Seltsame Reden in Warschau

Befremdende Kundgebungen de« Polnische« Weftmarkenoerbaude«

et n Ir d e n 8 (die wirtschaftspolitisch« »der lufschutztcchn-ische selbstverständlich ein« geschlosten') vom absehbaren Politischen Tat. bestand im Innern wie in den außen« und grenzpolitischen Kräften bestimmt sein muß. Im völkischen Führerreich ist der gesagte Wirtschaftsraum in die Politische Gesamt- ordnung einbezogen und der Plan ist ein scharf umrissener Begriff, der vom politischen Ethos getragen wird. Die Technik ist ebenso wie die Wirtschaft Mittel. Instrument zum Leben, Werkzeug des sich seiner bemächtigen« den politischen Strebens.

Nichtige Planung unterscheidet sich von jener Planung, die es der ..boa constrictor der Bürokratie' ermöglicht in unüberseh­baren Windungen des Verwaltungsmecha­nismus die lebendige Tatkraft zu erdrücken. Beim Bau, in Planung und Tat haben wir unerbittlich immer daran zu denken, daß es Nicht bloß um die reine losgelöste und tür sich bestehende Dinghaftigkeit und um die unmittelbare Nutzbarkeit geht, wenn ver« bindlich und geschichtlich, wenn national­sozialistisch gesunde und schöne, freie und luftige, fruchtbare und gesicherte Heimat in der Landschaft gestaltet werden lost. Wir ringen vielmehr nm eine neue Leiblich- keit unseres Volkstums.

AuslandseOo -es Z«. Zammk

Rom, 31. Januar. Die Feiern zum fünften Jahrestag der nationalsozialistischen Er- Hebung werden von der italienischen Presse ausführlich und in großer Auf­machung besprochen.

Auch in der Pariser Presse werden die Feiern zum Jahrestag der Machtergreifung eingehend geschildert. Wenn auch, wie üb­lich. hämische Bemerkungen nicht fehlen, so kann beispielsweiseEpoque" nicht umhin, u schreiben:Der Tag der Berufung Hit- ers auf den Reichskanzlerposten ist das größte historische Ereignis der modernen Welt. Umstritten und bekämpft, ja. anfäng­lich sogar bedroht, habe sich das Hitler-Re­gime rasch gefestigt."

An derFeier des Jahrestages desMachtüber» nähme in dör deutschen Botschaft in Sala» manca. bei der Botschafter von Stöh­le er. Staatsrat Spaniol und General­konsul Koehn sprachen und die über den Rundfunk auf ganz Spanien übertragen wurde, nahmen Vertreter der Regierung, d»r militärischen und Zivilbehörden, die oberste Leitung der Falange und die gesamte deutsche Kolonie teil.

Anläßlich der fünften Wiederkehr des Ta­ges der Machtergreifung würdigt auch die Presse derVereinigtenStaaten aus' sührlich die Leistungen des nationalsozia­listischen Deutschlands aus innen, und außenpolitischem Gebiet. Uebereinstimmend wird dabei die Wiederherstellung der deut- scheu Weltmachtgeltung festgestellt.

Die gesamte große Presse Argenti- niens berichtet sehr ausführlich über die Berliner Feiern am 30. Januar. Die mitt- lere TageszeitungLa Bandera Argentina" veröffentlichte eine Sonderausgabe mit aus­gezeichneten Bildern und guten, überzeugen­den Artikeln über das Dritte Reich.

KO Enkel bei einer diamantenen Hochzeit

Die Eheleute strunz unv Iiiliono Korpill aus Poßnitz »Schlesien! leierten ihr ftiamanleueS Hochzeitsfest zu vem vie neun noch lebenden Kin­der des greisen Ehepaares linsgeiamt entsprosien der Ehe 18 Kinder! außerdem nach za Enkelkin­der und ewige Urenkel erschienen waren.

rp. Warschau, 1. Februar. Der Polnische Westmarkenverband, der schon oft durch seine deutschfeindlichen Aktionen ausgefallen ist, trat in Warschau zu einer Delegiertentagung zusammen. Wieder wurden Tendenzen ver­treten. die nach der letzten Rede des Außen- Ministers Beck besonders auffallen müssen. Der Präsident der Tagung. Stami- rowski, sprach über die bisherigen Er­folge des Verbandes, wobei er auf die große Hilfe hinwies, die der Wojwode Grazhnski dem Verband stets geleistet habe. Seine Aus­führungen über Danzig schloß der Redner mit dem Sah:Wir werden niemals erlau­ben. daß unsere Flüsse in ein fremdes Meer fließen."

