Airkusliere machen sich selbständig

Der Elefant im ZuwellergMM

Verwegene Schwarzfahrt eines Dickhäuters. Der Löwe im Zuschauerraum. Ein Eisbär

Zu den interessantesten Gestalten in einem Wanderzirkus gehören die Tierwärter. Sie können manche abenteuerliche Geschichte von ihren Zöglingen erzählen. Im Elcfantenzelt des Zirkus Krone lachen die Wärter noch heute über die Streiche eines riesigen Dickhäuters, der einst eine ganze Stadt in Aufregung ver­setzte.

Im Grunde istDelhi", der indische Ele­fant. ein ganz friedliebender Kerl, und jeden Abend kann man ihn im Hellen Scheinwerfer- licht der Manege seine Kunststücke verrichten sehen. Nur manchmal plagt ihn eine furcht­bare Neugier.

Als der Zirkus eines Tages in Reutlingen seine Zelte aufschlug, benutzte Delhi die Ge­legenheit, um auf eigene Faust einen Spazier­gang in die Umgebung zu machen. Man ließ die Elefanten während des Aufbaues im all­gemeinen frei aus dem Platz herumtrotten, da sie völlig gutartig waren und bei den schweren Transportarbeiten willkommene Helfer ab- gaben. Aber diesmal hatte Delhi was Beson­deres vor. Von niemanden beachtet lief er vom Platz und verschwand in der Stadt.

Die Verkäuferin eines großen Konfektions­geschäftes fuhr erschrocken zusammen, als sie in den Packräumen lautes Poltern vernahm und gleich darauf den mächtigen Kopf des Ele­fanten zwischen den Hutschachteln vorrücken sah. Verwundert blickte der Riese auf das zitternde Menschenkind herab. Doch die Ver­käuferin faßte sich schnell und ritz die große Flügeltür zur Straße auf. Worauf der Ele­fant erfreut nach draußen eilte.

Seine Neugier war jetzt geweckt. Fröhlich trompetend setzte Delhi seinen Spaziergang durch Reutlingen fort. Die Menschen flüch­teten entsetzt in die Hausflure, überall klapp­ten Türen und Fensterläden zu. Ein Bäcker­junge war nicht schnell genug. Mit sanfter Gewalt entwand ihm Delhi den Brotkorb und legte eine kurze Frühstückspause ein. Dann zeigte er großes Interesse für ein Motorrad, das er völlig zertrampelte.

Sein nächster Besuch galt einer Musikalien­handlung. Leider ivar die Ladentür für so umfangreiche Kunden nicht eingerichtet. Aber Delhi wußte sich gewaltsam Eintritt zu ver­schaffen, und es störte ihn nicht, daß dabei der Türrahmen um seinen Hals rutschte. Mit dem Rüssel fegte er sämtliche Schallplatten von den Regalen. Sein fröhliches Jodeln war weithin zu vernehmen, als er die Musikinstru­mente mit den Beinen zerstampfte. Noch nie­mals hatte Delhi sich so gut vergnügt!

Inzwischen hatten sich einige beherzte Män­ner an den Ausreißer herangemacht, um ihn znm Zirkus zurückzubringen. Aber Delhi schob alle Leute mit dem Rüssel beiseite und blieb entzückt vor den Auslagen eines Juwelier- geschästcs stehen. Die goldenen Uhren und Trauringe hatten es ihm angetan. Schnell war die Schaufensterscheibe zertrümmert, und der Inhaber mußte händeringend mit ansehen, wie die wertvollen Schmuckstücke im Magen des Ungetüms verschwanden.

Nach diesem Abenteuer kehrte Delhi ganz von selbst zum Zirkus zurück. In respektvoller Entfernung folgte ihm eine ärgerliche Men­schenmenge bis zum Direktionswagen und for­derte hohen Schadenersatz. Der zweistündige Spaziergang des Ausreißers kostete dem Zir­kus über 33 000 Mark, und wäre wohl noch

Zweistündiger Spaziergang kostet 33 ovo Mark, wird chloroformiert.

teurer geworden, wenn Delhi die verschluckten Goldringe nicht auf natürlichem Woge wieder zutage befördert hätte.

