Rundum die Welt

Zwei Schulkinder beim Eislauf ertrunken.

Ein schweres Unglück trug sich auf der zu­gefrorenen Rur-bei Birkesdors zu. Eine Schulklasse war zur Rur gezogen, wo sich ein Teil der Kinder am Ufer und die übrigen aus dem Eise vergnügten. Als der Lehrer eine kleinere Gruvve Jungen, d.e abseits auf dem Eise spielte zurückholen wollte, gab plötzlich das Eis nach und der Lehrer sowie die Jun­gen brachen ein. Der Lehrer konnte mit Hilfe der am Ufer stehenden Jungen fünf der ein­gebrochenen Knaben retten. Leider sind zwei Jungen im Alter von zehn und elf Jahren ertrunken. Sie sind offenbar unter dem Eise abgetrieben worden.

Tödlicher Sturz in eine ticke Bergkchlucht.

Am l7. Dezember unternahmen die Berg­steiger Josef Mandl und Simon Petrusch aus Schwaz eine Wanderung auk die Wandlalpe im Unterin » tal. Als die beiden bis zum Abend nicht zurückkehrten und im Laufe der Stacht aus der Richtung der Alpe Hilferufe vernommen wurden, gingen Rettungsmann­schaften auf die Suche. Nach zweitägigen an­gestrengten Bemühungen konnte jetzt Pelritsch auf einem Felsband völlig erschöpft angetroi- fen und durch Abseiten geborgen werden Er gab an. daß sein Kamerad beim nächtlichen Abstieg plötzlich "«vor seinen Augen in eine etwa 80 Meter -tiefe Felsschlucht gestürzt sei. Mandl mutz sofort rot gewesen sein. Die Ber­gung der Leiche ist voraussichtlich erst im nächsten Sommer möglich.

Das Spargeld in der Ofenröhre. Es gibt immer noch Volksgenoffen, die erst durch Schaden klug werden. Eine Leipziger Ver­mieterin z. B. bewahrte ausgerechnet in der Ofenröhre eine größere Summe Hartgeld in Säckchen auf. Zu ihrem Pech hatte ne eine diebische Untermieterin. Diese fand auch den geheimnisvollen Inhalt der Ofenröhre. Bei nächster Gelegenheit machte sie sich darüber her und stahl 1000 bis 1200 RM. Silberaeld. Das Schöffengericht verurteilte sie zu drei Mo­naten Gefängnis.

Der Berg, von dem aus man 1999 Gipfel fleht. Nicht ganz tausend, aber immerhin 971 Gipfel hat ein Reichenhaller Bergsteiger an einem föhnischen Herbsttag mit seinem Fernglas von der Spitze des Sonntags- horns aus gezählt. Die 1961 Meter hohe- Pyramide des Sonntagshorns ist wegen ihrer herrlichen Aussicht berühmt 452 Ortschaften und sechs Seen sah er außerdem. Von Gipfeln wurden nur jene gezählt, von denen bekannt ist, daß sie einen eigenen Namen haben.

Weihnachtsurlaub für die KdF.-Schiffe. Eine schöne Weihnachtsüberraschung hat die DAF. den Besatzungen der KdF.-SchiffeWilhelm Gustloff". ..Oceana".Stuttgart". ..Der Deutsche" undSierra Cordoba^ bereitet. Die gesamten Besatzungen mit Ausnahme eines kleinen Teiles, der zur Bewachung der Schiffe in Genua bzw. Venedig an Bord »leiben mutz, werden während der Weihnachtstaae nach Deutschland beurlaubt, damit auch diese Arbeitskameraden das Weihnachtsfest bei ihrer Familie zubringcn können. .

