Die SA zur 4. Reichsftraßensammlnng:
Aufruf!
Im Kampf gegen Hunger und Kälte steht für die 4. ReichLstrntzensammlung des WHW am 5. und 6. Februar 1938 die SA wieder in vorderster Front.
Gerade die Männer der SA. von denen selbst ein Großteil jahrelang Not und Elend am eigenen Leibe zu spüren hatte, sehen es als eine Ehrenpflicht an, ihre ganze Person in diesen Kampf zu stellen. Sie tun es ans innerster Neberzengung heraus, weil sie wissen, daß ein glückliches und zufriedenes Volk der sicherste nnd stärkste Garant für einen dauerhaften Frieden ist.
Deutscher Volksgenosse und Volksgenossin! Bergrßt nie, daß euer heutiges Dasein in den Opfern der SA und unserer herrlichen Bewegung begründet liegt! Wem bas Glück und die Zukunft seines Volkes am Herzen liegt, der gibt freudig und gerne und hilft der SA und ihren Kameraden im Kampfe für das W/M. Jede Spende ist ein Baustein für ein glückliches, starkes und einiges Deutschland.
Beweist eueren Willen zu einer echten deutschen Volksgemeinschaft durch die Tat.
Drx Führer der Standarte 172:
Frank, Standartenführer.
ZM beginnt der Wviettrieg!
Die SA. sammelt Altpapier
Es gibt heute kein Haus und keine Wohnung, in der nicht ganze Stapel von Zei- tungspapier, Aktenschichten und Papierkorb- Inhalt ein nutzloses Dasein fristen. Das alles soll nun ans Tageslicht gefördert werden. Die Aktion erstreckt sich vorerst nur auf die Städte in Württemberg, Baden und Hohen- zollern mit über 10 000 Einwohnern, doch werden voraussichtlich schon im Laufe des März auch die mittleren Städte von 8000 bis 10 000 Einwohnern erfaßt. Als nächster Termin ist der 12. Februar bestimmt. Die Sammlung wird mittels Lastkraftwagen durchgeführt.
Wenn sich nun in den nächsten Wochen die SA. unter Verzicht auf ihre freien Samstagnachmittage zusätzlich zum regelmäßigen SA.°Dienst dieser Aufgabe im Bewußtsein ihrer Bedeutung freudig unterzieht, dann muß in gleicher Weise von der Bevölkerung erwartet werden, daß sie dieses Werk größtmöglichster Papierersparnis nach Kräften unterstützt. Die Papiervorräte sollen in jeder Wohnung an geeigneter Stelle aufgestapelt werden, damit die Sammlung selbst möglichst rasch und reibungslos von- statten geht.
"Graute mrben geprüft
Nicht alle ss-Bräute brauchen einen Vollkurs
„Ich brauche wohl nichts mehr dazu zu lernen", meinen manche ii-Bräute, die sich die Kurspläne des Reichsmütterdienst angesehen haben. Hauswirtschaft und Kochen, Säuglingspflege und Kindererziehung, Kran- kenpflege. Nahen, Flicken sind ja alles Dinge, die man sich auch daheim vielleicht aneignen kann. Viele jungen Mädchen haben heute auch schon hier und dort, in Frauenschulen und sonstigen Ausbildungsstätten in dem einen oder anderen Fach einen Kurs durchlaufen können. Dies alles wird bei der Aufnahme der ss-Bräute in die Vollkurse des N e i ch s m ü t t e r d i e n st nicht unbeachtet gelassen. Im Gegenteil, man rechnet Wissen und Können an und prüft und über- legt mit den Bräuten, was sie an Kursen noch dazu nehmen müssen, um den zur Ehe notwendigen VollauSweis bekommen zu können.
Um nun Planmäßig und einheitlich diese Vorberatung und Ueberprüfung durchzusüh. ren. beginnt die NS.-Frauenschaft jetzt in allen Kreisen mit den monatlichen sj-Bräuteprüfungen. Die Kreisfranenschaftsleiterin. Fachlehrkräfte des Neichsmütterdienstes in Hauswirtschaft. Kin- der-Krankenpflege. Handarbeit und eine tüchtige, kinderreiche Mutter nehmen diese Prüfungen vor, die fern von aller Schulweisheit -Ulem automatischen Aühören eine wirkliche Beratung für die Bräute ist.
Ettlingen, 4. Febr. Die Maul- und Klauenseuche ist in den Orten Graben, Lie- dolsheim, Forchheim, Gggenstein, Ettlingenweier, Neureut, Rutzheim und Söllingen erloschen. Die seinerzeit durch die Behörden vernigten Schutzmaßnahmen wurden wieder aufgehoben.
