Aufruf an die Albanier

Rum, 7. April. Bor der Landung der italie­nischen Truppen haben die italienischen Flug­zeuge über das gesamte albanische Gebiet Hnn- derttausende von Flugblättern mit fol­gendem Inhalt abgeworfen:

Albanier! Die italienischen Truppen, die heute auf eurem Boden landen, sind die Truppen eines Volkes, das durch Jahrhunderte hindurch stets euer Freund war und es auch bewiesen hat.

Leistet keinen unnötigen Wider­stand, der zerschlagen würde. Hört nicht auf eure Regierung, die euch ins Elend stürzt und euch jetzt einem unnötigen Blutver­gießen Preisgcben will. Die Truppen Sr. M. des Königs und Kaisers können und werden so lange bleiben, als es zur Wiederherstel­lung der Ordnung, der Gerechtigkeit und des Friedens notwendig sein wird."

Rom gegen LLebertreibmrgen

Rom, 7. April. Zu sensationell ausgemachten Havas- und Reutermelduugeu über an­gebliche schwere Zusammenstöße in Al­banien und die Bombardierung wehr­loser Ortschaften und offener Städte betont das halbamtliche Giornale d'Jtalia: Es handelt sich bei diesen Meldungen um nichts anderes als die sattsam bekannten Lügenmärchen.

London überreicht eine Note

Lord Perth bei Graf Ciano Rom, 7. April. Der italienische Außenminister Gras Ciano hat am Freitag den englischen Botschafter Lord Perth empfangen. lieber die Besprechungen wird folgende amtliche Ver­lautbarung ausgegeben:Der italienische Außenminister hat den englischen Botschafter Lord Perth empfangen, der ihm eine die Lage in Albanien behandelnde Note überreichte. Gras Ciano hat Lord Perth entsprechende Er­klärungen und Zusicherungen gegeben."

Auf Grund der albanischen Vorgänge spra­chen am Freitagvormittag der französische Bot­schafter Corbin, der italienische Geschäftsträ­ger, der polnische Botschafter und der rumä­nische Gesandte im Foreign Office vor, wo sie Lord Halifax antrafen.

Zurückhaltung in Paris

In politischen Kreisen wird im Gegensatz zu dem hemmungslosen Geschrei der Pariser Presse nach wie vor äußerste Zurückhaltung in der Beurteilung der Ereignisse in Albanien an den Tag gelegt. An unterrichteter Stelle Weist man darauf hin, daß Frankreich keine unmittelbaren Interessen in Albanien habe. Man betont gleichzeitig, daß in England die Aufnahme der jüngsten Ereignisse außer­ordentlich ungünstig sei.

Vas Abkommen Polen-England

Psl«n den drregstreiberllcheu Einflüsterungen «legen - Pole« leiht d« britischen Regierung seinen Beistand

London, 7. April. Premierminister Cham­ber! ain gab am Donnerstag auf eine An­frage nach dem Stande seiner Verhandlungen mit dem polnischen Außenminister Beck be­kannt, Latz Großbritannien und Polen bereit seien, ein Abkommen von dauerndem und gegenseitigem Charakter avzu- fchlietzen, das die gegenwärtige zeitweilige und einseitige Versicherung ersetzen wolle, die von der britischen Regierung der polnischen Negie­rung gegeben worden sei.

Vorläufig habe Beck die Zusicherung ge­macht, daß sich die Polnische Negierung ver­pflichtet sehen würde, der britischen Regierung so zu helfen, wie diese es vor kurzem den Polen zugesagt habe. Aus dieser Auslassung Chamberlains muß man also entnehmen, daß nn Begriff ist, den polnischen ,, n ß e n m ini sie r Beck für Englands impe­rialistische Ziele einzu spannen,