Sendung..WeibnaÄt" des VeulschlandsendrrS

Berlin. 22. Dez. Im Deutschland-Sender wird am 24. Dezember in der SendungWeib­nacht" von 18 bis 19 Uhr Glockengeläut aus dem Norden und Süden, Osten und Westen des Reiches aufklingen. Dabei werden in die­sem Jahr auch Glocken aus der Ostmark (Braunau, Linz. Wien) und dem Sudetenland (Eger. Karlsbad. Reichenberg, Brüx) ihre Stimme ertönen lassen. Am Schluß vereini­gen sich sämtliche GlockKi der Reichshauptstadt zu einem Wcihnachtsgruß an alle deutschen Menschen-

Sech- Millionen für Opfer bet Arbeit

Sozialismus der Tat erneut bekundet. Ueber 2000 neue Unterstützungszahlungen.

Im Reichsministsrium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin, trat vor einigen Tagen der Ehrenausschuß derStiftung für Opfer der Arbeit", dem die Staatsräte Walter Schutzmann, M. d. R-, Dr. Emil Georg von Stauß, M. d. R-, und Dr. Fritz Thyssen, M. d. R.. angehören, zn seiner üblichen Weihnachrsfitzung zusammen. Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Stiftung, Ministerialrat Dr. Ziegler vom Reichsministe­rium für Volksaufkiärung und Propaganda, erstattete den Geschäftsbericht für das Jahr 1938. Anschließend ging der Ehrenausschuß zur Beschlußfassung über die von der Ge­schäftsstelle vorbereiteten 3096 Gesuche über.

Es wurde für insgesamt 2154 Gesuche ein Betrag von 139 854.59 RM. in einmaligen und lausenden Zahlungen bereitgestellt und bewil­ligt. 942 Gesuche mutzten abgelehnt werden, da dir Voraussetzungen für eine Unterstützung ans der Stiftung nach deren Richtlinien nicht gegeben waren. Unter den bewilligten Ge­suchen befinden sich 719 Anträge, die erneut mit einer Unterstützung im Gesamtbeträge von 83 292,59 bedacht wurden. Die Grsamthöhe der seit Bestehen der Stiftung getätigten Aus­schüttungen erreicht damit einen Betrag von rund sechsMillionen Reichsmark. Es ist dafür Sorge getragen worden, baff *>' «e, dachten noch rechtzeitig v 0 r dem Weihnachts- fest in den Besitz der ihnen zugedachten Unter- sttitzungen gelangen.

Der Ehrenausschuß beschloß weiterhin, die im vergangenen Jahre in enger Verbindung mit der NSV. sehr erfolgreich durchgefühcte Verschickung von Waisenkindern, deren Väter im Berufe tödlich verunglückt find, auch im kommenden Jahre, und zwar in erheblich erweitertem Umfange durchzuführen.

Altersversorgung -es San-weekees

Vom 1. Zauuar 19SS a» Pflichtversicherung bei dee Reichsverficherungs«

anstatt für

Berlin, 22. Dez. Am 21. Dezember hat der Führer und Reichskanzler seine Zustim­mung z« dem Gesetz über die Altersversor­gung für das deutsche Handwerk gegeben. Aus diesem Anlaß fand eine grotze Kundgebung im Hause d.s Deutschen Handwerks in Berlin statt, an der neben zahlreichen Vertretern des Handwerks und der Presse Reichsarbeitsmini, ster Seldte und Reich-Handwerksmeister Schramm teil nahmen.

Der Reichsarbeitsminister gab den Inhalt des Gesetzes bekannt und führte dabei unter anderem aus: Das neue Gesetz spricht den Grundsatz aus, daß der Handwerker für sein Alter und seine Hinterbliebenen Vorsorge treffen muß. Mancher junge Handwerker hegte seinerzeit die Hossnung, sich in gesunden Tagen so viele Ersparnisse sammeln zu kön­nen, daß seine Familie auch bei Nachlassen seiner Erwerbsfähigkeit und im Falle seines Todes vor Not geschützt sein werde. Aber diese Hoffnung erwies sich sehr oft als trüge­risch. Anderen, deren Verdienst nur gering war, wurde der Entschluß schwer, die zur Altersversorgung erforderlichen Mittel aus­zubringen.

