Zweimal ZW VW RNl gez-gen

Berlin, 29. August. In der Montagvor- mittagsziehung wurden bei der Preußisch- Süddeutschen Staatslotterie zwei Gewinne von je 500 000 RM. gezogen. Die beiden Gewinne fielen aus die Losnummer 196 131. Das Los wird in der ersten Abteilung in Achtelteilung in einer Lotterieeinnahme in Hessen-Nassau, in der zweiten Abtei­lung gleichfalls in Achtelteilung in einer Berliner Lotterieeinnahme gespielt. Alle glücklichen Besitzer eines Achtelloses erhalten bar 50 000 RM. ausbezahlt. Der Hauptgewinn von zweimal 1 Million RM. wird am 10. September gezogen.

Btldsrüße vom Reichsvarteitag

Zwei Bildsender diesmal in Nürnberg

Berlin, 29. August. Auf dem diesjährigen Neichsparteitag in Nürnberg wird de? Bild­telegraphie einen besonders breiten Raum einnehmcn. In Nürnberg, das für gewöhn­lich noch nicht an das Bildtelegraphennetz angefchlofsen ist, werden zwei Sonder­bildtelegraphen st eilen eingerichtet, eine für die Bildberichterstattung für die Presse in der Satdtmitje. die zweite im fahr­baren Telegraphenamt voraussichtlich rm Lager Langwasser. Insgesamt werden dies­mal in Nürnberg 12 Bildsender zur Ver­fügung stehen, eine Zahl, wie sie bisher bei noch keiner Großveranstaltung erreicht wor­den ist. Das Bildtelegramm bis zu 120 Ouadratzentimeter ausgenützter Mache wird für 1.50 RM. nach allen Orten des Reiches angenommen, größere kosten 2 NM. Eine besondere Ueberraschung wird den Partei­tagsteilnehmern durch Herausgabe eines Bildtelegrammformblattes ge. boten, das im Kops eine zeichnerische Dar- stelliing enthält, die aus die Stadt der Reichs- Parteitage hinweist,

Millionen-Projekt lür Stettins Säten

L l Z e n b s r i c k t Oer IV 8 ? r e s s s ng. Stettin, 29. August. Ein gewaltiges Bauprojekt in Höhe von zwölf Millionen Reichsmark wurde zum Ausbau des Stettiner Hafens beschlossen. Die Ar- beiten sollen noch in diesem Jahre in An­griff genommen werden. Der Ausbau steht für den Massengutverkehr im Reiherwerder. Hafen die Errichtung einer neuen Umschkag- einrichtung für Kohlen-Transporte vor. Der Getreidespeicher, der heute ein Fassungsver- mögen von 43 000 Tonnen besitzt, wird auf 55 500 Tonnen vergrößert. Weiter ist die Elektrifizierung des gesamten Freibezirks vorgesehen und 20 neue Kräne sind bestellt war. den. Im Neiherwerderhafen entsteht 1939 ein großes Unterkunstshaus, das Gemeinschafts, räume. Kantine. Umkleideräume. Waschan­lagen usw. umfaßt, mit einem Kostenauf­wand von 350 000 RM. Ein Unterkunft?, raum im Freibezirk für 250 Mann sowie ein weiterer für die 120 Gefolgschaftsmitglie- der der Werkstätten im Reiherwerderhafen wurde bereits fertiggestellt.

ExMisn in einer BenzinwäsKerel

Ein Todesopfer und zwei Schwerverletzte

Erfurt, 29. August. Ein schweres Explosions­unglück ereignete sich am Montag um 15.20 Uhr in der Benzinwäscherei einer Färberei und chemischen Reinigungsanstalt. Der Inhaber der Firma war mit drei Gefolgschaftsmitglie­dern in der Benzinwäscherei beschäftigt. Plötz­lich explodierte aus nicht bekannter Ursache ein Benzinkessel. Durch die Stichflamme wurde die Inneneinrichtung sofort in Brand gesetzt. Der Inhaber konnte mit zwei Gefolgschaftsmitgliedern noch ins Freie kommen, doch hatten zwei Personen bereits so schwere Brandverletzungen erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Der 17jährige Lehrling versuchte sich in einem der mit Wasser gefüllten, in der Benzinwäscherei stehenden großen Kübel zu retten. Das Wasser verdunstete jedoch in der großen Hitze, so daß nur der völlig verbrannte Körper geborgen werden konnte. !

