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Alte Bräuche und Sitten - Volkskunde und Sausgewerbe in hoher Blüte

Wie in vielen Gebirgen, so ist auch im Sudetenland eine Hauptquelle für die Er­nährung ländlicher Schichten die Hausindu­strie, leider meist eine sehr 'spärlich sickernde Quelle. Sie ist aus dem alten Hausfreiß er­wachsen. aus Arbeiten wie Spinnen, Weben, Flechten, aus der Erzeugung einfacher Gerät­schaften in Holz, Stroh, Ton, Hanf. Leder, Bast, die von den Landleuten zunächst für den eigenen Bedarf und, wenn die Feldwirtschaft zu wenig trug auch für den Verkauf angefer­tigt wurden. Mit der Zeit hatten sich in vielen sudetenländischen Landschaften eigene Gewerbszweige entwickelt, so daß ganze Dör­fer fast in jedem Haus von den Großeltern bis zu den ganz jungen Enkeln den gapzen Tag und leider <mch in die Nacht hinein hand- lverksmäßig Waren erzeugen mußten, die dann einem Zwischenhändler übergeben wurden.

In groger Reichhaltigkeit wird tm Erz­gebirge das Hausgewerbe betrieben. Die Bergwerksbesitzcrin Barbar-q Uttmann aus Annaberg in Sachsen führte 1560 das Spitzen- klöppeln auch hier ein, wo es noch heute in großer Blüte steht. Bei der Erzeugung von Musikinstrumenten Ist eine eingehende Arbeitsteiluirg üblich, ähnlich bei den Perl­muttknöpfen. Handschuhen, Posamenten, Stickereien, Spielwaren und Waffen. Nicht so ergebnisreich, doch eigenartiger und boden­ständiger ist das Hauswerk im Böhmer Wald. Hier steht vor allem die Holzarbeit im Vor­dergrund. mit tausenderlei Gerätschaften für den heimischen Bedarf, daneben die Flachs­verwertung und die Spitzenklöppelei mit einem volkstümlich bedeutsamen Schatz von Mustern. Formen und urwüchsigen Aus­drücken. Im nordöstlichen Böhmen liegen alte Sitze der Hausweberei, Horndrechselei, Tuch­macherei, Strumpfwirkerei usw. usw. Die im Jsergebirge erzeugten Glas- und Schmuck­waren mit ihrer starken Ausfuhr in alle Welt gehen mit ihren besten Stücken schon in die Volkskunst über. Im Böhmer Wald und im > Egerland finden sich die reichhaltigsten und wertvollsten Erzeugnisse der Volkskunst, wie sich in diesen Landesteilen auch beim gemein­samen Wirken, vor allem bei der Flachsarbeit, die alten Sprüche, Ansprachen und Lieder, Bräuche und festlichen Mahlzeiten erhalten haben. Die Kunst des Volkes äußert sich be­sonders beim ländlichen Hausrat, dem Ge­schirr- und Kleiderschrank, bei Truhen, Wie­gen und Ehebetten, auch an den Bauern­häusern, den Türmchen, Geländern und Er­kern in Kerbschnitt und Schnitzereien; im Böhmer Wald besonders an den Totenbret­tern, denMarterln", den geschnitzten Kruzi­fixen. Heiligenstatuen und Weihnachtskrippen, an geschmackvollen bunten Glaskrügen und Schnupftabaksfläschchen, an Glasbildern, an schmiedeeisernen Grabkreuzen, Gittern. Tor- und Truhebeschlägen, Schlössern und Schlüs­seln und an Wirtshauszeichen. Bekannt ist das kunstvolle Zinngeschirr und der Bauern­schmuck, sind die Hochzeits- und Vogelbilder im Egerland, die Bergmannsleuchter im Erz­gebirge, die Krippen und Kreuze in der Ge­gend von Grulich. Ueberall verbreitet sind auch kunstvolle, volkstümliche Gebäckformen, bemalte und geritzte Ostereier, bemalte und in Schönschrift angefertigte Gebetbücher, Liebes­und PlAenbriefe, alte Steinkreuze und Stein­male.