Haiterbach, 4. Febr. Ein 8 Jahre alter Junge war damit beauftragt, ein Pferd zur Tränke zu führen. Plötzlich glitt er aus und fiel zu Boden. Das Pferd hielt nicht an, sondern lief weiter und traf den am Boden liegenden Jungen mit dem einen Vorderfuß so unglücklich am Kopf, daß er mit Verletzungen und in bewußtlosem Zustand nach Hause gebracht werden mußte.
Vaihingen-Enz, 4. Febr. Sonntag früh geriet bei der Unteren Apotheke das Kraftrad eines aus Illingen kommenden Motorradfahrers in Brand. Der junge Mann versuchte zunächst zu löschen, was ihm aber nicht gelang. Seine Kleider hatten plötzlich Feuer gefangen; verzweifelt wehrte er sich gegen die ihm drohende Gefahr. Erst als er sich auf die Straße warf und sich am Boden wälzte, wurden die Flammen erstickt und der erschrockene Mann vor schweren Qualen bewahrt. Das Fahrzeug war nur leicht beschädigt, sodaß die Fahrt ungestört fortgesetzt werden konnte.
Drröingxn, 4. Febr. (Ein alter Lichtmetz- branch.) Wie alljährlich, so zogen auch Heuer am Lichtmeßtag (2. Februar) die „Lichtmeßreiter" mit ihren Müllerkuchen durch den Ort. um die Einwohnerschaft mit ihren Darbietungen zu erfreuen. Der Lichtmeß-Markt konnte wegen Seuchengefahr nicht abgehalten werden.
Ellmendingen, 4. Febr. Vor einigen Tagen wurde eine Winzergenossenschaft gegründet, der schon zahlreiche Weingärtner angehören. In baldiger Zeit wird eine Versammlung stattfinden, in welcher der Leiter der Genossenschaft, Geschäftsführer und Aufsichtsrat gewählt werden. Es besteht der Plan, die alte Kelter abzubrechen und als neuzeitlichen Winzerkeller auszubauen. Die Kosten hiefür sind mit etwa 100 000 RM. veranschlagt.
Die Fortführung der Reichsautobahn nach Baden-Baden
Die Fortführung der Reichsautobahn von Karlsruhe nach Baden-Baden liegt in den Grundzügen fest. Die Vorbereitungen sind zum Teil schon abgeschlossen. Im Frühjahr wird in Wolfartsweier bei Karlsruhe mit der Weiterführung begonnen, die dann im Fahre 1938 bis Malsch abgeschlossen und im Jahre 1939 bis auf die Höhe von Iffezheim gebracht wird (etwa auf die mittlere Linie ^ Baden-Baden—Iffezheim, ein wenig südlicher als Baden-Baden). Die Autobahn wird im Bezirk Rastatt drei Anschlußstellen erhalten.
Um die gesamte Erziehungsarbeit der Hitler-Jugend zu straffen, wurde Heuer der „Winterdienstplan 1937/38" aufgestellt. In ihm ist jeder Einheit genauer Weg und klares Ziel ihrer Arbeit gegeben. Jeder Führer muß in der Durchführung dieses Planes den Beweis erbringen, daß es ihm gelingt, die gesamten lebendigen Kräfte seiner Einheit für die Bewältigung der gestellten Forderungen auch im letzten Jungen zu entflammen.
Damit die einzelne Mannschaft und ihr Führer zeigen kann, in welchem Maße die Erfüllung des Winterdienstplanes gelungen ist, hat der Gebietsführer soeben den „Leistungskampf der schwäbischen HI" geschaffen. Dieser beginnt heute und wird in den nächsten 2 Monaten durchgeführt. Der Grundgedanke dieses Kampfes, der innerhalb des normalen Dienstes ausgetragen wird, ist die Erziehung von Führer und Mannschaft in der Erfüllung gegebener Aufträge. Es sollen dadurch regelmäßiger Dienstbesuch, anständige äußere Haltung, aktive innere Dienstbrteili- gung, körperlicher Einsatz, anständiges charakterliches Verhalten und Ordnungssinn innerhalb der Gemeinschaft allmählich selbstverständliche Begriffe werden.
Die Aufgaben, welche im „Leistungskampf 1937/38" zu erfüllen sind, wurden unter Berücksichtigung einfachster Verhältnisse gestellt. Die Einheiten, Gefolgschaften und Fähnlein ringen innerhalb des Bannes um den Sieg. Ein Gebietssieger wird nicht ermittelt.
Der Leistungskampf wird in vier Gruppen eingeteilt, welche wieder verschiedene Untergruppen umfassen, nnd wird nach einem Punktsystem gewertet. Die Bewertung jeder Untergruppe erfolgt in drei Stufen: Gut
— 30 Punkte, mäßig — 15 Punkte, schlecht
— 0 Punkte.