Chamberlain kündigte auch an, daß ein Ab­kommen getroffen würde, das den gegenseitigen Beistand im Falle irgendeiner direkten oder indirekten Bedrohung der Unabhängigkeit eines von beiden Ländern zum Gegenstand haben würde. Es sei anerkannt worden, daß gewisse Angelegenheiten unter Ausschluß einer präziseren Definition der verschiedenen Umstände, unter denen die Notwendigkeit für einen solchen Beistand sich ergeben könnte, erst eine weitere Prüfung erforderten. Abschließend teilte Chamberlain mit, man sei übereingckom- men, daß die erwähnten Abmachungen keine der beiden Regierungen daran hindern sollten, Abkommen mit anderen Ländern im allgemei­nen Interesse der Konsolidierung des Friedens zu schließen.

Dazu schreibt der Deutsche Dienst unter der UeberschriftHysterische Politik":

Bekanntlich ist Deutschland seit geraumer Zeit bestrebt, das deutsch-polnische Verhältnis durch eine bilaterale Lösung gewisser Fragen auf eine dauerhafte Basis zu stellen «nb dieses Verhältnis auf der Grundlage des deutsch - polnischen Freundschaftsabkommcns vom Jahre 193t z» konkretisieren. Nicht nur in Polen, sondern auch in England weiß man ganz genau, daß Deutschland niemals die Absicht gehabt hat, Polen anzugreifen, seine Souveränität ober Sie Integrität seines Staatsgebietes zu beeinträchtigen. Auf die Versuche Deutschlands, das deutsch-polnische Verhältnis auf eine solche endgültige dauer­hafte Basis zu stellen, hat Polen seltsam reagiert. Anstatt auf dem Wege der von dem

polnischen Marschall Pilsudski eingelciteten Politik eines Ausgleichs mit Deutschland wei- terzuschrelten und mit besten Kräften einer auch von Deutschland angestrcbtcn definitiven Lösung zuzustimmcn und damit ein für allemal alle Schwierigkeiten zwischen beiden Landern zu beseitigen, erfolgte der erstaunliche, unver­nünftige Akt der Mobilisierung Pol- nischer Streitkräfte gegen Deutschland. Damit nicht genug, schwenkte man schließlich m die aggressive englische Kriegspolitik gegen Deutschland ein und machte sich damit zum Werkzeug von Kräften, die einen dentsch-Pol- nischcn Ausgleich nicht nur nicht wünschen, sondern diesen mit allen Mitteln zn hinter- trciben versuchen. , . -

Neuerdings scheint es nun, Latz Polen be- strebt ist. auf dieses englische Spiel vollkom­men hineinzufallen. Es würde damit nicht das erste Objekt einer solchen, lediglich briti­schen Interessen dienenden englischen Ein­flüsterung von einer angeblich drohenden deut­sch-, Gefahr. Jedenfalls ist durch diesen neuen hektisch anmutenden englischen Versuch, nun­mehr auch Polen gegen Deutschland aufzu- wiegeln und ihm ein ausschließlich gegen Deutschland gerichtetes englisches Militär­bündnis aufzudrängen, in Zusammenhang mit der unerhörten Verhetzung der gesamten englischen öffentlichen Meinung der klare Be­weis einer kriegstrelbcrischen Politik der eng­lischen Negierung gegen das Deutsche Reich er­bracht. England ist schon oft in seiner Geschichte rin gefährlicher Ratgeber gewesen und hat mit Vorliebe kleinere Nationen für seine imperialistischen Ziele eingespannt. Hat Beck vielleicht ähnlich empfunden, wenn er zum min­desten zögerte, mit einem unterschriebenen Ab­kommen aus London nach Warschau zurückzu- kehrcn?

Wie dem aber auch sei, mit dem Abschluß eines Bündnisses gegen Deutschland würde Polen ohne weiteres an der von -er englischen Regierung verfolgten aggressiven Kriegs- Politik mitschuldig. Deutschland aber bleibt trotz aller dieser hysterischen Mache, trotz des Lärms banaler Erklärungen und juristischer Spitzfindigkeiten in souveräner Ruhe auf der Position seiner unerschütterlichen Wacht, treibt eine Politik der Vernunft und stellt sich mit eiserner Entschlossenheit gegen solche von England « seinen Trabanten ge­schürte Unruhe und den Frieden bedrohenden Machenschaften.

