1.

Zur Nachwahl stehen acht Mandate. Zu den 180 Abgeordneten der Regierungspartei sind die 16 oberungarischcu Abgeordneten zu zäh­len, deren Mandat verlängert wird. Somit zählt das neue Parlament 276 Abgeordnete, von denen bei diesen Wahlen 260 gewähli wurden.

Heiratsschwindler werde« tätowiert

Ein amerikanischer Bundesstaat geht gegen dieFallensteller der Liebe" vor Der amerikanische Bundesstaat Iowa hat eine Maßnahme angeordnct, die nicht nur neu und originell, sondern auch nachahmens­wert ist. Die Behörden dieses Staats, der bis­her von Heiratsschwindlern überschwemmt wor­den zu sein scheint, haben nämlich Befehl ge­geben, künftig jeden erwischtenFallensteller der Liebe" zu kennzeichnen. Die Frauen, die ihr Opfer werden sollen, haben also künftig die Möglichkeit, jedem verdächtigen Liebeswerber buchstäblich anf die Finger zu schauen, um zu erkennen, ob er es ernst und aufrichtig memt.

Wenn sie das Gefühl ha den, von einem Man­ne umgarnt zu werden, der es lediglich ans ihre Geldmittel abgesehen hat, brauchen sie B nur seinen rechten Unterarm zeigen zu lagen, um zu wissen, woran sie sind. Die Anordnung der Behörden von Iowa schreibt nämlich Ujw, daß jedermann, der künftig beim HeiratssckMM del ertappt wird, durch eine Operation aut sm- nem rechten Unterarm eine nicht wieder aus­zulöschende Tätowierung erhält, die uu-- drei Sternen besteht. Augenblicklich werden Iowa alle Polizeiakten gesichtet, um festZnM- len, der schon einmal wegen Heiratsschwindels bestraft worden ist. Diejenigen, die bei einem solchen Verbrechen schon früher geschnappt wurden, sollen nämlich ebenfalls noch nach­träglichausgezeichnet" werden.

i.'m Atitrelvungsanklagen in Paris n» eine»! Tage. Die Pariser Presse unternimmt wieder einmal eine hestige Kampagne gegen den Ge­burtenrückgang in Frankreich. Anlaß zu diesem Pressefcldzug bilden sechs Verhaftungen uns 450 Gerichtsklagen, die am Samstag in Parw erlassen worden sind. Eine Abtreibenöe konnte dingfest gemacht werden. In ihren Geschäfts­büchern wurden 450 Adressen von Frühen ge­funden, die sich gesetzwidriger Eingriffe sllM' dig gemacht hatten.