Auf der Tagung sprach ferner Direktor Zaleski, der auf die Verschiedenheit der Lage der deutschen Minderheiten in Polen und der polnischen Minderheit in Deutsch­land hinwies. 11. a. erklärte dieser Redner: Tie deutsche Minderheit, die durch keinerlei Gesetzesbestimmungen behindert wird, kämpft

Salamanca, 31. Januar. Durch Erlaß vom 30. Januar hat General Franco den technischen Staatsausschuß aufgelöst und die Bildung einer normalen Negierung verfügt. Diese besteht ans folgenden Mini- sterien: Vorsitz. Aeußeres. Justiz nationale Verteidigung, öffentliche Ordnung. Inneres. Finanzen. Industrie und Handel. Landwirt­schaft. nationale Erziehung, öffentliche Ar­beiten und Svndikatsorganisation. Tie Na- men der Minister wurden amtlich noch nicht genannt.

In der Einleitung zum Erlaß über die Regierungsbildung weist General Franco darauf hin, daß die bisherige staatliche V'er- waltungsorganisation mit der Bezeichnung technischer Staatsausschi ß" von Anfang an als Provisorium gedacht war. Nun sei der Augenblick gekommen, wo die normale Verwaltung des Landes durch Wiederher­stellung der Ministerien gesichert werden müsse, ohne daß dies ein Borgreifen hin- sickstlich V->-

deute. Auch die neue Organisation bleibe dem ständigen Einfluß der nationalen Bewegung und jenem Geist, der sie ins Leben gerufen habe, unterworfen. In diesem Sinne werde die grundlegende Neuordnung des Staates mit sicherem entschlossenem Willen in Angriff genommen.

Sie Zusammensetzung des neuen spanlsMkU Kabinetts !

Salamanca, 1. Febr. General Franco hat das! Dekret über die Bildung der neuen nationalen Re­gierung unterzeichnet. Sie hat folgende Zusammen­setzung:

Präsident: General Franco Vizepräsident und Aeußeres: General Iordana Justiz: Graf Rodezno (Führer der Requetes) Nationale Verteidigung: General Davila Oeffentliche Ordnung: General Martine; Anido Inneres: Serrano Euner (ein Schwager Francos)

um Luxusprivilegien, während unsere Pol­nischen Brüder hinter der Grenze um ihre elementarsten Rechte kämpfen, wie z. B. um polnische Schulen, um die Freiheit, polni- schen Vereinigungen angehören zu dürfen usw."

Es ist nicht anzunehmen, daß den genann. ten Führern des Polnischen Westmarkenver. bandes. die kürzlich am 15. Jahrestag des Bestehens des Polenverbandes im Reich ab­gehaltenen Feiern unbekannt geblieben sind. Die damals gehaltenen Reden von Angeh Sri- gen des Polnischen Volkstums im Reich zeugten davon, daß die Polen in Deutsch­land ungehindert arbeiten und sich ungestört kulturell entwickeln können. Polnische Fah- nen und Lieder und die Umzüge die am Jahrestag in verschiedenen Orten des Net- ches stattfanden. ließen auch in aller Deut­lichkeit die G r o ß z ü g i g k e i t der deutschen Behörden gegenüber der polni^en M'nd^r- he.it erkennen. Wom a^o diese Hetze mit un­wahren Behauptungen?

Finanzen: Andres Amado

Industrie und Handel: Juan Antonio Suances

Landwirtschaft: Fernande; Luesta

(Generalsekretär der Falange) Nationale Erziehung: Pedro Sainz Rodriguez Oeffentliche Arbeiten: Alfonso Pena Syndikate: Gonzales Buend.