Wo liegen Englands Grenzen?

Verschwendung an Zogrrs Hof

das Volk aber hungerte!

Italiens vitales Interesse am Adriatischen Meer and Englands SteUnng

als Weltpsttzist

/-unkmetckünF

Nom, 8. April. In dem Aufruf, den dtt

dänische Präfekt Khodelj am Freitag über öen Sender Bari an seine Landsleute richtete, heißt es unter anderem:

Die jetzigen Ereignisse sind die Folge einer verhängnisvollen und unaufrichtigen Politik König Zogns. Seit langem hoffte das alba­nische Volk, aufgrund des moralischen und materiellen Beistandes Italiens, das bis heute tn Albanien große Summen angelegt hat. auf bessere Tage. Aber diese Gelder haben, anstatt für die Entwicklung des Landes Verwendung zu finden, nur die Taschen einiger Weniger gefüllt, an deren Spitze Zogu stand. Sein Leben war ein Leben des Luxus und ebenso das aller Prinzen «nd Prinzessinnen, sowie des ganzen Hofes. Die Staatskasse «nd die Privatkaffe Zogns wurden eins. Seine Aus­gaben kannten weder Maß noch Grenzen. Es genügt, an die Millionen zu erinnern, die für Diamanten und Edelsteine der Prinzessinnen sowie für ihre Auslandsreisen usw. vergeudet wurden, während das Volk Hunger litt. Selbst die ausländischen Nnterstützungsgelder für die Armen wandelten in die Taschen des Königs."

Albanier", so schloß der Appell,ihr wer­det nun sehen, daß Mussolini als wahrer Freund des albanischen Volkes ein geeintes, unabhängiges und kebensstarkes Albanien schassen wird. Die italienischen Truppen, die in Albanien gelandet sind, haben die Mission: die Ordnung, den Frieden und die Gerechtig­keit zu bringen, die das Regime Zogus zer­störte."

Göring nach Tripolis gereist

Rom, 7. April. Generalfeldmarschall Gö­ring und Frau Göring haben Freitagvormit- lag San Remo verlassen. Auf der Fahrt zum Bahnhof brachte ihnen die Bevölkerung ge­meinsam mit den zahlreichen deutschen Kur­gästen, unter denen viele KdF.-Fahrer waren, stürmische und herzliche Ovationen dar. Am Sondsrzug hatten sich der Präsekt der Provinz, der Gauleiter der Faschistischen Partei, der Kom. General und neben zahlreichen Vertre­tern des Staates und der Faschistischen Partei die Ortsgruppenlciter der Anslandsorgani­sation der NSDAP, zur Verabschiedung ein- gesunden. Der Generalfeldmarschall begibt sich über Florenz, wo er kurzen Ausenthalt nehmen wird, nach Tripolis, um der Einladung des Generalgouvcrueurs von Libyen, Luftmar- schab Balbo, Folge zu leisten.

London, 7. April. Im Rahmen der Unter­hausdebatte vom Donnerstag richtete der Op­positionsliberale Henderson an den briti­schen Premierminister folgende Anfrage: Darf ich den Premierminister fragen, ob der britische Botschafter in Rom die Aufmerksamkeit der italienischen Regierung auf die Tatsache ge­lenkt hat. daß jede Aendernng des Status auo im Mittelmeer gegen das englisch-italienische Abkommen verstößt?

