Unerhörte Schmähungen -er Vlutovfer von Eger

So Hetze» tschechische BlSItee gegen die Sudetendeutsche»

Tschechen als Brüder in ihrem Lanv haben, machten aber schon in den ersten Leoens- monaten des neuen Staates soenttäuschte Erfahrungen mit dem Prager Zentralis­mus, daß 1919 Pater Hlinka, der Führer der slowakischen Volkspartei, in Paris bei den Alliierten die slowakische Autonomie freilich vergeblich durchzusetzen suchte. Seither ringen slowakisches Volksbewußtsein und Prager Zen­tralismus miteinander.

Dazu kommt hente noch, daß die Slowakei lei u es wegsgewillt ist, dieSowjer- freundschaft der Tswechen mitzu­machen. Die Slowaken sehen ihre Aufgabe nicht darin, Brücke zwischen West und Ost was praktisch bedeutet, Aufmarschgebiet für einen russischen Durchbruch nach dem Westen zu sein, sondern vielmehr darin, zwischen Nord und Sud, zwischen Ungarn und Polen zu vermitteln. In dem Maße, in dem die Hoffnung auf Autonomie im tschechischen Staatsverband sinkt, mehren sich übrigens die slowakischen Stimmen, die die Zukunft der Slowakei als autonomes Gebiet in einem grö­ßeren Polen oder Ungarn sehen.

VolsKewWn auf dem -MM

Neue Verteidigungslinie südlich Castellon

Teruel, 31. Mai. Ter unaufhaltsame Vormarsch der nationalen Truppen gegen den von den Bolschewisten besetzten Teil der Levanteküste zwingt die Sowjets immer wie­der zur Zurücknahme der Linien und zu überstürzten Umgruppierungen. Wie bekannt wird, beabsichtigen die Roten, längs des Flusses Jjares im Süden von der Stadt Castellon eine Verteidigungslinie zu schassen, woraus hervorgeht, daß sie ihre jetzigen Stellungen für unhaltbar ansehen. Im übrigen ist nunmehr die gesamte Pro­vinz Castellon von den Sowjets zum Kriegs- geknet erklärt worden. Mehrere Kommu­nistenhäuptlinge versuchten, aus der Provinz Castellon auf dem Seewege zu flüchten, wurden jedoch von anarchistischen Agenten entdeckt und festgesetzt.

Ueber der Teruel-Front fand am Dienstag ein erbitstrter Kamps zwischen 13 nationalen und 31 bolschewistischen Flugzeugen statt. Die national«: Flieger schossen trotz ihrer zah- lenmäßigen Unterlegenheit neun geg­nerische Flugzeuge ab die sämtlich in Sowjetrußland hergestellt worden waren.

In Valencia, wo am Montag die Räumung der Hafenviertel angeordnet wurde, und in anderen Städten der Levante­küste werden von den Bolschewisten beson- dere Schanzbataillone für die In­standsetzung und Verteidigung der Provmz Valencia ausgestellt. In diese Bataillone find bereits Hunderte von Frauen und Kindern unter schwersten Drohun­gen gepreßt worden.

MassMnrlchtliiWN ln -er GowletMe

217 Todesurteile in Kiew vollstreckt Olgeuberledt äer tl8-?res,e rp. Warschau, 1. Juni. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach zuverlässigen Meldungen in den letzten Tagen 217 Be- amte zum Tode verurteilt worden. Weil sie angeblich sich aktiv ingegenrevo- lutionären Organisationen" betätigt haben. Die Urteile wurden wenige Stunden nach der Verkündung voll st reckt. Man rechnet damit, daß in der nächsten Zeit noch zahl- reichen Beamten der Prozeß gemacht wird, die antistalinschen Gruppen angehören sollen.

Prag, 31. Mai. In welch unverantwort­licher und gewissenloser Weise der Haß gegen die Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei geschürt wird, zeigt die Stimmungsmache in einer gewissen tschechischen Presse. Während die Beisetzung der Blutopfer des Egerlandes bis weit ms Ausland mit tiefer menschlicher An­teilnahme verfolgt wurde, blieb es den Le:t- artiklern zweier tschechischer Blätter Vorbehal­ten, angesichts der besinn Toten ihre geradezu beispiellose geistige und seelische Verkommenheit zu dokumentieren.

