Engländer auf der NeWautoMn

Berlin, 7. Juni. Am Montag trafen der englische Staatssekretär Leonard Browett und der Unterstaatssekretär Taptain Austin Hudson vom englischen Berkehrsministe- rium in München ein. Sie werden als Gäste des Generalinspektors kür das deutsche Stra­ßenwesen, Dr.-Jng. Fritz Todt, in einer mehrtägigen Besichkigungsreise, die sie nach Salzburg, Nürnberg, Hannover und Ham­burg bringen wird, das deutsche Straßen­wesen, insbesondere die deutschen Reichsauto­bahnen, eingehend besichtigen. Der Besuch ist die Folge der Studiensahrt der German Noads Delegation und vor allem der Reise des englischen Verkehrsministers Bürgin im vorigen Jahr nach Deutschland. Die Reise hängt mit den Plänen der englischen Negierung für eine Neugestaltung des eng­lischen Straßennetzes zusammen.

Wauko vom Sllzug zertrümmert

Drei Todesopfer

Kassel, 7. Juni. Wie die Reichsbahndirek- tion mitteilt, wurde auf der Strecke Treysa- Neustadt im Kreise Marburg auf einem beschrankten Neberweg beim Halte­punkt Biera ein Lastauto aus Arnsheim vom Etlzug 71 überfahren und zertrümmert. Drei Personen wurden getötet. Die Staatsan­waltschaft hat die Untersuchung eingeleitet.

Frauenmorber gefaA

Polizei verhörte 74V» Personen L l xend erl c lr t cker K8-?i-esss rx. Warschau, 7. Juni. Im März war von Mitgliedern eines Warschauer Ruder­klubs die Leiche einer Jstail aus der Weich­sel gezogen worden, die schon ein halbes Jahr im Wasser gelegen hatte, so daß die Feststellung ihrer Person nicht möglich war. Trotzdem forschte die Polizer täglich weiter und verhörte zur Aufklärung des Falles 7400 Personen, was schließlich zur Entdeckung des Mörders führte. Die Aus­sagen lenkten die Untersuchungsbehörden aus einen Mann, der sich abends auf dem Haupt, dahnhof herumtrieb und obdachlosen Mäd­chen kostenloses Nachtquartier anbot. Er brache die Mädchen dann aus sein Boot aus der Weichsel und vergewaltigte sie dort. Die Ermordete jedoch hatte Widerstand geleistet, war erwürgt und in die Weichsel geworfen worden. Die Leiche hatte diese Bestie in Menschengestalt mit einem Stein beschwert, damit sie unter Wasser bliebe

AMiMoWrit Aist in Englan-

London, 7, Juni. England hatte am 16. Mai dem letzten Stichtage, 1778 805 Ar- beitslose, d. h. 382000 mehr als am gleichen Tag des Vorjahre 8. Im letzten Monat stieg die Ziffer um 81000. Darunter befinden sich 10 000 schulentlassene Jugend­liche. Ter Rest verteilt sich hauptsächlich aus Arbeitskräfte der Kohlen- und der Baum- woll-Jndustrie.

20 SochzeltßgüA vom Blitz erschlagen

Schreckliches Unglück aus den Philippinen

Manila, 7. Juni. In Malamee in der Provinz La Union schlug der Blitz in ein Haus, in dem gerade eine Hochzeit gefeiert wurde, Aebcr 20 Hochzeitsgäste wurden ge­tötet und zahlreiche andere verletzt.

In drei Jahren elf Menschen vergiftet

SSV Ie»sea bet einem Riesengiftmordprszeh in Lüttich

Brüssel, 7. Juni. Einer der größten Siftmordprozesse aller Zeiten begann im Gerichtssaal des historische« Bischof-Palastes von Lüttich. Die 59jährige Marl« Petit» jean, verwitwete Becker, ist angeklagt, in den Jahren 1933 bis 1936 nicht weniger als elf Personen durch Gift ermordet zu haben. Ferner werden ihr fünf Mordversuch«, zahl­reiche Fälschungen, darnnter ein« Testaments­fälschung und Diebstähle zur Last gelegt

