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Leit acht Tagen wird die 72jährige Frau de» nier» K. Welz in Hinterbüchelberg n'reiS Backnang) vermißt. Feuerwehr und Schulkinder haben vergeben» die Waldungen nach ihr durchsucht. *

Die alte hvlzcriie Brücke über die Fils in Faurndau (Kreis Göppingen) ist mit einem Kostenaufwand von 670 000 NM. durch eine neue aus Beton ersetzt worden.

Das Geschäft des Schlvssermeisters Eberhard Friedrich Hecht in Reutlingen, der gestern seiner 70. Geburtstag beging, befindet sich seit 32 t Jahren im Besitz der Familie Hecht und hat sich immer im ManneSstamm vererbt.

Sie ersten u.Krönte im Kurs

Stuttgart, 6. März. Am Montag beginnt der erste Bollkurs für ^-Bräute. Da heute schon Anmeldungen zu den Kursen in großer Anzahl vorliegen, wird er, bis die bereits im Umbau befindlichen Bräuteschule der NS.-Frauenschaft in Tübingen eröffnet wer­den kann, in dem Ausländsdeutschen Frauen Heins in Stuttgart, Heidehof- rraße 11. durchgeführt.

Raul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist in Offenau in einem weiteren Gehöft, und zwar bei Josef Pierro, ausaebrochen. Ferner wurde die Seuche in dem Gehöft des Landwirts Richard Häring in Warmbronu (Kreis Leonberg) und in Weil im Dorf in einem zweiten Gehöft fest- gestellt.

Erloschen ist die Seuche in Massenbach (Kreis Brackenheim) und Gelb in gen (Kreis Schwäb. Hall).

Brunnen, -le kein Lot ermißt!

Rundfunk-Morgenfeier der Hitler-Jugend mit Georg Schmückte

Ligeudsriokt üsr U8-?re»»s

k. Stuttgart, 6. März. Die Rundfunk-Mor­genfeier der schwäbischen Hitler-Jugend, die der Reichssender Stuttgart am Sonntag durchführte, erhielt ihr ganz besonderes Ge­präge durch die im Mittelpunkt stehende An- spräche des Dichters Georg Schmückle.

Brunnen, die kein Lot ermißt", so nannte unser schwäbischer Dichter jene ewigen Ouel- len und heiligen Tiefen, die mag man sie nun Heimat. Land, oder Blut nennen -er Urgrund und die letzte Voraussetzung unseres Seins und all der schöpferischen Künste find. Wie einstens Schiller. Hölderlin. Wie Hegel und Schelling strebt und kämpft der Dichter und Denker Schmückte nach Lösung und Antwort. Nicht das von Heimat, Landschaft, von den Geschlechtern der Väter und Mütter losgelöste Individuum ist schöp­ferische, und der der Wahrheit und Gott am nächsten stehende Mensch. Nein, wer am tief, sten aus dem Erleben seiner Kindheit lebt, wer sich dem Vermächtnis der toten Ahnen, dem Herzschlag der Heimat und seines Vol­kes verpflichtet fühlt, der wird sich aus jenen .Hrunnen. die kein Lot ermiß t". die Zauberkräfte der Vollendung gewinnen, di« überSein oder Nichtsein" des Menschen im letztgültigen Sinne entscheiden.

Diese tiefen Gedanken Georg Schmückles wurden noch unterstrichen durch eine dem Grundmotiv der Morgenfeier verbundene Musik.

Schwäbischer Süngeelaa i« Schramberg

Die hohe Berufung des deutfcheu Säuger«

Schramberg, 6. März. Die Uhren- und Fünftälerstadt Schramberg stand am Sams­tag und Sonntag ganz im Zeichen des Schwäbischen Sängerbundes, der in diesem landschaftlich so reizvollen Ort des Schwarz- waldes seinen diesjährigen Gautag abhrelt. Die Stadt hatte festlichen Schmuck angelegt.

