Prag löst SVV.-9rganisation aus!

Bor «etter«» Verbote» Beschlüsse de» Mivisterrals

dm. Prag, IS. September. Unter dem Vorfitz von Den« sch trat am Donnerstag abend «in außerordentlicher Ministerrat zu­sammen. in dem beschlossen wurde, die be­kannte Schutzorganisation der Sudetendeut­schen Partei mit sofortiger Wirkung aus- zulösen. Man rechnet damit, daß auch di« anderen Gliederungen der Sudetendeutschen Partei verboten werden. Wie verlautet, soll das gesamte sudetendeutsche Ge, bis"« den Ausnahmezustand ver­setz» werden Das Standrecht herrscht jetzt schon im größten Teil von Rordböhmen. Die Aufregung in Prag ist in den letzten 24 Sinnen noch erheblich gestiegen. Laufend erscheinen Zeitungen mit Sonderausgaben, die den Verkäufern buchstäblich aus den Händen gerissen werden. Die Linkspar­teien lassen die Gelegenheit nicht vorüber gehen, die Bevölkerung noch mehr auszu- put scheu und die Verhaftung aller füh­renden Männer der Sudetendeutschen Par­tei zu fordern.

Juden verlassen Prag

Auf den Prager Bahnhöfen herrscht ein großer Betrieb. Der Neiseverkehr ist in den letzten 48 Stunden gewaltig ge­stiegen. Die Bahnsteige sind mit Koffern, Kisten und Paketen angejüllt, so daß sich die Menschen kaum rühren können. De» in Prag ansässigen Juden scheint inzwischen der Boden zu heiß geworden zu sein, denn sie fahren schon mit großem Gepäck ins Aus­land. Die meisten begeben sich, soweit es ihnen gelang, sich ein Visum zu beschaffen, nach Frankreich.

Strafanzeige gegen Senletn

Haftbefehl gegen die SDP.-Führung

Prag, 15. September. Wie zu dem Mi­nisterrat am Donnerstag noch verlautet, wurde nach einem Ministerratsbeschlußim

Hinblick daraus, daß Konrad Henlein zwei Kundgebungen an die sudetendeutsch« Bevöl­kerung über den Deutschlandsender verbrei­ten ließ, das Einschreiten gegen Konrad Henlein in dieser Angelegen­heit den zuständigen Staatsorganen über­tragen". Das heißt also, daß gegen den Füh­rer -er Sudetendeutschen Strafanzeige unter Berufung aus das Strafgesetz und auf das berüchtigteGesetz zum Schutze der Republik" von der Staatsanwaltschaft erhoben werden wird.

Die der Partei des Staatspräsidenten Be- nesch nahestehende ZeitungA-Zet" verzeich­net die Nachricht, daß ein Haftbefehl gegen Konrad Henlein bereits ausgegeben worden sein soll. Auch fügt sie hinzu, daß auf die gesamte Führung der Sudetendeutfchen Par­tei ähnlich« Haftbefehle ausgestellt worden sein sollen.

SMralftrrtk im SMienIM

Protest gegen unerhörten Tschechenterror

Reichenberg, 15. September. In den meisten Orten des sudetendeutschen Gebietes wurde am Donnerstag aus Protest gegen den unerhörten tschechischen Terror und den Einsatz von Panzerwagen und Maschi­nengewehre« gegen die friedliche Bevölkerung der Generalstreik Proklamiert. In Reichen­berg und zahlreichen anderen Orten haben alle Betriebe die Pforten geschlossen und die Arbeiter die Fabriken verlassen. Auch die Zeitungen erscheinen nicht mehr. Die Ar­beiterschaft wurde in vielen Orten aus dem Heimweg von Polizei und Gen- -armerie mit Schußwaffen bedroht, a n- aearissen und aeschlaaen.

Lord Halifax bei König Georg

König Georg. VI., der gestern morgen, von Schloß Balmoral kommeid. in London eintraf, empfing am Nachmittag im Buckingham-Palast den Außenminister Lord Halifax in Audienz.

rapide an. Aus zahlreichen Grenzorten ka­men ganze Familien an, di« zum Teil tage­lang ohne Lebensmittel in den Kellern ihrer Häuer gesessen hatten, weil draußen Stra» ßenkämpfe tobten. Sie find verhärmt un- elend und haben ihr ganzes bescheidenes Hab und Gut iin Stich lasten müssen, um wenigstens ihr nacktes Leben vor denbolschewisiertenTerrorhor. den der Tschechen zu retten.