Eine gewaltige Menschenmenge hatte sich zu Beginn des Prozesses in der Umgebung des Gerichtssaales angesammelt. Annähernd 300 Zeugen sind aufgeboten worden, um im Ver­lauf der Verhandlung, die sich voraussichtlich auf mehrere Wochen erstrecken wird, auszu­sagen. Das Untersuchungsverfahren, das nn» mittelbar nach der Verhaftung der Witwe - Becker im Herost 1936 eingeleitet worden war, hat über anderthalb Jahre gedauert, da sich bei den Nachforschungen über die einzelnen Todesfälle außerordentliche Schwierigkeiten und Verwicklungen ergaben.

Zu Beginn des Prozesses wurde der umfang­

reiche Anklageakt verlesen, aus dem sich bemer­kenswerte Einzelheiten über die Vergangenheit der Witwe Becker ergeben. Die Angeklagte, die in bescheidenen Verhältnissen lebte, hatte sich demnach in allen Fällen vermögenden älteren Frauen in Lüttich genähert und deren Ver­trauen gewonnen. Sie wird angeklagt, diese Frauen aus Habsucht und Geldgier durch Gift umgebracht zu haben. Zahlreiche Wertstücke, darunter Diamanten, die im Gerichtssaal aus­gestellt sind, sowie hohe Geldbeträge aus dem Besitz der Opfer wurden nach deren Tod bei der Witwe Becker gefunden. Ferner wurde fest- gestellt, daß sie in zwei Jahren LOO Gramm Finger hutgift (Digitalin) verbraucht hatte, wovon bereits eine geringe Menge töd­lich wirken kann. Die Angeklagte hat bisher die ihr zur Last gelegten Mordtaten hartnäckig geleugnet. Die Beweisführung wird dadurch erschwert, daß die ärztliche Untersuchung der Opfer in keinem Fall einwandfrei die Verwen- düng von Fingerhutgift ergeben hat. Es konnte lediglich festgestellt werden, daß alle Opfer unter äbnüchen seltsamen Vergiftungserschei­nungen des Magens gestorben sind.

zeug mlt üver 600 Kilometer Stundenge­schwindigkeit mit sicherer Hand zu führen.

Sie Weit in wentgen Wen

Ter Führer ehrt eine Hundertjährige

Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Louise Standhardt in NeuhaldenS- leben aus Anlaß der Vollendung ihres ISO. Lebensjahres ein persönliches Glückwunschschrei­ben und eine Ehrengabe zugehen lassen.

Ein wackerer Lebensretter

In Altenstadt (Baherifch-Schwaben) ret­tete Moritz Mäusle einm vierjährigen Knaben, der in den Fabrikbach gestürzt war, das Leben; Mäusle hat erst vor einigen Jahren einem fünf­jährigen Kind in einem ähnlichen Fall daS Leben gerettet.

Tödlicher Absturz in den Tiroler Bergen

Der 20jährige Maschinenschlosser Eduard Bil­ler aus Kempten stürzte am Pfingstsonntag bei einer Klettertour auf den Kölle-Schrofen von der Südwand ab und blieb tot am Platze.

Elbkahn seit zehn Jahren Jugendherberge

Die bei Wehlem am Elbsandsteingebirge im Elbstrom verankerte schwimmende Jugendherberge feierte jetzt ihr zehnjähriges Jubiläum. Es han­delt sich um einen ausgedienten Elbkahn, der einst von Pilsen aus ins Reich mit den verschiedensten Frachten fuhr und vor zehn Jahren zu einer schwimmenden Jugendherberge mit 82 Betten um­gebaut wurde.

Ein viertes Todesopfer in Altona

Das schwere Brandunglück in Altona, bei dem drei Feuerwehrleute den Tod fanden, hat ein weiteres Todesopfer gefordert; der bei den Lösch­arbeiten schwer verletzte Feuerwehrmann Poniv erlag seinen schweren Brandverletzungen.