ES mntzte also ein gewisser Zwang ange. wendet werden, um zur Sicherung -es Le- bensabends der Handwerker Leizutrage«. Die Art der Vorsorge bleibt aber in weitem Um­fange dem eigenen Entschluß des Handwerks überlassen. Er kann entweder eine Renten­versicherung abschlietzen oder eine Kapitals- Versicherung eingehen. Er kann aber auch einen Mittelweg wähle« «nd bei -albe« Bei­trägen zur Rentenversicherung eine minde. strnS ebenso hohe Prämie für eine Levensver-

Avgestellle

sichernng bezahlen. Er erhält in diesem Falle neben dem Kapital ans der Lebensversicherung die halbe Rente für die Reichs Versicherungs­anstalt. Auf diese Wnse kann er die Vorzüge der Renten- und der Kapitalsversicherung miteinander verbinden, ohne dabi seine Kräfte zu überanstrengen.

Die Handwerker sollen vom 1. Januar 1939 an bei der Reichsverstcherungsanstalt für An­gestellte versichert werden. Ihre-Selbständig­keit wird dadurch natürlich nicht berührt. Die Versicherung umfaßt das gesamte Jahresein­kommen, wie es in dem-letzten Einkommen­steuerbescheid festgestellt worden ist. Auch wer­den die Handwerker ohne Rücksicht auf die Höhe ihres Jahreseinkommens versicherungs­pflichtig. Diejenigen von ihnen, die während ihrer Beschäftigung als Lehrlinge oder Gesel­len Versicherungsanwartschaften erwarben, sie dann aber wieder verfallen ließen, erhalten die Möglichkeit, durch Nachzahlung der Be­träge Lücken zu schließen, sofern diese nicht über den 1. Januar 1924 hinausreichen.

Durch all diese Bestimmungen wurde die Altersversorgung für das deutsche Handwerk so beweglich gestaltet, daß sie sich im Verflche- rungsbedürfnis auch jeder anderen Berufs­gruppe. für die noch ein Versicherungsschutz erforderlich ist, ohne weiteres anpassen läßt.

Aber nicht alle jetzt tätigen Handwerker können infolge ihres vorgeschrittenen Alters mit Hilfe der Renten- oder Lebensversicherung noch zu einer einigermaßen ausreichenden Al­tersversorgung gelangen. Weil auch ihnen geholfen werden soll, damit sie im Alter vor Not geschützt sind, sollen beim Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag für sie Unterstützungsmittel angesammelt werden.

Sie..unsichtbaren * Arbeitskräfte

Razzien aus Drückeberger

Eine Anzahl von Arbeitsämtern hat nach der Unterbringung des größten Teiles der Arbeitslosen die Schulungsmaßnahmen abge­baut oder eingehen lassen. Hierzu wird von zuständiger Stelle inArbeitseinsatz und Ar­beitslosenhilfe" bemerkt, daß die Schulung Arbeitsloser auch in Zukunft bei Durch­führung des Grundsatzes eine Rolle spielen wird, daß jeder auch nur vorübergehend Arbeitslose für die Dauer der Arbeitslosig­keit eine Dien st lei st ung für die Ge­meinschaft verrichten muß.

Die Suche nach Arbeitskräften führt im übrigen häufig zu erstaunlichen Ergebnissen. Schon seit langem sind fast in allen Arbeits­amtsbezirken gemeinsam mit anderen inter­essierten Behörden. Verbänden usw. Maßnah­men zur Erfassung der noch vorhandenen unsichtbaren" Arbeitskräfte durch­geführt worden. Immer wieder verstehen es dabei Arbeitsunwillige, sich dem Zugriff zu entziehen. Zum Teil wandern sie in die Groß­städte ab in der Annahme, dort-besser unter­tauchen zu können. Wie sehr es notwendig ist. entsprechende Maßnahmen in regel­mäßigen Abständen durchzuführen, zeigt das Beispiel aus einem großstädtischen Arbeitsamt. Dort wurden gemeinsam mit anderen Stellen an einem Vormittag die Heime der Heilsarmee, das Obdachlosenasyl, das Hafenviertel und einige kleinereHotels" überprüft. Bei der Aktion wurden 118 meist ledige Arbeitskräfte festgestellt, die sich dem Arbeitseinsatz entzogen hatten. Von ihnen