Unter den Flüchtlingen befinden sich vor­wiegend junge Burschen, die Hals über Kops eingezogen werden sollten mit der infamen Hinterhältigkeit, sie gegen ihre eigenen Volksgenossen schießen zu lassen. Sie wurden durch tschechische Soldaten und Gendarmen aus den Werkstätten herausgeholt und sofort etngekleidet. Wem es noch möglich war, ent- zog sich den tschechischen Häschern, oft von Kugeln verfolgt. Zur zweiten Gruppe der Flüchtlinge gehören in erster Linie die Amtswalter der Sudetendeutschen Par­tei, gegen die sämtlich bereits Haft­befehl ergangen war. Sie konnten zum größten Teil ihre Frauen und Kinder nur mit Mühe und Not über die Grenze bekam- men und sind jetzt, soweit ihnen das nicht gelang, in größter Sorge um ihre Familien.

Vor dem Wüntig-Haus trafen wir zwei junge sudetendeutsche Frauen aus Machen­dorf. Die Tschechen haben dort auf freiem Felde feit Wochen Erdbefestigungen errichtet, in die sie in den letzten Nächten in langen Autokolonnen Munition fuhren. Den Anwohnern konnte natürlich das nächtliche Treiben nicht verborgen bleiben. Sie wurden mit den schwersten Strafen bedroht, wenn sie irgend etwas davon verraten würden. Die beiden Frauen haben ihr Heimatland verkästen müssen, weil ihnen von tschechischen bewaffneten Kommunisten gedroht wurde, sie ständen mit ihren Männern auf der schwarzen Liste" und würden nun drankommen. Auch sie haben all ihr Hab und Gut im Stich lasten müssen. Sogar ihr Kind mußten sie einem ungewissen Schicksal über­lassen. Die Flüchtlinge werden von der NS.-Volkswohlfahrt mustergültig betreut.

Frauen auf das unmenschlichste mißhandelt

DerErzgcbirgische Generalanzeiger" in Olbernhau an der tschecho-slowakischen Grenze berichtet:In Olbernhau traf im Laufe des Mittwochs eine große Zahl flüchten­der Sndetendeutscher aus den tschechischen Grenzgebieten, insbesondere aus Brandau, ein, die infolge der ihnen zugestellten kurz­fristigen Gestellungsbefehle der tschechischen Negierung aus reichsdeutsches Gebiet geflüch­tet sind. Es handelt sich fast ausschließlich um Angehörige der SDP. '

Ebenso tras eine größere Zahl von Flüchtlingen aus Goerkau ein wo am Mon­tag und Dienstag schwere Zusammenstöße zwischen einem Demonstrationszua der SDP. und tschechischer Polizei stattgefunden hatten, die in den Demonstratwnszug hin- einschossen. Die Polizei nahm am Mittwoch wahllos Verhaftungen vor, so daß endlich eine Reihe von Angehörigen der SDP. zur Flucht gezwungen war. Ebenso wurden auch hier die Rekrutierungen für die tschechische Armee von Gendarmen mit aufaepslamtem, Bajonett vorgcnommen. Die Rekruten wur­den wie Verbrecher abgeführt und aus Last­kraftwagen ins Innere des Landes trans- portiert. Es wurde ihnen bei jedem Flucht­versuch mit sofortigem Erschieße» gedroht.

In Goerkau sind tschechische Polizribeamte und Gendarmen in zahlreiche Wohnungen eingedrungen, haben das Mobiliar zertrüm­mert und nicht siur die Männer, sondern aueb die Frauen au? das u «mensch­

lichst emsßhandelt. Zahlreiche Frauen wissen nicht, was aus ihren Männern ge­worden ist.

Es ist bezeichnend, daß jetzt auch Prinz Max zu Hohenlohe-Langenburg aus Not­haus bei Goerkau, bei dem noch vor einigen Tagen Lord Runciman zu Gast weilte, in Olbernhau mit seiner Frau eingetrossen ist. weil er nach dem Besuch von Lord Nunci- man auf seinem Gut schlimmsten tschechi­schen Bedrohungen ausgeseht und seines Le­bens nicht mehr sicher war.