Am Spätnachmittag versammelten sich die Führer und Chorleiter der dem Schwäbi­schen Sängerbund angeschlossenen Gesang, vereine mit dem Bundesführer, Innenmini­ster Dr. Schmid, im HotelLamm" zu einer Führerbesprechung, die vor allem der Vorbereitung des sonntäglichen Programms und eigentlichen Sängertages diente. Der Begrüßungsabend brachte eine Auslese besten männlichen Chorgesangs und guter Orchester- musik. Man hörte zum Teil ganz neue, eigenwillige Chöre, die einen seltenen Reiz auf die gesanglich außerordentlich inter­essierten Zuhörer ausübten. Als der Bun­desführer der schwäbischen Sänger, Innen­minister Dr. Schmid, das Rednerpult be­trat. um im Namen aller schwäbischen Sänger für den herzlichen Empfang zu dan­ken, erhob sich brausende Zustimmung. Der Bundessührer sprach allen aus dem Herzen, als er sagte:Wir haben das glückliche Ge­fühl, daß wir hier willkommene Gäste sind." Es sei ein schönes Zeichen der Zusammen­gehörigkeit und des gemeinsamen politischen Willens, daß auch Kreisleiter Arnold- Nottweil, der mit Kreisleiter F a u l h a b e r- Tübingen erschienen war, an dem Fest teil­nehme. Mit anderen Mitteln wolle schließ­lich der Sängerführer dasselbe erreichen wie der Politische Leiter: Die Volksgenossen ihrer seelischen Werte bewußt und glücklich zu machen. Wem beim Gesang nicht das Herz aufgehe, wer aus der Kraftquelle des deut­schen Liedes nicht schöpfen könne, dem sei eben nicht zu helfen.

Nach ixn Einzeltagungen am Sonntagmor­gen versammelten sich sämtliche Amtsträger des Schwäbischen Sängerbundes und die Festgäste im Gajtyof zumBären". Innenmini­ster Dr. Schmid leitete die Haupttagung ein,

SA'Mmappell der Gruppe Südwest

Stuttgart, 6, März. Obergruppenführer Lu bin hat die gesamte Führerschaft der SA.-Gruppe Südwest zu einem SA.-Führer- appell auf 9. und 10. April nach Stuttgart einberusen. Zwei Tage wird unsere Gau- Hauptstadt ganz im Zeichen ihrer braunen Bataillone stehen, die dem Führer im har­ten Kampf das Dritte Reich mit erringen halfen. Die machtvolle Demonstration der SA.-Führer, die nach erfolgreicher Beendi- gung der vielseitigen Winterarbeit den Auf- takt für die großen Aufgaben im Sommer 1938 gibt, wird wieder ein stolzes Bekennt­nis zu Adolf Hitler werden.

vesöngnls, well Seuche nicht gemeldet

Reckarsulm, 6. März. Das Amtsgericht verurteilte den 43 Jahre alten Farrenwärter Ludwig Rüber aus Cleversulzbach, der sich seit dem 21. Januar in Schutzhaft befindet, zu fünf Wochen Gefängnis. Rüber hatte, als in fernem Stall die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen war. den Seu-

wodet er veMvers yerzncy rsaupropaganoa« leiter Mauer, Kreisleiter Arnold, Bür­germeister Dr. Arnold und die Beigeordne- ten begrüßte.

Zunächst erteilte der Stellvertreter des Bun­desführers, Direktor Autenriet h, den Ge­schäftsbericht des vergangenen Jahres. Im Mittelpunkt des Referats standen natürlicher­weise lebhafte Erinnerungen an die Breslauer Festtage, die durch die Teilnahme des Füh­rers und Reichskanzlers und der 30 000 Volks- und Reichsdeutschen ans dem Ausland echte Volksdeutsche Festtage mit größ­ter politischer Bedeutung geworden sind. Tic Werbung für das im Sommer bevorstehenvc Schwäbische Li oder fest in Stutt­gart geschehe in engster Zusammenarbeit mit Partei und Staat. Der Schwäbische Sänger­bund sei der größte im Reich geworden. Bei dem anschließend erteilten Kassenbericht erwies es sich, daß der Schwäbische Sängerbund finan. zielt gefestigt dasteht.

Der Bundesführer dankte seinen Mitarbei­tern und gab bekannt, daß der Sängertag 1939 in Reutlingen stattfinden werde.