Da meint der Leitartikler derLidove Noviny" daß, wenn die 2 Motorradfah­rer die Aufforderung des Wachmannes, anzu­halten, beobachtet hätten, sie um ihr .politisches Begräbnis" gekommen waren. Er sagt dies in einem Augenblick, in dem einwandfrei fest steht, daß die beiden Sudetendeutschen auf die gemeinste und hinterhältigste Weise ab­geschossen wurden! Der menschliche Zustand dieses Leitartiklers geht auch aus seiner Schluß­bemerkung hervor:Die reifende Ernte ist um wei Wirtschaftler ärmer, das ist die ganze Bi- anz dieser Feier." (!) Ueber die Kränze des Führers sagt er:Die Kränze werden, wie alle Kränze, welken, und die Bänder mit den Haken.

London, 31. Mat. Im Unterhaus machte der Verteidigungsminister Sir Thomas Jnskip bei der Beantwortung von An­fragen der Opposition aufsehenerregende An­deutungen über die Einführung der allge­meinen Wehrpflicht im Kriegsfall. Bei sei­nen Ausführungen über die Vorbereitungen der britischen Negierung^ eine »nationale Bill" teilte der Minister mit. daß alles, was die Negierung gegenwärtig tue, sich natür- lich auf die Bedürfnisse der Friedenszeit be­ziehe. Jede Negierung jedoch, die sich mit der Verwendung des Menschenmaterials heute beschäftige, würde verbrecherisch han­deln, wenn sie nicht die Lehren des groß.« Krieges in Rechnung stellen werden.Es ist sicher", so erklärte Minister Jnskip.daß im Falle eines Krieges es eine Behörde geben wird, die jeder Person nach Alter und Be- fähigung einen angemessenen Posten zu­weisen wird. Niemand wird sich unter sol­chen Umständen dieser Verpflichtung ent­ziehen können, indem er sich einen anderen Posten in der Friedenszeit aussuchte." In Friedenszeiten halte er es jedoch nicht für notwendig, daß es Vollmachten gebe, die zur Ergreifung von Zwangsmaßnahmen er­mächtigen. Wenn aber von einem Mann in Passendem Alter durch einen entsprechenden Parlamentsakt verlangt werde, daß er mili­tärisch diene, dann werde das natürlich für wichtiger gehalten werden, als wenn der betreffende zur Zeit in der Polizeimacht ..ene. In Friedenszeiten sei es jedoch nicht möglich, jedem seinen richtigen Platz zuzu­weisen.

Jnfkips Erklärung wirkte sensationell. Der Labour-Abgeordnete Chuter Ede stellte fest, also das heiße, daß ein Gesetz über die

kreuzen wird man irgendwo in einer Samm­lung oder in einem Parteisekretariat aufbewah­ren." Damit ist für diesen tschechischen Journa­listen die Angelegenheit erledigt.

Der Leitartikler des linkssozialistischen BlattesNarodnyOsvebozeni" spot- tet über dieprächtige Apotheose eines ver­meintlichen Märtyrertums", um dann eine unglaublichsrecheLüge vom Stapel zu lassen: Die zwei Ermordeten seien nach acht Vierteln Wein in der Morgendämme­rung aus dem Motorrad aus einem Wein­keller zurückgekehrt, in welchem Zustande sich auch der beste Motorradfahrer ein bißchen auf seinen Schutzengel verlassen müsse. Der Leitartikler des ..Narodny Osvebozeni" weiß zwar ganz genau, daß der amtliche Ge­richtsbefund eindeutig die völlige Nüch­ternheit der Ermordeten ergeben hat! Das hindert aber weder ihn noch seinen Kollegen, die beiden toten Deutschen mit einem Kübel von Schmutz zu übergießen.