In Ebersbach in Sachsen sind ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge eingetroffen, die in erster Linie aus Rumburg und dem umliegenden Gebiet stammen. Sie berichten, daß am Mitt­woch nach einer Demonstration in Rumburg die G e n d a r m e r i e m i t a u f g e p f l a n z- tem Bajonett und Gummiknüp­peln auf die Bevölkerung eingedrungen sei und 15 Sudetendeutsche durch Bajonettstiche erheblich verletzt Wörden seien, darunter sogar ein Wjähriger. Das Sägewerk in Rumburg wurde von tschechischen Kommunisten mit Benzinübergojsenundangesteckt. Es brannte völlig nieder.

Am Donnerstag fuhren zahlreiche Lastautos durch Rumburg und zogen Hunderte von Männern aus den Wohnungen und Fabriken und transportierten sie ohne Einberufung ins Landesinnere. Ein Teil von ihnen ist nach

Kollin und nach St. Martin transportiert worden.

Ein in Ebersbach eingetrossener Soldat deutscher Nationalität berichtet, daß bei seiner Truppe alle Sudetendentschen ent­waffnet und als Geiseln in Ba­racken untergebracht worden seien. Sie würden mit Maschinengewehren bewacht und es sei ihnen gedroht worden, daß man sie bei jeder Unruhe im sudetendeutschen Gebiet erschießen würde.

Mit euern Köpfen werden wir Fußball spielen"

Ganzo Züge aus dem gequälten Sudeten­deutschland laufen im Dresdener Haupt­bahnhof ein. Jedesmal quillt aus ihnen ein Strom von Flüchtlingen, gehetzten Men­schen, die in Gruppen auf dem Bahnhof zu- fammenstehen und von dem Leid und der großen Not erzählen, die drüben, jenseits der sinnlosen Grenze, herrschen. In ihren Augen steht noch das G r a u e n v o n d e r H ö ll e, der sie entronnen find.Wir werden mit euren Köpfen Fußball spielen, ihr deutschen Schweine!" undI h r w e r d e t a l l e v e r- recken, ihr deutschen Hunde!" ist die Parole, unter der das Mordgesindel durch die Straßen deutscher Städte und Dörfer zieht. Von Stunde zu Stunde wird der Mob frecher, schildern die Flüchtlinge.

Unrichtige Wiedergabe der Fiihrerrcde

gl. Paris, 16. September. Es ist erst wenige Tage her, daß derMatin" sich gezwungen sah, in einem aufsehenerregenden Artikel gegen die von gewissen Blättern und sogar von einem offiziellen französischen Nachrichtenbüro seit Wochen immer wieder aufs neue verbreiteten Falschmeldungen energisch Protest zu erheben. Wie z. B. gegen diejenigen über eine Besprechung des englischen Botschafters mit dem Führer, die Lonoon wenige Stunden später dementieren mußte, die Entsendung einer englischen Note an Berlin, die sich ebenfalls als eine Erfindung herausstellte. Das französische Nachrichtenbüro warum sollen wir verschweigen, daß es sich um die amt- licheAgenturHavas handelt? scheute auch nicht davor zurück, einen völlig gefälsch­ten Text der letzten Erklärungen des Präsi­denten Rooseveltder französischen Oeffent- lichkeit zu unterbreiten und ihr vorzutäuschen, daß der Präsident der Vereinigten Staaten Von einer französisch-englisch-amerikanischen Einheitsfront gesprochen habe, worauf der Präsident in Wirklichkeit nichtmiteinem Wort eingegangen ist, sondern im Gegenteil jede Bindungen irgendwelcher Art zwischen den Vereinigten Staaten und den europäischen Westmächten energisch bestritten hat.

Jetzt hat sich Havas eine neue Fäl­schung eine andere Bezeichnung ist nicht möglich geleistet. Aus der Rede des Führers vom Montag hat das Nach­richtenbüro den Satz einfach weggelassen, in dem der Führer erklärte, daß es die Ange­legenheit der tschechischen Regierung sei, sich mit den Sudetendeutfchen auseinanderzu­setzen und eine Lösung zu finden. Der Sinn der Rede erhält durch diese Auslassung na­türlich eine ganz andere Bedeutung. Ebenso fehlen die Bemerkungen über die deutsch­polnischen Beziehungen in der Uebersetzung, die Havas veröffentlicht hat.