Nun sprach Gaupropagandaleiter M a u e r zu der Festversammlung und überbrachte den schwäbischen Sängern herzliche Grüße von Gauleiter Reichsltattbalter M u r r. Z>r Md, er oervnle, sag me nanonaifvziauilnchc Bewegung die Wern- des deutschen Liedes und des deutschen Chvrgesanges kenne und entschlossen fördere. Ter Sänger müsse ehr- lich auch zum Vaterland stehen von dem er singe.Sie haben mit Ihrem Idealismus bewiesen, daß Sie sich für die deutsche Kul­tur einsetzen und so will ich mich dafür ein- sehen, daß Bewegung und Sängerbund freu­dig zusammenarbeiten." Als der Gaupropa­gandaleiter mit den Worten schloß: Sic sind dazu berufen, die kulturelle Einheit der Deutschen in aller Welt im Liede zu fördern: weil wir uns zum Deutschtum ohne Bor- behalt bekennen singen wir keine klassen­kämpferischen Lieder und keine Lieder dog­matischen Inhalts, sondern das deutsche Volkslied", erntete er berrlichen Beifall.

chenverdacht nicht nur nicht gemeldet, son­dern war auch noch an den folgenden Tagen mit anderen Leuten aus landwirtschaftlichen Betrieben zusammengekommen und hat da- mit vermutlich wesentlich zur Verbreitung der Seuche in Clcversulzbach beiqetragen.

Ivos Kinder singen für düs WM

Ligeuliericlit cler dI8?res8s

m. Heilbronn, 6. März. Eine vorbildliche Einsatzbereitschaft für das WHW. zeigt die Jugend des Kreises Heilbronn. Alljährlich veranstaltet sie unter der Leitung des NS.-Leh- rerbundes ein großes WHW.-Singen. Die städtische Festhalle war auch am Samstagabend wieder bis auf den letzten Platz besetzt. Kreis­amtsleiter Pg. Geiger begrüßte die vielen Eltern und Gäste mit herzlichen Worten. Lei Wille von 1000 Kindern, für das WHW. zu singen, sei ein leuchtendes Beispiel. Nun be­gann das große Singen. Unter Leitung von Hauptlehrer Walz traten zuerst Jungen auf ine Tribüne und sangen frisch und diszipliniert schwäbische Volkslieder. Die Mädel unrcr

Musiklehcer Blank zeigten mit ihren eben­falls schwäbischen Volksliedern, wie ernst sie bei der Sache waren. Zwischenhinein sang der Männerchor des NS.-Lehrerbundes stim­mungsvolle Lieder. Auch das Jugendorchester bewies sein Können. Wie wir horten, konnte auch in diesem Jahre wieder eine ansehnliche Summe an das WHW. abgeführt werden.

Sie SrMrn HM AirmmbmK

Kirchentellinsfurt, 6. März. Die Schäden, die durch den D a ,n m b r n ch des Stau­sees bei Kirchentellinsfurt verursacht wor­den sind, lassen sich jetzt einigermaßen über­sehen. Nach den bisherigen Schatzungen sind rund 1000 Kubikmeter Ackererde durch die Gewalt der Fluten weggeschwemmt morden. Ein bei dem Stausee stehendes Wäldchen hat schwer gelitten und auch der im Staatswald angcrichtete Schaden ist bedeutend. Beson­ders wurde der junge Baumbestand in Mit­leidenschaft gezogen. Tie Waldwege und Gräben sind von den Wassermassen aufgeris- sen worden. Die Straße zum Hvfgnt Ein­siedel ist mit zahllosen Steinen bedeckt.