Durch die Gewalt der Explosion wurden sämtliche Fenster aus dem Gebäude hinaus­geschleudert. Als die Feuerwehr mit den Lösch­arbeiten begann, ereignete sich eine zweite Explosion, und durch die lange Stich­flamme kohlten Türen und Fenster des Nach­bargebäudes an. Gauleiter Reichsstatthalter Sauckel hat den von dem Unglück Betroffe­nen sein tief empfundenes Beileid über- mittelt.

Zwei Flugzeuge abgesiürzt

Paris, 29. August. Ein französisches Flugzeug, das an der großen Flugver­anstaltung in Dinard teilgenommen hatte, geriet auf dem Rückslug in Nebel. Ein Notlandungsversuch mißglückte. Das Flug­zeug stieß heftig auf einen Acker auf und zerbrach in zwei Teile. Von der aus fünf Militärfliegern bestehenden Besatzung kam einer ums Leben, ein zweiter wurde in hoffnungslosem Zustande in ein Kranken- Haus eingeliefert, ein dritter erlitt leichtere Verletzungen, während die beiden letzten mit dem Schrecken davonkamen.

Ein Verkehrsflugzeug der austra- lischen North Queensland Airways stürzte bei Jnnisfall in Queensland über einem Zuckerrohrseld ab. Der Pilot und drei Fluggäste fanden den Tod, fünf Flug- aäste wurden schwer verletzt.

!ie W 6 ßih m M.-

Einer der im KdS.-Wage« fuhr, berichtet

Keinen in Deutschland gibt es, der den KdF.- Wagen mit allen seinen gepriesenen Vorzügen und Fähigkeiten nicht kennt. Jeder hat von ihm gehört, gelesen, bewundert und liebt ihn aus VW Ferne, nach Bildern und Schilderungen. Ge­ring aber ist dir Zahl derer, die den KdF.-Wagen höchstpersönlich kennen, ihn gesehen haben, mit ihm sogar gefahren sind und seine Eigenheiten in der Praxis erprobten. Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz gibt nun einem Mitarbeiter da? Wort, der nach langer Fahrt mit dem Volks­wagen durch Stadt und Land und über die Auto­bahnen die vielfachen Fragen genau beantworten kann, die alle in der großen Kernfrage unserer Tage liegen: Wie fährt eS sich im KdF. - Wagen?

Mil 80Sachen" in die Kurve

Hauptsturmführer Liese, der den Wagen führt, schwenkt uns lachend in einem Tempo von 80 Stundenkilometer in die Kurve. Er will uns zei­gen, wie der Wagen auf der Straße liegt, und nach den ersten Bedenken hat das Auto unser Vertrauen restlos erobert. Ein Meisterwerk der Technik! Selbstverständlich und das wollen wie hier ausdrücklich betonen, wäre es sträflicher Leichtsinn, wenn KdF.-Wagenbesitzer später einmal mit demselben Tempo in die Kur­ven gehen wollten. Es handelt sich hier natürlich um Probefahrten, die die Güte und Fahr­sicherheit des Wagens besonders Herausstellen sollen.

Da staunt die ganze Autobahn

Auch eine LOprozentige Steigung nimmt der Wagen ohne Schwierigkeiten selbst aus dem Stand. Wir sind verblüfft und restlos begeistert. Dann geht es auf die Au to bahn Mit einer Reisegeschwindigkeit von 100 Stunden, kilometer stiegt uns das unendlich lange Band der Fahrbahn entgegen. Ab und zu überholen wir einen Wagen. In Sekundenschnelle sehen wir ver­blüffte Gesichter. Wir fühlen es förmlich, wie dann hinter uns, in dem anderen Wagen mit erregten Worten ein Meinungsaustausch statt­findet, bis man schließlich zu der Ansicht kommt: der kleine Flitzer kann nur der Volkswagen sein!