Die Pariser Blätter entrüsten sich mit Recht über eine derartige Täuschung der Oefsentlichkeit. DerPetit bleu" erklärt, man habe den Eindruck, als ob die Ueber- setzer mit Sorgfalt gerade die Bemerkungen übergangen hätten, die auf die Möglichkeit einer friedlichen Lösung des Problems Hin­weisen. Man ermahne das Volk immer wie­der zur Kaltblütigkeit, aber die Nation habe zumindest das Recht, die Wahrheit zu erfahren, wozu wir am Rande nur noch vermerken können, daß der Leiter des amt­lichen Nachrichtenbüros Havas der Jude Jagues Stern ist, bekannt als Deut­schenhasser übelster Sorte.

ZKutz Leß dsulDen Luftraums

Polizeislugzeuge für die Luftsperrgebiete

Berlin, 15. September. Zum Schutze der auf Befehl des Neichsministers der Luftfahrt, Generalfeldmarschall Göring, an der West, grenze eingerichteten Luftsperrgebietcs Aachen. Trier. Pfalz und Baden werden vom 20. September an Polizeiflugzeuge des Rcichsliistaufsichtsdienstes Eingesetzt. Durch Patrouillenslüge sichern die schnellen und be­sonders bewaffneten, in den Sperrgebieten stationierten Spezialflugzeuge den Luft­raum. Wird der Aufforderung zur Landung keine Folge geleistet, wird das Flugzeug »nterFeuer genommen und nötigenfalls zum Absturz gebracht. Wie seit Jahren andere - inner- und außereuropäische Staaten ihre Grenzen, vor allem ihre Luftsperrgebiete, durch Polizeislugzeuge schützen, so ermöglicht es das Befreiungswerk des Führers heute, den deutschen Luftraum auch im Frieden mit dem notwendigen Nachdruck zu schützen.

N r h c d c r rechtst ch» tz durch DerlagSanstalt Manz, Mönchen

51. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Lin vou«knron»on van lväwig ÄlvA

Was willst du?" fragte er.Ich bin jahrelang im Gefängnis gewesen und bin jahrelang wie ein Stromer herumgelausen. Das wäscht mir das ganze Wasser der Heidebeeke nicht vom Rock, obwohl ich es beinahe vergessen gehabt hätte."

Da wurde die Stimme der blonden Hanne stark und froh.

Wenn ich ats Bäuerin ans den Overhagenhos komme, wohin gehöre ich dann wohl zu allererst?" fragte sie. Sie legte Engelbert die Arme um den Haks und küßte ihn mitten aus den Mund.

Zt«n Overhagenbauer gehöre ich dann", sagte sie und es war Süe ein verschämtes Glück in ihrer Stimme.

Da rrtz der junge Bauer das Mädchen in seine Arme und ließ akk seine Wünsche schlafen gehen, denn sie hatten nichts mehr zu beschicken.

Gerade als Engelbert mit Hanne in die Stube kam, klappte oben die Tür und der Pastor rief leise nach dem Doktor. Der ging mit heimlichen Schritten hinaus und als er nach einer Weile wiederkam, hatte er ein ernstes Gesicht. Da wußten sie, daß es mit dem schwarzen Esch- kötter vorbei war, bevor es ihnen nur gesagt wurde.

Sie stiegen die knarrende Holztreppe hinaus und taten ihm Christenpflicht. Und in keinem von ihnen konnte der Haß mehr hochkommen.

Es war um die Zeit, da in der Heide alle Blumen ihre bunten Kleider anziehen.

Und es war um die Zeit, da die Frühjahrsarbeit aus den Aeckern zu Ende ist und der Pflug wieder seine stillen Tage bekommt. Seitdem sie den schwarzen Eschköttcr zur Ruhe gebracht hatten, waren schon wieder ein ganzer

rbst und ein ganzer Winter vergangen.

Da ritt Engelbert den alten Sandweg vom Overhagen- W her zum Dorfe lang. Er ritt einen vierjährigen sein- gliedrigen Dunkelfuchs mit Hellen Hinterfesseln und kreuz­förmig gezeichneter Stirn. Das Tier tanzte spielerisch unter dem jungen Bauern und ließ ihn kaum dazu kom­men, seine Felder richtig anzusehen, die jetzt ihr Recht be­kommen hatten und so dankbar geworden waren, daß der Bauer seine Helle Freude daran hatte.