Ostmark-Straße wird bis Linz verlängert

Die Ostmark-Straße, die im Anschluß an die Reichsautobahn Leipzig Nürnberg von Berneck bzw. Hos durch die Bayerische Ostmark nach Pas sau führt, soll bis Linz fortgesetzt werden. Ueber diese Straße führt der kürzeste Weg von

Norddeutschland nach der Ostmark. _

Sabotage in brasilianischen Erdölbohrungen

Wegen Sabotage an Erdölbohrarbeiten wurde ein Mann verhaftet, der mit Komplizen nord­amerikanischer Nationalität zusammenarbeitete.

Betrügerische Sowjetsunktionäre

57 Funktionäre der Moskauer staatlichen Mine- ralwasservertriebs-Gesellschast wurden zu Gefällg- niSstrafen verurteilt. Sie hatten nur gegen Be­stechungsgelder Pcrsonalanstellungen vorgenvttz- men. Das Personal seinerseits suchte sich dann durch Betrügereien an den Kunden schadlos zu halten.

Rohöl verschmierte die Landstraße

Auf zehn Kilometer neun Unfälle

bl i g e n b e r i c k t 6er dlL-Lrezss

rvk. Halle, 7. Juni. Auf der Berliner Land­straße bei Halle-Diemitz hatte ein Dresdener Lastautoauf der Fahrt zur Reichsautobahn infolge schlechter Verstauung Rohöl ver­loren und dadurch die Straßendecke aus­gerechnet in einer scharfen Kurve derartig schlüpfrig gemacht, daß hier innerhalb einer Stunde zahlreiche Autos und Krafträder verunglückten. Vier Personenkraft­wagen unddreiMotorräder mußten abgeschleppt werden. Drei Personen wur­den schwer verletzt. Zur gleichen Zeit überschlug sich auf der gleichen Straße bei Hohenthurm ein Wagen aus vollkommen gera­de und übersichtlicher Strecke zweieinhalbmal. Die drei Insassen, der 60jährige Diplom­ingenieur Adolf Klein aus Berlin und zwei Frauen, erlitten bei dem Sturz sehr schwere Verletzungen. Dieser zweite Unfall passierte zur gleichen Stunde und noch nicht zehn Kilometer von dem anderen entfernt.

Paris über deutsche Flugrekorde

»Frankreich ist um L80 Stundenkilometer zurück"

Paris, 7. Juni. Große Beachtung finden die beiden neuen Weltrekorde deutscher Flug­zeuge in einem Teil der Pariser Morgen­blätter. Es fehlt nicht an Anerkennungen für diese hervorragenden Leistungen. Man stellt immer wieder Vergleiche mit der französi­schen Fliegerei auf, wobei eine gewisse Un­terlegenheit Frankreichs hinsicht­lich des Luftmaterrals gegenüber Deutschland festgestellt wird.

Figaro"' überschreibt seine Meldung ganz groß:Ein von General Udet gesteuer­tes deutsches Jagdflugzeug erreichte über eine Hundert-Kilometer-Strecke eine Stun­dengeschwindigkeit von 634 Kilometer. Wie­der einmal eine neue unerwartete sensa­tionelle Nachricht aus Berlin." Nach einem Hinweis auf den Höhenrekord des Großen Dessauer" betont das Blatt, gegen- über solchen Ergebnissen nähmen sich die französischen Rekorde sehr klein aus. Frank- sei nunmehr hinsichtlich der Geschwin- ».gkeit mit seinen Jagdflugzeugen 150 Kilo- Meter im Rückstände, denn eS sei für nie­mand ein Geheimnis, daß die französischen Jagdflugzeuge mix eine Geschwindigkeit von 480 bis höchstens 500 Stundenkilometer er­reichten.

Paris Midi" kommt zu der Feststel­lung, daß diese Rekorde auf die Sachver­ständigen der Luftfahrt berechtigterweise am meisten Eindruck machten. Außerordentlich ärgerlich sei es, daß im augenblicklichen Zeit­punkt die von der Achse Berlin-Rom auf den, Gebiete der Luftfahrt erzielten Fortschritte so bedeutend seien.