Der Premierminister erklärte hierauf, daß er dessen sicher fei, daß die italienische Regie­rung die Bestimmungen des Abkommens kenne. Ans weitere Anfrage erklärte der Premier­minister, Großbritannien habe keine direk­ten Interessen in Albanien.Aber wir haben ein allgemeines Interesse an dem Frieden in der Welt." Er lehne es jedoch ab. im voraus auf einen Protest gegen eine Ver­letzung des Status quo in Albanien sich fest- zul-aen. da es eine hypothetische Frage sei.

Hierzu schreibt derDeutsche Dienst": Der Trick ist nicht neu! Es wäre nicht das erste Mal, daß die sonst so bekämpfte Oppo­sition gewisse wohlsormulierte Anfragen an den Sprecher der englischen Regierung richtet, deren Beantwortung nur nach außen hin ver­bergen soll, daß es sich um einen glatten Ein­griff in den alleinigen Interessen- und Aus­gabenbereich anderer Staa«LU bandelt.

Wir fragen: Was geht es England an. welche Schritte Italien am Adriatischen Meer im Nahmen seiner vertraglichen Abmachungen zur Aufrechterhaltung der Ruhe «nd Ord­nung und zur Wahrung und Vertretung sei­ner vitalen Interessen unternimmt und unter­nehmen könnte? Das Mittelmeer bedeutet für England einen Seeweg, für ItaIien abcr das Leben! Wenn irgendwo vitale In­teressen Italiens vorherrschen, bann am Adriatischen Meer!

England Pflegt trotz mancher Enttäuschun­gen sein Interesse am Frieden der Welt, das der britische Premierminister eben wieder so betont in den Vordergrund zu rücken ver­stand, auch weiterhin alsBankier und P o - lizist Europas wahrzunehmen . . .

.... wobei Geld keine Rolle spielt, wenn durch steigende Preise größere Erfolgsaussichten lok- kcn. Die Welt hat gerade in letzter Zeit erneut Gelegenheit gehabt, in eindringlichen Beispie­len kennenzuiernen, wie man jenseits des Ka­nals den Frieden der Welt aufsaßt. Englands Grenzen lagen am Rhein, liegen jetzt an der Weichsel und überall dort, wo das Empire gegen die Konsolidierung und Neu­ordnung Europas nur irgendwo eine Barriere errichten zu können glaubt.

lLrrre ixrniarnng xrecns

London, 7. April. Vor Vertretern der aus ländischen Presse äußerte der polnische Außen minister Oberst Beck, die Erklärung Cham berlains sei gemeinsam von ihm und den englischen Ministerpräsidenten formulier worden und stelle somit gleichzeitig eine polni sche Erklärung dar. Beide Regierungen seier von dem Wunsch nach Frieden und Versöhnunj unter Berücksichtigung der berechtigter Interessen aller Mächte beseelt. Die Erklä rung bringe zum Ausdruck, daß beide Regie rungen sich für berechtigt halten, die Soli daritüt ihrer Ideen und Auffassungen fest zustellen. Er sei daher bezüglich einer bau ernden und intimen Zusammenarbeit opti mistisch. Auf eine Frage, wie er sich die Aus Wirkung der polnisch-englischen Vereinbarurn auf die deutsch-polnischen Beziehungei vorstelle, erklärte Beck u. a.. die Polnische Re gierung habe nicht die Gewohnheit, sich Wider sprechende Verpflichtungen einzugehen. E sehe in der neuen Erklärung nur eine Er Weiterung der bisherigen polnischen Poli tik, die auf der Basis der gegenseitigen Ver Vflichtungen und ihrer vollen Respektierum beruhe.

Der polnische Außenminister hat am Frei tagnachmittag die Rückreise nach Polen ange treten

Rüstungshintergründe

des britisch-sowjetische« Handelsabkommens?