Zu den wichtigsten Volksgütern gehört auch das alte Volksrecht. Leider sind seine Anschau­

ungen und Gewohnheiten seit 1843 immer mehr dahingeschwunden. Den einfachsten Rechtsverband bildete die Dorfgemeinde mit einem Richter oder Schulzen an der Spitze, einem Gemeinderat und den Gemeinde- Personen (gewöhnlich Hirte, Nachtwächter und Schmied). Zeit und Ort der Gemeindesitzung wurde früher und wird hie und da noch heute durch das Umgehen des Gemeindeholzes an­gekündigt. Dies ist gewöhnlich ein gedrech­selter Stab, an dem ein Zettel mit der Mit­teilung befestigt wird. Das Gemeindeholz, anderwärts eine Glocke oder Trommel, wurde auch für andere Bekanntgaben verwendet. Der Richter hat u. a. die Verpflichtung, an einem bestimmten Tag, meist zu Georgi, ein Ver­zeichnis der Rinder anzulegen, die Rechnungen vorzulcgen und die Gemeindepersonen zu dingen". Die Burschenschaft des Dorfes bil­dete früher einen geschlossenen Verband mit Rechten und Pflichten. Sie bewahrte die alten Bräuche und führte die jährlichen Fest­lichkeiten durch. Einmal im Jahr durfte sie öffentlich an den Dorfmädchen Kritik üben. Die Abzeichen des Hirten bestanden in einem Horn oder in einer Schalmei und im Stab. Die Herde ist ihm und seinem Hunde bis Martini anvertraut. Die Hirten übten auch meist eine volksmäßige Heilkunde aus. Die Nachtwächter waren mit dem Tuthorn und der Laterne ausgerüstet. Neben den" regel­mäßigen Nachtwächterliedern mit spöttischen und boshaften Ausfällen auf die Insassen des Dorfes sangen sie in manchen Landschaften auch ein eigenes Neujahrslieü. Alte Rechts­bräuche und Sprüche waren auch üblich beim Dingen der Dienstboten, bei KäEen und beim Ehevertrag.

Reichlich vorhanden sind noch Reste uralter Anschauungen und Vorkehrungen des Volks­glaubens und der Volksheilkunde. Von großem volkskundlichen Wert sind die zahl­reichen Handschriften, die, ein Gemisch von Zauberformeln und Hausmitteln, in alten

Bauernfamilien, besonders im Böhmer Wald und im Egerland, als kostbarer Besitz von Geschlecht zu Geschlecht vererbt wurden.

Ein besonders reichhaltiges Kräuter- und Arzneibuch aus der Zeit von 1768 bis 1814 stammt aus Mies. Ein vollständig abgerun­detes Bild über den alten Volksglauben und die Volksheilkunde im Egerland gibt der durch Goethe bekannt gewordene Egerer Scharf­richter, der tüchtige Karl Huß, in seiner 18-23

niedergeschriebenen Schrift .-Vom Aberglau­ben", die aus langjähriger Erfahrung und genauer Kenntnis dieses Stoffes hervorging. Sie ist mit vielen, zum Teil farbigen Bildern versehen. Die von ihm als schädlich auf­gefaßten Aeußerungen des Aberglaubens be­kämpft Karl Huß mit guten Gründen. Er selbst hat lange mit nachweisbarem Erfolge dasBöissn", eine volkstümliche Heilkunde, ausgeübt. Hier aber, an der Grenze von Volksglauben und Volksmärchen, berührt sich die Volkskunde schon mit dem Gebiet der Volksdichtung, die auch im Sudetenland wie überall in deutschen Landen noch mit leben­diger Kraft aus dem heimischen V-!--» vorsprudelt.

Zeilungspapier - der Mur abgesehen

Zwiefachen Ursprungs sind die Erfindun­gen. die der menschliche Geist hervorbrachte: Erfindungen, die unter Anwendung wissen­schaftlicher Forschungsmethoden in langer, zäher Kleinarbeit gefunden wurden, und solche, die bei der zufälligen Beobachtung eines Naturgeschehens durch einen urplötzlichen Gei­stesblitzentdeckt" wurden. Zu der letzten, zahlenmäßig weit größeren Art von Erfin­dungen gehören jene unzähligen Dinge des. täglichen Gebrauchs, über deren Herkunft man sich kaum mehr den Kopf zerbricht.