Bei weitem unheimlicher als dieser Ausflug verlief ein Zwischenfall in der Manege, von dem Direktor Krone berichtet.

Während einer Vorstellung war. ein Löwe unbemerkt durch die nachlässig gesicherte Tür seines Käfigs ins Freie gelangt. In aller Ge­mütsruhe begab er sich auf Erkundungsfahrt in das Zirkuszelt, das an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt war. Der Weg durch den schmalen Gittergang zur Manege war dem Raubtier wohlvertraut, doch dies­mal wählte er einen anderen Zugang. Bon hinten begab sich der Löwe mitten unter die Zuschauer!

, Mit lautlosen Schritten ging er gravitätisch einen Gang hinab und wurde anfangs von keinem Menschen bemerkt. Aller Augen wa­ren auf die Zirkuskuppel gerichtet, wo gerade einige Trapezschwinger im Scheinwerferlicht ihre Künste zeigten.

Der Löwe wiederum kümmerte sich nicht im geringsten um die vielen Zuschauer. Er schritt langsam bis zur Manege und legte sich seelen­ruhig neben dem aufgebauten Rundkäfig nie­der. Das war seine Arbeitsstätte, hier fühlte er sich zu Hause. Die herbeigecilten Wärter konnten ihn bald vollends hinter die Gitter- stäbe locken.

Erst jetzt schwoll ein aufgeregtes Flüstern durch den Zirkusraum. Alles hatte sich in solcher Ruhe abgespielt, daß die meisten Be­sucher an eine besonders erstklassigeDressur- nnmmer" glaubten. Nur dem Zirkuspersona! mögen damals die Knie gezittert haben.

Ein unbekannter Bärendompteur weiß noch eine aufregende Geschichte von einem Eis­bären zu erzählen. Allerdings hat sich dieses Abenteuer nicht in der Manege abgespielt, sondern weit oben in den Eisfeldern des hohen Nordens. Der Dompteur hatte das vollkom­men wilde Tier in der Arktis gefangen, um es in Deutschland für die Zirkusschau zu dressieren. Auf einem Passagierdampfer sollte der Bär nach Hamburg geschafft werden. Der Käfig war aus bestem Material erbaut und gut verschlossen. Aber man hatte die Kräfte desweißen Königs" noch stark unterschätzt.

Eines Nachts lag das Schiff im Haien, nur ein Wachtposten saß im Kartenhaus. Plötzlich hörte er leise Schritte. Erstaunt öffnete er die

Tür, schlug sie aber gleich wieder zu. Draußen stand der Eisbär! Er promenierte lustig auj dem Deck herum und wanderte schließlich in den Rauchsalon. Der Posten Mich ihm tapfer nach und warf die Türe zu. Der Eisbär war gefangen aber wie führte er sich auf!

In kurzer Zeit war die ganze Einrichtung demoliert. Was sollte man mit ihm beginnen?! Erschießen? Nein, dazu war er zu kost­bar... Man beriet hin und l>er. Schließlich fand der Schiffsarzt den besten Ausweg: er spritzte eine gehörige Dosis Chloroform in den Rauchsalon! Solange, bis der Eisbär still zu Boden sank. Und als er wieder zu sich kam, lag er in einem ganz besonders festen Käfig.

Rudolf Jacobs.

Lebensvernichter - Lebensverbreiter

Die wichtige Rolle »er Boselwelt

Die Vögel werden zumeist nur als Vernich­ter von Leben betrachtet: man beobachtet, daß sie Samen, Körner, Früchte und Pflanzen verzehren, daß die Insektenfresser wichtige Kerbtiere vertilgen, die Raubvögel Tiere an­derer Art usw. Vogelforscher weisen ,edoch mit Recht darauf hin, daß der Vogel als Glied des Naturganzen noch eine andere Rolle zu spielen habe, nämlich die des Lebensverbrei­ters.