Seltsame Andeutungen in Warschau

LiFe/re

Warschau. 7. April. Die Erklärungen Chamberlains und Becks in London werden von der polnischen Presse selbstverständlich in großer Aufmachung veröffentlicht. Ebenso großen Raum widmet man aber auch allge­mein dem Weltecho, insbesondere der deutschen Stellungnahme. Die Berliner Kommentare haben großen Eindruck gemacht; alle polnischen Leitartikel weisen die gleiche Tendenz auf, daß sich das Abkommen nicht gegen Deutschland richten solle und so weiter und so weiter. Ein­zelne Blätter w-iscn in Parallele zu dem einst der Tschecho-Slowakei zur Versügung gestell­ten 1 » Miüiouen-Pfund-Kreöit auf eine even­tuelle Anleihe an Polen in derselben Höhe hin. Gleichzeitig wurden Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Frage der Versor- ^." 5 . Polens mit Kriegsgerät im Rahmen des britisch-sowjetischen Handelsabkommens ge- führt (!). Zum Teil vertreten die Blätter die cknflcht, daß England seine Politik zur Wie- dcrherstellung seines Einflusses der erste» Nachkriegszeit erfolgreich betreibe

MiüMMgschtNch

Ministerpräsident CHamberl

Unterhaus das Ergebnis der britisch-hgA >« Besprechungen bekanntgcgeben. Der dieser Erklärung wurde gemeinsam von berlain und Beck festgesetzt, wobei von pölL Seite besonderer Wert aus die Fo r m rung dieser Erklärung gelegt worden ist "' Die im Unterhaus verkündete britM-'», sche Formel mutet auf den ersten Blicks Nausuliert und wenig präzise an

Erklärung kommen die Londoner und schauer Regierung überein, in einiger T."" ein Abkommen zu treffen. Es ist somi? > Agreement zu einem Agreement" worden. In der Unterhaus-Erklärung nN? berlains heißt es wörtlich:Es ist ein einkommen erzielt worden, daß beide L, bereit sind, ein Agreement ständigen gegenseitigen Charakters abzuschli-e5 das die bisherige einseitige und ProvssM der polnischen Regierung gewährte Bci imss Verpflichtung Großbritanniens ersetzt." So b! tet der entscheidende Satz der britss^ ' - Erklärung. Weiter wird darin fe gewisse Fragen einschließlicheiner genaue,«: Definierunz der verschiedenen Vorkommnis die die Notwendigkeit eines Beistandes au lösen könnte n". eine weitere Prüsunq W wendig machen, bevor das vorgesehene Ab!» men abgeschlossen werden könnte. "

Die setzt offiziell bckanntgegebene britisch-!»,- Nische Vereinbarung besagt damit zunächst U Polen im Prinzip eine der britischen U standsverpflichtung analoge Verpsljj, tung gegenüber Großbritanniens überniimi daß aber die Festsetzung der Modalitäten, unti, denen ein polnischer Beistand für Großbritan­nien wirksam wird, Gegenstand weiterer W- fung sein soll.

Wenn Oberst Beck es also auch vorgeza« hat, die Entscheidung über die realPolM Tragweite und Auswirkung der polnischen G pflichtung der unmittelbaren Gegen, wartzu entziehen und in die Hände der Bn schauer Regierung und damit künftiger EnW düngen und weiterer diplomatischer Verhau! lungen hinüberzuspielen, so muß doch M werden, daß Polen damit einen Weg geganm ist oder zumindest im Begriffe steht, ihn z» gehen. der mit der Klarheit und Eindeuttz reit der deutschen Politik gegenüber Pol« kaum zu vereinbaren sein dürfte.