Die neue Weltbestleistung des General­majors Udet wird auch in der Pariser Nach­mittagspresse ausführlich besprochen. An erster Stelle verdient in diesem Zusammen- Hang ein kurzer Artikel Erwähnung, den einer der besten französischen Kriegsslieger. Oberst Fonck, seinem ehemaligen Feind und häufigen Freund, wie er sich selbst aus- drückt, widmet. Oberst Fonck weist daran!

hin, daß seine erste Begegnung mit Ilde! während des Krieges über den Schützengrä- ben in der Champagne, an der Jsere und an der Somme stattgefunden habe. Damals habe man sich so ziemlich überall begegnet. Die Vorstellung habe durch den gegenseitiger Austausch von Maschinengewehrkugeln statt­gefunden. Er, Fonck, habe Udet nach dein Kriege wiedergesehen. Seinen ersten Flux über Berlin habe er mit ihm in einem klei­nen Doppeldecker durchgeführt. Der Aus­tausch der aeaenseitiqen Kriegserinnerungen sei selbstverständlich sehr eindrucksvoll ge­wesen. Udet sei unbestreitbar einer der tüchtig st en Flieger, damals wahrend des Krieges und auch jetzt. Die große Stärke der deutschen Fliegerei liege heute darin, daß sie von wahren Fliegern geleitet werde, die Erfahrungen unter Einsatz des eigenen Le­bens gesammelt hätten und diese Erfah­rungen in den Dienst ihres Vaterlandes stellten. Die deutsche Luftfahrt stehe unter direkter Leitung des Generalfeldmarschalls Göring, der ebenfalls ein großer Kriegsslieger sei. Als einer seiner eng­sten Mitarbeiter könn? Udet angesehen wer­den. Indem er, Fonck, persönlich General­major Udet, seinen ehemaligen und loyalen Gegner, zu der neuen beachtenswerten Lei­stung beglückwünsche, hoffe und wünsche er, daß diese auch für Frankreich nützlich sei und Frankreich die Augen für die Wirklichkeit öffne.

Der Flugsachverstündlge desJutransi- geant" unterstreicht ebenfalls die hervor­ragende Leistung Udets, die man als einen der sensationellsten Erfolge der Fliegerei bezeichnen müsse. Die Leistung des Generalmajors Udet sei deshalb außerordent­lich beachtenswert, weil sie beweise, daß oie Hindernisse, die sich den Ingenieuren aus dem Gebiet des Apparate- und des Motoren­baues entgegenstellten, nacheinander über­wunden würden und daß der Mensch fähig sei, selbst in einer Haarnadelkurve ein Flug-

von /Ovoei strebt naPen

llrbeb«rk»cht«schud durch Berlagsaoslalt Manz, München

15. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Wenn er Schritte hört, läuft er rasch aus der Küche in das Zimmer Babetts, wo das Ledersosa steht, und schiebt j den Riegel vor.

Der Lehrer vom Dorf kommt und gibt ihm Unterricht Im Latein; sonst geht er in die Dorfschule.

Am Heimweg balgt er sich mit den Buben und ist einer ihresgleichen.

An einem Nachmittag winkt eine alte Bäuerin aus einem kleinen Fenster:Horst, willst net a bissl reinkom­men, Krapfen gibts!"

Horst nickt nur und ist in der Stube. Er war noch nie in einer Bauernstube. Seine Augen wandern umher.

Die Bäuerin ist lieb und mütterlich und redet viel.

Das ist nur, weil der selige Herr Vater auch so gern Krapfen gessen hat. Immer ist er kommen und hat gfragt, Schmidelbäuerin, hat er gsagt, wann gibts wieder Krap­fen? Ja, ja, der Herr Graf Dieter!"

Da langt Horst zögernd nach dem großen Krapfen auf dem blumigen Teller; dann sagt er:

Erzähl mir von meinem Papa."

Sie setzt sich neben ihn.

Das war a guter Herr, der Graf Dieter, und so tüchtig und so freundlich zu alle Leut, mein Gott, und hat sein Leben lassen müssen im Krieg. Das Hab ich oft net ver­standen, warum das unser Herrgott so gmacht hat."