Zomben aus -as rote Sauptauarlter

Erfolgreicher Vorstoß von Francos Südarmee

Salamanca, 31. Januar. Der national­spanischen Südarmee gelang es, wie der natio­nale Heeresbericht meldet, im Abschnitt Granja de Torrehermosa (Provinz Badajoz) zunächst zahlreiche Gebirgszüge (Acebuche-, Quemada-, Majano-Gebirge) zu besetzen und sodann in überraschendem, kraftvollem Vorstoß die feindliche Front bei Guarda de los Pinganillos zu durchbrechen, wobei ihr zahlreiche Waffen und Hunderte von Gefange­nen in die Hände fielen. Auch die Bleiminen von Santa Barbara wurden von den natio­nalen Truppen besetzt. Wie der Frontbericht­erstatter des nationalen Hauptguartiers er­gänzend mitteilt, durchstieß die Südarmee die Front in einer Breite von 20 Kilometer bis zu 10 Kilometer Tiefe. Von den eroberten Stel­lungen ans beherrscht sie jetzt das gesamte Pedrose-Gebirge. Die siegreiche Operation wurde innerhalb von vier Stunden durch- geführt.

Nationale Flieger bombardierten am Sonntag als Antwort auf die heimtückischen Versuche roter Flugzeugangriffe auf Sala­manca das bolschewistische Haupt­quartier in Barcelona mit großem Erfolg. Ein feindlicher Angriff im Abschnitt Jaca (Provinz Huesca) wurde glänzend ab­gewiesen: ein sowietrnssisches Bntmllon ist bei dem Ansturm völlig ausgeneben worden.

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Italien dankt dem Führer

Der italienische Botschafter hat dem Führer und Reichskanzler den herzlichen Dank des Königs von Italien, Kaisers von Acthiopien sowie des italienischen Regierungschefs und der italienischen Regierung für die ans Anlaß des Explosionsunglücks bei Segni zum Ausdruck ge­brachte Anteilnahme übermittelt.

Verleihung des Ehrenzeichens des Noten Kreuzes

Ans Anlaß der Beteiligung an den Arbeiten für das Gesetz über das Deutsche Note Kreuz ist mit Zustimmung des stührers und Reichskanzlers die Erste Klasse des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes an Staatssekretär Dr. Stuk- kart und andere Beamte des Neichsinnenmim- steriums verliehen worden. Weitere Ministerinl- b-amte wurden mit dem Nerdienstkreuz zum Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, dem Ehrenzeichen des Deutschen Noten Kreuzes, dem Damenkranz und der Note-Kreuz-Medaille aus­gezeichnet.

Staatssekretär Schlegelberger zurückgekehrt

Staatssekretär Dr. Schlcgelberger ist am Sonn- taaabend mit seiner Begleitung nach ein-m Be­stich in Zakopane von Krakau aus nach Deistschkand znrückgekehrt.

Znm Ministerialdirigenten ernannt

Der Führer und Ne'chskancker hat am. Jan. im Reichs- und Preußischen Ministerium für Er­nährung und Landwirtschaft Ministerialrat N a r> ten zum Ministerialdirigenten ernannt.

Schlageter-Feier in Leipzig

In diesem Jahre führt der Gau Sachsen am 2t. und 22. Mai in Leipzig ein großes Treffen durch. Es gilt, dem Gedenken des ersten Toten der Bewegung, Albert Leo Sckckageter. Einer machtvollen Schlaqeterebrung soll ein Appell der Partei und ihrer Gliederungen vor dem Bölkerschlachtdenkmal folgen.

Französisch-schweizerisches Grenzverkehr- Abkommen

Am Montag wurde im Bundeshaus zu Bern das nach langen Verhandlungen zustande gekom­mene französisch-schweizerische Abkommen über die Regelung des kleinen Grenzverkehrs unter­zeichnet

Englands Botschafter nach China abgereist

Der neue britische Botschafter in China, bis­heriger britischer Botschafter in Bagdad, Sir Nrchibald Clark Kerr, verließ am Montag­abend Bagdad, um sich auf feinen neuen Posten in China zu begeben.