Ulm jst stolz auf Matthias Berblinger

Ulm, 6. März. Kreisleiter Maier, Ober­bürgermeister Foer st er und der Stadtrat für Kultur, Krau s. wenden sich in einem Aufruf an die Ulmer Bevölkerung, in dem es heißt:Es besteht in Mm die bedauerliche Unsitte, Matthias Berblinger. den Schneider von Ulm, fast durchweg als lächerliche Figur därzustcllen. Nur grobe Unkenntnis und eine gänzlich mißverstandene Auffassung des Begriffs Witz und Humor erklären diese Geschmacksverirrung. Matthias Berblinger hat sich zu einer Zeit, da die ewige Sehnsucht der Menschheit nach der Beherrschung der Luft noch in ganz unklaren Vorstellungen befangen war, mit genialem technischen Geschick und großem persönlichen Mut an die Verwirklichung dieser heute ge­lösten, überaus schwierigen Aufgabe gewagt. Wir haben allen Grund, auf Matthias Berb­linger stolz zu sein und dafür zu sorgen, daß seine Gestalt in würdiger Weise in unserer Erinnerung weiterlebt. Wir fordern alle Ulmer auf. lächerliche und unwürdige Dar­stellungen des Schneiders von Ulm mit allem Nachdruck abzulehnen und erwarten nament­lich von Ulmer Kunst- und Andenkenhänd- ler, daß alle unpassenden Dar­stellungen des Schneiders von Ulm aus dem Handel verschwinden."

Zwei Anwesen durü» Feuer verMtet

Donaueschingen, 6. März. Die zusammen­gebauten Anwesen der Landwirte Baum­gärtner und Schmid in Ewattingen wurden durch einen Brand vollständig zer­stört. Obwohl die Ortsfeuerwehr und die Wehr aus Bondorf dem Feuer tatkräftig zu Leibe rückten, brannten die beiden Wohn- und Wirtschaftsgebäude bis auf die Grund­mauern nieder. Das Vieh konnte bis aus drei Schweine, die in den Flam­men umkamen, gerettet werden. Der größte Teil der Einrichtungen und der land­wirtschaftlichen Geräte wurde vernichtet. Die Bewohner wurden von dem Ausbruch des Brandes im Schlafe überrascht und konnten sich nur mit Mühe in Sicherheit bringen, lieber die Entstehungsursache des Brandes, dem sehr große Sachwerte zum Opser ge­fallen sind, ist noch nichts bekannt geworden.

39 Fortsetzung

Ihre Frage ist sehr seltsam, Mister Alf."

Ja und nein! Ich bin jedenfalls davon unterrichtet, daß es der Wunsch Richards und der Wunsch meiner Tante ist, daß die Rogaller-Werke umgestellt werden. Daß sie in Zu­kunft davon absehen, Waffen und Munition herzustellen."

Mit anderen Worten gesagt, daß das große Geschäft wegfallen soll."

Ist es das große Geschäft, lieber Direktor? Ich kann es selbst nicht beurteilen." Alf sagte es nachlässig und scheinbar uninteressiert.

Es ist wirklich das große Geschäft. Es erlaubt uns einen Gewinn, wie er bei anderen Artikeln unmöglich ist."

Das ist mir an sich verständlich, denn es ist ja halb und halb ein-illegales Geschäft."

Wieso?"

Nun, meinetwegen, wie Sie es auffassen wollen."

Jedenfalls ist es ein Wahnsinn, auf dieses Geschäft zu verzichten. Machen wir es nicht, dann machen es die anderen, und eine Weltfirma wie die unsrige wird große Erschütterun­gen erfahren, wenn sie plötzlich die Fabrikation wechselt. Ein kleines Werk kann sich umstellen, aber die Rogaller-Werke mit zwölftausend Arbeitern nicht. Und ist eZ kaum möglich, ich möchte fast sagen, unmöglich."

Daß die Umstellung nicht von heule auf morgen ge­schehen kann, darüber bin ich mir klar..

Direktor Severin war dicht zu Alf getreten und sah ihn forschend an.Ich hoffe, Sie sind sich auch klar darüber, Mister Alf, das; sic-nie erfolgen darf."

Die beide» Männer sahen sich an, dann wiegte Alf be­dächtig den Kops und sagte wie nebenher:Wir können uns darüber noch einmal unterhalten."

Sie müssen mir Helsen, Mister Alf", drängle Severin. Es geht um den Bestand der ganze.! Werke. Viele Millionen E nnen bn diesem wahnwitzigen Erperiincnt drausgehen.

Als wenn es so leicht wäre, für zwölftausend Menschen eine neue Arbeit zu schaffen!"

Wir reden später noch darüber", wich Alf aus.

i ' " » *

Frau Vroni hatte es sich nach dem Mittagessen in einem Schaukelstuhl bequem gemacht und las einen Roman.

Du, Vroni?"

Sie blickte auf und sah ihren Gatten vor sich stehen.