waren 99 voll und 19 teilweise einsatzfähig. Die Volleinsatzfählgen wurden sofort ver­pflichtet und bereits am nächsten Tage in Marsch gesetzt.

95 Aiileriivenise

Die AusbUdung Jugendlicher zu Speziai- arbeitern.

Der Ministerialrat im Reichswirtschafts- ministerium, Dr. Eberhard Koehler, äußert sich in der ZeitschriftDer Vierjahresplan" über-die Ausbildung Jugendlicher zu Spezialarbeitern. Durch die zuneh­mende Verwendung von Maschinen und eine weitgehende Arbeitsteilung sei der über ein breites Berufskönnen verfügende, systematisch in einer Lehre ausgebildcte Handwerker und Facharbeiter an vielen Stellen der Produktion ersetzt worden durch den ein enges Sachgebiet beherrschenden, durch eine kurze Anlernung und längere Hebung in einer bestimmten Tätigkeit einsatzfähig gemachten angelernten Arbeiter oder Spezmlarbeiter. Die Grundsätze nationalsozialistischer Berufspolitik und der Mangel an geeigneten Arbeitskräften zwän­gen dazu, auch in den Anlernberufen größten Wert auf eine planmäßige Ausbil­dung Jugendlicher zu legen. Die Beg-iffs- bestimmung des Spezialarbeiters sei in Leit­sätzen erfolgt, die durch den Deutschen Aus­schuß für Technisches Schulwesen unter Mit­arbeit hervorragender Betriebspraktiker auf­gestellt wurden. Nach dieser Begriffsbestim­mung seien bisher 95 anerkannte Anlernberufe in der Industrie festgestellt worden. Diese Liste werde noch eine starke Erweiterung erfahren.

Ser ..Kapitän" geht voran

Die «eue» Grundsätze sür de« deutsche» Kraftfahrzeugs««

AM der Berufung des Generalbevollmäch­tigten für das deutsche Kraftfahrwesen, Oberst von Schell, sind die Probleme der Typisierung der deutschen Kraftfahrzeugindustrie in Fluß gekommen. Folgende Grundsätze werden in Zukunft die Faorikationsprogramme bestim­men: Eignung aller Typen für den Export, einfache und rationelle Herstellung, PreiN Würdigkeit, geringster Materialaufwand und neben hohen Auflagezifsern wehr-wirtschaftliche Eignung.

Die Grundsätze sind ziemlich weitgehend, aber sie lassen sich verwirklichen. Ein Beispiel dafür bietet die Öpel-Pryduktion. Opel baut nisr vier Personenwaaentypen: den Kadett, den Olympia, den Kapitän und den Admiral. Mit diesem auf die meistgekauften Stärke­klassen abgesümmten Programm erfaßt Opel rund 99L v. H. aller deutschen Personenwagen­käufer also praktisch sämtliche. Bis Ende 1938 wird Opel von den einzelnen Typen gebaut haben: 43 500 Kadett, 46 600 Olympia, 21600 Super 6 (einschließlich 700 Kapitän) und 3300 Admiral, zusammen also 115 000 Personen­wagen; das sind von jedem Typ im Durch­schnitt fast 29 000 Wagen. Demgegenüber wer­den die übrigen zwölf deutschen Personen­wagenfabriken etwa 165 000 Personenwagen bis zum gleichen Zeitpunkt Herstellen, aber diese Gesamtproduktion verteilt sich aus 54 Typen mit einem Wagenanteil pro Typ von rund 3000 Stück.