Annähernd 20 Millionen Zeitungsexem­plare werden täglich von den Rotationsmaschi­nen ausgespien; von beinahe 60 L llionen Menschen aber so hat es die Zeitungswis­senschaft ermittelt wird täglich in Deutsch­land die Zeitung gelesen. Wer aber von ihnen weiß etwas über die Herkunft jener ungeheu­ren Papiermengen und über den Ursprung jenes Papiers, das erst die Massenauflagen so großen Stils ermöglichte?

Im Jahre 105 nach Beginn unserer Zeit­rechnung wurde das Papier in China erfun­den. Durch Kriegsgefangene kam die Kunst der Papierherstellung einige Jahre später nach Arabien und in der Blüte des Mittelalters von dort nach Europa. Aber diese Art der

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Das alte deutsche Eger.

Kanonen auf der alten Kaiserburg.

Photo:

Scherl-Bilderdienst (M).

Papiererzeugung, deren Ausgangsmaterial Lumpen waren, blieb zu kostspielig, so daß das Papier nie zu einem Artikel des Massen­absatzes werden konnte. Die Bilanzen der ersten deutschen Zeitungsunternehmen berich­ten davon, daß die Kosten für Papier den größten Teil aller Einnahmen verschlangen und manck-en Zeitungsverlag sogar zugrunde richteten. Denn in Zeiten großen politischen Geschehens, wenn der Hunger nach Nachrich­ten besonders stark wurde und der Bedarf an Zeitungspapicr wuchs, schnellten sofort die Papierpreise in die Höhe, ohne daß die Abon­nementspreise auch nur annähernd schnell Nachfolgen konnten. Noch !m amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mußten Frauen und Mädchen Lumpen für die Papiererzeugung sammeln gehen, damit Zeiwngen und Flug­blätter in großen Massen den Kampfeswillen des Volkes wecken und wachhalten konnten.

Dem sächsischen Webermeister Friedrich Gottlob Keller kommt das Verdienst zu, diese Papiernot durch die Erfindung des Holz­papiers beseitigt zu haben. Er beobachtete zu> fällig einmal, wie Wespen Kiefernholz zerrie­ben und das Holzmehl mit Speichel vermischt als Baustoff zum Nestbau verwandtem Aus dieler Beobachtung wollte Keller ein »neues Gewebe entwickeln, aber der neue Webstoff wurdenur" Hvlzpapier. Für 700 Taler verkaufte Keller seine Erfindung an eine Bautzener Papierfabrik.

In wenigen Jahren nahm die Holzpapier­herstellung und damit die Massenpresse ihren Siegeslauf durch die Welt. In Amerika kam diepsnn^-press" zur Blüte, in Deutschland das Generalanzeigerwesen mit seinen Abon­nementspreisen von nur wenigen Pfennigen monatlich. Riesige Waldungen wurden von den Papiermühlen und Zeitungskonzernen aufgekauft. Der Preis des etwa 80 Prozent aus Holzschliff bestehenden Zeitungspapiers fiel von 73 Pfennig im Jahre 1870 auf etwa 20 Pfennig heute. 1,3 bis 1,5 Millionen Raum­meter Holz werden jährlich in Deutschland allein für die Herstellung von Zeitungspapier gebraucht, nur etwa 60 Prozent dieses Be­darfs aber kann die deutsche Forstwirtschaft aus eigenen Beständen decken. Dank der hoch- entwickelten deutschen Industrie jedoch ist es möglich, von der gesamten Zeitungspavier­erzeugung von jährlich über 400 000 Tonnen einen großen Teil wieder zu.exportieren, b. s. -rtz--

Warum stellst du denn deinen Papagei nachts immer ins Schlafzimmer?"

Ach, das ist nur aus Neugierde.'

Wieso aus Neugierde?"

Ja, weißt du, ich möchte mal dahinterkom­men, was ich im Schlaf spreche!"

Vor 12S Jahren

Zwei Meister wurden geboren.