Ausreiseverbot für BolschewistenfreunLe

Das Britische Auswärtige Amt scheint aus den schlechten Erfahrungen mit den Propagandareisen englischer Marxisten nach Rotspanien eine Lehre gezogen zu haben. Einer Gruppe von Künstlern", unter ihnen der berüchtigte Jude Epstein, die in Rotspanien Vorträge halten und dort-kulturelle Studien" treiben wollten, wurde die Ausreisegenehmigung verweigert.

Alle Zwischenfälle in Nanking beigelegt

Der Sprecher des japanischen Außenamts teilt mit, daß in einer Aussprache zwischen dem Bot­schafter der Bereinigten Staaten von Amerika und dem Vizeaußenminister Horinutschj eine Bei­legung aller Zwischenfälle in Nanking erreicht worden sei. über die Washington in Tokio Vor­stellungen erhoben hatte.

Verlobung des albanischen Königs

Im albanischen Parlament wurde in einer außerordentlichen Sitzung die Verlobung des Königs Zogu mit Gräfin Geraldine Apponyi, einer Ungarin bekanntgegeben. Die Hochzeit soll bereits im März stattfinden.

Franko bildet neue Regierung

D»r prooiso»tfche technische Staatsausschutz aufgelöst

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10. Fortsetzung

Robert von Kahr steht Frau Anna gegenüber. Er schaut sie unverwandt an und seine Lippen sind trocken und zittern.

Und er sieht, wie schön seines jüngsten Sohnes Frau ist. Er blickt in zwei klare, kraftvolle Augen, in deren Grunde der Schmerz lebt.

Sie wollten mich sprechen, Herr Geheimrat?"

Ja... ich... ich wollt... Sie holen! Und ... meinen Enkel, Frau Anna. 7 . kann's noch nicht fassen... ich denk immer ... ist es wahr? Aber ... als ich vorhin den Buben sah... ja... ja... so hat der Richard ausgesehen, als er ein Kind war. Aber... warum haben... warum sind Sie nie gekommen! Wcst'rn Sie nicht... daß ich... fünf... fünf Söhne, daß ich nll-s hingegeben habe! Und da brachten Sie mir nicht den Enkel, das einzige...! Da kamen Sie nicht... und rissen mich aus dieser Qual der Jahre!"

Unbeweglich ist das Gestcht Frau Annas. Wie eine Mar­morstatue scbaut sie aus. Jeder Tropfen Blut ist aus ihrem Gesicht gewichen, als sie den Vorwurf hört.

Warum sind Sie nickst gekommen?"

Ein Schrei der Qual ist es. der jetzt an ihr Herz schlägt. Erbarmen will in ihr erwachen, aber da denkt sie an die Vergangenheit und denkt an die Zeit, da der Gatte noch lebte, da er litt unter der maßlos herrschsüchtigen Art des Vaters.

Und ihr Herz wiro harr.

Ich bin ni^ -Kommen, weil ich nicht wollte... daß es meinem Bertl genau so einst geht... wie es... Ihren Söhnen gegangen i^'"

Er starrt ste an, verwundert und doch voll Angst. Er be­greift ihre Worte nicht, aber er fürchtet sich vor dem Kom­menden.

, Wie ist es... meinen Sühnen ergangen?"

Sch'ccht... bitterschlecht!" bricht's aus ihr. Was fahre-

' a unausgesprochen ihr Herz gequält hat, jetzt macht «S

sich einmal Luft.Wissen Sie denn nicht, wie Ihre Söhne unter Ihnen gelitten haben? Wissen Sie denn nicht, daß jeder seinen Weg frei gehen wollte, daß sie alle... in Ihrem Schatten lebten, auf Ihr Kommando hören mußten, daß ihnen das Köstlichste fehlte! Die Selbstbestimmung des freien Menschen? Wissen Sie nicht mehr, wie Sie Richard gequä't haben, wie Sie ihn in einen Beruf zwangen, den er hoch­achtete, dem er aber seelisch nicht gewachsen war, denn er war nie so robust... wie Sie, Herr Geheimrat! Wissen Sie, daß ich Richard... davon abhielt, daß er sein armes Leben wegwarf, daß ich ihn vor der schlimmsten Sünde, vor dem Selbstmord bewahrte?"