Die bunten Beeren und Früchte der Sträucher und Bäume sind für zahlreiche Vögel nur ein Lockmittel. Das Fruchtfleisch der Beeren bildet eine Entschädigung für den Dienst, den der Vogel der Pflanze durch die Verbreitung ihrer Samen leistet.

Die Samen verlassen nämlich vielfach un­beschädigt, das heißt noch keimfähig, den Ver- dauungstraktus des Vogels oder werden auch alsGewölle" ausgewürgt.

Haselnuß und Arve können ihre Nüsse nur dank der Vögel, hauptsächlich dank der Häher und Spechte, höher hinauf verbreiten, als ihr

eigener Standort ist. Auch Eiche, Buche, Eibe sind auf Tiere, hauptsächlich Vögel, aiigewie- sen, um ihre Samen weiter herum zu ver­breiten.

Eine wichtige Rolle spielen in dieser Be­ziehung die Drosseln, die als Insektenfresser nur das Fruchtfleisch verdauen, nicht aber die in den Beeren enthaltenen Samenkörner Es sei nur an den Zusammenhang zwischen Mistel und Misteldrossel erinnert.

Sehr groß ist der Anteil, den die Schwimm- und Watvögel an der Verbreitung der Wasser­flora und der Wasserfauna haben. Diese sehr beweglichen Vögel tragen, ohne daß sie es wollen, im Gefieder und namentlich an den Füßen in kleinen Schlammpartikeln Eier, Laich, Samen, Jungtiere aller Art auf weite Entfernung von einem Gewässer zum an­deren.

So hat man z. B. vor Jahrzehnten an den Schwimmhäuten einer in der Schweiz erleg­ten Eiderente noch lebende nordische Schaltiere gesunden.

Wie in Indien... Weltbild (M).

Man muß nur sehen können, dann entdeckt man auch tm Häusermeer der Reichshaupt- ftadt immer neue, reizvolle Ausblicke. Wirkt nicht der Brunnen im Engelbecken wie eine indische Pagode, schwer und düster, unter einem Himmel, an dem die dunklen Herbstwolken

hinziehen?

Bismarck in Berlin. Als seinerzeit Bismarck zu den Friedensverhandlnngcn nach Frank­furt a. M. fuhr, trug er was selten vor­kam Zivilkleidung. Wie gewohnt stieg er imSchwanen" ab, doch der Oberkellner er­kannte ihn nicht sofort. In der Halle des Hotels erst trat er ehrfurchtsvoll grüßend an den Fürsten heran und meinte:Beinahe lsiit- ten wir Exzellenz nicht erkannt." Bismarck meinte lachend:Da ist es Ihnen ebenso er­gangen wie den Franzosen, die erkannten uns auch erst, als wir die Uniform anzogen." Während seiner Studienzeit nannte Bismarck einmal einen anderen Studenten einen dum­men Jungen. Der Beleidigte schickte seine Sekundanten zu Bismarck und verlangte eine Entschuldigung. Bismarck gab sie mit folgen­den Worten:Sagen Sie, bitte, dem Herrn, daß es nie meine Absicht war, ihn zu beleidi­gen, sondern daß ich vielmehr nur meine ehr­liche Ueberzeugung ausdrücke wollte."

.. . daß Sie sich so viel Mühe geben... Im Oberon" sang einmal ein Künstler, der nicht sonderlich viel Talent hatte. Karl Maria von Weber ärgerte sich darüber und sagte spitz: Es tut mir leid, daß Sie sich so viel Mühe geben..."Oh, durchaus nicht", erwiderte der Sänger.Doch", fuhr Weber fort,es tut mir leid, daß Sie sich so viel Mühe geben mit Noten, die gar nicht auf dem Blatt sieben!"

Erinnerung an eine Faltbootfahrt.

Valkalireise auf dem Wasser

Nun baue ich wieder mein blaues Faltboot auf, meinen kleinen tapferenStups".

Am Ufer der wilden Drina, tief drin in Jugoslawien, steht mein Zelt. Ueber dem kni­sternden Feuer brutzeln zwei Fische, die ich tags zuvor am Blinker fing.

