oslawien würdigt von Neurath

SieSamouprawa". das Zentralorgan der ivflawischen Regierungspartei, verössent- cht zum 65. Gevnrtstag und 40. Dienst, ubiläum des Neichsaußenministers Frei­herrn von Neurath einen herzlich gehaltenen Glückwunschartikel. Nach einem aus­führlichen Ueberblick über das Leben des Mi. nisters schreibt das Blatt:Neurath ist eine nüchterne, ruhige, gesetzte und vornehme Persönlichkeit, die unwiderstehlich auf den Gesprächspartner wirkt. Er liebt die alten diplomatischen Methoden nicht und tritt auch ausländischen Diplomaten immer mit größ­tem Vertrauen, persönlicher Schlichtheit und menschlicher Herzlichkeit entgegen. Bei Ver­handlungen zeigt er sich sehr wirklichkeits­nahe und beharrlich.

Die italienische ZeitungGwrnale d'Jtalia" erinnert an die langläHrige Tätig­keit Neuraths als Botschafter in Rom. Frei­herr von Neurath Hobe den auöerrn wohnlich geschichtlichen Wert des Faschismus erkannt und kenne wie nur wenige andere fremde Außenminister das neue Italien, das er bei seinem realistischen Temperament vor­behaltlos schätze.

WMung in -er SkmdsKak-Zrage

General Huntziger nach Paris abgereist Beirut, 1. Februar. Der Höchstkommandie- rende der französischen Levantetruppen in Svrien und im Libanon, General Huntzi­ger, der unerwartet nach Paris beru- fe n v de, ist am Dienstag abgereist. Politische Kreise bringen dies in Zusammen­hang mit der jüngsten außerordentlichen fran- zösisch-türkischen Zuspitzung in der Sandschak- Frage.

Die Kampfhandlungen im Bezirk Jenin zwisckien britischem Militär und der Polizei einerseits und den arabischen Freischärlern andererseits halten wie aus Jerusalem ge­meldet wird weiter an. Zwei Soldaten wur. den bisher getötet und zwei verwundet, wäh­rend die Verluste der Araber nicht genau bekannt sind. Doch soll hier die Zahl der Toten bereits auf zehn gestiegen sein.

Sosa gegen getarnte Zu-enfirmm

kl i g e a b e r i c k t cier 148 ?re»«e dr. Bukarest, 2. Februar. Das rumänische Aibeitsministerium hat verfügt, daß innerhalb eines Monats sämtliche Handelsunternehmnn- gen die Namen ihrer Besitzer bekanntzugeben haben. Auf diese Weise soll mit ven getarn­ten Judenfirmen aufgeräumt werden. Die rumänischen Krankenkassen haben alle jüdischen Aerzte, Zahnärzte und Apotheker entlassen. Die Generalversammlung der rumänischen Architekten beschloß die Suspen­dierung sämtlicher jüdischen Mitglieder. Allein in Bukarest wurden 1440 jüdische Rechts­anwälte von der Anwaltsliste gestrichen. Die Regierung hat ihrerseits energische Maßnah­men unternommen, um den wilden Devisen­handel auf der Bukarester Börse zu unter­binden. Dadurch wird den jüdischen Valuten­schiebern weitgehend das Handwerk gelegt.

Frankreichs Flottenpläne überholt"

Nachdem England und Amerika nicht Gründe genug für die Ausrüstung ihrer Flotten sinden können, hat nun auch der französische Marine- minister Bertrand erklärt, daß alle französi­schen Marinepläne von 1937 überholt sind »nd er der Negierung geeignete Maßnahmen zur Abhilfe dieser MißstandeS unterbreiten wird.

Tschechische Seutfchenhetze

»Hat fich der Heule »r-Bu

dm. Prag, 1. Februar. Seit letztem Mitt­woch spielt sich in der Tschechoslowakei ein dramatischer Kamps uin die Erhaltung einer deutschen Bauernstelle ab. Es han­delt sich um ein kleines Anwesen bei Jglau. Gegenüber stehen ein Sudetendeutscher mit seiner Frau, der unmittelbar neben dem zur > Versteigerung kommenden Anwesen wohnt, und ein 80 Kilometer entsert wohnender tschechischer Bauer Pawlik, ein Funktionär, der tschechischen Agrarpartei. Obwohl das j Grundstück nur einen Schätzungswert von 30 000 Kronen hat. beträgt der Steigerungs- ! preis schon jetzt 180 000 Kronen, ohne daß ein Ende der Versteigerung abzusehen ist. die j von morgens bis in die Nachtstunden an­dauert und die Nerven der Beteiligten auf eine harte Zerreißprobe stellt..