Na, Anselm, weißt wohl net was du anfangen sollst?"

Ich muß was mit dir reden, Vroni. Ich Hab' durch Zufall etwas Interessantes gehört."

Du machst mich gespannt, Mann." Frau Vroni wurde aufmerksam.

Also hör zu! Bei der Bayrischen Hypothekenbank liegt doch ein Betrag von achtundzwanzigtausend Mark, über diesen Betrag hat der verstorbene Herr von Autenaar eine Sonderbestimmung getroffen, dergestalt, daß bas Geld erst in zwei Jahren verteilt wird."

Ja und was ist damit?"

Denke dir nur, was ich gehört habe. Der Sebastian Patzer, das ist doch der Sohn von dem Rechtsanwalt in Heiligenberg, der unterhielt sich mit dem Peter Waldbauer, und sagte ihm. was er einmal bei seinem Vater aufgeschnappt hatte. Der Sohn des Rechtsanwalts Patzer will gehört haben, wie der verstorbene Herr von Autenaar einmal ge­sagt bat, daß ich den Betrag einmal erhalten soll."

Aber..."

Erst nach zwei Jahren und dann auch nur, wenn die Domspatzen darüber abgestimmt haben."

Frau Vroni schüttelte erstaunt den Kopf.Das versteh' ich net, Anselm."

Ich will dir's erklären: Der verstorbene Herr von Aute­naar hat die Domspatzen sehr liebgehabt, drum hat er ihnen

Luisenthal vermacht, und er hat-geglaubt, daß ich

die Domspatzen nicht leiden möge. Er soll mir nun diesen Betrag nur zugebacht haben, wenn die Domspatzen erklären, daß ich immer gut und verständnisvoll zu ihnen gewesen bin."

Frau Vroni war eine unkomplizierte Frau, und weil sie das war, schüttelte sie zunächst den Kopf. Irgend etwas an der Sache erschien ihr unnatürlich

Aber dann fiel ihr ein, daß der Widerstand gegen den Domkantor und damit auch gegen die Domspatzen eigentlich von ihrem Manne ausgegangen war. Vielleicht hatte man das dem verstorbenen Herrn von Autenaar hinterbracht und vielleicht war das auch mit schuld daran, daß Herr von Autenaar den Mathematiklehrer in seinem Testament schlech­ter bedacht hatte, als seinen Schwiegersohn.

Und je mehr sie darüber nachdachte, um so mehr leuchtete ihr das ein.

Es war möglich, daß der Verstorbene diese Sonderbestim­mung getroffen hatte.

Lächelnd sah sie zu ihrem Gatten empor.Du meinst also, daß es nur so sein könne?" ^

Warum nicht, Vroni; das kann ich ja nicht leugnen, daß ich immer etwas gegen die Domspatzen gehabt habe. Aber ich mein', es war vielleicht--- unrecht."

Er sah Frau Vroni dabei etwas verlegen an.

Und jetzt möcht'st natürlich das Geld noch erben."

Ja, warum soll ich eS leugnen, Vroni?"

Ja, Anselm, dann mußt eben gut zu den Domspatzen sein Dann mußt dich halt umstellen und darfst uet nur dein Köpfer! mi' in den Unterricht nehmen, sondern auch dein Herz. Dann mußt so gute Kameradschaft mit den Buben hal­ten, wie es der Domkantor auch tut, ohne daß er sich etwas vergibt."

Herr Anselm reckte sich und sagte:Warum soll ich das nicht können, Vroni?"

Das frag' ich mich auch immer, probier's doch mal, viel­leicht ist es viel schöner. Ja, probier's mal."

Und der Herr von Autenaar beschloß, cs wirklich einmal zu probieren

Ludwig Seidemann war von vier Freunden aus der Ober­prima gedrängt worden, einmal einen Ausflug nach Pinnigcm mit ihnen zu unternehmen. Sie wollten, wie die jungen Her­ren, auch einmal im Wirtshaus sitzen und wie die Erwachse­nen eine große Maß trinken, vielleicht auch eine Zigarre dazu rauchen. Und dann wollten sie auch einmal tanzen. Um das aber richtig ausniitzen zu können, brauchten sie Urlaub bis um zehn Uhr

(Fortsetzung folgt.)