Bauern und eine Schar Kinder in Weißen Leinenkitteln, mit rotem Fes auf den kahl­geschorenen Köpfen, kommen aus dem kleinen Dorf und hocken sich um mein kleines Feuer nieder.

Sie starren mich an, betasten mein Boot, staunen über alles und geben meinen Flagg- stock von Hand zu Hand. An ihm baumeln mit dem HJ.-Wimpel die Flaggen all der Länder, in denen ich in den letzten drei Mo­naten mit meinem Boot war.

Da ist das Rot-Weiß-Grün Ungarns, die jugo­slawische Flagge, die bulgarische, die Trikolore Rumäniens, der Halbmondwimpel aus der Türkei, das Blau-Weiß Griechenlands und die albanische Flagge. Sie wollen es kaum glau­ben, daß ich geradewegs von Istanbul komme.

Ach ja, so einfach war das auch nicht. Es gab viele Gefahren, Entbehrungen und harte Kämpfe mit feindlichen Wassern und gegen viele Widrigkeiten. Ich war mit dem Boot in acht Staaten. Ueberall ivaren andere For­malitäten zu erledigen, überall andere Vor­schriften zu beachten.

Seit Passan stand jede Nacht mein kleines Zelt woanders: bei Pöchlarn, in Melk, in Dürnstein, bis ich nach Wen kam. Nach zwei Tagen Fahrt im trägen Wasser tauchte Preß- burg auf. Die Tschechen ließen mich nicht in die Stadt, wollten meine Hakenkreuzwimpel vom Boot stehlen. Nicht weit hinter Preßburg zweigt dieKleine Donau" vom Hauptstrom ab und durchfließt südlich der Schüttinsel den deutschen Herdeboden", ein sehr fruchtbares Gebiet mit vielen deutschen Dörfern.

Wohl hatte ich im fast stehenden Wasser der ..Kleinen Donau" mühselige Paddelarbeit, wohl war die Flußstrecke doppelt so lang als die des Hauptstromes die Abende aber mit deutschen Bauern in den Sachsendörfern ha­ben alle Mühsal aufgehoben.

Die Krone des Jahres war erreicht. Der Segen der Erde war aufgehockt auf den Stop­pelfeldern; in praller Sonnenhitze hal' ich den Bauern mit langen Holzspießen die schweren Garben auf die ratternde Dreschmaschine zu reichen. Von Deutschland habe ich ihnen er­zählt.

Weiter trug mich der Fluß; die Schatten von Budapests Brücken glitten über mein Boot. Nun war ich in der weiten ungarischen Tiefebene. Tagelang sah das Auge nichts an­deres als hinter mannshohem Röhricht einen schmalen Uferstveifen rechts und links, den un­endlichen Strom und den großen Himmel, in dem faul und träge die Wolkenschisfe Herum­trieben wie Getreidesegler in den Roßbreiteu. Gegenwind kam auf. Die Wellen gingen hoch und hatten weiße Schaumkämme. Mein Boot wurde wild auf und ab geworfen. Es gab harte Kämpfe. Dann öffneten sich die Him­melsschleusen, und der Regen mallte mir in breiten, schärfen Würfen auf die nackte Haut. Als ich mich völlig erschöpft an einen Schlepp­zug an hängen wollte, wäre ich um ein Haar gekentert. Das Boot war voll Wasser ge­laufen. Ich hatte tagelang keinen trockenen Faden.

Unvergeßlich ist die herrliche Fahrt durch die Kataraktenstrccke und durch den Kasan- Paß, in dem die Donau nur 80 Meter breit und 120 Meter tief, schnell und rauschend zwi­schen klobigen Felsen hineilt.

Nun flatterte vorn am Bug auch der bul­garische und der rumänische Wimpel, und nach langer Fahrt tauchte endlich Giurgiu auf. Mit dem Zug fuhr ich nach Bukarest und dann weiter im großen Kreis durch ganz Rumänien. Im wilden Karpatenurwald hockte ich an den Lagerfeuern der Straja Tarif, der rumäni­

schen Staatsjugend. Ich kam nach Kronstadt, Hermannstadt, bis hinauf nach Czernowitz. Durch Bessarabien fuhr ich wieder nach Süden. Oft war ich bei deutschen Bauern: Banatern und Sachsen, hoch oben in den Karpaten und in den weiten, staubigen Ebe­nen Bessarabiens.