Dieser einzig dastehende Fall, daß bereits seit Tagen um einen Bauernhof gerungen ! wird, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Entdeutschungs-Mcthoden. die von tschechi­scher Seite angewendet werden. Hinter dem tschechischen Bieter, der unter allen Umstän­den den deutschen Besitz erwerben will, steht diePosnmavska Iednota", eine Wirtschafts- organisation, deren alleiniges Ziel die Tschechisierung deutschen Gebietes ist. Erst vor kurzer Zeit hat Außenminister Krofta dieser Vereinigung einen größeren Betrag zur Verfügung gestellt. In dem su- detendeutschen BlattDie Zeit' schildert der

d r «och nicht ergebe« ?-

deutsche Bieter den Verlauf dieser sich über Tage erstreckenden und noch immer anhal­tenden Versteigerung. Bezeichnend für die Haltung des als Amtsvertreter anwesenden Flnanzbeamten ist die Bemerkung die der deutsche Bieter, als er nach einer Pause wie­der den Saal betrat, mit anhörte:Hat sich der Henlein-Bruder noch nicht ergebend- _

Aeußerst aufschlußreich ist auch eine Fest- bie von der tschechischen Zeitung Lidowe Nowiny" getroffen wird. Das Blatt klagt, daß durch diedeutsche Unnachgiebig­keit" die Angelegenheit zu einer Prestige- frage geworden sei. Während vor zehn Jahren keinerlei Schwierigkeiten bei Verstei­gerungen bestanden hätten, seien nach dem Entstehen der Sndetendeutschen Partei die Versteigerungen nicht mehrso ruhig" ver­laufen.

Es handelt sich bei dieser Versteigerung nicht etwa um einen Ausnahmefall. der groß aufgebauscht werden müßte. Wie das sndsten- deutsche TageblattTie Zeit" mitteilt, sind in zwei ähnlich gelagerten Fällen in diesen Tagen deutsche Besitztümer durch riesige Summen tschechischer Genossenschaftsbanken in tschechische Hände übergegaugen. Wie Hohn klingt angesichts solcher Zustände die Erklärung des Außenministers Krofta dem französischen Außenminister gegenüber, daß es in der Tschechoslowakei weder eine Ex­pansion nach außen noch nach innen aebe.

Bernd RofemeyeeS letzte Fahrt

Korpsfiihrer Hvhvlein üderbringt den Abfchiedsgrutz des Führers

Berlin. 1. Februar, 'Hauptsturmführer Bernd Rose meyer. der aus einem bei­spiellos sieghaften Kamps für die Sache des deutschen Krastsahrsportes und damit für die Geltung des deutschen Namens in der Welt so jäh gerissen wurde, ist am Tienstagnach- mittag aus dem Waldjriedhos Dahlem zu seiner letzten Ruhestätte geleitet worden. Noch einmal offenbarte sich in einer unüber­sehbaren Fülle herrlichster Blumenspenden und in der Teilnahme führender Persönlich­keiten des gesamten deutschen öffentlichen Lebens die Wertschätzung, deren sich der Da- hiugegangene als Sportsmann. als Kame­rad und als Mensch erfreute.

Vier ^-Untersturmsürer und vier Renn, fahrer in weißer Sportkleidung hielten die Totenwache. Mütze und Ehrendolch lagen aus dem mit den Kranzspenden der Anverwand- ten und mit der Flagge des Reiches bedeckten Sarg. Namens des Neichsführers js, Himmler gedachte der Chef des ^-Hauptamtes, U- Obergruppensührer Heißmeyer, in tiefer Dankbarkeit des tapferen, fleißigen, stets be­scheidenen und freundlichen Kameraden. Die Schutzstassel habe einen lieben Kameraden verloren und einen unsterblichen gewonnen.