Wenn eS diesen beidenLeitartiklern" schon an der menschlichen Qualifikation mangelt, so mögen sie die politische Lage durch ihr Rowdytum wenigstens nicht noch mehr vergiften, wie das durch den tschechischen Chauvinismus bereits geschehen ist.

allgemeine Wehrpflicht fertig vorliege und im Kriegsfall dem Parla­ment vorgelegt werden könne. Was der Minister gesagt habe, könne nichts anderes heißen, als daß an dem Tage, an dem der Notfall eintrete. die Gesetzgebungsmaschine bereitstehen würde, das Gesetz einzuführen.

Diese ziemlich unmißverständliche Andeu­tung des Verteidigungsministers Jnskip hat größte Unruhe ausgelöst. Die Opposition überschüttete den Ministerpräsidenten Chamberlain mit einer Flut von Fra- gen und bemühte sich allerdings vergeb­lich um eine genaue Erläuterung der Mitteilungen Jnskivs.

Zayaim -ringen Weiser vor

Schanghai, 3l. Mai. Die aus Richtung Kmeitö an der Lunghai-Bahn vor­gehenden japanischen Truppen schlugen die ihnen entgegengeworfenen chinesischen TruP- pen zurück und stießen in westlicher Rich­tung weiter an der Bahn vor. Tie südlich der Lunghai-Bahn sich entwickelnde Offen­sive geht planmäßig langsam weiter. In breiter Front gehen die japanischen Abteilungen gegen den Südabschnitt der Hankau Peking Bahn vor. Am Diens­tagabend stand eine Kolonne bereits dreißig Kilometer westlich des am Montag eroberten Pohsein 160 Kilometer von der erstrebten Linie entkernt.

Auch Reichsminister Dr. Frank in Wien

Neichsminister Dr. Frank traf gestern in W ie n ein, wo er heute in der Universitsst eine Äastvor- lesungsreihe der Akademie für deutsches Recht feierlich eröffnen wird.

Dreiste Fälschung

einer Führeruntcrredung

kk. Berlin, 31. Mai. Die englisch« Zeitung Sunday Graphic" veröffentlicht ein an­gebliches Interview mit dem Führer, das dieser einem gewissen Edward Price-Bell vor etwa zehn Tagen gegeben haben soll. Der Führer soll dabei u. a. erklärt haben, er lade zu einer Dauerrege­lung mit Frankreich ein, schlage einLuft-Lo- carno" an der Westgrenze vor und habe einen umfangreichen Friedensplan für Europa vorberei­tet. Wie hierzu amtlich mitgeteilt wird, handelt es sich bei der ganzen Meldung uin eine plumpe Fälschung und Lüge von seltener Dreistigkeit.

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Was die englischen Pressemethoden angeht, so sind wir schon allerlei gewohnt. Von scheinbarer Loyalität und Objektivität bis zu nackten Gang­sterstreichen stuft eine gewisse Presse ihr unver­antwortliches Spiel gegen Deutschland und andere Ordnungssaktoren ab, ein verderbliches Spiel, das immer dann stärkstens einsetzt, wenn bedeutsame politische Entwicklungen eintrcten. Der freche Be­trug, den jetzt ein englisches Blatt seinen Lesern mit einem Interview vorsetzt, das nie stattgefun­den hat (der Führer hat denJournalisten" Price-Bell nie gesehen!) ist mit nichts, auch nicht mit der Konkurrenz zu rechtfertigen. Man wird' dieser Art von Nevolverjournalisten nur dann ge- recht, wenn man dahinter ein System erkennt: Man legt irgend jemanden, in diesem Falle dem Führer, angebliche politische Pläne in den Mund, um sie erstens umgehend sofort zu verzerren und zweitens dann, wenn von der betroffenen Stelle das Dementi kommt, aus Vieser Tatsache in un­verschämter Weise neues Kapital sür Verleum­dungen und Hetzereien zu schlagen. Zum vorliegen, den Fall braucht im übrigen nicht erst festgestellt zu werden, daß der Führer wohl kaum auf dem Umwege über ein so unbedeutendes Blatt an seine bekannten Friedensvorschläge erinnern würde, die der unsaubere Schreiberling als neu in die Welt posaunen will.