Und dann wird Gas gegeben. Man will hinter ihm bleiben, um in Ruhe ein fachmännisches Ur­teil abgeben zu können. Es dauert nicht lange, dann sind es 5, 6, 7 Fahrzeuge, die uns begleiten, solange sie das Tempo halten können. Dann Par­ken wir an irgendeiner Stelle. Sofort findet sich eine Menge anderer Wagen ein, und die Fahrer dieser Wagen haben Zeit, das kleine Wunder zu bestaunen.

An dieser Stelle soll gleich einmal einem viel­verbreiteten Irrtum begegnet werden. Manche glauben, der Volkswagen sei ein Kleinwage n. Er ist es aber nicht, weder in seinen Ausmaßen, in seiner Geräumigkeit noch in der Leistungs­

fähigkeit des Motors. Er wirkt nur In feiner Bauart so klein, weil in ihr alle Vorzüge, auch die des geringsten Luftwiderstands, vereinigt sind.

Die Wirklichkeit antwortet

Und damit schneiden wir das am meisten er- örterte Thema der Platzsrage an. Es steht überall im Mittelpunkt des Interesses, und jedes­mal konnten wir feststellen, daß die interessierten Blicke zunächst die Räumlichkeiten des Wagens abschützten, um dann mit einem befriedigten Blick da? sestzustellen, was man erwartet hatte. Es wurde nicht zu viel versprochen.

Ganz besonders gut fährt sich der Wagen sei­ner Wendigkeit, seiner hohen Anzugsgeschwindig- keit und seiner vorzüglichen Bremsfähigkeit wegen in der Stadt. Und hier ist es auch, wo ihn die Blicke der Fußgänger niemals loslassen, stets verfolgen und immer wieder in der Fahrt lebhaft interessiert beobachten. Hält er aber irgendwo einmal auf auch nur kurze Minuten, dann ist er sofort umlagert und ruft Helle Begeisterung her­vor. Und dann Packt auch jeder mit den Wün­schen aus, die er nun schon seit Wochen um den Volkswagen in freudiger Erwartung spinnt.

500 Kilometer sind keine Anstrengung

Die motorbegeisterte Jugend vor allen Dingen sieht nach der Steuerung.Mensch, und wie einfach!", heißt dann das ebenso fachmännische und sichere Urteil. Die Jungen haben es aber richtig getroffen. Der Wagen ist tatsächlich ein- fach und leicht zu steuern, und die bekannten Müdigkeitserscheinungen der Kraftfahrer nach langen Fahrten treten bei dem Volkswagen kaum aus.

Der deutsche Volksgenosse", so meint Hanpt- stnrmführer Liese,soll ja schließlich von dem Wagen etwas haben. Seine Ferienfahrten sollen nicht übermäßige Anstrengung, sondern Er­holung in jeder Beziehung sein. Um das zu er­reichen, waren uns keine Mühen und Anstrengun­gen zuviel. Außerdem mußte der Volkswagen auch die höchstmöglichste Sicherheit beson­ders im Stadtverkehr haben."

Besitz des ganzen Volkes

So werden wir wohl in etwas mehr ars Jahresfrist die ersten Volkswagen in den Straßen der Städte, auf Dörfern, aus der Auto­bahn von Gau zu Gau eilen sehen. Jeder Volks- genösse verbindet mit ihm seine eigenen Wünsche und Träume, und dabei ist zunächst nicht das Wesentliche die Frage, wann ich, wann du den Volkswagen bekommst. Jeder so erklärte Dr. Ley wird mit dem Volkswagen fahren kön­nen, jeder wird einmal durch ihn hinaus­kommen in die weitere Heimat, und es wird ge- nügend glückliche Wagenbesitzer geben, dis den Kameraden vom Arbeitsplatz oder Bekannte hier und dort mitnehmen. w.

Xu/tur'e/ier' LLunc/ö/icL

Die neuen Mitglieder der Württ. Staatstheater Im Rahmen einer Pressebesprechung, bei der der Leiter der Württ. Staatstheater, General­intendant Deharde, verschiedene Fragen der neuen Spielzeit in theaterpolitischer, künstlerischer und personeller Hinsicht machte, stellte der Gene­ralintendant u. a. auch die neuen Mitglieder der Spiezeit 1938/39 vor. Es sind dies im Schauspiel 12 und in der Oper 5 Damen und Herren, die zum Teil an Stelle der mit der letzten Spielzeit ausgeschiedenen Mitglieder verpflichtet wurden, zum Teil aber auch in Etatstellen einrückten, die bisher noch nicht besetzt waren.