Am 10. Oktober, vor 125 Jahren, r,n gleichen Jahr 1813, in dem in Leipzig Richard Wagner das Licht der Welt er- olickte, wurde in dem Dörfchen Roncole m der Lombardei Giuseppe Verdi ge­boren. Wenn wir uns aus Anlaß die- sts Tages jetzt seiner besonders erin­nern, so ist der nachstehende Aufsatz über das oft gleichlaufende Lebensschicksal der beiden Meister wohl von Bedeu­tung.

Nicht Venedig, wo einem wie Goethe sagtder Sinn des Gesanges erst auf­geschlossen" wird, ließ die Vorsehung im Jahre 1813 Giuseppe Verdi in diese Welt kommen, sondern in dem vergessenen Dorfe Roncole, un­weit des lombardischen Städtchens Busseto, und noch dazp als Sohn eines kleinen recht­schaffenen Bauern: Ein Zufall, oder- wie man es nennen will, der sich im gleichen (!) Jahre, wenn auch etwas weniger außer­gewöhnlich, bei dem Sohn eines sächsischen Gerichtsschreibers und Enkels eines Leipziger Weißbäckers Richard Wagner ereignet hatte.

Was mag es für ein Feuer gewesen sein, das diese beiden gleichaltrigen Söhne der Länder diesseits und jenseits der Alpen aus ihrer biederen Umgebung herausgerissen und zu ihrer Jahrhunderte überdauernden Arbeit beflügelt hat, so daß sie Moden, Richtungen und Jahrzehnte überstrahlen und mit ihrer Kunst heute wie immer vor Millionen Men­schen triumphieren, siegen und ihnen Glück spenden:

Giuseppe Verdi mit dem unvergleichlich südlichen Herzen, seiner leidenschaftlichen, maßvollen Kunst, die klar ist wie der Himmel Italiens und temperamentvoll wie das italie­nische BE Rwd Richard Waaner mit dem

ruhigen, großen Kraftgefühl, mit seiner glü­henden. alles mitreißenden Musik, die wagt, was noch nie gewagt, und sagt, was noch nie gesagt wurde, und darum so deutsch ist.

Aber nur wenige, denen die beiden großen Namen vertraut sind, und die die Müsik Verdis und Wagners als etwas Unwiederhol­bares empfinden, können sich ein Bild von den Qualen der Vereinsamung, des Getrie­benseins und Berachtetwerdens machen, unter denen die beiden Meister die längste Zeit ihres Lebens zu leiden hatten und an denen sie sich trotz alledem stärkten und stählten.

Während Giuseppe Verdi, froh, daß er sei­nen schlechtbezahlten Organistenstuhl in Busseto verlassen hatte, mit seiner Frau Margherita Barezzi in einer kleinen, feuchten Mietsbude im Mailänder Armenviertel hauste, in der nicht einmal das Klavier, sein Element. Platz hatte, verbrachte Richard Wagner in Dresden einestumpfe, stille" Zeit, obwohl er beunruhigt war von großen Dingen und vor Jugend dampfte. Durch sein Temperament war es ihm nun einmal beschieden, daß es niemals zu ruhig und behaglich um ihn wurde.

Während er auf den Dresdener Barrikaden zwischen den Kugeln stand und nach dem Maiaufstaud flüchtete, unstet wie seinFlie­gender Holländer" von Riga nach Paris, von Paris nach Wien jagte, durchlitt auch Giuseppe Verdi seine schwerste Zeit: Als seine beiden von ihm über alles geliebten Kinder kurz hintereinander starben, gab es wie nie zuvor einen kalten Sprung in seinem Herzen. Aber nicht genug. Kaum hatte er sich, im Glauben, den Kelch des Leidens geleert zu haben, wieder in die Arbeit zurllckgefunden, zeigte ihm das mustkfrohe Mailand den Rücken und Pfiff seine zweite OperUn giorno di Regno" aus... Nicht genug! Noch das Johlen der wildgewordenen Menge im Ohr. wurde er an das Sterbebett seiner Frau gerufen und mußte ihr, während sie mit ver­klärten Augen zuhörte, so lange von seinem

Triumph" erzählen, bis sie mit den Wor­ten:Danke . . . Ich liebe dich . . . Wie sanft ist der Tod" zurücksank und verschied.