Gewertet werden folgende Leistungen:
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der projektierte Ausbau der zweiten Murgtalstraße, der jetzt verwirklicht werden soll.
' Skuklgarker Schlachkviehmarki
vom Donnerstag. 8. Februar Auftrieb: 41 Ochsen. 89 Bullen, 92 Kühe., 91 Färsen. 874 Kälber, 534 Schweine.
Preise für I Pfund Lebendgewicht in Rpf.: Ochsen a) 41-44, b> 38-49. e) 32; Bullen s> 39—42. b> 35-38, c) 33; Kühe a> 39-42; b> 33-38, c> 25-32, ck> 16-22; Färsen s) 41—43. d> 38—39, c> 28-39. kl> 27; Kälber (Sonder, nasse nicht notiert) s> 69—65. d) 53—59, c> 41—59: Schweine g, 56. d> 1, 55. b> 2, 54. c) 52. rj> 49. e> 49. k) 4b. 1, 53
Marktverlauf: a-Kühe, a- und d-Ochsen, Dullen, Färsen zugeteilt. Handel in den übrigen Wertklassen sehr ruhig. Kälber ruhig. Schweine zugeteilt.
GettMkiiMkt ausreichend versorg!
Die Weizenablieferungen der Landmirtschati haben leicht nachgelaüen doch lind die Mühlen bis aui weiteres mit Vorräten verwich. Der lausende Rvggenbedari wird den Mühlen zu- geteill Der Umsatz von Brau- und .Industrie- gerste ist gering trotzdem noch erhebliche Vorräte vorhanden Und Die Heereshaler-Aktwn kann als abgeschlossen angesehen werden Die Vorräte an Weizen- und Voi'uenmehl genüge» zur Bedarfsdeckung Futiergerste und Futter Hafer sind stark gejucht. Der Bedarf an Mühleunacherzengnissen kann gedeckt werden.
SSmeebeeiMte
Sommerberg. -l-2,6 Grad, 7 Zentimeter Schneehöhe, kein Neuschnee, naß, Tauwetter.
Grünhütte, -l-1 Grad, 25 Zentimeter Schneehöhe, kein Neuschnee, naß, Tauwetter.
Kaltenbronn. 0 Grad, 40 Zentimeter Schneehöhe, Harsch.
Xinriervsseds
Lcsiiüscksmäen - Lcsilslsnrilgs
k»korH,«,m Vsuvnvürg
'M. M-r
Leistungsgruppe I:
1. Dienstbeteiligung,
2. Ordnung im Heim,
3. Beitragszahlung,
4. Zahl der Leistungsabzeicheu.
Leistungsgruppe II:
1. Teilnahme am Reichsberufsweitkampf,
2. Zahl der Sparbücher fürs Sommerlager.
Leistungsgruppe III:
1. Heimabend,
2. Besondere Leistungen.
Leistungsgruppe IV:
1. Uniformierung,
2. Formaldienst,
3. Schießen,
4. Geländedienst,
5. Leibesübungen.
Pimpf und Hitlerjunge! Jetzt gilts! Das soll dir ein kleines Beispiel der Leistungsgruppe I (Untergruppe Dienstbeteiligung) beweisen.
Antrittsstärke von 8058 und weniger 0 Punkte, 80—90 5L 15 Punkte, 90—100 Prozent 30 Punkte.
Angenommen eine Gefolgschaft ist 50 „Mann" stark. Es fehlen 10 dann 0 Punkte, fehlen „nur" 9, so ist die Einheit 82^ig angetreten. Der eine Mann „rettet" 15 Punkte. Oder es fehlen 5, dann gibts eben auch 15 Punkte, sind es nur 4, gibts 30 Punkte und der „eine" holt wieder 15 schwarze Treffer. Genau so werden die übrigen Leistungen gemessen.
Du wirst also in den nächsten zwei Monaten immer pünktlich zum Dienst erscheinen, deine Uniform in Ordnung halten, beim Berufswettkampf mitmachen usw., denn deine Einheit will als Sieger aus dem Leistungskampf der HI hervorgehen. Die siegende Gefolgschaft und bas siegende Fähnlein eines Bannes werden jeweils ein Fahr lang auf der linken Brusttasche den Adler mit dem Hammer nnd Schwert tragen. bpr.