Aus dieser Gegenüberstellung ist ersichtlich, wie sich die äußerste Konzentration ans wcniae

Typen auswirkt; je stärker die Konzentration, desto höher der Anteil innerhalb der Stärke­klaffen auf dem Markt und desto niedriger die Preise. 1938 betrug der Anteil des Kadett in seiner Klasse 59 v. H.. die der anderen Typen zwischen 25 und 30 v. H. Wenige Typen, hohe Bauziffern, niedrige Preise wird behördlich bei allen Fabriken gefordert; daß der Grund­satz durchführbar und sogar erfolgreich ist, be­weist das erwähnte Beispiel.

Wenn Opel in diesen Wochen mit einer neuen Type erschienen ist, dann wurde damit nicht ein Prinzip durchbrochen, sondern unter­strichen. Alle Opel-Typen von heute haben ihre Vorgänger gehabt, sind also das Ergeb­nis systematischer Entwicklung. Der Kapitän wurde entwiaelt aus dem Super 6, der in dem Augenblick aus der Fabrikation genommen wurde als aus demLausenden Band" die Einzelteile für den Kapitän erschienen. Der neue Wagen hat die bewährten Konstruktions- elemcnte seines Vorgängers übernommen, wie den 2,5-Liter-Kurzhubmolor. die Synchron­federung, die automatische Gemischvorwär­mung usw., aber er ist doch neu in der Form, dem Bau und seiner Konstruktion.

Zum erstenmal in der Geschichte des Kraft­fahrzeugbaues wird -ein Wagen der Mittel­klasse mit selbsttragender Karosserie gebaut. Die selbsttragende Ganzstahlkarosserie verein­facht und verbilligt nicht nur die Herstellung, sondern bietet eine beträchtliche Gewichtsver­ringerung, abgesehen von ihrer Wittcrungs- unempfindlichkeit und Nnsallsichcrheit. So ent­

stand aus dem Viersitzer Super 6 der bcgueme Fünfsitzer Kapitän, der mit gleicher Motoren­leistung eine Dauergeschwindigkeit von 112 Stundenkilometer erreicht. Konstruktiv ist der, Gedanke verwirklicht worden, bei größter Wirtschaftlichkeit Pie höchste Fahrsicherheit und- Beguemlichkeit zu schaffen.

Es ist bezeichnend, daß Opel hofft, mit dem Kapitän den Export, der im Jahre 1938 ins-! gesamt 37 000 Wagen betrug, im kommenden Jahr auf 40 000 Wagen steigern zu können.

Die belgische Luftabwehr

Schaffung einer eigenen Truppe in Stärke von 15 999 Mann

Brüssel. 22. Dezember.

Die belgische Regierung hat im Parlament einen Gesetzentwurf für die Organisation der Luftabwehr eingebracht. Der Entwurf sieht die Schaffung einer ausschließlich für Ro Luftabwehr bestimmten Truppe von 1 S 0 U Mann vor. Ferner sollen mehrere neue Flug» zeuggeschwader ausgestellt werden. Die Ge« samtkosten werden auf 120 000000 Franken veranschlagt, wovon die Hälfte sofort verwen­det werden wird.

Der Kriegsminister hat bereits Besprechun­gen mit den belgischen Metallindustriellen über die Beschaffung des Geschütz- und Ma­schinenmaterials für die neue Luftabwehr­truppen eingeleitet.

Neues Kabinett Stojadinowttfch

Der Ministerpräsident bei Prinzregent Paul

Belgrad, 22. Dezember.

Prinzregent Paul empfing den Außenmini­ster und Ministerpräsidenten Dr. Mftan Sto« - jadiiiowitsch, der ihm die nach Skupschtma- wahlen übliche Gcsamtdemission des Kabinetts überreichte.