Richard Wagner, dessen Musik die Frauen noch leidenschaftlicher als Männer erschauern macht und erglühen läßt, hat eigentlich die längste Zeit seines Lebens damit zugebracht, dies bei den Frauen abzubüßen, die seinen Weg kreuzten. In freude- und kinderloser Ehe mit einer Bürgerin hat er mehr als fünf­undzwanzig Jahre seines Lebens verbracht, und seinen späteren Neigungen zu Frauen wußte er aus Scheu Herr zu werden, bis er sich, als sich der Bogen seines Lebens schon senkte, an der Seite Cosimas, der Tochter Franz Liszts, bergen durfte.

Anders Giuseppe Verdi, dem die beiden Frauen seine Herkinnen, wie er sie nannte die schwersten Zeiten erleichterten und lebenswert machten: Zunächst Margherita Barezzi, die den grauen Anfang seiner Lauf­bahn mit ihm teilte und sich bis zum Aus­geriebensein seiner Kunst opferte. Nach ihrem Tode war es Ine berühmte Sängerin Giufep- pina Strepponi, die den schwergeprüften Mann aufrichtete und in das geistige Ver­hältnis von ehedem eine wunderbare selbstlose Liebe brachte, der Verdi, des Eides gedenkend, den er seiner sterbenden Frau geschworen hatte, lange widerstand, bis er ihr jedoch er­lag. Und zuletzt trat Theresina Stolz in das Leben Verdis ein, der viel zu danken ist. weil sie den gealterten Meister mit neuen Plänen beschwingte und mit neuen Hoffnungen wärmte, obwohl Verdi Giuseppina weiterhin liebend umwarb und die Ehe treulich behütete.

Venedig gilt als Stätte der Liebenden! Für Richard Wagner war sie die der Geburt seines Tristan", jener schmerzhaften Frucht seines Bruches mit Mathilde Wesendonck. In der Lagunenstadt, von der Wagners einstiger Freund Friedrich Nietzsche sagte:Wenn ich ein anderes Wort für Musik suche, finde ich immer nur das Wort Venedig", sana Richard

Wagner das ergreifendste Minnelied, das die Welt kennt, v

Wie Giuseppe Verdi Zeit seines Lebens der überlauten Oeffentlichkeit flohIch habe dem Ruhm den Rücken gekehrt und will nur noch ein Bauer sein", ebenso-ist der von ihm verehrte Richard Wagner nie gern unter die Leute gegangen. Während Richard Wagner im Palazzo Vendramin-Calergi im Kreise seiner Familie saß und ihr Goethe vorlas oder aus seinen eigenen Werken etwas am Flügel vorsprach oder sang, saß fast unter demselben Himmelsstrich Giuseppe Verdi in seiner Villa Sant Agatst" und freute sich mit Giuseppina der Blumen und Bäume, die er gepflanzt hatte. Wenn die beiden unsterblichen Meister auch mit den ersten Künstlern und Köpfen ihrer Zeit zusammentrafen, und von den reichsten Bürgern und mächtigsten Fürsten verehrt wurden, so wußten sie sich doch immer wieder durch ein an Enttäuschungen geübtes Mißtrauen zu schützen und sind oft stolzer als Beethoven mit ihnen verfahren

Polizeizeugniffe für Wehrmachtzwccke gebührenfrei. Der Reichsführer s- und Chef der Deutschen Polizei hat durch Erlaß an alle preußischen Polizeibehörden angeordnet, daß polizeiliche Führungszeugnisse, Bescheinigun­gen aller Art und Beglaubigungen von Ab­schriften für Zwecke der Wehrmacht in jedem Falle von den Ortspolizeibehörden gebühren- trei zu erteilen und mit dem VermerkNur gültig für Zwecke der Wehrmacht" zu ver­sehen sind. Den außerprenßiscoen Landes­regierungen wird eine entsprechende Regelung empfohlen.

Verlängerte Vollstreckungsbcschränkungen für Siedler. Die auf Grund der Verordnung über euren Vollstreckungsschutz in der land­wirtschaftlichen Siedlung vom April angeord­neten Vollstrecknngsbeschränkungen. die ur­sprünglich bis Ende .September befristet waren, sind durch eine Verordnung des Reichs­justizministers und des Reichsernährungsmini- stcrS b!S zum Jabresschluß verlängert worden.