Im Schauspiel werden wir daher folgende neue Kräfte begrüßen können: Paul Dättel, Heinz Grzyb, Herbert Herbe (von den Münchener Kam­merspielen), Fritz Langeloth, Heinrich Pinkatzky, Heinz Rassaerts, Annemarie de Bruyn, Hidde Ebert (jugendliche Heldin), Helene Frölicher, Hanna Große (jugendliche Sentimentale), Anne­liese Schulze (erste Salondame und erste Lieb­haberin) und Anny Seitz. In der Oper werden wir den Herren Hans Blessin (jugendlicher Spiel­tenor), Hans Komorek (Bariton), Wilhelm Otto (jugendlicher Heldentenor), Alfred Seidel (Baß) und Fräulein Birgit Gylling (Alt) begegnen. Die neuen Mitglieder der Württ. Staatstheater, denen ein guter künstlerischer Ruf vorausgeht, haben sämtliche den Vorzug, noch jung und daher in großem Maße entwicklungsfähig zu sein. General- intendant Deharde hofft von ihnen, daß sie im Verein mit dem altbewährten Ensemble mit dazu beitragen werden, den Ruf der Württ. Staats­theater als zu den besten Theatern Deutschlands gehörend weiter zu festigen und zu stärken.

Die neue Spielzeit beginnt am S. Septem­ber und wird eröffnet mit der OperFaust" und dem SchauspielTasso". In der Oper folgen dann noch im selben Monat die Neuinszenierungen der Meistersinger" und derZauberslöte", im Schau­spiel die Erstaufführung des LustspielsSchönes Abenteuer".

Kammersänger Richard Bitterauf von den Württ. Staatstheatern sang bei den Sommerfestspielen der Münchener Staatsoper in denMeistersinger'-Aufführungen den Beckmesser und errang bei Publikum und Presse einen glän­zenden Erfolg. Seine Auffassung der Nolle in Darstellung, Deklamation und Stimme wird als ideal und vorbildlich bezeichnet.

KdF. eröffnet eigene Theater in Wien

Mit Beginn der Spielzeit 1938/39 werden in Wien zwer Theater eröffnet, die künftig für die NS.-GemeinschastKraft durch Freude" spielen werden. Es handelt sich um ein Schauspielhaus und ein Operettentheater. Das Schauspiel wird im Deutschen Volkstheater gepflegt werden, während sür die Operette im Raimund-Theater eine Stätte gesunden worden ist. Die Leitung des Deutschen ^ Dolkstheaters wurde dem bisherigen Generalinten- l bauten von Düsseldorf, Jltz, übertragen. Das ! Raimund-Theater steht unter der Leitung des ! Intendanten Seidl, bisher Stadttheater Fürth. ! Beide Häuser werden zur Zeit umgebaut, so daß I aucb rein räumlich dem Wiener Publikum zwei

völlig umgewandelte schönere Theater zur Ver­fügung stehen werden. Die Spielzeit beginnt Mitte Oktober 1938.

Kopfhörer im Mannheimer Theater Das Mannheimer Nationaltheater plant sür eine Anzahl Plätze aller Ränge den Anschluß von Kopfhörern, damit schwerhörigoTheater- b «sucher in den unbeschränkten Genuß der Vor­stellung kommen.

Aus den Spuren des Steinzeitmenschen im Donautal

Durch den staatlichen Vertrauensmann für kul­turgeschichtliche Bodenaltertümer in Hohenzol- lern, Oberpostrat a. D. Peters, wurde auf Grund früherer Probegrabungen bei Jnzigkofen (Kreis Sigmaringen) nunmehr eine Hauptgra- bung am Butzenstein durchgesührt, die den Zweck hatte, die bereits bekannten Kulturen der Donaubesiedelung weiter zu erforschen. Die nun­mehr abgeschlossenen Grabungen haben ergeben, daß der Donauraum schon vor 8000 Jahren durch die Menschen der mittleren Steinzeit besiedelt war. Diese Jagd und Fischerei betreibende mittel- steinzeitliche Menschengruppe dürfte vom Mittel- meer zugezogen sein. Es konnten einwandfrei drei Kulturstufen nachgewiesen werden, die aus die Mittelsteinzeit, die Jungsteinzeit und die späte Eisenzeit (keltische Zeit) entfallen.