Der Hüne zittert unter ihren Worten, er hält sich krampf­haft am Tisch fest und setzt mehrmals an zu sprechen.

Was hat die Frau gesagt?

Er hat seine Söhne gequält?

Und schon spricht sie weiter.Und jetzt... kommen Sie... und fassen nach dem Bertl, nach Richards Sohn! Und ich gebe ihn n:'t her! Ich will, daß er glücklich bleibt, daß die Sonne seiner Kindheit ihm restlos scheint! Ich will nicht... daß er einmal unter Ihnen leidet... so bitter lei­det... wie Richard! Ich will nickt!"

Kahr will sprechen, aber er kann nicht. Annas Worte haben ihn niedergeschlagen, ihn gefällt wie einen Baum.

Er will bitten, mit heißem Herzen bitten aus der Ver- zw-ckstung seines Herzens heraus, aber er kann nicht.

Kauni einen Gedanken kann er fassen, denn mit einem Male fühlt er etwas, was ihm noch niemals in seinem Leben zum Bewußtsein gekommen ist: die Schuld!

Er weiß nichts von einer Schuld... aber er fühlt, daß sie da war.

Frau Anna sieht ihm nach, wie er aus dem Zimmer tau­melt. Sie sieht, wie er unten wie ein Automat in den Wagen steigt, sie sieht, wie der Wagen davonfährt.

Und dann ist es mit ihrer Beherrschung vorbei.

Ein heftiges Schluchzen erschüttert ihren Körper.

»

Der Bertl ist zürn Domkantor gekommen mit einem ganz traurigen Gesicht, daß ihn der Kantor ein wenig erschrocken ansah.

Was denn, Bertl?" fragt er gütig, und es hat zur Folge, daß der kleine Kerl in Tränen ausbricht und sich an ihn anklammert.

Dann gesteht er ihm seinen Schmerz. Mutterl weint so arg!

Der Domkantor weiß, daß der Geheimrat bei Frau Anna gewesen ist, er hat ihn gebrochen das Haus verlassen sehen und ahnt, daß das Schicksal ein hartes Wort gesprochen hat. Er erhebt sich und sucht Frau Anna auf.

Er findet sie weinend am Fenster stehen.

Als sic ihn sieht, wird sie ruhiger und trocknet schnell die Tränen.

Frau Anna... der Bertl ist unglücklich, sein Mütterchen weint! Und das vercinlaßte mich, zu Ihnen zu kommen!"

Sie... wissen, daß Herr von Kahr bei mir war?"

Ja! So ist's doch zu einer... klärenden Aussprache ge­kommen."

Ja... und doch nein! Er überraschte uns, Bertl und mich, als wir seinen Park verlassen wollten. Wir kamen von Richards Grabe... und... wir stießen auf ihn. Und da mußte ich's... ihm sagen! Ich wollte es nicht, aber ich fand keine Ausrede! Irgend etwas zwang mich dazu, es auszusprechen, daß ich ... seines Sohnes Frau... daß Bertl sein Enkel ist!"

Und ... er kam, um...!"

Um sein Recht... auf den Enkel cmszusprechcn."

Hat er es nicht?" fragte der Kantor ernst.

Nein!" wehrte sie sich leidenschaftlich.Er darf kein Recht an ihm haben! Ich will es nicht! Ich will nicht, daß der Bertl... so unfroh wird... wie Richard... wie alle Söbne Kabrs. Ich will nicht...!"

Frau Anna", siel ihr der Kantor jetzt ins Wort.So geht es nicht! Sie sind im Begriff, einen Irrweg zu geben! Ich kann nicht ermessen, wieviel Schuld auf seiner Seite liegt. Aber ... heißt es nicht ... daß wir dem Schuldigen vergeben sollen? Das dünkt mir... als das schwerste und doch schönste Gebot der Menschheit! Sie sind eine Frau! Eine Frau muß vergeben können! Denken Sie doch daran, daß alle Güte dieser Welt von der Frau kommt. Die Mütter geben sie ihren Kindern mit, di« Frauen schenken sie den Männern. Und Sie dürfen nicht kleiner sein!"

^Fortsetzung folgt.),