Um sich über die Weiterungen dieses PM, schen Schrittes klar zu werden, mutz mail nch einmal die von London herbeigeführten Bar aussetzungen dazu Revue passieren lassen. W Deutschland auf Wunsch der tschechischen Stack, Männer das Protektorat über Böhmen M Mähren übernahm, verlor man in LoM gründlich die Nerven. Man setzte einen H parat in Bewegung, der aus einem befriedet und zu seinem natürlichen Gleich Wicht zurückgekehrten Mitteleuropa ein ( unmittelbarer Kriegsgefahr machen sollte. » ter versuchte die englische Diplomatie seit dich« Zeitpunkt mit allen Mitteln, den kleinen Ml, kern Europas einzureden, daß ihre Stau!« durch einen drohenden deutschen Angriff w mittelbar gefährdet seien und spannte zu M sem Zweck auch den ganzen britischen Pro-', gandaapparat ein, was dazu führt-- ^ l, ^-Eichen Leben England« ^ Wochen gerak ö? Ängstausbruche Ulli

eine ^rrwsstät beobachtet werden können,, dir angesichts des Zweckes, zu dem sie herbeigeW wurden, als sehr gefährlich und der gejo«i- europäischen Ordnung höchst abträglich bleich- net werden müssen.

Wie auf ein Stichwort wandte sich nach du Protektoratsübernayme durch Deutschland da! ganze englische Interesse Polen zu, obgleij hierzu in keiner Weise Anlaß gegeben Word« War, zum allerwenigsten durch Deutschland, da! sich des korrektesten Verhältnisses zu Polen du fleißigt hat und mit diesem Staat duch Freundschaftsabkommen verbunden ist. Die Ri- aktion gewisser polnischer Kreise aus dieses eben­so s k r u p e l l o s e wie leichtfertige Vorgehe» Englands fand auch in der britischen Prch deutlich genug ihren Niederschlag. Immerhin durste man als neutraler Beobachter des K- ichehens annehmen, daß solche Aeußerungen » gewisser Weise den Boden für den London« , Besuch des polnischen Außenministers vordem- > ten sollten, also mehr stimmungsmäßlg ge» waren.

Aus der offiziellen Mitteilung Chamberlaim im Unterhaus muß aber der Schluß gezoge»: werden, daß der polnische Außenminister bis i« einem gewissen Grade den englischen EinslM - rungen erlegen ist. Es besteht kein Zweifel.bar-i über, daß dre außerordentlich heftigen britiM > Bemühungen, eine Allianz um Deutschland!»! errichten, die mit dem Begriff-Einkreisung M! genau bezeichnet ist, nicht dazu beitragen nen, jenen von britischen Staatsmännern so M im Munde geführten,Frieden" zu stabilisiere»,; zu dem Deutschland durch feine offene und de» - Eigenleben der kleinen Staaten gerecht wei­dende Politik in so außerordentlich reiche» Maße beigetragen hat. . ^ -

Das mußte sich auch Oberst Beck sagen,«»- der Ruf vorausgeht, daß er ein RealPö lU>'' k e r ist. Diese Realpolitik wird nicht dadurch M Genüge bewiesen, daß Beck sich gegenüber britischen Versuchen, Polen zu Konzessionen»» Sowietrußiand zu gewinnen, abweisend ge» hat. Das britische Spiel war zu durchsichtig, A daß sich der polnische Außenminister nicht har» sagen müssen, es müsse Auswirkungen M-»- die dem polnischen Interesse direkt zuwldeMlo fen. Darüber täuschen kasuistische SpitzN»?ig«' ten in der Formulierung ebensowenig MM wie die zweckbestimmte überlaute und HWriW- britische Aufregung über die angebliche -A drohung nicht nur fast aller kleineren europäi­schen Staaten durch Deutschland, sondern-- wie es die britische Presse in diesen Tagen wer wieder vorgebracht hat schließlich»^ der ganzen Welt. Oberst Beck hat den E Schritt ans einem Wege getan, für den es vi sagende historische Parallelen gwk.

Irakisches Kabinett bestätigt

Bagdad, 7. April. Nachdem das Parlament die Wahl des Emir Abdul Jllah Zum RE ten anerkannt hat. ist das dritte Kabm Nuri Said formell zurückgetreten, ist aber schließend in der gleichen Zusammensetzung viertes Kabinett angenommen worden- 0 der Stimmung der Bevölkerung des allmählich wieder eine Beruhigung emg»"