Ferner wurde ein fein ausgeprägter Topf aus dem Mitelalter (etwa 1100) festgestellt. Die ge­fundenen Kulturen stehen im wesentlichen mit den bekannten Kulturen der Falkensteinhöhle bei Thiergarten im Einklang und können als Weiter­entwicklung und Vervollständigung des gesamten Kulturbildes gewertet werden. Rund 1000 Feuer­steine, von denen etwa 300 Stück Werkzeuge oder Gegenstände sind, die Gebrauchsspuren aufweisen, zahlreiche Knochenpfriemen und Sandsteine, die zu Schleiszwecken dienten, waren das Ergebnis der Grabung. Die Kultur des Butzenstein gehört wie die Funde der Falkensteinhöhle der Azilstufe an, jener westeuropäischen Stufe der mittleren Steinzeit, deren Ostgrenze bisher der Rhein war. Mit der Feststellung des Azil an der oberen Donau im Falkenstein sind für die Entwicklungs­geschichte zunächst Südwestdeutschlands neue Ge- sichtspunkte gewonnen, die nun durch die gleich­artige Fundstelle am Butzenstein noch stärkere Be­deutung erlangt haben.

Im Sept.Tag des deutschen VolkstumS"

Der Volksbund für das Deutschtum im Aus- land führt auch in diesem Jahre einen Tag des deutschen VoÄstums durch. Für die Veranstal- tungen. in denen der unlösbaren Gesinnungs­und Schicksalsgemeinschaft der Deutschen in aller Welt Ausdruck verliehen werden soll, sind der 18. und 19. September in Aussicht genommen. Der Reichsinnenminister hat die Behörden ersucht, den mit den Vorarbeiten betrauten Gruppen des Volksbundes jede Unterstützung zuteil werden zu lassen, damit das erstrebte Ziel, die geistige und blutmäßige Einheit des Deutschtums jedem Volks- genossen und besonders der deutschen Jugend zum Bewußtsein zu bringen, in vollem Umfange er-

NÄs es nrc/r^ a//es

Sippe mit Rund 5000 Mitglieder der

eigener Zeitung Sippe Larstensen aus Ar- rild in Angeln, die Blutsverwandte in ganz Deutschland und dem Ausland hat, wurden bisher gezählt. Auf dem Hofe des Urahns Carsten Nissen sitzen die Carstensens seit 1575. Jetzt soll nun die Geschichte der wohl größten Sippe der Nordmark in einer umfangreichen Chronik veröffentlicht werden. Die Carstensens führen ein neunbilderiges Wappen mit Sense. Eich- bäum, Fisch und Löwen. Eigene Sippenzei­tung und regelmäßige Sippentage stellen eine enge Verbindung unter den verstreuten Mit­gliedern der großen Familie her.

Das ging nochmal Der hol ländische gut ab! DampferCalypso" lag

in einem griechischen Hafen und nahm neue Fracht an Bord. Dar- unter war auch eine Kiste mit Sand. Sie war 75 Zentimeter lang und entsprechend breit und erregte einstweilen keinerlei Auf- sehen. Erst 18 Stunden später, als man zum Deckscheuern Sand brauchte und die Kiste öffnete, gab sie ihr Geheimnis preis. Mehr tot als lebendig wurde ein halbnackter Mann ans Tagesicht geholt. Als der blinde Passa­gier wieder zu sich gekommen war, mußte er berichten, warum in aller Welt er sich solche Marterqualen aufgeladen hatte. Er war nämlich 1,80 Meter groß, und es war schon ein wahres Kunststück gewesen, ihn in der kleinen Kiste zu verstauen. Es war auch gar nicht beabsichtigt gewesen, daß er etwa die ganze Fahrt in dieser mehr als unbequemen Lage mitmachen sollte. Er hatte sich vielmehr vom Lademeister in die Kiste packen lassen in der Meinung, er könne nach Abfahrt des Dampfers herauskriechen und in einem Schlupfwinkel die Fahrt mitmachen. Aber kurz, nachdem die Kiste an Bord gekommen war. hatte sie ein Mann zugenagelt. Unter den wuchtigen Hammerschlägen und dem übrigen Lärm auf dem Frachtdampfer hatte er den Protest des blinden Passagiers über- hört. Ein Glück, daß der Schiffsfeger Sand gebraucht hatte . . .