Mtsbukser Vertrag an sicherem Sri

Pater Hlinka behütet das Original

Prag, 31. Mai. Die Abordnung der amerikani­schen Slowaken tras am Montagabend aus Preß- burg in Prag ein. Die tschechischen Stellen bat­ten sich die äußerste Mühe gegeben, diesen Besuch der Ueberbringer des Pittsburger Vertrages als eine tschechische Angelegenheit erscheinen zu las­sen. So wurde die Abordnung denn mit großem Pomp empfangen. Vertreter des Staates, der Stadt Prag, der Behörden und verschiedener Or­ganisationen waren am Bahnhof erschienen. Aber schon die Erwiderung des Leiters der slowakischen Abordnung auf die Begrüßungsansprache gab dem tschechischen Enthusto rnus einen erheblichen Dämpfer. Er erinnerte daran, daß der 30. Mai für die Slowaken in Amerika deshalb ein Feier­tag sei. weil an jenem Tage vor 20 Jahren der Pittsburger Vertrag unterzeichnet wurde. Die amerikanischen Slowaken Hütten den Tschechen wohl geholfen, einen selbständigen Staat zu schaffen, das aufrichtige Verhältnis zwischen Tschechen und Slowaken sei später aber gestört worden. Der Zweck des Besuches der Abordnung bestehe darin, dieses Verhältnis wiederherzustel­len. Die Ehrenwache, die den Pittsburger Ver­trag von Gdingen nach Rosenberg brachte, habe nun ihre Pflicht erfüllt und der Vertrag sei jetzt in der Heimat. Um allen Eventualitäten vorzu- beugen, ist das Original des Pittsburger Ver­trages, wie gelegentlich des Empfanges in Rosen­berg mitgeteilt wurde, an einem sicheren Ort hinterlegt worden, der nur Pater Hltnka und noch drei Personen seiner Umgebung bekannt ist.

Beförderungen am Skagcrraktag

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat zum gestrigen Skagerrak-Tag in der Kriegsmarine eine Reihe von Besörderun- gcn ausgesprochen. In Kiel-Wik fand am Skagerrak-Gedenktag die feierliche Fahnenüber­gabe an die dritte Schiss-Stammabteilung durch Admiral Albrecht statt.

Allgemeine Wehrpilicht im Kriegsfall

i« England Aufsehen erregende Erklärung de« englischen Berleidigungsminifters

llrhtberrechtsschug ourch Temagranpau «canz.-München

1V. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Wenn das Los nicht ihn getroffen hätte, sondern einen andern, so wären jetzt wohl ein paar glückliche Menschen mehr aus der Welt. Vielleicht auch nicht; denn der andere wäre wahrscheinlich nicht, wie er, den Karabinern der Kosaken entkommen, weil es ihm nicht eingefallen wäre sich in Wasserdurchlässe hindurchzuzwängen. Der andere hätte vielleicht nicht, wie er, aus der brennenden Scheuer rechtzeitig entfliehen können, in die er eingesperrt war. Er wäre an Ermattung gestorben, er hätte die Ruhr bekom­men, weil er nur von unreifem Obst hätte leben muffen; er hätte sich vielleicht verraten, weil er nicht vorsichtig ge­nug gewesen wäre. Das alles hat nur er gekonnt, weil er auserseben war. hier in dieser Schneehütte auf dem Kreuz­berg glücklos, verzweifelt zu landen.

Dann kommen wieder Stunden, in denen der Fremde weiß, daß er noch eine Mutter hat.

Er kann ihr nicht helfen. Er kann nicht kommen und sagen, hier b!n ich wieder.

Warum er nicht hinuntergegangen ist und gesagt hat, hier bin ich? Warum er nicht in die Rede des Generals eingefallen war. mit dem Ruf: es lebe das Vaterland. Den ihr beerdigt, er steht hier?

Vielleicht hätte er es gekonnt, wenn nicht der böse Zwei­fel in seiner Brust gesessen wäre, von dem Augenblick an, da ihm der Wirt die Geschichte erzählt hatte von seiner Braut Mary und seinem Bruder Ferdinand.