Dann legte Korpssührer Hühnlein den Prachtvollen, blnmengeschmückten Lorbeer, kranz des Führers und Reichs­kanzlers an der Bahre nieder mit den Worten:Im Namen lind im Aufträge des Führers als äußeres Zeichen seiner Anerken- nuiig und seines Tankes für Deine Erfolge und Deinen Einsatz für Deutschlands Gel­

tung." Der zweite Kranz, den der Korpsfüh­rer niederlegte, war der des Stellvertreters des Führers. Rudolf Heß. Tann widmete er in seiner Eigenschaft als Führer des dent- scheu Krastsahrsportes dem Tahingegangenen einen Lorbeerkranz und würdigte ihn als leuchtendes Borblln sportlicher Haltiina sportlicher Leidenschaft und ganzen Einsatzes: Mit Zustimmung des Führers tragen zwei Stürme der politischen Armee Deinen Na­men. ehren Tein Gedächtnis und künden Ruhm. Kraft und auch Tragik Deiner sport­lichen Lausbahn."

Für die Neichsregierung entbot Reichsver­kehrsminister Lr. Dorp müller den letz­ten Abschiedsgruß. Weitere Kränze wurden niedergelegt im Namen des Ministerpräsi­denten Generaloberst Göring. der Reichs- minister Tr. Goebbels und Kerrl. Direktor Bruns von der Auto-Union widmete Bernd Nosemeyer ebenfalls herzliche Dankesworte.

Unter Trauerklangen von Beethoven tru­gen dann die Rennfahrer Stuck. Hasse. Müller. Caracciola. von Brau­ch i t s ch und Lang durch ein von Ehren­stürmen der und des NSKK.-Motorlehr- stnrmesBernd Nosemeyer" mit Fackeln ge­bildetes Spalier den Sarg zur Gruft. Die Ehrenkompanie der Leibstandarte Adolf Hit­ler präsentierte das Gewehr, als beim Liede vom Guten Kameraden die sterbliche Hülle Bernd Nosemeyers der Erde übergeben wurde, und zum letzten Gruß senkten sich über dem offenen Grabe eine Sturmfahne der ii und zwei Stander des NSKK.

Dem Treulied der jj,:Wenn alle umreu Werden" folgten noch viele tiefempfundene Ansprachen aus dem großen Freundeskreis und bald schmückten in weitem Umkreis Berge von Kränzen die letzte Ruhestätte BernÜ Nosemeyers, in dessen Nähe auch sein Kame­rad Ernst von Delius den ewigen Schlaj schläft. Nach der offiziellen Trauerfeier hat­ten dann noch Tausende und aber Tausende, die mit Blumen in der Hand ausharrten, Gelegenheit. Abschied von Bernd Rosemeyer zu nehmen

Ansyrürbe -er WA M -en 6. Abteil

Die Antarktis von Amerikanern entdeckt?

lit. Hamburg, I. Februar. Ter Streit um den sechsten Erdteil hat eine neue Wendung genommen. In einem aussehenerregenden Vortrag machte der amerikanische Polar­forscher. Professor W. H H o b b s. Ansprüche der Bereinigten Staaten auf die Erstellt-, deckung der Antarktis geltend. Vor einem kleinen Kreis Hamburger Gelehrter stellte er fest, daß nicht der Engländer Weddell, son­dern der Amerikaner Palmer als Erster zum Graham-Land vorgestoßen sei.

Erst vor einigen Wochen fand Professor Hobbs verschollene Landkarten ans dem Jahre 1821 ans aus denen angeb­lich klar hervorgeht, daß die zuerst entdeckte Westspitze des sechsten Erdteils, das heutige Graham-Land, von dem Amerikaner Palmer aufgesiinden worden ist. Bon britischer Seite hätte man später zwar die Karten Palmers benutzt, aber sie in ihrer Urform unter­drückt. Bor allem habe der bekannte britische Antarktisfahrer Weddell die Entdeckung?- karten Palmers in geistigem Diebstahl als seine eigenen übernommen, gefälscht und schematisch mit anderen Bezeichnungen ver- sehen. Pros. Hobbs äußerte anschließend als seine persönliche Ansicht, die er zwar noch nicht beweisen könne, daß auch der Bericht Weddels über seinen berühmten Vorstoß in das Weddell-Meer große Bedenken erwecken müsse.