A« 11 .RSDAP.RschrlchM
Bann Schwarzwald (491) 1 ,-Steüenleiter. „Reichsschietzwettkampf am 6. Februar. Dieser Termin ist unbedingt einzuhalten. Einige Gefolgschaftsführer haben die Vorbereitungen für den Reichsschießwettkampf noch nicht getroffen. Dort, wo bis jetzt noch kein neuer Gefolgschaftsführer eingesetzt wurde, ist der seitherige Führer verantwortlich. Die Schießscheiben sind sofort nach Schluß des Schießens an die Stelle für Leibeserziehung Bann 401 einzusenden. Im übrigen gelten die von mir im Rundschreiben 1/38 festgelegten Ausfüh- rungsbestimmungen.
Ä.US Pforzheim
Tariftreu oder nicht?
Ein junger Mann aus dem Vorort Dill- weißenstein war als Reisender bei einem hiesigen Stallager längere Zeit tätig. Er saß etwa sieben Monate in Untersuchungshaft- Seine Straftaten gehen auf das Jahr 193k zurück und beziehen sich auf Darlehensbetrug und Untreue. Der junge Mensch hat nach seinem eigenen Geständnis bei einer Firma in Mönsheim, einer Kundin des Arbeitgebers des Angeklagten, ein Darlehen in Höhe von 150 RM. ausgenommen mit dem Vorgeben, daß sein Vater aus einer Erbschaft 2500 RM. zu zahlen habe, was den Tatsachen nicht entsprochen hat. An der Schuld hat der Angeklagte nur 40 RM. zurückbezahlt. Bei einer anderen Knndenfirma in Oetisheim nahm der Angeklagte nach und nach ein Darlehen in Höhe von 535 RM. auf unter dem Vorwand, daß er einen Motorradunfall gehabt und dabei ein Kind angefahren und verletzt habe, wodurch ihm ein Schaden von etwa 2300 RM. entstanden sei. Auch diese Behauptung entsprach nicht der Wahrheit. Schließlich hat der Angeklagte seinem Arbeitgeber den Betrag von 71.78 RM. unterlchlagen und sür sich verwendet. Im Verlauf der Verhandlung machte der Beschuldigte geltend, daß er mit Beginn der Straftaten 25 Jahre alt gewesen und mit einer tariflichen Gehaltsregelung gerechnet habe. Eine Bezahlung nach Tarif hätte ihm 50 RM. monatlich ausgemacht, sie sei ihm aber nicht gewährt worden. Der Prokurist der Arbeitgeberfirma bestätigte die Tarifverletzring gegenüber dem Angeklagtem Ta es sich um eine Firma mit ganz erheblichen Umsätzen handelt, erschien der Verteidigung des Angeklagten die Lohntarifverketz- ung des Arbeitgebers nicht verständlich. Was nun den Anklagepunkt 2 betrifft, so hatte der Angeklagte der Oetisheimer Firma vorgetäuscht, daß er den geliehenen Betrag mit seinem Arbeitgeber verrechnen werde. In diesem Punkte verteidigte sich der junge Mann dahingehend, daß ihm von feiner Firma eine Urkunde vorgelegt worden sei, inhaltlich derer er erklären sollte, daß bei der Firma alles reell zugegangen sei (!). Wenn er diese Urkunde unterschreibe, werde die Firma nichts gegen ihn unternehmen (I). Eine nähere Erörterung dieser Behauptung des Angeklagten unterblieb, weil sie in ein Gebiet eingreist, das der Staatsanwalt durch Einstellung eines Strafverfahrens wegen Betrugs gegen den Arbeitgeber des Angeklagten bereinigt hat. Inwieweit sich diesbezüglich noch Weiterungen ergeben, bleibt abzuwarten. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme wurde der Angeklagte wegen Betrugs in zwei Fällen und wegen Untreue zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten und zu einer Geldstrafe von 50 RM. verurteilt. Die Strafe gilt als durch die Untersuchungshaft für verbüßt. Der Haftbefehl wurde aufgehoben.
Ein raffinierter Bettel-etrjjger;
Der ledige 27 Jahre alte Gottfried Stoffel in Pforzheim hat an eine pensionierte .Haupt- lehrcrin einen wehleidigen Bettelbrief geschrieben und darin angegeben, daß er wegen eines Magenlcidens längere Zeit iln Krankenhaus gelegen habe und daß er mit seiner Frau und seinem Kind in die größte Not geraten sei. Diesen Brief ließ er durch einen Bekannten bestellen und erhielt daraufhin den Betrag von 5 NM. Es stellte sich heraus, daß der wiederholt vorbestrafte Gauner weder magenkrank war noch verheiratet ist. Er -og Stein und Bein zusammen, verteidigte sich schließlich auf Notbetrug und kam mit vier Monaten Gefängnis weg, denn der Richter hatte Nückfallbetrug angenommen.
Vorhersage für Samstag: Forisauer orr unbeständigen Witterung.
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Erziehung von Führer und Mannschaft
Der Leistuogskampf der Hitter-Jugesd 1938