Da die Liste des Mmiste,-Präsidenten Dr. Stojadinowitsch bei den Skupschtinawahlen am 11- Dezember >u zwc: Drittem aller Wahl­kreise gesiegt hat und 304 von 871 Abgeordne­tensitzen errang, wurde er vom Prinzregen« t-m Paul mit der Nei.b-.ldung der Regie, «ng beauftragt. Man rechnet mir verschiede,«« personellen Veränderungen, doch werden dit Grundlinien der Politik unverändert beibe­halten.

GebirasMaa in Oberschlesien

Von neun verschütteten Bergleuten acht lebend geborgen ^

Beuthen, 22. Dezember.

In der Nacht zum Mittwoch sind auf der Abwehrgrube in Klausberg infolge Gebirgs- schlages im Schuckmannflöz, Oberbank, inner­halb der 490 m-Sohle einige Strecken trotz ! verstärkten Ausbaues teilweise zu Bruch ge­igangen, wobei neun Bergleuten der Weg nach

idem Schacht abgeschnittcn wurde. Die sofort auigcnümmenen -oergungsarveiten führte»

nach vierstündiger Dauer zur Befreiung von fünf Eingeschloffenen, von denen vier völlig unverletzt geblieben waren. Nur der fünfte hatte einige Verletzungen im Gesicht und am Kopf davongetragen. Nach weiteren vier Stunden konnten drei weitere ebenfalls un­verletzt aus ihrer Lage befreit werden. Das Schicksal des neunten eingeschlossenen Berg- -ruannes ist noch unbekannt.

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Zwei Bergknappen in Bochum verschüttet

Bochum, 22 Dez Auf der Schachtanlage Fröhliche Mocgensonne" wurden in einem Streckenvortrieb des FlözesTicke Bank" in­folge Gebirgsschlages zwei Hauer durch aus­laufende Kohle verschüttet. Trotz sofortigen Einsatzes der Grubenwehr gelang es nicht mehr, die Verschütteten zu bergen. Mit Rück­sicht aus die schwierigen Verhältnisse ist mit einer Bergung der Verunglückten erst in eini­gen Tagen zu rechnen.

Skirennen in Mailand

In ununterbrochenem Schneegestöber, das über 24 Stunden anhielt, hat ganz Ober­italien ein arktisches Aussehen angenom­men. Besonders schwierig gestalteten sich die Verkehrsverhältnisse in den größeren Städten. In Mailand liegt so hoher Schnee, daß tm Stadtpark sogar ein großer Skiwettbe­werb der Freizeitorganisation veranstaltet werden konnte. Auf den Bergen des Apennin oberhalb Genuas liegt der Schnee über zwei Meter hoch. Auf den Hügeln um Piacenza ist 60 Zentimeter hoch Schnee gefallen.

Das winterliche Unwetter hat auch in Jugoslawien weiter angehalten. Die Märkte fallen nach wie vor aus, da die Bauern ihre Waren bei dieser Hundekälte nicht aus die Märkte bringen. In den Groß­städten bilden die Straßen eine einzige Glatt­eisfläche. Besonders gefährlich war in den, nördlichen und östlichen Landesteilen ein Eisnadelregen, der jede Sicht hemmte.

Kalte vertreibt Viehseuche

Daß die Kälte auch etwas Gutes im Ge­folge hat, nirnmt man in Norwegen an, Man hofft nämlich, daß dort im Lande, wo ebenso wie in den übrigen skandinavischen Ländern die Maul- und Klauenseuche in großem Umfang wütet, der Epidemie jetzt ein Ende gesetzt wird. Jedenfalls ist seit dem Einsetzen der strengen Kälte kein neuer Fall von Ansteckung mehr gemeldet worden. So hofft man, daß bei längerem Anhalten der Kälte die Seuche vollends zum Erliegen kommt. Diese Hoffnung stützt sich auf Er­fahrungen, die vor zwölf Jahren gemacht wurden, als die Maul- und Klauenseuche ebenso verbreitet in Norwegen war wie heute, und wo sie bei strengem Frost Ende Dezember abebbte.