Der Bortrag von Pros Hobbs hat damit unerwartet eine Sensation gebracht, die sicherlich noch weitere Kreise ziehen wird. Im Hintergrund seiner Forschungsarbeiten über die Entdeckungsgeschichte der Arktis steht ganz offensichtlich das Bestreben für die po­litische Austeilung des sechsten Erdteils amerikanische Ansprüche gegen, über England hervorzuhebei'. Der ame­rikanische Forscher sucht jetzt nach seinen eigenen Worten in allen Bibliotheken der Welt nach alten Landkarten, aut denen der amerikanische Anteil an der Entdeckung der Antarktis noch nicht verwischt worden ist. Er wird zunächst nach Kopenhagen fahren, um Unterlagen für eine Auseinandersetzung mit dem Polarreisenden Cook zusammen- znstellen. Cook der erst kürzlich vor einem höchsten Gerichtshof einen großen Prozeß verlor, hat neuerdings auch Schritte gegen die Peary-Biographie von Prof Hobbs unter, nommen.

Schaufenster

werben für den deutschen Karneval

Um für den Besuch des deutschen Karneval- zu werben, veranstaltet die Iieichsbahnzentrale für den deutschen Reiseverkehr zur Zeit in 45 Groß- und Mittelstädten verschiedener europä­ischer Länder Schaufensterausstellungen Mün­chen. Köln. Düsseldorf und Mainz haben dazu eine Fülle Materials, wie Masken, Narrenpritschen. Luftrüssel u. a. m. zur Verfügung gestellt.

11 "orlle"ung

Lange sprachen sie zusammen, und zum ersten Male schüt­tete Frau Anna einem Menschen ihr Herz aus.

Als sie der Kantor verließ, da war das Eis noch nicht geschmolzen. Aber er spürte, daß es lang' ' schmelzen begann.

» »

Anton ..schrak, als er seinen c e'sah.

Er sah. wie er sich mühsam ins Hans schlevpte und wie er an der Tür seines Schlafzimmers zusammenbrach.

Er rief nach Luigi, und gemeinsam brachten sie den Hünen zu Bett.

Anton Quentner sah. daß er ohnmächtig war. er wusch ibm bas Antlib und rieb ihm die Stirn mit Kölnisch Wasser ein, daß er wieder zu sich käme.

Und das trat bald ein. Als Kabr aber die Augen auf­schlug. da Karrte er A'.llon an wie einen Fremden.

Herr Echeimrat... Sie sind krank... soll ich...!"

Kahr ri:st':te sich mühsam im Bett ans und faßte nach Antons Hand.

..Quentner... Sie... Sie waren ... doch schon bei mir... als... als unsere Söhne... noch lebten!"

..Ja. Herr Ceheimrat! Ich habe sie doch mit heranwachsen sehe"!"

Quentner... Sie... Sie müssen setzt... ehrlich zu mir

sein! Hören Sie. Q.Mer... ganz ehrlich! Sie müssen mir

die W-' 'eit sagen! Ich war drüben... drüben bei... bei Richards Fe-". Ich... ich wollt sie bitten... daß sie... mit mci -em Enkel... mit meinem Enkel. Quentner... daß ne zu mir kommen, alle beide! Aber... sie... kommt nicht! ms hcll mir gesagt... meine Söhne... meine Kinder... b... Qncnlncr... sagen Sie mir die Wahrheit... bin ich chlccht zu ineinen Söhnen gewesen? Quentner ... haben sie ., unter mir gellste.:!"

Der alle Diener zitterne, er kämpfte mit sich, er wagte das Bittere nicht auszusprechen, das er wußte.

Aber der Geheimrat sah es ihm an.

Nicht lügen ... ich ... ich will's wissen... ich ... will... die Wahrheit wissen!"

Kahr schrie Anton an. Seine Augen waren weit aufge­rissen.

Herr Geheimrat", begann der alte Quentner leise zu spre­chen.Sie... haben es Ihren Söhnen nicht leicht gemacht! Sie waren gewöhnt zu befehlen... und haben auch Ihren Jungen... bekohlen. Und es ist ihnen manchmal... schwer gefallen, das Gehorchen, weil ihre Wünsche so ganz anders gingen."