Sie redet wie zu einem Erwachsenen. Horst nimmt sich derweil einen zweiten Krapfen, weil sie ihm den Teller

hingeschoben hat, und schaut gedankenvoll auf die rote Rose nieder, die als das Mittelstück der Bemalung aus dem Teller prangt.

Und das sagt die Babett vom Schloß auch immer: Grad die Vesten hat's erwischt. Aber ich mach dir nur dein Her­zerl schwer ... Deine Frau Mutter selig Hab ich auch kennt. War auch a gute Frau und ist so jung gestorben; du warst noch kaum auf der Welt. Das hätt alles anders kommen sollen. Aber das Schloß gehört doch dir, Horst. Das kön­nen fi« dir doch net nehmen."

Jetzt horcht der Bub aus:Was. das Schloß gehört mir?"

Ja, hat Vir das noch keiner gsagt?"

Ich Hab bis jetzt gemeint, es gehört doch Onkel Ferdi­nand, weil der Papa tot ist."

Nein, jo ist das net, Horst. Solang a Bub da ist, hat der das erste Recht. Frag nur dei Großmama, die alte Frau Gräfin "

Die Bäuerin macht Miene ihm noch einen Krapfen vor­zulegen, aber Horst jagt rasch:

Jetzt kann ich nicht mehr und ich danke auch recht schön. Aber ich muß jetzt wirklich heimgehen."

Sie hält seine Hand fest:Jetzt sei mir nur net bös, Horst; aber ich Hab halt gmeint, es müßt doch wer sein, der dir das sagt. Das bin ich deiner lieben Frau Mutter schuldi gwesen und dem Herrn Grafen Dieter."

Horst drückt die harte Hand fest in der seinen. Er kann nichts sagen, er stürzt hinaus.

Eine Welt ist zusammengefallen, er kennt sich nicht mehr aus. Tante Mary hat vor kurzem erst zu ihm gesagt:

Am besten ist es, Horst, du wirst einmal Flieger. Was willst du sonst machen? Du hast ja nichts. Flieger ist ein anständiger Beruf."

Er hat sie angesehen und ihr Lächeln hat ihn noch ver­folgt am Abend in seinem Bett. Warum hat sie dabei so gelächelt? Es war kein gutes Lächeln gewesen.

Wenn er mit Großmama darüber reden würde, was die Bäuerin ihm gesagt hat...

Es ist spät, als er heim kommt; sein Mantel ist voll Schnee, obwohl es nicht geschneit hat.

Du bist am End hingfallen? Oder haben die Laus­buben a Schneemandl aus dir gmacht?" fragt die Babett besorgt und bringt ihm seinen Kaffes mit Buttersemmel.

Ich kann nichts essen, Babett, ich Hab schon gegessen."

Ja wo denn, wieso denn?"

Bei der Schmidelbäuerin ein paar Krapfen."

Da sagt die Babett nichts mehr. Sie geht still befrie­digt hinaus.

Horst ist stiller als sonst. Er lernt sehr viel und fleißig. Einmal sagt er zu Großmama:

Ich will viel lernen, damit ich alles kann; denn ich I weiß nicht, ob ich einmal Flieger werde, wie Tante will."

In einer Zeitungsanzeige suchte Gras Ferdinand einen Verwalter. Nun liegen die Angebote vor. Ferdinand sich­tet sie und stutzt plötzlich. Er beginnt den Brief, den er in der Hand hält, noch einmal zu lesen.

Es sind nur zwei Zeilen, die mit einer etwas gewalt» samen Schrift aus elegantem Papier stehen.

Er stößt seinen Stuhl zurück, nimmt den Brief und läßt Mary rufen.

Hör mal, Mary, das ist die sonderbarste Antwort, die je auf ein solches Offert eingelaufen ist. Ich hätte gute Lust darauf hin Ja zu sagen. Der Mann schreibt:

Ich habe Praxis und würde arbeiten, als gehörte

Hochturnau mir. Ihre Einnahmen werden sich erhöhen.

Ich beanspruche 50 Mark Taschengeld und bitte in Ihrer

Familie verkehren zu dürfen. Ergebenst Max Richter."

Fortsetzung folgt.