Als Engelbert dahin kam, wo der dichte Birkenbusch steht, traf er auf Dettenvader. Er verhielt de» Gaul und gab dem Alten die Hand, denn er war gut Freund mit ihm.

Wo soll es den» h'ngehen?" fragte der Dettenbauer nnd schmunzelte wie ein Fuchs vor der Hühncrkette. Engel­bert lachte.

Das soll ich Euch nicht aus die Nase binden", sagte er.

Da lachte der Alte auch.Es lut auch keine Not", sagte er,ich kann es mir mit einiger Mühe wohl allein zu­sammendenken."

Sie sprachen über dies und das und dabei fiel Detten­vader etwas ein.

Mein Gust ist doch kürzlich in der Stadt gewesen, du weißt ja", sagte er.Und weißt du auch wohl, wen er da getrosten hat? Eschkötters Dina hat er da getroffen. E^rz verrissen »nd verlumpt wäre sie gewesen, hat er mir zählt, und im Gesicht sähe sie aus, als wenn man sie dem Grabe gekratzt hätte. Sie muß es wohl hart haben und sich elend duchschlagcn. Na, dann ist das nun also sicher und bestimmt, daß wir nicht aus das Richtige ge­kommen sind, als wir damals meinten, sie wäre ins Wasser gegangen, weil wir ihr Umschlagctuch da am Wasser fanden. Hast du den Eschkotten denn nun endlich fest gekauft? Damit rundest du deinen Hof einmal schön ab, denn der Kotten lag ihm quer in der Seite. Der alte Esch- kötter soll dann mit den paar Talern, die er über die Schulden hinaus noch von seinem Erbe behält, ja auch Wohl in die Stadt ziehen, nnd da weiter faulenzen. Wir sind ihn dann wenigstens los."

Der Alte klopfte dem unruhigen Gaul den feinen Hals.

Na", sagte er,dann reit man zu. Und obwohl ich nicht weiß, wohin du reiten mußt, will ich dir doch einen Gruß für Hillekamps Hanne mitgeben. Es konnte ja sein, daß du gelegentlich und in den nächsten Tagen mit ihr zusammenkämest."

Er schmunzelte wieder und ließ dem Ganl den Kopf frei, und Engelbert lachte auch.

Als er vor dem Stakettor des Hillekampshoses ans dem Sattel sprang, flogen ihm ein paar von den roten Blumen vor die Brust, die sie in der Heide Freiteblumen nennen. Als er dabei Hannes Lachen hinter den -Heckcnsträuchern hörte, warf er die Zügel über den Torriegel und sprang in den Garten.

Sei nicht so wild, du", stöhnte sie, denn er hatte sie ein bißchen fest gedrückt.Und dann komm ins Haus, denn Häns wartet schon seit gestern aus dich. Er wird mit seiner Kornrechnung nicht allein fertig. Und bei Vater sitzt Tante Hille nnd sie hält wohl nieder keinen Frieden, denn Vater lacht und zieht sich mit ihr herum. Da kannst du also auch Gutes stiften." Sie lehnt sich dabei dicht an ihn.

'Ich habe heute am Morgen mit Vater gesprochen. Er will uns nicht entgegen sein und gleich nach der Ernte sollen wir mit seinem Willen heiraten nnd ich soll als Bäuerin aus deinen Hos ziehen."

Sie wandte den Kopf ab und war rot im Gesicht.

Da hob der Overhagenbaner die blonde Hanne aus seine starken Arme. Er trat auf den großen Findlingsstein, den die Hillekamps in ihren Garten zwischen den Sträuchern liegen haben, nnd wies mit dem Kops ins Feld hinein.

Dahinten liegt der Overhagenhof", sagte er, und sah ihr in die Augen.Das ist meiner Vorväter Erbe. Und wenn du dahin als meine Bäuerin zu mir kommst, dann darfst du nie vergessen, daß die Scholle meiner Väter hei­liges Land ist für uns. an dem unser Recht genau dasselbe ist wie unsere Pflicht."'

Sie hatten beide ernste und doch frohe Augen, als ste durch len Ga, !en langsam ans das Hans zugigen. Ende.