Wenn ein Lehrer Wegen oer zahlrei- eine Ehefrau schlägt chen Kinderehen in Amerika wird so mancher Lehrer in die merkwürdige Lage versetzt, vor sich auf der Schulbank eine ver­heirateteFrau" zu sehen, die sich indessen genau so rüpelhaft beträgt wie ihre unver- heirateten Kameradinnen. Eunice Winstead, mit neun Jahren an den 22jährigen Farmer Charly Johns verheiratet, war seit ihrer Verehelichung besonders widerspenstig in der Schule. Einmal aber Eunice war gerade zehn Jahre alt geworden benahm sie sich derart ungezogen, daß der empörte Lehrer ihr eine wohlverdiente Tracht Prügel verab­folgte. Vielleicht hätte der Schülerin dadurch der Kopf zurechtgerückt werden können, aber ihr Mann war noch verrückter als sie. Er strengte sogleich einen Prozeß gegen den Leh. rer an. Der Richter hatte zu untersuchen, ob auch eine verheiratete Frau in der Schule verhauen werden darf, wenn sie erst zehn Jahre alt ist und sich schlecht benimmt. Da früher schon einzelne Kinder, die von ihren Eltern gestraft wurden, gerichtliche Schritte gegen ihre Erzieher unternahmen und mehr als einmal ihrRecht" bekamen, ist es immerhin wohltuend, zu hören, daß die junge widerspenstige Eunice diesmal nicht trumphierte. Der Lehrer gewann den Prozeß und hatte tatsächlich auch die Zustimmung der Oeffentlichkeit.

Mit gutem GewissenNiemals etwas gegen alt geworden sein Gewissen tun!"

das ist die wahrhaft goldene Lebensregel des wahrscheinlich älte­sten Menschen der Welt, des 136jährigen Generals Tschen Fe Lung, der sich in Tschungking in der Provinz Szetschuan seines Lebens freut. Dies ist wörtlich zu neh­men, denn der Greis ist nicht nur sehr rüstig, besitzt seine eigenen Zähne, ein gutes Auge und ein feines Gehör, sondern geht gerne aus und wird häufig eingeladen. Allerdings ent­hält er sich des Alkohols und des Tabaks. Er hat ein langes Soldatenleben hinter sich, immer stand er im Dienste der Mandschu- dhnastie. 1821 trat er in die chinesische Armee ein und blieb bis 1881 aktiv. In dieser Zeit war er oft im Felde, denn die Kaiserfamilie mußte sich immer wieder gegen die Taiping- Nebellen im Innern und gegen europäische Mächte nach außen hin schützen. Der General machte noch die Einführung der Feuerwaffen in die Armee mit. Ein kaiserliches Reskript bestätigt seine Tapferkeit, und da es aus dem Jahre 1852 stammt, ist es gleichzeitig ein handgreiflicher Beweis seines hohen Alters. Herr Tschen Fe Lung besitzt kaum noch Ver­wandte, alle sind ihm weggestorben. Die Enkel, von denen zahlreiche auch schon be­graben sind, waren in andere Provinzen ausgewandert, und mit den Nachkommen be­steht keine Verbindung mehr. Nur ein Sohn, sein jüngster, lebt bei dem alten Vater, aber mit seinen 73 Jahren ist derjunge Mann" gebrechlicher als der Greis. Wahrscheinlich, so behauptet denn auch der alte General, hat er sich nicht die goldenen Lebensregeln des Vaters zu eigen gemacht . . .

AmsMMr tötet zwölf Ne§jsnea

London, 29. August. Nach einer Meldung aus Bombay hat ein Amokläufer in einer Ortschaft der Provinz Punjab zwölfPer- sonen erschossen und acht schwer verletzt. Eine Eifersuchtsszene hatte den Unglücklichen in diesen Blutrausch versetzt.