In einer Hellen Mondnacht sah ich zum er^ stenmal das Schwarze Meer. Vorn im Bug eines Schiffes auf der Ankerwinsch hockend fuhr ich in die Nacht hinein nach Istanbul Ich war gespannt und erregt, als ich den Boden der Stadt betrat.

Eine Riesenmenge umgab mich, als ich mein Boot am Kai aufbaute. Dicht umdrängten mich die Zuschauer, ließen sich nichts entgehen in der Viertelstunde, in der mein Boot ent­stand, mit dem ich den Bosporus hinauffahren wollte, ins Goldene Horn und aufs Marmara­meer.

Nun flatterte der HJ.-Wimpel an meinem Boot in türkischen Gewässern.

Die Sonne brannte glutend heiß vom wol­kenlosen Himmel. Von der Reeling der Riesen- jacht Kemal Atatürks, die weiß vor dem Serail vor Anker lag, schauten mir eine Menge Matrosen zu, wie ich durch die zap­pelnden Hafenwellen zwischen fragwürdigen Seelenverkäufern von elenden Seglern in den Bosporus hinaufpaddelte. Stundenlang schaukelte ich. fast ohne einen Paddelschlag zu tun, auf den Wellen und schaute auf die Stadt, zum Galata-Turm, auf die runden Kuppeln der Moscheen und die spitzen Nadeln der weißen Minaretts.

Die Wellen hatten bisher mein Boot ver­schont aber eines Nachts wurde es mir von Betrunkenen zerschlagen. Da saß ich nun am Marmarameer mit einem zerstörten Boot. In Ueskudar aber fand ich Hitlerjungen, deren Eltern in der Türkei lebten. Sie halfen mir, das Boot wieder flottzumachen.

Doch dafür konnte sich meinStups" später noch vor der Küste Griechenlands und Alba­niens und vor den herrlichen Gestaden von

Ragusa tummeln. Mein Zelt stand dort unter Agaven und Kakteen. Ich badete, lag im son­nenheißen Sand, ließ mich von leisen Wellen auf und ab schaukeln.

Nun steht mein Zelt am User der Drina, des wilden Flusses, an den ich in all den Monaten unterwegs dachte, der am Ende die­ser Fahrt noch einmal harten Kampf bringen soll. Auf Biegen und Brechen. Kentern oder Durchkommen.

Es ist schon Herbst. Das gelbe Laub fällt von den Walnußbäumen. Nebel legen sich über die Wiesen. Der Sand wird naß und kalt.

Die Bauern, die mir für eine Stunde Ge­sellschaft leisteten, trollen sich ins Dunkel da­von. Ich bin allein und hocke noch lange am Fluß. Ich denke an die vergangenen Tage, an alle Freude und alle Mühsal, und fühle, wie ich angefüllt bin vom Erleben wie ein voll­gesogener Schwamm. Ich habe wieder Sehn­sucht nach Deutschland.

Dann krieche ich ins Zelt und wickele mich fest in meine Decken.

Der Fluß rauscht mich bald in Schlaf.

Lothar Günther Buchheim.

Der koyiersähige Kinofarbsilm

Großer Erfolg der deutschen Forschungsarbeit.

Die Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Farbenphotographie haben zu einem Er­folg geführt, der weit über die Fachkreise hin­aus stärkste Beachtung verdient, und zwar ist es nach jahrelanger Forschungsarbeit gelun­gen, einen kopierfähigen Dreifar­benfilm herzustellen.

Die Kopie kann ohne jeden zusätzlichen Licht­bedarf mit Hilfe der normalen Theatermaschi- nen einschließlich des Tons, vorgesührt wer­den.' Die Bilder zeigen färb treue Wie­dergabe, und es ist zu erwarten, daß die Großversuche, die seitens der Herstellerfirma in Zusammenarbeit mit der deutschen Film­industrie im Gange sind, in Kürze erfolgreich beendet werden.