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lionäre wurden verwundet. Außerdem erhielten 6 Passanten Schuß- und Stichwunden. Ein jüdischer Händler ist bereits seinen Verletzungen erlegen. In der in der Nähe des Ueberfallortes gelegenen Markthalle entstand infolge der Schießerei eine Panik, bei der viele Personen zu Boden geworfen und durch Fußtritte verwundet wurden. Das Militär ritt unter das Publikum und hieb mit blanker Waffe ein. Es gab zahlreiche Verletzte.
Petersburg 12. Okt. In der Schlüffel- burgerstraße brach gestern Nacht ein großes Schadenfeuer aus. 5 große Mietskasernen, die ausschließlich von Arbeitern bewohnt wurden, sind vollständig niedergebrannt. Die gesamte Feuerwehr der Residenz war aufgeboten. 9 Personen sind verbrannt, 8 schwer und eine große Anzahl leicht verletzt.
Vermischtes.
(„Das Juwel der Dienstboten.") Auch Königinnen haben mit Dienstboten ihre liebe Not; eine amüsante Geschickte, die von der Königin Margherita aus Rom berichtet wird, ist dafür ein bezeichnendes Beispiel. Vor etwa sechs Jahren fiel der Königin auf der Straße eine Dame auf, die ein Kleid trug, das ihr gar sonderbar bekannt vorkam. Als sie später im Palafle Nachforschungen anstellen ließ, stellte sich heraus, daß dies Kleid ihr eigenes war; sie hatte es kürzlich abgelegt,
und hurtig hatte die Kammerzofe die Gelegenheit ergriffen, das Gewand zu Geld zu machen. Die Königin war damit sehr wenig einverstanden, das Mädchen wurde entlassen und eine neue engagiert. Die war sehr fleißig, sehr geschickt, sehr aufmerk, sam, kurzum ein Wesen, wie sie nur selten in der Geschichte des Dienstbotenstandes Vorkommen; die Königin war höchlichst zufrieden und betrachtete sie als „das Juwel der Dienstboten". Da geschah etwas unerwartetes. Es war vor kurzem; wieder einmal fuhr die Königin durch die Straßen der ewigen Stadt, und wieder fiel ihr eine Dame auf, die ein elegantes Kostüm trug, das ihr bekannt vorkam. Diesmal war sie nicht lange erstaunt; als sie in den Palast kam, ließ sie ihre Garderobe revidieren, und dabei zeigte es sich, daß „das Juwel eines Dienstboten" eigentlich auf einen ganz anderen Titel berechtigte Ansprüche hatte. Die ganzen Jahre über hatte sie einen schwunghaften Handel mit den Kleidern der Königin getrieben und sich dabei den leidlichen Nebenverdienst von jährlich 20000 ^ zu verschaffen ge- wußt. Aber sie war vorsichtiger zu Werke ge- gangen als ihre Vorgängerin, ihre Geschäfte geschahen immer nur unter der wohlerwogenen Bedingung, daß die Kleider niemals in Italien getragen werden dürsten. Eine unvorsichtige Dame aus Buffalo aber brachte es nicht über sich, so lange zu warten, sie legte das Kleid an, ein Blick der Königin und das Geheimnis war am Tage.
Literarisches.
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K. Amtsgericht Hakw.
In das Handelsregister, Abteilung für Gesellschaftsfirmen, wurde bei der Firma Liebenzeller Mission im Verband der China-Jnland-Mission, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, eingetragen:
Abänderung des Gesellschaftsvertrags vom 17. September 1907.
Z 2 des GesellschaMvertrags wird dahin erweitert, daß ein weiterer Gegenstand des Unternehmens — Nebenzweig — die Aufnahme und Bewirtung von Gästen ist.
Z 11 des Gesellschaftsvertrags: das Geschäftsjahr länft stets vom 1. April bis 31. März.
DaS laufende Geschäftsjahr endigt am 30. September 1907 entsprechend der seitherigen Statutenbestimmung. Das nächste dauert vom 1. Okt. 1907 bis 31. März 1908; das übernächste vom 1. April 1908 bis 31. März 1909.
Zum weiteren Geschäftsführer wird bestellt:
Adolf Witt, Missionssekretär in Liebenzell.
Den 4. Oktober 1907.
Amtsrichter Eh mann.
GklveMiltjk FoMdmgsslhule Calw.
Der Winterkurs beginnt am Donnerstag, den 17. Oktober. Wissenschaftliche Pflichtfächer zu deren Besuch sämtliche Schüler verpflichtet sind. Deutsch, Rechnen und Buchführung.
Verpflichtet zum Besuche der Fortbildungsschule sind alle im Gemeindebezirk Calw wohnhaften oder dort in Stellung befindlichen Gewerbelehrlinge und Gcwerbegehilfen bis zum Ablauf des Kalenderjahrs, in welchem sie das 17. Lebensjahr vollenden, alle Handlungslehrlinge, Handlungsgehilfen und Fabrikarbeiter bis zum Ablauf desjenigen Kalenderjahres, in welchem sie das 16. Lebensjahr vollenden.
Die Unterrichtszeiten sind festgesetzt wie folgt:
Deutsch und Rechnen: Dienstags und Donnerstags je 7—9 Uhr abends.
Buchführung: Mittwoch 7—9 Uhr abends.
Die für das Freihand- «nd Fachzeichnen bereits festgesetzten Stunden bleiben unverändert. Der Beginn des Unterrichts tm geometrischen Zeichnen wird noch bestimmt.
Sämtliche pflichtigen Schüler haben sich am Donnerstag, abends 7 Uhr im „Salzlasten" (Schulgebäude) zur Einleitung in die Klassen einzufinden.
Auswärtige Schüler haben sich am Sonntag, den 20. Okt., nach Schluß des Zeichenunterrichts im Georgenänm anzumelden.
Das Schulgeld beträgt für jedes Fach ohne Unterschied 1 ^.. Nen- eiutretende Schüler haben außerdem ein Eintrittsgeld von 1 zu bezahlen. Ueber die Voraussetzungen des Schulgeldnachlasses erteilen die Herren Lehrer Auskunft. Der Termin für den Einzug deS Schulgelds wird später be- kannt gemacht werden.
Nach § 3 des Ortsstatuts kann der Besuch der Schule oder einzelner Fächer auch nicht pflichtige« Personen gestattet werden. Dieselben unterstehen der Schulordnung in gleicher Weise wie die ordentlichen Schüler und können ohne Genehmigung des Schulrats während des Kurses nicht austreten. Die Aumeldnug solcher außerordentlicher Schüler hat ebenfalls am 17. Okt., abends 7 Uhr oder spätestens in einer der ersten Unterrichtsstunden beim Klassenlehrer zu erfolgen. Das Schulgeld wird nach den gleichen Taxen berechnet, wie bei den ordentlichen Schülern, beträgt jedoch im Winter nicht unter 3 Mark.
Calw, 14. Oktober 1907.
Für den Vorstands
Stadtschuktheiß Konz.
Gefunden
wurde ein Sack Aepfel zwischen Station Teinach und Kentheim. Der rechtmäßige Eigentümer wolle sich melden auf der Exped. ds. Bl.
Verloren
ging am Samstag vormittag auf der Station Teinach oder von da bis zur Station Calw ein schwarzes Portemonnaie mit ca. 15 ^ und einer Rechnung von Zahntechniker Mayrhöfer. Der redliche Finder wird gebeten, solches gegen Belohnung abzugeben an Bäcker Ungemach in Teinach.
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