In jenem furchtbaren Augenblick hat er den Glauben an Liebe und Treue verloren. In jener Stunde hat er

beschlossen, den Dingen ihren Lauf zu lasten und als ein Fremder in seiner eigenen Heimat zu leben.

Wenn nur das nagende Heimweh nicht wäre! Man kann von der Hütte auf Hochturnau hinuntersehen. Er tut es hundertmal im Tag Er tut es in Mond- und Ster- nennächten. Der Anblick ist zu schön. Er kann nicht satt davon werden

»

Es ist ein Sonntag im Februar Der Schnee ist weich und klitschig. Kot spritzt auf.

Im Easthof zur Eisenbahn geht es laut und lustig zu. Man sieht vor dickem Pfeifenrauch kaum mehr die rötlich glühende Birne an der Decke. Der Boden der Stube ist schmutzig naß und hat große, dunkle Flecken.

Sie sprechen davon, daß Heuer der Weizen keinen Preis bat und daß wahrscheinlich ein recht spätes Frühsahr wird und man bei dem Dreck draußen nichts arbeiten kann.

Da schreit in einer Atempause der Försternaz über den Tisch hinunter: ..He. Kerschbaumertoni, setzt sagst es. was d' gsagt bast. daß d' sagen willst!"

Da sind sie still und horchen auf. Dem Kerschbaumer­toni ist das sehr ungewohnt, vor so vielen zu sprechen, und er stottert, aber dann geht es doch.

Ich bin heute auf dem Kreuzberg gwesen. Wie ich auf die Höh komm bei den drei Fichten, geht einer vor mir mit der Büchs in der Hand Ich denk, das ist ein Wilderer, da Hab ich mich versteckt. Der Mann geht in die Hütten, ich schleich ihm nach und schau durchs Fenster. Da sitzt er drinnen am Tisch und schaut um sich, wie wenn er net ganz recht wär..."

Eine Weile ist alles stumm. Da schiebt sich der dicke Wirt unter die Gäste. Er fühlt sich ganz in feinem Ele­ment; denn diesmal weiß er mehr als alle Gäste und nichts tut er lieber als seine Weisheit auspacken. Also erzählt er möglichst breit und umständlich, daß der Fremde ein gewisser Max Richter sei, der die Hütte gekauft und von

der herrschaftlichen Jagd einen Teil dazu gepachtet habe. Anmeldung, Papiere, Jagdschein, alles in Ordnung; der Bürgermeister könne es bestätigen...

Damit ist die dörfliche Neugierde zunächst befriedigt. Nur daß ein wildfremder Mensch als Einsiedler auf der Hütte Hausen will, ohne iede Gemeinschaft mit dsn Men­schen. das beschäftigt die dörfliche Phantasie nach wie vor stark.

Wird halt doch nicht richtig sein im Hirn, ist ihr ab­schließendes Urteil.

Graf Ferdinand ist immer noch in Berlin, aber man vermißt ihn nicht auf Hochturnau. Großmama und Horst führen einander spazieren. Das ist eine umständliche Sache. Horst hält mit seiner kleinen, warmen Hand im wollenen Fäustling die der Großmama umspannt.

..Großmama, gib acht, da ifi ein Stein! Bleib stehen, ich heb ihn weg... Geht nicht, wir muffen außen herum­gehen "

Das Kind hat große, sorgsame Augen auf den Weg ge­richtet und es geht eine Weile ganz flott.

Veilchen, Großmama! Alles ganz blau von Veilchen! Darf ich welche pflücken? Aber du mußt da stehen bleiben."

Gut, ich bleibe da stehen."

Es dauert lange, bis die kleine Faust die vielen Veil­chen kaum mehr umspannen kann; dann gehen sie weiter, einträchtiglich miteinander. Nur eines bedrückt den Enkel: daß seine Großmama alle diese Herrlichkeiten nicht sehen kann.

Großmama, Babett hat gesagt, es wäre so traurig, daß du blind bist. Aber wenn ich dir die Veilchen auf deinen Tisch stelle, dann kannst du dkh doch daran freuen!"

Sicher freue ich mich daran und vor allem, daß du so lieb bist. Horst!"

*

Fortsetzung folgt.