Kahr nickte wie ein Automat.Weiter, Quentner... alles ...alles sagen!"

Sie verlangten von Ihren Söhnen... daß sie alle Arzte würden. De" Martin, der Älteste, der wollte Amt werden... der sa... und der N-dolf auch! Aber sie wollten... nicht nek " Ihnen schaffen!"

.Sie wollten nicht... neben mir schaffen?" wiederholte Kahr tonlos.

- "ten frei schaffen können, nicht in Ihrem Schall-n. Sie wollten niM S'"':e eine^ berühmten V-'ers ^ein! S''e wolll-m ans eigener Krast aufbaneu! Der Henner... und der Alfred ... und vor allen Gingen... . die

wo" "... nicbt Arzt werdenpj

Nicht... Arzt?"

Nein...!"

,Was wollte... der Richard w<"-den?"

Quentner zögerte einen Anaenblick, dann sagte er leise:

. Ein... Dichter! Das... wollte er werden ... über was... Tie so gesvottet haben! Wissen Sie noch... als Sie damals seine Schulkachsn durchsahen und dis Gedichte müden ... die er einst geschrieben Halle! Als Unterprimaner? W'e sind Sic damals mit ihm ins Gericht gegangen... und wie hat er darunter gelitten."

D-r bärt'ae Kopf des Geheimrats sank nieder.

. Ein ... Dichter?" Wie etwas Unbegreifliches shien's ibm setzt, als er es aussprach.Und ich... ich... ich habe ihn crusaespottet!"

sta! S'" nwinten es gewiß nicht böse, Herr Geheimrat, aber ... ec war ein junger Mensch, einer, der erst wurde... und junge Menschen sind wie... Rohr im Winde. Geht j

man nicht behutsam mit ihnen um, dann... können sie zu­grunde gehen!"

Der alte Arzt sagte nichts mehr.

Und er fragte auch nicht mehr, und als Quentner wieder das Wort an ihn richtete, da winkte er ab.

Er wollte allein sein.

« »

»

Eine Stunde später stand Quentner verzweifelt in der Diele und wußte sich keinen Rat. Luigi Habbel, der Chauf­feur. schüttelte erstaunt den Kopf.

Was hast denn, Quentner? Machst ein Gesicht, als ... wenn der Leibhaftige bei dir stünd! Eeht's dem Herrn net gut? Was ist denn überhauvt mit dem Herrn?"

Krank ist er und hat Fieber! Und so... so... fremd sieht er mich an! Und er redt ... tolles Zeug, was ich nicht verstehen kann!"

Soll ich an Doktor für untern Doktor holen?" fragte der Luigi und lachte über sein Wortspiel.

Questner schüttelte den Kopf.

Ihm war ein Gedanke gekommen. Er mußte etwas Inn! Es ging so nicht weiter. Er ahnte, was geschehen war, ahnte, daß ihm Frau Anna die Schuld ins Gesicht ge- schrien hatte.

Und er spürte, daß Kahr an dieser Schuld zugrunde ging, wenn nicht etwas Besonderes geschah. Denn: Kahr hatte niemals etwas von einer Schuld gewußt. Cr war selbstherr- lich gewesen, glich da ganz seinem Vater, der aber noch in jungen Jahren starb, so daß Robert von Kahr nicht im Schatten seines Vaters aufwuchs.

Kahr hatte bestimmt. Er hatte immer den Ton gegeben, nicht weil er seiner Umwelt wehe tun wollte, nein, weil er Dwnc.i nicht kannte, oder wenigstens nur in seinem Berufe als Arzt in dem ging er auf, da wurde er zum D teuer an der Menschheit.

Vielleicht zehrte auch dieser schwere Beruf als Arz?, «IO der große Hirnspezialist, so sehr an seinem Menschentum, daß nicht genug für die Angehörigen übrigblieb.

Er jedenfalls bestimmte und brach jeden Widerstand. Ich er fand eiaentlich nicht einmal offenen Widerstand, die Söhne beugten sich der starken Persönlichkeit des Vaters. Eie wurden Arzte. Aber sie fühlten sich doch gebunden.

(Fortsetzuna "